Media-Analyse 2019 Audio I: Reaktionen und Meinungen

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Ich habe meinen Frieden mit der MA gemacht. So lange die Sender die Zahlen als ihre Währung akzeptieren und untereinander damit die Vergleichbarkeit hergestellt wird, ist es doch völlig egal, wie die Zahlen schöngefärbt und nach oben interpoliert werden. Da darf sich gerne jeder in die Tasche lügen, wie er will.
 
Es geht nicht darum, dass die Sender die MA akzeptieren, sondern die Werbetreibenden, vorrangig die Mediaagenturen. Und so setzt sich auch die AG.MA zusammen ;).
 
@TS2010
Genau deshalb analysiert man senderintern wesentlich komplexer, ich will hier gar nicht die Variablen aufführen, doch entscheidend sind immer auch die Zeitperioden, dann werden Trends schon klar.

Ich erinnere mich an lustiges Meeting. Da ging es um die Senderperformance. Die GF/PD fanden alles super, die RW-Verlust waren ganz klein, eigentlich Schwankungsbreite. Das klitze-kleine Problem, sie haben nur von Welle mit Welle verglichen... In der Zeitreihe kam innerhalb von 2,5 Jahren kam dann aber ein satter Verlust von 20% zustande. Alles nicht schlimm, nur leider ist die Kombivermarktung TKP-getrieben und so fehlte eben etwas Geld in der Portokasse.

@all
Das eigene Hörverhalten und das im Freundes-, Bekannten-, Kollegenkreis ist vieles, aber ganz selten ein Indikator für Mediennutzung. Dafür gibt es Marktforschung.
 
Selbst die Azubis hören als Hintergrundbeschallung nach wie vor Radio. Wenige über Internet und noch Weniger über DAB+, primär nach wie vor UKW. LG Tobi

Genau, der Durchschnittsmensch will keine stundenlange Berieselung mit seiner Lieblingsmusik, er will Radio! Weil da immer mal einer quatscht, weil da Infos und Nachrichten kommen und weil das Unerwartete (was kommt als Nächstes?) Radio spannend macht. Eine Playlist ist dagegen öde.
Der hier immer gerne prophezeite Untergang des Radios wegen dem Internet ist Nonsens und wird nicht kommen!
 
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Sehe ich auch so, weil es eben 2 paar Schuhe sind. Radio funktioniert eben auch da, wo mobiles Internet immer noch ein Loch hat und Internetstreams sind auch bei guter Verbindung mal überlastet oder haken, sind fehlerhaft. Sowas gibt’s bei UKW nicht und zumindest hier im Umfeld funktioniert auch DAB+ in den meisten Bereichen recht zuverlässig.

Die Übertragungssicherheit des klassischen Radios wird man mit Internetradio auf mobiler Ebene die nächsten Jahre jedenfalls nicht erreichen.

Wenn ich gezielt und bewusst Musik hören will, höre ich kein Radio, es sein denn es gibt spezielle Sendungen, die ich ebenfalls bewusst höre.

Voice getracktes/vorproduziertes Radio geht bei Musiksendungen, Features usw., mag ich aber bei ner Morningshow oder in der Tagesbegleitung nicht dauerhaft haben, das nimmt dem Ganzen die Homogenität und Personality. Tagesbegleitende Sendestrecken müssen meiner Ansicht nach deshalb live sein und genau das macht lineares Radio aus. Es ist eben Radio und kein Tonträger oder Algorhythmus.

Deshalb glaube ich nicht, dass lineare Medien aussterben werden. Fernsehen eher als Radio, Fernsehen funktioniert aber auch anders. In einem Vollprogramm ist viel mehr vorproduziert, da sind halt feste Zeiten mit Magazinen oder Nachrichten, aber die Sitcom oder Arztserie oder auch eine Kochshow muss nicht live sein, live vor Publikum vorproduziert, aber nicht automatisch auch live ausgestrahlt.

Fernsehen könnte also für Liveprogramme auch temporäre Streams online stellen, bei Radio geht das in der Form nicht.

Auf lineares Fernsehen könnte ich komplett verzichten, auf Radio hingegen nicht. Und laut Studien ist Radio auch das meist genutzte Medium, weil es eben nebenbei an der Arbeit oder im Auto dudelt. Fernsehen ist kein Nebenbeimedium. Auch wenn der prozentuale Anteil der jüngsten Zielgruppe zurück gegangen ist, ist die Dauer des durchschnittlichen Konsums angestiegen. Macht unterm Strich also nicht weniger Hörer.
 
Ja, wenn man die Werte über mehrere Jahre vergleicht, lassen sich Trends ablesen. Ansonsten "zappelt" die MA von Erhebung zu Erhebung ganz schön. Gerade bei den Stundenwerten. Da hast Du bei einem Programm plötzlich in einem Alterssegment -40%, beim angrenzenden dann +25% und in der nächsten Erhebung ist es genau umgekehrt...na, da hat man dann halt zufällig gerade den falschen gefragt. Gerade für kleinere Sendegebiete sind die Fallzahlen zu gering. Übrigens sehe ich durchaus einen Erfolg für DAB+: Denn gerade die dort präsenten Programme steigen. Abgesehen von Sunshine live legten alle (Fast)-Nur-DAB-Sender doch deutlich zu, vor allem Bob und Schlagerparadies. Dagegen sind Streams der bekannten "Radiomarken" eher rückläufig. Da verzettelt sich das ganze einfach, weil es ein derartig undurchschaubares Überangebot gibt.
 
Der hier immer gerne prophezeite Untergang des Radios wegen dem Internet ist Nonsens und wird nicht kommen!

Dass einige Radioleute bei jeder Gelegenheit lauthals in die Welt hinausposaunen dass sie ihr UKW-Hitradio für total geil und unentbehrlich halten klingt in meinen Ohren wie ein wutschnaubendes "Pfeifen im Walde". In naher Zukunft kommt vielleicht wirklich mal einem Big Player der Einfall Personal Radio mit Nachrichten und anderen präferierbaren Einspielungen zu koppeln und daraus ein Geschäftsmodell zu entwickeln. 5G steht ja bekanntlich an der Startlinie und wird vor allem in den Ballungsräumen für große Umbrüche im Medienverhalten sorgen, vielfach sogar vergessen lassen dass Deutschland in Sachen mobiles Breitband bis dato europäisches Schlusslicht ist.

Aber selbst dann wird die überkommene Radiowelt nicht untergehen, denn irgendwer muss die eingespeisten Beiträge ja produzieren und anmoderieren, und dieses Handwerk beherrscht nun mal die alteingesessene Radiozunft am besten.
 
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Glückwunsch an den Berliner Rundfunk 91.4, der Arno überholt hat.

:oops: Diese Meldung finde ich jetzt wirklich "überraschend" und ägere mich zugleich, dass man schon vor Jahren diesen Sender aus dem Kabel in Dessau genommen hat.
Wahrscheinlich hängt das aber auch mit dem Radiopreis 2018 zusammen, da hatten sie mit ihrer Morningshow "Simone P. und Team" ja gewonnen ! ! ! :rolleyes::):thumbsup::thumbsup::thumbsup:
 
Ne bist schon richtig. Den ersten Bruch hab ich noch vertragen und auch wenn die Beiden das jetzt eigentlich gut machen, ich hab einfach den Bezug verloren, kann’s mir irgendwie nicht mehr anhören :(
 
RTL RADIO hat aber ganz schön verloren.

Das bundesweite RTL hat den schlechtesten Wert ever erreicht, von MA zu MA geht es konsequent bergab. Rund 100.000 in der Durchschnittsstunde, so mies war es zu Luxemburger Zeiten nie.
Da das Programm aber fast zum Nulltarif produziert wird (ist eh nur noch ein Voicetrack-Verschnitt von 104.6) läuft das vermutlich einfach so weiter, bis irgendwann der Stecker gezogen wird.
 
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Den Stecker sollte man sofort ziehen! Dann kann sich auch 104.6 RTL komplett auf sein Programm in Berlin-Brandenburg konzentrieren. Arno in Berlin, okay. Aber Arno und sämtliche Mods von 104.6 RTL nebenbei für Deutschland hingeklatscht? Nö.... RTL Luxemburg ist schon lange Geschichte.
 
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Zu Oldiesender Zeiten hab ich viel RTL Radio gehört, aber da war das auch konkurrenzlos, weils hier sowas einfach nicht gab, so besonders war das Programm im Nachhinein nämlich gar nicht, ich würde sogar sagen, es war ziemlich langweilig. Was ich auch immer vermisst habe war deutsche Musik, also nicht Schlager oder so, sondern eben Deutsche Rock und Pop Klassiker, da kamen fast ausschließlich englische Titel und ne Zeit lang morgens mal „der Schlager des Tages“.

Als dann diverse Oldie Formate auf regionaler Ebene kamen, wurde RTL komplett überflüssig. Ich weiß nicht wie lang ich das nicht mehr gehört habe, aber das ist sicherlich fast 20 Jahre her. Dabei war die Phase mit „Die besten Hits mit Gefühl“ gar nicht mal so schlecht.

Aber das ist echt kein Sender den ich vermisse. Irgendwie war das immer so Gesichts und inhaltlos. Die Entenjagd war immer ganz interessant.

Ich würde das aber jetzt gar nicht mehr registrieren, wenn eins der RTLs weg wäre und mit so nem Dudelformat kann ich eh nix anfangen.
 
Das bundesweite RTL ist nur VT, kann von mir aus auch weg. Weil das Berliner 104.6 RTL dadurch nicht besser wird. Letzteres wird durch dieses "nebenbei" produzieren für Deutschlands Hit-Radio total vernachlässigt.
 
Also ich mochte eine Zeit lang "Daily Wowi" hören, als er noch OB von Berlin war. :rolleyes::thumbsup::thumbsup::thumbsup:;)

@ DOSORDIE: Mir gefällt am Samstag "Maxi´s Maximale" - tolle Muke in LongPlay von 19-24 Uhr auf R.SA
Gibt es für R.SA "eigentlich" hier schon einen Thread :rolleyes:
 
Maxis Maximal macht Christoph Schneider, aber auch VT, gibt auch einen Maxis Maximal Kanal. Weil ich ne ganze Weile mal guten Kontakt da hin hatte weiß ich, dass die jeweiligen Webchannels auch persönlich von den Moderatoren betreut und mit Musik gefüllt wird. Das ist glaub ich ziemlich einzigartig für kommerzielles Radio. Leider sind dadurch auch viele Perlen aus dem Hauptprogramm verschwunden, oder weniger geworden, aber das Programm ist immernoch überdurchschnittlich gut, verglichen zu anderen Oldiesendern.

Es gab hier mal einen Böttcher und Fischer Thread zum Ausstieg von Böttcher.

LG Tobi
 
Die Marke RTL scheint in Berlin ja immer noch zu funktionieren. Das überrascht ja schon etwas, denn sooo stark finde ich dieses Programm jetzt auch nicht. Zählt man den Großteil der bei RTL RADIO erhobenen Hörer dazu (wer hört schon wie das deutschlandweite Programm dort? Solche Fehlzuordnungen sind ja typisch für die MA), liegt RTL sogar in allen Altersklassen auf Platz 1 oder 2.
 
Die RTL-Stationen haben innerhalb eines Jahres kumuliert 10% verloren. Bei RTL Radio ist fast jeder Dritte Hörer weg. Da fragt man sich schon, wie der Sender seine Distributionskosten noch verdienen will. Ohne die Zuwächse von 104.6 wären die Verluste für RTL-Gruppe noch höher gewesen.
 
Dr. Fu Man Chu: Wie soll das bundesweite RTL denn gehört werden? Im Internet...einer unter vielen. Radio per Kabelanschluss? Stark rückläufig. Radio per Sat? Ebenso. Genau das spiegelt sich wieder. Und bei DAB ist man fatalerweise noch nicht präsent. Bleiben die UKW-Frequenzen aus Luxemburg, die größtenteils dünnbesiedelte Gebiete in Eifel, Hunsrück und Saarland beschallen, damit reißt man auch nix. Deshalb ist das Programm ja auch nur noch ein voicegetrackter Abklatsch des Berliner Programmes. Vielleicht hat man ja jetzt für den Bundesmux2 etwas, das nach einem Plan aussieht.
 
Bei http://ma-trend.rms.de/ gibt es die Schaltflächen "BRUTTOKONTAKTE" und "NETTOREICHWEITEN", bei https://www.reichweiten.de aber nicht mehr (sie werden nur unmittelbar nach dem Aufrufen der Seite ganz kurz angezeigt, und zwar links von "Veränderung", und verschwinden dann). Nach meiner Erinnerung waren diese Schaltflächen für "ma 2018 Audio II Update" auch noch bei https://www.reichweiten.de verfügbar. Erklärung?
Auf Nachfrage antwortete mir die ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH, dass die Schaltflächen "BRUTTOKONTAKTE" und "NETTOREICHWEITEN" auf https://www.reichweiten.de nur im Login-Bereich für Lizenznehmer sichtbar seien und dass, falls sie anderweitig sichtbar gewesen seien, dies durch eine kurzfristige fälschlicherweise erfolgte Freischaltung zugetroffen haben könne.
 
Ich frage mich nur was anders ist bei 104,6 RTL Berlin? Das ist doch der gleiche Müll was die erzählen dort,ausser Verkehr und andere Werbung. Kaum zu glauben das ich Radio Luxemburg auf MW gehört habe trotz Fading,Atmospärische Störungen usw weil einfach das Programm gut und frisch rüber kam.

Heute höre ich lieber zu 75% Schwarzwaldradio, online zuhause Radio Fresh80s und Maxis Maximal
 
@Radiocat
Das Satellit + Kabel rückläufig sind, ist ja nun kein neuer Trend, der über Nacht kam. Ob das DAB kompensieren kann? Kurzfristig ganz bestimmt nicht, kostet also nur Geld. Allerdings, ein VC-Hitradio als Berliner Abfallprodukt, das ist so ziemlich die schlechteste Idee und eine inkonsequente Schnapsidee von einem Controller. Klar, dass so etwas im Weg überhaupt nicht funktioniert.

Jahrelang hat sich Zimmer als GF um wirkliche strategische Entscheidungen gedrückt und eigentlich nur kurzfristige Gewinnmaximierung betrieben. Innovation, Strategie waren doch No Go's am Kudamm. Nur, die Medienwelt drehte sich währenddessen immer schneller. Mit ähnlichen Strategien haben sich schon etliche Medienunternehmen ins Abseits manövriert. Bei 109 Tsd. Hörern und reichweitengetriebenen TKPs wird die Refinanzierung mehr als eng. Das hat nichts mit AM-Nostalgie zutun. Vor gut 10 Jahren war das alles schon sichtbar, nur man hat es bewusst treiben lassen.
Wie sagt einmal der Fürst: Ein großes Vermögen kannst Du nicht versaufen oder verhuren. Du kannst es nur verdummen. Es werden noch einige Radiomarken den Bach runtergehen, meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit...
 
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