rbb-Abendshow

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Es ist zwar kein Radiothema, aber dennoch möchte ich hier mein Erstaunen zum Ausdruck bringen, was aus der rbb Abendshow geworden ist.
Es gab sicherlich auch Leute, denen der Humor von Marco Seiffert und Britta Steffenhagen nicht zugesagt hat, aber dennoch hatte die Sendung ein gewisses Niveau.

Aber als ich gestern, nach einer längeren Abendshow-Abstinenz, wieder mal hereingeschaut habe, war ich einfach nur enttäuscht und entsetzt. Nicht nur, dass Ingmar Stadelmann neuer Gastgeber der Sendung ist, auch das Niveau ist komplett in den Keller gegangen.
Platte Witze über die zumindestens ich nicht lachen kann und ein Ambiente, dass an Harald Schmidts Latenightshow samt Sidekick und Showband erinnern lässt.

Warum tut sich der rbb das an? Warum muss alles, was die privaten Veranstalter gemacht haben, auch für das öffentlich-rechtliche Programm übernommen werden? Dass Marco Seiffert nicht mehr die Abendshow moderieren wollte, muss man akzeptieren, aber es hätte doch sicherlich einen besseren, niveauvollerenm Ersatz gegeben als Hrn. Stadelmann.
 
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Ich wüßte auch gern was probono bzw. den rbb geritten hat, den völlig unlustigen Stadelmann da einzusetzen. Die Gags zünden nicht wirklich und ansonsten wirkt das jetzt eher wie gut gewollt aber nicht gekonnt.
 
Bin da ganz bei Euch. Ich fand ja das Duo Seiffert/Steffenhagen manchmal etwas zu bieder, aber rückwirkend betrachtet, waren sie ja Gold wert im Vergleich zu dem Mist, der jetzt gesendet wird.
Nach der Premierensendung von Stadelmann hatte ich mal auf rbb/Facebook die Kommentare unter dem stolzen Sendehinweis durchgesehen. Ich kann mich nicht erinnern, mal so ein 99%ig negatives, geradezu entsetztes Feedback gelesen zu haben.
Ich verstehe auch nicht, dass man die Thematik der Sendung, ein wenig rotzig-trotzig auf die Berliner Woche zurückzublicken, einem völlig undifferenzierten Inhalt preisgegeben hat.


Ich weiß nicht, ob dieser Stadelmann in seinem eigentlich Metier ein Guter ist, aber in der Sendung ist er eine völlige Themaverfehlung, die nur von seinem Sidekick noch überboten wird. Absolutes Desaster.

Wäre ja eigentlich was für Kurt Krömer gewesen, der ja seit Sommer, durchaus erfolgreich, ein TV-Comeback im rbb hat. Krömer und Steffenhagen hättens wohl gerockt....

Bernd
 
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Die Abendshow hatte einfach massiv schlechte Quoten. In Schönheit sterben kann sich auch der rbb nicht leisten. Ich finde Stadelmann großartig, es ruckelt wohl nur noch gewaltig zwischen ihm und der Redaktion, so mein Eindruck. Die müssen sich noch finden.
 
Mal sehen, wie lange es die Abendshow noch gibt.

Ingmar Stadelmann spricht eher junge Menschen an, die sich bekanntlich immer weniger für lineares Fernsehen interessieren (es sei denn, uns steht wieder einmal eine Fußball-EM/WM ins Haus).

Und wenn sie sich für lineares Fernsehen entscheiden, dann entscheiden sie sich sicher nicht für das "Dritte" des rbb, das sich in erster Linie an ältere Menschen richtet.

Ein Herr Stadelmann wird daran nichts ändern, ein Herr Wosch auch nicht.

Wenn überhaupt einer die Abendshow retten kann, dann Herr Krömer. Auch ihm wird es sicher nicht gelingen, die fernsehscheue junge Generation vor den Fernsehempfänger zu locken, aber das klassische rbb-Publikum kennt ihn - und möglicherweise mag es ihn sogar.
 
Falscher Denkansatz. Das komplette Programm (fast) aller sogenannten linearen TV-Programme ist mittlerweile zu jeder Zeit in den Mediatheken und in Teilen auch bei Youtube abrufbar. Allein bei Youtube kommen die ÖRs mit ihren Sendergruppenkanälen, sprich rbb, SWR, BR usw. plus den zusätzlichen Kanälen einzelner Sendungen der ÖRs (ohne die Kanäle der ÖR-Radiosender) auf mehrere Millionen Abonnenten und in Summe auch auf mehrere Millionen Klicks. Das sollte man erstmal zur Kenntnis nehmen. Hinzu kommt das Jugendangebot "Funk" der ÖRs, welches ausschließlich bei Youtube stattfindet und sich mittlerweile ebenfalls teils sehr gut etabliert hat. Das Jugendliche keinen ÖR mehr konsumieren ist somit ein belegbares Ammenmärchen. Was sie weniger bzw. kaum mehr konsumieren ist der lineare Ausspielweg. Das heißt aber dummerweise nicht, dass sie keinen rbb schauen.

Nun zu Stadelmann. Die von ihm moderierten Ausgaben der Abendshow sind komplett bei Youtube abrufbar, die seiner Vorgänger leider nicht. Die Zugriffszahlen auf die Stadelmann-Sendungen sind, nun ja, schwer überschaubar, was mich allerdings nicht wundert. Da hat bisher keine Sendung die 500er-Marke geknackt. Wer sich einredet, dass dieser Schnarchnasenhumor eher junge Menschen anspricht, lebt wahrscheinlich in Bayern auf dem Land, hat aber mutmaßlich keinen großen Kontakt zu Jugendlichen in Berlin und Brandenburg. Der Mann ist dort die ultimative Fehlbesetzung. Die Zugriffszahlen der letzten Krömer-Sendungen liegen aktuell übrigens alle bei über 200.000. Außer der ersten, die hat die 300.000 geknackt. Tommy-Wosch-Zugriffe zu analysieren ist eher schwierig, da sich keine kompletten Sendungen von ihm bei Youtube finden. Ausserdem sind seine TV-Auftritte eher begrenzt. Er ist halt ein Radiomoderator.
Ob Wosch oder Krömer die Sendung retten könnten ist schwierig zu beurteilen. Ich würde da aber auch eher zu Krömer tendieren. Der hat den besseren Humor, denn dit is halt nen richtjer Berlina und nich so'n abjeschmackter Bayern-Import wie der Wosch mit seinen fünf Vornamen... :p
 
Die Frage ist aber, ob die Programmverantwortlichen neben den klassischen Einschaltquoten auch Klickzahlen heranziehen, wenn sie über Programmentwicklungen entscheiden.

Konzentrieren sich die Verantwortlichen ausschließlich auf die herkömmlichen Quoten, ist mein Denkansatz keineswegs falsch.

Apropos Klickzahlen: Wie aussagekräftig sind solche Klickzahlen eigentlich? Werde ich schon als Zuschauerin gezählt, wenn ich mir ein YouTube-Video ansehe, es aber nach einer Minute wegen Nichtgefallen abbreche? Oder muss ich mehrere Minuten zusehen, um gezählt zu werden?
 
Die Frage ist aber, ob die Programmverantwortlichen neben den klassischen Einschaltquoten auch Klickzahlen heranziehen, wenn sie über Programmentwicklungen entscheiden.
Mit Sicherheit tun sie das, sonst gäbe es ja all diese Kanäle nicht. Allerdings ist auch das alte Dilemma der Öffis bekannt, das man aufgrund der Finanzierung ein möglichst breites Publikum bei derartigen Sendungen ansprechen will. Und der Spagat haut halt äußerst selten hin,

Wie aussagekräftig sind solche Klickzahlen eigentlich? Werde ich schon als Zuschauerin gezählt, wenn ich mir ein YouTube-Video ansehe, es aber nach einer Minute wegen Nichtgefallen abbreche? Oder muss ich mehrere Minuten zusehen, um gezählt zu werden?
Gute Frage. Theoretisch reicht zum gezählt werden das anschauen weniger Sekunden. Bei der Erfassung der linearen Einschaltquoten ist das aber auch nicht anders. Da bekommt der Normalsterbliche ja auch keinen Einblick, ob am Ende einer x-beliebigen Sendung immer noch genauso viele zugeschaut haben wie am Anfang. Mittel und Wege solche Statistiken zu manipulieren, gibt es seit es Statistiken gibt. Und je technisierter diese Erfassungen werden, um so manipulativer werden sie auch. Bei Youtube reicht zum Beispiel ein einfach programmierter Bot um deine Videos immer wieder aufzurufen und die Klickzahlen damit künstlich in die Höhe zu treiben.
 
Die "Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung" ermittelt nicht nur eine Einschaltquote pro Sendung.

Die Daten von ungefähr 10.000 Personen, deren Fernsehverhalten gemessen wird, werden sekundengenau erhoben und hochgerechnet. (Quelle: https://www.chip.de/news/Einschaltquoten-im-TV-Wie-werden-sie-gemessen_101182699.html)

Eine sekundengenaue Abbildung der Einschaltquote ist durch die Messmethode sicher nicht möglich (ist eben doch nur eine Hochrechnung), aber man kann erkennen, wie sich die Einschaltquote einer Sendung im Verlauf ihrer Ausstrahlung entwickelt.

Bei YouTube gibt's nur eine (recht aussagelose) "Klickmessung".

So gesehen dürfte die klassische Fernseh-Einschaltquote für die Verantwortlichen viel wichtiger sein als die Klickzahlen im Netz - noch.
 
Die Fehlerquote dieser speziellen Messgeräte beim linearen Fernsehen ist aber auch ziemlich hoch, weil du als auserwählter Konsument auch aktiv mitmachen mußt. Wenn du auf der Fernbedienung des sogenannten TC Score einmal gedrückt hast das du anwesend bist, merkt das Gerät auch nicht, wenn du mal schnell aufs Klo gehst oder dir aus der Küche ein Bier holst. Davon abgesehen stehen diese Dinger gerade mal in 5000 Haushalten republikweit, was nicht gerade viel ist um ein repräsentatives Ergebnis zu ermitteln.
Die Ermittlung der Zugriffe auf die Mediatheken ist da schon wesentlich genauer. Zum einen werden die Zugriffe selbst gezählt und zum anderen gibt es etwa 15.000 PC-Nutzer mit einer Messsoftware, die das ermittelt plus weitere 5000 bei Tablets-/Handynutzung.
Die Zählung bei Youtube und da im besonderen die youtubeeigene Zählung könnte man höchstens als eine Art Richtwert ansehen. Inwieweit bei der Meßsoftware auch Youtube-Zugriffe gezählt werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

näheres hier:
https://www.moviepilot.de/news/wie-funktioniert-eigentlich-die-einschaltquoten-messung-1101277
https://www.agf.de/forschung/messung/substitution/
 
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Man scheiß doch auf die Fehlerquote. Wann kapiert ihr das endlich? Das ist die Währung auf deren Grundlage argumentiert wird. Du kannst dich als Verantwortlicher nicht hinstellen und sagen "ja die Quoten sind Mist, aber unser Gefühl sagt uns, dass es gut ankommt und auch die Klickzahlen, für die es noch keine klare Wertigkeitsdefinition gibt, sind super". Die Verantwortlichen haben Rundfunkräte und die Springer-Presse, oder noch schlimmer, die Gesellschafter im Nacken, die einer programmlichen Geldverbrennung nicht tatenlos zusehen.
 
Es gehört zwar nicht zum Thema dieses Threads, aber hier
Davon abgesehen stehen diese Dinger gerade mal in 5000 Haushalten republikweit, was nicht gerade viel ist um ein repräsentatives Ergebnis zu ermitteln.
muß ich doch mal reingrätschen, weil man das immer wieder hört – und es falsch ist.

Wenn man 5000 Haushalte tatsächlich nach Zufallsgesichtspunkten auswählt, ist das wie in einer Kiste von, sagen wir, 40 Millionen Werkstücken 5000 zufällig herauszunehmen und zu sehen, ob sie Ausschuß sind. Die in den zufällig gezogenen 5000 Werkstücken festgestellte Ausschußquote wird dann mit ziemlicher Sicherheit nahe an der totalen Quote liegen. Und das gälte sogar, wenn die Gesamtzahl der Werkstücke in Wirklichkeit 400 Millionen, Milliarden oder Billionen wären.

Es geht also nicht um das vermeintliche Mißverhältnis 5000 zu 40 Millionen, sondern um die Tatsache, daß 5000 zufällig (!) ausgewählte Haushalte wirklich schon ein ziemlich gutes und sicheres Bild der Wirklichkeit bieten.
 
Es heißt doch immer die ARD soll mehr Experimente wagen und auch mal Programm für junge Minderheiten machen. Dann macht sie mal ein alternatives Abendformat und dann ist auch wieder nicht Recht :D
 
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Samma Cart, kennste den Kollegen Go?
Hier gehts um eine ÖR-Sendung. Und die hat sich eigentlich einen Scheiss um die Quote zu kümmern. Trotzdem wird man sie ja wohl noch kritisieren dürfen, wenn man den Moderator für eine ziemliche Deplatzierung hält.
 
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Die Ermittlung der Zugriffe auf die Mediatheken ist da schon wesentlich genauer.
Das bezweifel ich aber. Immer wieder lese ich bei DWDL und Quotenmeter.de so Sachen wie "Hart aber Fair mit Quotentief". Der betroffene Sender veweißt dann zwar auf die Mediathek, möchte aber komischerweise nicht immer die Klickzahlen bekannt geben.

Sendungen, die linear funktionieren, werden dagegen gefeiert und auch die grandiosen Online-Zahlen werden plötzlich öffentlich genannt (zum Beispiel GZSZ).
 
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Das Problem an den Mediathekenzahlen ist die Zeit. Während man bei linear es zu einem bestimmten Zeitpunkt X gesehen haben muss, ist das in der Mediathek halt anders. Die Zahlen können am Abend der Ausstrahlung entsprechend bescheiden sein, aber am übernächsten Tag schon akzeptabel oder mega gut. Da muss ein Umdenken beim Umgang mit den Quoten stattfinden. Der Fehler ist die Fixierung auf den Zeitpunkt der Ausstrahlung.
 
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