Rassismusvorwurf gegen Matthias Matuschik

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Es findet sehr wohl eine Abstufung des Rassismusbegriffs statt. Aber gerade hier wollen das viele nicht kapieren, das es verschiedene Formen gibt und auch ein bekennender Antirassist in so eine sprachliche Falle tappen kann.

Man kann sich aber eine sprachliche Sensibilität aneignen, wenn man das auch will, Agnes. Lächerlich machen sollte man sich darüber nicht. Warum der Eistaucher nun so heißt, hat ja schliesslich einen Grund.
 
Ich hoffe es! Wobei ich mich schon länger Frage ob er sich mit seiner Sendung in dem Bayern 3 Kindergarten eigtl. noch wohlfühlt? Als die Show erstmals auf Sendung ging war Bayern 3 noch ein ganz anderer Sender

Der "Kindergarten", wie du ihn bezeichnest, findet im Tagesprogramm statt. Und das schon seit Matuschkes Rückkehr vor über 10 Jahren. Tagsüber lief schon immer ein typisches Mainstream-Hitradio. Für dich ist doch alles, was keine 80er im Programm hat, Kindergarten. Daher hörst du ja auch kein Antenne Bayern mehr. Verdammt.....

Wenn Matuschke nur noch Superhits in Gendersprache anmoderieren darf, wird er schon rechtzeitig die Biege machen. (Der letzte Satz war überspitzt, nur keine falschen Rückschlüsse daraus ziehen, Danke!)
 
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@Radiotroll

Ich habe die Eisverkäuferin gefragt, warum es nicht mehr Eismohr heißt sondern Eistaucher, da verdrehte sie nur die Augen und sagte, dass sie den Begriff Eismohr nicht mehr verwenden dürfe, "von oben angeordnet".

Dieses "von oben angeordnet" ist aber das, was mich an diesem sog. Antirassismus stört bzw. ich meine damit, dass diese Art von Rassismusbekämpfung eher kontraproduktiv ist, ansonsten würde ich ja mit meinem ganz speziellen Humor gar nicht auf den Begriff "Eisneger" kommen.
 
Es findet sehr wohl eine Abstufung des Rassismusbegriffs statt. Aber gerade hier wollen das viele nicht kapieren, das es verschiedene Formen gibt und auch ein bekennender Antirassist in so eine sprachliche Falle tappen kann.
Natürlich gibt es viele Formen, auch mehr oder weniger schlimme... Aber im Ergebnis wurde Mattuschke einfach nur als Rassist bezeichnet, sein Rauswurf gefordert, etc etc... Wo ist jetzt da die feine Abstufung?

Man kann sich aber eine sprachliche Sensibilität aneignen, wenn man das auch will, Agnes. Lächerlich machen sollte man sich darüber nicht. Warum der Eistaucher nun so heißt, hat ja schliesslich einen Grund.
Sehe ich auch so. Wenn sich Leute daran stören, habe ich persönlich kein Problem damit, es anders zu bezeichnen. Ich fände es aber im Gegenzug dann auch schön, sollte mir dann doch mal aus Gewohnheit so ein Begriff rausrutschen, dass mir nicht unterstellt wird, dass ich das aus rassistischen Beweggründen gemacht habe. Man kann sowas Unbedarftheit nennen, vielleicht unsensibel, aber rassistisch?

Die Diskussion um die "Letzte Instanz"-Sendung kommt mir nochmal in den Sinn. War die Sendung zu dem Thema falsch besetzt? Ja! Wurden dort unsensible/unbedarfte Äußerungen gemacht? Ja! Aber war das wirklich eine von Rassismus geprägte Sendung? Fand ich nicht! Es gab dort durchaus sehr viele differenzierte Äußerungen, wenn man nicht nur den Zusammenschnitt der polarisierendsten Aussagen kennt. Auch da ein Riesen-Shitstorm gegen die Beteiligten (Gottschalk hatte ich ja schon erwähnt).
 
War es wohl. Und der Shitstorm beim Matuschke war ja ein Shistorm um des Shitstorms willen. Ich denke, da hat nicht jeder wegen des Rassisnusvorwurfs, der zB im RND Kommentar sehr abgestuft erfolgt, mitgemacht, sondern weil die Lieblingsband gebasht wurde.
 
Was mir inzwischen eher sorgen macht sind Twitter und Co. die unsere Meinung in unserer Gesellschaft bilden können.

Ok, so wie Matushcke dass ganze in seiner Moderation rüber gebracht hat war sicher nicht richtig aber gut er hat sich dafür entschuldigt. Das wäre damit eigentlich abgehackt und könnte zu die erledigten Akten gelegt werden.

Aber was mir mehr Sorgen macht dass Kommentare auf Twitter oder sonstige Soziale Medien in den normalen Medien so richtig für Aufschrei sorgen können. Kommentare die nicht mehr zwischen Altagsrassismus und richtigen Rassismus unterscheiden. Kommentare die dafür sorgen können dass einen die Zukunft verbaut wird.

Wie viel Macht haben egentlich die Kommentare auf Twitter und Co. um unsere Meinung zu bilden?
 
@AgnesGerner Solange kein BPoC anwesend ist, kann man Begriffe also benutzen? Hmm.

Warum fühlt man sich als Opfer*, wenn man etwas nicht mehr benennt bzw umbenennen soll, weil es ein Wort beinhaltet, das andere diskriminiert? Das Wort „Mohr“ hat aber noch mal eine ganz Geschichte als das N-Wort. Ich könnte Grundsätzliches zur Verwendung von Wörtern schreiben, was wahrscheinlich zu einem Ausschluss aus dem Forum führen würde.
 
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Das kommt darauf an, wieviele der Follower sich an Shitstorms beteiligen. Und die Fanbase dieser Musik ist sehr groß und Twitterkommentare können durchaus eine Meinungsbildung zeigen und damit Wirkung beim Angegriffenen. Der BR hat sich zwar hinter Matuschik gestellt, aber jede Reaktion kann falsch aufgefasst werden.
 
Natürlich nicht. Ich halte aber die völlig überdrehte hysterische Reaktion auf etwas, das nicht einmal Rassismus ist, für widerlich. Es ist Rufmord an Matuschik. Das wird nicht besser dadurch, dass vermutlich über 90% der Weiterposter gar nicht wissen, wer dieser Mann ist und wofür er im Leben steht.

So etwas leistet jeder ernsthaft geführten Antirassismus-Debatte (oder besser noch: jedem ernsthaft so gut wie möglich gelebten Antirassismus, denn Debatten helfen nichts) einen Bärendienst. Wenn das, was jetzt mit Matuschke gemacht wird, "Antirassismus" sein soll, will ich damit nichts zu tun haben. Und mit denen, die so etwas durchs Land treiben, ebenfalls nicht.

Wer anderen "Rassismus" vorwirft, fasse sich bitte zuerst an die eigene Nase. In dem digitalen Endgerät, von dem aus die Treibjagd gestartet wurde, steckt mit Sicherheit auch ein Stück vom "längeren Hebel", an dem der weiße westliche Mensch gegenüber z.B. der Bevölkerung Afrikas sitzt. Das wollte ich damit ausdrücken.

(In dem gebraucht gekauften Laptop, an dem ich gerade tippe, steckt auch genug davon.)

Und noch etwas: ich entwickele seit Stunden ein zunehmendes Unbehagen, das inzwischen in einer Eskalationsstufe angekommen ist, in der ich aufpassen muss, nicht selbstverletzendes Verhalten zu entwickeln. Nun wird mir klar, warum es in mir kocht. Ich empfinde es als unerträglich, dass der BR auf den Aufstand der selbstgerechten Online-Empörten überhaupt anspringt. Dass er nach deren Pfeife tanzt, dass er über deren Stöckchen springt.

Warum?

Darum: wie viele hoch anständige Menschen haben in den vergangenen 2-3 Jahrzehnten wegen inhaltlichem Abbau bei der ARD (nicht unbedingt beim BR, aber auch beim BR - siehe Einstellung "taktlos" und Einstellung "Weitwinkel" im BR-Hörfunk) protestiert? Mit Schreiben an Rundfunkräte oder Chefredaktionen, mit Artikeln in seriösen Wochenzeitungen, über den Weg von Hörer-Initiativen?

Wie oft bewegte sich dann überhaupt etwas und wie oft in ihrem Sinne? Selten. Eher wurde man durch ARD-Gremien günstigstensfalls abgewimmelt, schlechterenfalls regelrecht verhöhnt, übelstenfalls juristisch "abgezogen" (ja, auch das gab es).

Und heute reicht es aus, unqualifiziert irgendeine unhaltbare Behauptung in die asozialen Netzwerke zu posten, die Bereitschaftsarmee der Online-Empörten potenziert das ganze - und schon lässt sich eine ARD-Anstalt vor sich hertreiben. Da kommt mir, der ich selbst zig mal gegen echte Missstände in der ARD aktiv war (und derzeit wieder viel Lebenszeit in ein solches Thema investiere) einfach der Mageninhalt hoch.

Wenn Fakten durch Emotionen ersetzt werden und sich gesellschaftliche Einrichtungen (der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist für mich eine solche) damit steuern lassen, sind wir wirklich in der postfaktischen Gesellschaft angekommen - und damit dem Ende einer zukunftsfähigen Gesellschaft nahe. Mir macht das Angst, richtig Angst: man hat Fakten, wird aber nicht mehr gehört, weil die mit den Emotionen so laut schreien. Irgendjemand hat das mal "Phonokratie" genannt. Das muss so lange her sein, dass es in der always-offline-Ära war.
Hier gibt es nichts hinzuzufügen, ich finde, dass besser, treffender und intelligenter nicht auszudrücken ist, was hier passiert.
Wir müssen (verdammt nochmal) aufpassen, dass uns der Kleingeist nicht überrennt. Weil er dort reinkommt (hier der BR), wo wir draussen bleiben müssen. Nämlich dort, wo eine mehrheitsfähig humane Grundhaltung vermischt wird mit rechtem Dreck. Wo aus Angst vor Rechts gekuscht statt Paroli geboten wird, diese Büchse der Pandora wurde damals ohne Not vom WDR geöffnet.
Anders ausgedrückt, Mattuschke hat mir schlicht aus der Seele gesprochen - nach Lesart des BR trüge ich nun rassistisches Gedankengut in mir - eine Frechheit.
Gott sei Dank sehe ich das nicht allein so, danke für den von mir zitierten Beitrag.
 
Die Diskussion um die "Letzte Instanz"-Sendung kommt mir nochmal in den Sinn. War die Sendung zu dem Thema falsch besetzt? Ja! Wurden dort unsensible/unbedarfte Äußerungen gemacht? Ja! Aber war das wirklich eine von Rassismus geprägte Sendung? Fand ich nicht! Es gab dort durchaus sehr viele differenzierte Äußerungen, wenn man nicht nur den Zusammenschnitt der polarisierendsten Aussagen kennt. Auch da ein Riesen-Shitstorm gegen die Beteiligten (Gottschalk hatte ich ja schon erwähnt).
Als Alternative auch nicht schlecht: Die beste Instanz
 
Der Begriff "Rassismus" oder "Rassist" ist aber so dermaßen negativ besetzt, dass ich das für sehr problematisch halte. Es findet da ja keine Abstufung mehr statt.

Dann ist Mattuschke genauso ein Rassist wie der, der Ausländer hasst, auf Neonazi-Demos rumrennt und womöglich schon mal jemandem, der anders aussah, Gewalt angetan hat.
Äh, nein, das hab ich doch gerade versucht zu erklären?

Dem Shitstorm und allem was darin gefordert wurde zufolge wirkt es auch fast so, als wäre da kein Unterschied.

Ich hab jetzt nur kurz bei Twitter durchgescrollt, aber die überwiegende Mehrheit von denen, die ich dort gesehen habe, hat eine rassistische Ausdrucksweise angeprangert.
Und auch du bist ziemlich sicher ein Rassist. Schau dir die 3sat-Doku von letzten Donnerstag und die anschließende Diskussion an. Oder mach den dort erwähnten Test.

(Die 3Sat-Doku und den Test herauszusuchen, dafür habe ich jetzt keine Zeit.)
Ich bin mehr recht sicher, dass ich kein Rassist bin, aber ich bin mir bewusst, dass ich möglicherweise Vorurteile mit mir herumtrage - "unconscious bias" ist da das Stichwort aus der Forschung, und ich bin nicht davor gefeit, mich rassistisch auszudrücken. Man sollte einfach auf dem Schirm haben, dass jeder Vorurteile hat und man an seinen eigenen Vorurteilen auch nicht so einfach etwas ändern kann. Das Bewusstsein darüber macht den Unterschied.

Wenn du als Person der Öffentlichkeit jedes mal so ein Buhei erlebst, ist das doch weit entfernt von einem "mach mal bisschen Selbstreflexion über das, was du gesagt hast".
Ich hatte neulich eine Situation in der Redaktion, dass ich gesagt habe "ich habe mich da richtig schwarz geärgert". Mein Gegenüber war halt Schwarz und es hat sich dann auch ein bisschen unwohlsein bei mir eingestellt. Ich darauf: "Oh, habe ich mich gerade versehentlich rassistisch geäußert? Ich schau mal, was es mit der Redewendung eigentlich auf sich hat." Ich war am Ende doch safe mit dem Ergebnis meiner Goggle-Recherche und wir beide haben sehr darüber gelacht. Ich erzähle die Anekdote aus einem Grund: Auch wenn ich weiß, dass ich kein Rassist bin, braucht es doch wenigstens Bereitschaft, immer wieder neu nachzuprüfen, ob man selbst einem Bias erlegen ist oder sich aus der Gewohnheit unseres strukturellen Rassismus in der Gesellschaft inakzeptabel ausgedrückt hat. Statt einfach zu sagen: "kein rassist, rassistischer Sprachgebrauch daher unmöglich, alles Quatsch, sinnloser Twittermob, der unrecht hat".

Meiner Meinung nach ist es viel weniger schlimm, offen einzuräumen: "oh der Sprachgebrauch war rassistisch, daran habe ich nicht gedacht, aber jetzt tut es mir leid und mich entschuldige mich dafür." Stattdessen sind die öffentlichen Erklärungen meistens voll von Konjunktiven und wortreichen Umschiffungen "falls sich eventuell jemand verletzt gefühlt haben könnte, entschuldigen wir uns dafür". Im Subtext steht dann unausgesprochen: "aber nur 'falls', und im Grunde ist es ja deren Fehler, wenn die alle so empfindlich sind". Dann eskaliert es meistens erst richtig., Statt klipp und klar zu sagen "es ist völlig nachvollziehbar, dass diese Äußerungen jemanden verletzt haben. Das war falsch. " Wirklich, dann hätten sich ganz viele solcher Diskussionen schnell erledigt. Es ist kein so großes Drama, sich versehentlich rassistisch zu äußern, wenn man es wenigstens ehrlich einräumt und daraus lernt.

Das meine ich jetzt unabhängig von der konkreten Matuschik-Geschichte, da hab ich mir übrigens immer noch keine richtige Meinung zu gebildet.
 
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@_Stefano:
Musste man im Falle von Mattuschke wirklich die Rassisten-Keule auspacken? Ging's nicht eine Nummer kleiner?
Moralkeulen gibts nur in Einheitsgröße. One size fits all.
Gottschalk ist ja auch so ein Riesen-Rassist, weil er sich mal als Jimmi Hendrix verkleidet hat (weil er den laut eigener Aussage sehr schätzt, aber dieser Nebensatz hat in der Diskussion ja keinerlei Rolle spielen dürfen).
Jimi Hendrix bitte, mit einem "m"! Immerhin redest Du von einem Gott! (Und von Gottschalk natürlich.)
Alltagsrassismus, vor dem wir hier alle nicht gefeit sind,
Der einzige Alltagsrassismus, der mir ad poc einfällt, ist der Black ("Rasse") Friday (Alltag).
Keinem Moderator steht es zu, Künstler zu verunglimpfen, nur weil ihm dessen Musik nicht gefällt.
Kennt eigentlich noch jemand den Radio-3-Moderator (und schärfsten Plattenkritiker aller Zeiten) Peter Kreglinger? Heute würde man auch diesen wohl "höher hängen". In den 80ern gab es einfach noch nicht so viele gute Menschen wie heute, daher erhielt der Südfunk Stuttgart damals wohl auch keine Entlassungsüberdenkungsempfehlung für Kreglinger von besonders guten Menschen postalisch anonym zugestellt.
Jeder kann sich versehentlich rassistisch äußern, auch wenn er überhaupt kein Rassist ist.
Wolfgang Heim hat neulich mal in seiner SWR-Leute-Sendung, als Frage an den Talkgast formuliert, vom "bösen alten weißen Mann" gesprochen - was natürlich kein Rassismus war! ... Rassismusopfertum scheint demnach so etwas wie eine in Hautpigmente eingelagerte Substanz zu sein.
 
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Wolfgang Heim hat neulich mal in seiner SWR-Leute-Sendung, als Frage an den Talkgast formuliert, vom "bösen alten weißen Mann" gesprochen - was natürlich kein Rassismus war! ... Rassismusfreiheit scheint demnach so etwas wie eine in Hautfarbpigmente eingelagerte Substanz zu sein.
Das ist ja ganz gut formuliert, weil es auch alte weiße Männer gibt, die nicht böse sind, und man sich als alter weißer Mann aussuchen kann, ob man sich mit dem vorangestellten Adjektiv angesprochen fühlt oder nicht. :)
 
Warum so merkwürdig argumentierend? Die Zeiten haben sich halt dahingehend geändert, das heute etwas sensibler mit Sprache umgegangen werden kann und sollte, weil wir uns weiterentwickelt haben und Dinge bewusster wahrnehmen.
 
Ich hab mich nicht weiterentwickelt. Wer vor ein paar Jahren einen Schlag auf den Kopf bekommen hat und daher gerade heute abend erst aus seinem mehrjährigen Koma erwacht, ist automatisch: Rassist!

Oder gibt es für Komapatienten Ausnahmeregeln? - Was ist, wenn ein besonders langjähriger Komapatient aus seinem Koma erwacht und dieser Patient dann, nach Jahren der Entbehrung, kulinarische Gelüste nach einem Negerkuß der Pflegekraft gegenüber verbal äußert? Wird der einstige Komapatient dann mit der Rassismuskeule umgehend gleich ins nächste mehrjährige Koma befördert?

Geht bei diesem ominösen "Z-Wort" also wirklich nur um die gute alte leckere Zigeunersauce? ... Du meine Güte! Und ich hatte schon wer weiß was gedacht! "Zionistische Weltverschwörung" oder so.

Wie lange darf ich wohl noch ungeahndet "Migrationshintergrund" sagen?
 
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Wolfgang Heim hat neulich mal in seiner SWR-Leute-Sendung, als Frage an den Talkgast formuliert, vom "bösen alten weißen Mann" gesprochen - was natürlich kein Rassismus war! ... Rassismusfreiheit scheint demnach so etwas wie eine in Hautfarbpigmente eingelagerte Substanz zu sein.
Ich habe den Fehler gemacht und den Beitrag trotz ignorier-Funktion frei gegeben.

zum letzten Absatz gehe ich kurz ein:

Ich hab in Namibia gelebt und es wurde wegen meiner Hautfarbe gestichelt, ich wurde "whitie" genannt und so weiter. Ich habe das lange für Rassismus gehalten. Ist es aber nicht, es ist Diskriminierung. Das Wort "Rassismus" bezeichnet die systematische und historische Unterdrückung der nicht-Weißen und ist deswegen gegen Weiße nicht möglich.

Weiße können Diskriminierung erfahren, korrekt. Da ist aber ein Unterschied zu Rassismus.
 
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Ich habe das lange für Rassismus gehalten. Ist es aber nicht, es ist Diskriminierung.
Ah!
Das Wort "Rassismus" bezeichnet die systematische und historische Unterdrückung der nicht-Weißen und ist deswegen gegen Weiße nicht möglich.
Ja, Doppelstandards sind in Moraldebatten nicht unüblich. Randnotiz: Weiße sind auch systematisch versklavt worden.
Weiße können Diskriminierung erfahren, korrekt. Da ist aber ein Unterschied zu Rassismus.
Und hinterher uns wieder erzählen wollen, wir Menschen wären alle gleich.

Edit: Ich hatte Rassismus, so wie ich ihn meine, auf einem Männerklo der U. S. Army wahrgenommen. Ich war noch sehr jung. Und, ich bin ja sonst nicht so, aber ich fühlte mich in der Tat regelrecht angeekelt von dem an die Klowand gekritzelten Spruch: "Why do niggers call Whites honkeys? Because it´s the last thing they hear before we run them over!"

Das kannte ich als behütetes Kind bislang noch nicht. Vielleicht darum auch der Würgreflex. Es machte mich regelrecht fertig, auch noch Tage danach. Das macht so ... ohnmächtig.
 
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Die gesamte Rassismus-Debatte ist ein ganz dünnes Eis. Und ganz bestimmt nicht in einer Twitter-Kampage "auszudiskutieren".
Ich bin allerdings ziemlich sicher: Hätte Matuschke den "Textbaustein" mit Südkorea herausgelassen, ansonsten aber alles genauso gesagt - dann wären wir bei der Empörungswelle der K-Pop-Fans genau an der gleichen Stelle. Der Shitstorm entzündete sich am Bashing gegenüber der Gruppe und deren Musikstil und hat für die Kritiker leider den großen Aufhänger Rassismus bekommen, weil eben die Vebindung zur Abstammung gegeben war. Letztlich ist das das einzige Wort, das Matuschke besser weggelassen hätte, dann würde uns die "Verteidigung" besser gelingen. Es zeigt aber, das hier letztlich unter dem Level "Rassismus-Aufdecken" nur die Unfähigkeit offenbart wird, auch bei Meinung und Positionierung multikulti sein zu können. Letzlich ist das Verhalten der Empörten wesentlich intolernater, als die lakonische, komödiantische Äußerung von Matuschke.
Und ich kann @stewart nur Recht geben: Die Büchse der Pandora steht scheunentorweit offen und beraubt uns einer vielfältigen und progressiv-offenen Gesprächskultur
 
Ich hab mich nicht weiterentwickelt. Wer vor ein paar Jahren einen Schlag auf den Kopf bekommen hat und daher gerade heute abend erst aus seinem mehrjährigen Koma erwacht, ist automatisch: Rassist!
Nein.
Was ist, wenn ein besonders langjähriger Komapatient aus seinem Koma erwacht und dieser Patient dann, nach Jahren der Entbehrung, kulinarische Gelüste nach einem Negerkuß der Pflegekraft gegenüber verbal äußert? Wird der einstige Komapatient dann mit der Rassismuskeule umgehend gleich ins nächste mehrjährige Koma befördert?
Nein.

Ich hoffe, meine Antworten waren hilfreich.

War da nicht noch was im anderen Thread mit Leuten, die sich angeblich nur in einer selbstgewählten Opferrolle suhlen und deshalb nicht ernstzunehmen sind?
 
Ich bin allerdings ziemlich sicher: Hätte Matuschke den "Textbaustein" mit Südkorea herausgelassen, ansonsten aber alles genauso gesagt - dann wären wir bei der Empörungswelle der K-Pop-Fans genau an der gleichen Stelle.
Na ausgerechnet da sehe ich das völlig anders. Ich denke eher, mit dem Einschub hat er den Bedeutungsrahmen (das Framing) erst recht auf das Thema Herkunft geschoben.
 
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