12. Mai 2014: Total-Umbau bei DKultur (und DLF?)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hundert Prozent Zustimmung!
Ich bin ziemlich fest der Auffassung, der verantwortliche Redakteur für den Wetterbericht ist Monty Phyton-Fan. Denn anders kann man sich die absolute Sinnfreiheit des DLF-Wetterberichtes nicht erklären. Bodenfrost in der Lausitz und Alpenvorland 10° und Sonne. Redundante Informationen at it's best und keinem Verantwortlichen fällt es auf. Warum werden eigentlich die Wellenhöhen auf der Ostsee, schön ausgewogen Rügen und Fehmarn (Ost-West), nicht gemeldet? Aber was ein echter Deutscher Gutmensch ist, der hört sich alles an.
War früher in den Abendstunden auf WDR I Standard, inklusive internationalen, detaillierten Seewetterbereicht. Die fast 1MW starke Mittelwelle aus Langenberg bot sich dafür naturgemaß an. Und keiner hat sich im Westen darüber beschwert.
Aber heute muß "unser" Wetter (und nur das für uns) ja von einem ultracoolen "Wheaterman" in dringend notwendiger Zusammenarbeit mit der deutschen Bank oder den Wilmersdorfer Einkaufsarkaden "präsentiert" werden. Dabei frage ich mich, ob diese grotesken und unfreiwillig komischen Wetter-Hampelmänner nicht besser bei Monty "Phyton" :) aufgehoben sind, als der seriöse Sprecher vom DLF, der über die Temperaturen in der Republik berichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
warum muss immer überall reformiert, aufgefrischt, verjüngt werden ?

im gegenteil. ich wünsche mir immer öfter das zurückdrehen der zeit um 20 - 30 jahre.
bei jedem rückblick - seien es alte radiomitschnitte oder einfach nur die "tagesschau vor 25 jahren" - merke ich wieviel tiefgründiger, ausführlicher und ruhiger damals berichtet wurde.

mit nahe 40 bin ich von der hypergeschwindigkeit, dem "always on", häppchen-journalismus, musikteppichen und "gejingle" (trotzdem können tolle "verpackungen" natürlich auch ein genuß sein) zunehmend genervt.

entschleunigung tut not ! sich auf nachrichten von 10 minuten länge einlassen, abschließend noch einmal die zusammenfassung in kürze. was ist daran falsch ?

selbst unterhaltung hatte früher mehr substanz. mal wiederholungen von "III nach 9" oder der "NDR Talk Show " aus den 70ern mit wolfgang menge, günther nenning oder wolf schneider gesehen ? damals verkauften die prominenten nicht (nur) ihr neuestes werk. da wurden auch gesellschaftlich relevante themen kontrovers diskutiert. da ging es heiss her, wurde auch polarisiert.

all unsere einwände werden aber vermutlich nichts daran ändern, das auch diese zwei kultur- und nachrichtenprogramme des deutschlandradios in seichte gewässer abdriften ...


mit grüßen
der mikrofonmann
 
warum muss immer überall reformiert, aufgefrischt, verjüngt werden ?

im gegenteil. ich wünsche mir immer öfter das zurückdrehen der zeit um 20 - 30 jahre.
bei jedem rückblick - seien es alte radiomitschnitte oder einfach nur die "tagesschau vor 25 jahren" - merke ich wieviel tiefgründiger, ausführlicher und ruhiger damals berichtet wurde.

mit nahe 40 bin ich von der hypergeschwindigkeit, dem "always on", häppchen-journalismus, musikteppichen und "gejingle" (trotzdem können tolle "verpackungen" natürlich auch ein genuß sein) zunehmend genervt.

entschleunigung tut not ! sich auf nachrichten von 10 minuten länge einlassen, abschließend noch einmal die zusammenfassung in kürze. was ist daran falsch ?

selbst unterhaltung hatte früher mehr substanz. mal wiederholungen von "III nach 9" oder der "NDR Talk Show " aus den 70ern mit wolfgang menge, günther nenning oder wolf schneider gesehen ? damals verkauften die prominenten nicht (nur) ihr neuestes werk. da wurden auch gesellschaftlich relevante themen kontrovers diskutiert. da ging es heiss her, wurde auch polarisiert.

all unsere einwände werden aber vermutlich nichts daran ändern, das auch diese zwei kultur- und nachrichtenprogramme des deutschlandradios in seichte gewässer abdriften ...


mit grüßen
der mikrofonmann

So isses! Entschleunigung ist das Gebot der Stunde.
Ich habe mir z.B. in meinem Büro einen alten W48 aus 1954 von Mix & Genest mit einer herrlich rasselnden Wählscheibe angeschlossen. So schaue ich nun vor jedem Anruf erst einmal in mein neu angelegtes, aus richtigem Papier bestehenden Telephonverzeichnis nach und wähle dann in aller Ruhe die Nummer. Seitdem ist mein W48 zu einer richtigen Attraktion im Institut geworden. Jeder will mit dem Bakelitungetüm einmal telephonieren. (An unserer heruntergekommenen internen Telephonanlage aus den 70ern funktioniert sogar noch das mechanische Schauzeichen, wenn das Faxgerät aktiv ist. :))
Entschleunigung kann verdammt gut tun und hat nicht immer etwas mit unverbesserliche Nostalgie zu tun. ;)
Genau so ist es auch mit dem Radio. Die Leute können einfach nicht mehr zehn Minuten darsitzen und in aller Ruhe die Nachrichten hören. Und anstatt das Programm an den Umständen auszurichten, sollten die Menschen einfach wieder lernen richtig zuzuhören! Und so etwas geht nur bei so vermeintlich altbackenden Programmstrukturen wie z.B. im DLF. Im Übrigen erleichtert richtiges Zuhören auch die zwischenmenschliche Kommunikation ungemein und erspart viele Anrufe mit der Wahlwiederholung, die ich nicht sonderlich vermisse! :)

 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der "Schnelligkeit" der Sender sind die Sender selbst schuld. Manche Nachrichten dauern ca. 2-3 Minuten, dann kommt 45 sec. das Wetter, 1-2 Min. der Verkehrsservice, nach allerhöchstens 5-6 Minuten sind die Nachrichten vorbei.... Dann gehts weiter mit "Bayerns bestem Mix", oder "meinem Lieblingsmix im Radio", und man hat spätestens nach dem 3. Lied vergessen, was eigentlich in den Nachrichten dran war.
Daher gibt es Programme wie B5 Aktuell, NDR info, Inforadio, MDR info, die dieses Informationsbedürfnis abdecken.

Zudem beim DLF/DRadio Kultur, wo auf Grund des Rundfunkstaatsvertrages hier eine andere Art des Informierens besteht: hier soll auf kausale Zusammenhänge wert gelegt werden, eine politische Meinung erzeugt werden, mit Hilfe von Hintergrundberichten auch etwas tiefer gebohrt werden... Das kann Leute überfordern, die in Hektik und Eile sind, und die es gewohnt sind, mehr in Stichworten News zu hören (bspw. im Stil der "Breaking News").

Junge Leute sind heutzutage mit Twitter, etc. aufgewachsen. Sie sind es gewohnt, in kurzen, abgehakten Infostichpunkten informiert zu werden. Das ist eine Kehrseite; eine andere ist die, dass damit aber das Bildungsniveau sinkt, weil hier kausale Zusammenhänge, interpretierendes Eigendenken, und die Fähigkeit, Dinge zu formulieren, und abzuwägen, verloren zu gehen drohen. Nach meiner felsenfesten Überzeugung ist das auch der Grund, weswegen wir in Deutschland uns mit unserer Sprache so schwer tun, warum wir es z.T. verlernt haben, eine sprachliche Fundierung zu generieren. Der DLF könnte hier ein Ankerpunkt sein, dass man sich mal allein Sprache anhört, wie man sie formuliert, welche Stilmittel eingesetzt werden, welche Nachrichtentechnik zum Einsatz kommt, und weiter: wie man aus diesem wieder Hin-Hören Nutzen für das eigene Hören, Denken und Formulieren ziehen kann. Denn: dieses kann die Nachrichtentechnik à la N24 nicht leisten, weil sie ein Spiegelbild der schnelllebigen Gesellschaft geworden ist.

Nostalgie kann etwas erfrischendes sein, muss aber begründbar sein: ich halte persönlich nicht sehr viel davon, das ist sehr subjektiv, aber das ist so. Wie man nun, objektiv gesprochen, zu einer früheren Zeit steht, in der Informationen nicht so schnell quer über den Erdball schossen, das ist jedem seine Sache.

Mir fällt auf, dass hier v.a. Leute diskutieren, die älter und erfahrener sind, wie ich (29), aber man kann voneinander profitieren.

Ich verstehe "die Jugend von heute" auch nicht mehr so ganz, mit den vielen sozialen Mitteln, die es gibt, wie Instagram, etc. Aber: muss man jedes mitmachen? Ich denke mal, nein...

Vielleicht liegt auch "Entschleunigung" mal darin, manchem "Scheiß", der da von dem sogenannten "Zeitgeist" produziert wird, "nein" zu sagen, und dann sich freuen, weil diese Zeit wieder frei wird für Dinge, die man wirklich genießen kann... selbst wenn es "nur" die 10-Minuten-Nachrichten des DLF oder ein Nachtkonzert beim DRadio Kultur ist, aber die Zeit, die nimmt man sich halt, köpft eine Flasche guten Rotweins, legt die Füße hoch und hört sich das an. Selbst ein "jüngerer Hörer" wie ich ist von diesem staccatohaften "Schlachthofstil" mancher Radiosender überfordert. Daher bin ich überzeugt, dass der DLF und DRadio Kultur genau ein Programm auch für solche Hörer ist, quasi wie eine Oase in der Wüste von Hitdudlern, überforderten Morning-Show-Selbstdarstellern, übertriebenen Gewinnspielen, etc.

Seien wir froh, dass wir zudem auch dem föderalen Grundgerüst der Radiosender einen nationalen Rundfunk entgegensetzen können, der vielleicht beispielgebend für andere Sender sein kann...

Schönen Sonntag allen!
 
br-radio schrieb:
Manche Nachrichten dauern ca. 2-3 Minuten, dann kommt 45 sec. das Wetter, 1-2 Min. der Verkehrsservice, nach allerhöchstens 5-6 Minuten sind die Nachrichten vorbei....
Das liest sich so, als zähltest Du Wetter und Verkehrsservice zu den Nachrichten hinzu. Das ist aber nur künstlich gestreckt. Faktisch dauern die Nachrichten in diesem Beispiel drei Minuten. Mit einer qualifizierten inhaltlichen Darstellung kann das nicht mehr viel zu tun haben.
Das sind noch ein paar hingerotzte, pseudoknackige Schlagzeilen mit nervigem Musikbett und Trenner und vielfach auch noch sinnleere O-Ton-Schnipsel dazwischen.
 
@Mannis Fan: Danke für dein Statement, es stimmt aber wirklich, und wenn man sich hinterher überlegt: was hat der Nachrichtensprecher überhaupt verlesen, fällt einem dazu kaum was ein!
 
Bei der "Schnelligkeit" der Sender sind die Sender selbst schuld. Manche Nachrichten dauern ca. 2-3 Minuten, dann kommt 45 sec. das Wetter, 1-2 Min. der Verkehrsservice, nach allerhöchstens 5-6 Minuten sind die Nachrichten vorbei.... Dann gehts weiter mit "Bayerns bestem Mix", oder "meinem Lieblingsmix im Radio", und man hat spätestens nach dem 3. Lied vergessen, was eigentlich in den Nachrichten dran war.
Daher gibt es Programme wie B5 Aktuell, NDR info, Inforadio, MDR info, die dieses Informationsbedürfnis abdecken.

Zudem beim DLF/DRadio Kultur, wo auf Grund des Rundfunkstaatsvertrages hier eine andere Art des Informierens besteht: hier soll auf kausale Zusammenhänge wert gelegt werden, eine politische Meinung erzeugt werden, mit Hilfe von Hintergrundberichten auch etwas tiefer gebohrt werden... Das kann Leute überfordern, die in Hektik und Eile sind, und die es gewohnt sind, mehr in Stichworten News zu hören (bspw. im Stil der "Breaking News").

Junge Leute sind heutzutage mit Twitter, etc. aufgewachsen. Sie sind es gewohnt, in kurzen, abgehakten Infostichpunkten informiert zu werden. Das ist eine Kehrseite; eine andere ist die, dass damit aber das Bildungsniveau sinkt, weil hier kausale Zusammenhänge, interpretierendes Eigendenken, und die Fähigkeit, Dinge zu formulieren, und abzuwägen, verloren zu gehen drohen. Nach meiner felsenfesten Überzeugung ist das auch der Grund, weswegen wir in Deutschland uns mit unserer Sprache so schwer tun, warum wir es z.T. verlernt haben, eine sprachliche Fundierung zu generieren. Der DLF könnte hier ein Ankerpunkt sein, dass man sich mal allein Sprache anhört, wie man sie formuliert, welche Stilmittel eingesetzt werden, welche Nachrichtentechnik zum Einsatz kommt, und weiter: wie man aus diesem wieder Hin-Hören Nutzen für das eigene Hören, Denken und Formulieren ziehen kann. Denn: dieses kann die Nachrichtentechnik à la N24 nicht leisten, weil sie ein Spiegelbild der schnelllebigen Gesellschaft geworden ist.

Nostalgie kann etwas erfrischendes sein, muss aber begründbar sein: ich halte persönlich nicht sehr viel davon, das ist sehr subjektiv, aber das ist so. Wie man nun, objektiv gesprochen, zu einer früheren Zeit steht, in der Informationen nicht so schnell quer über den Erdball schossen, das ist jedem seine Sache.

Mir fällt auf, dass hier v.a. Leute diskutieren, die älter und erfahrener sind, wie ich (29), aber man kann voneinander profitieren.

Ich verstehe "die Jugend von heute" auch nicht mehr so ganz, mit den vielen sozialen Mitteln, die es gibt, wie Instagram, etc. Aber: muss man jedes mitmachen? Ich denke mal, nein...

Vielleicht liegt auch "Entschleunigung" mal darin, manchem "Scheiß", der da von dem sogenannten "Zeitgeist" produziert wird, "nein" zu sagen, und dann sich freuen, weil diese Zeit wieder frei wird für Dinge, die man wirklich genießen kann... selbst wenn es "nur" die 10-Minuten-Nachrichten des DLF oder ein Nachtkonzert beim DRadio Kultur ist, aber die Zeit, die nimmt man sich halt, köpft eine Flasche guten Rotweins, legt die Füße hoch und hört sich das an. Selbst ein "jüngerer Hörer" wie ich ist von diesem staccatohaften "Schlachthofstil" mancher Radiosender überfordert. Daher bin ich überzeugt, dass der DLF und DRadio Kultur genau ein Programm auch für solche Hörer ist, quasi wie eine Oase in der Wüste von Hitdudlern, überforderten Morning-Show-Selbstdarstellern, übertriebenen Gewinnspielen, etc.

Seien wir froh, dass wir zudem auch dem föderalen Grundgerüst der Radiosender einen nationalen Rundfunk entgegensetzen können, der vielleicht beispielgebend für andere Sender sein kann...

Schönen Sonntag allen!

Eine Bewertung der Situation, die es in wenigen Sätzen sachlich auf den Punkt bring! :thumbsup: (Mir persönlich fällt es als "DLF-Leib-und-Magen-Hörer" recht schwer auf polemische Bemerkungen zu verzichten, wodurch die Objektivität meiner Beiträge leidet. Ich bin aber auch kein Medienwissenschaftler, sondern Giftmischer. ;))
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie man, um beim Beispiel des DLFs zu bleiben, dieses Programm dem "modernen Zeitgeist" entsprechend anpassen will. Ich kann beispielsweise hingehen und ein Feature von 55min auf 30min kürzen. Dann bekomme ich zwar die Essenz im quasi Handumdrehen geliefert, aber die Facetten des zu behandelnden Gegenstands bleiben auf der Strecke. Und diese Angebote der konzentrierten Berichterstattung und der kompaktifizierenden Eröterungen komplexer Themen gibt es mit den Nachrichtenwellen zu Genüge.
Der DLF ist mit seiner breitaufgestelleten und ausführlichen Beleuchtung des politischen und gesellschaftlichen Alltags in dieser Form einfach unverzichtbar - und unersetzbar! Jedes Experiment, daran etwas im Sinne einer gesteigerten Hörererreichbarkeit zu verändern, muß zwangsläufig zu einem Qualitätsverlust und damit zum Scheitern führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, nicht nur das, sondern es würde den Charakter und die Intention, die Leidenschaft der Journalisten und der Macher des Senders grundlegend verändern. Man sieht es schon bei großen ARD-Anstalten, die ein bisschen hier schrauben, ein bisschen da schrauben, und dann kommt sowas wie SWR3 raus, das man im Grunde genommen plattrangiert hat. Letztlich ist es doch die Grundaufgabe des nationalen Rundfunks, diesem nationalen Anspruch, nämlich Deutschland als vielfältiges Kulturland zu repräsentieren und auch Strömungen aus und in der Gesellschaft im nationalen Rundfunk zu etablieren. Nur: die Schnelligkeit ist eine andere wie bspw. im Lokalfunk, wo es recht schnell sehr turbulent sein kann, weil ein Dackel wieder auf der Stammstrecke verendet ist und demnach alle S-Bahnen 15 Minuten später fahren. Solche Informationen gehören nicht in den nationalen Hörfunk, weil sie hier unpassend und störend wirken. Wenn über besagten Dackel noch der BR oder Antenne Bayern berichten, so sei es so, weil sie ihrer lokalen, aber auch ihrer landesweiten Berichterstattung Folge leisten. DLF und DRadio sind Sender, die wie die BBC oder RFI auf einer anderen Ebene spielen, und die man eigentlich nur schädigt, wenn man hier "ARD"artige Züge à la Wildschweinjagd im Westerwald reintut. Der hoheitliche Auftrag des DLF ist es, auf nationaler Ebene alle kulturellen, politischen und sozioökonomischen Strömungen aufzunehmen und ihnen, mit Hilfe von gut ausgebildeten Journalisten, Gehör zu verschaffen. Es sollte ein zeitloser Rundfunk mitten in einer schnelllebigen Zeit sein, ohne Hektik, Aufgeregtheit und sonstigem "Hader". Die Schnelllebigkeit sollte auf die lokale und auf die regionale Rundfunkebene heruntergebrochen werden; übrigens: hier hat in Österreich Ö3 als "nationales Hitradio" total versagt, während dessen Ö1 wie ein Fels in der Brandung steht. Und in Deutschland stehen eben die Sender des Deutschlandradios (DLF, DRadio Kultur und DRadio Wissen) wie eine Insel im Getriebensein der Hitdudler, etc.
 
Der Vergleich zu Ö1 ist in sofern interessant, als beim ORF viel lautere Stimmen existieren, die Programme massentauglich zu machen. Die resultiert insbesondere aus der finaziellen, als auch aus der politischen Situation heraus.
Wenn die (radio-)reformwütigen Österreicher schon ihr Flaggschiff Ö1 seit vielen Jahren unangetastet lassen, dann ist dies ein bemerkenswertes Signal, das in Deutschland unbedingt wahrgenommen werden sollte.
 
Das ist auch so... man lässt Ö1 sehr in Ruhe, weil es eigentlich eine Art Ersatz für einen nationalen Info-Sender ist. Man packt hier Elemente rein, die in Deutschland auf drei Sender aufgeteilt wurden... Weil Österreich aber keine fünfte Funkkette auf Bundesebene zur Verfügung steht, muss man sich so behelfen, evtl. manche Sachen digitalisieren oder/und mit Hilfe von Internetradios ergänzen. Nicht aber das "Kerngeschäft" antasten, denn hier könnte manches kaputtgehen.
 
Ich glaube, hier wird viel zu viel hineininterpretiert, was beim DLF eigentlich passieren soll. Von einer Reduzierung der Features auf 30 Minuten ist jetzt schon die Rede. Ich glaube nicht, dass all das passiert, nur weil der PD gerne ein bisschen weniger gestelzte Moderationen hören möchte. Es kann auch nicht alles immer so bleiben, wie man es schon immer gemacht hat. Die Moderatoren aus den Zwangsjacken zu befreien, würde dazu gehören. Ein bisschen mehr so wie Meurer, was ist daran verkehrt?

Auch beim Deutschlandradio muss doch etwas passieren. Das Programm erreicht seine Hörer nicht. Für mich liest sich einiges nach der Rückkehr zu Zeiten vor der letzten Reform, mit das Deutschlandradio in der Struktur genau dem durchhörbaren Mainstream angepasst wurde, der damals als zeitgemäß verkauft wurde. Ich fände das nicht schlecht, dem Sender wieder ein paar Einschaltimpulse zu verpassen, als dieses gefällige Dahinfließen.
 
Auch beim Deutschlandradio muss doch etwas passieren. Das Programm erreicht seine Hörer nicht. Für mich liest sich einiges nach der Rückkehr zu Zeiten vor der letzten Reform, mit das Deutschlandradio in der Struktur genau dem durchhörbaren Mainstream angepasst wurde, der damals als zeitgemäß verkauft wurde. Ich fände das nicht schlecht, dem Sender wieder ein paar Einschaltimpulse zu verpassen, als dieses gefällige Dahinfließen.

Wann erreicht der DLF denn seine Hörer? Vielleicht erst wenn die bildungsferne Unterschicht einschaltet, wie man das im politisch korrekten Neusprech heute so schön formuliert?
Verdammt noch mal, der DLF ist ein Elitenprogramm! Was ist daran so schrecklich? Fühlen sich die Blödesten der Blöden, die nichtemal ihren Hauptschul- oder Realschulabschluß geschafft haben, etwa ausgegrenzt, weil sie dem DLF nicht folgen können? (Ja ja, ich weiß: Diese Leute sind im Prinzip hochintelligent. Die rücksichtslose Leistungsgesellschaft hat ihnen nur nicht hinreichende Chancen offeriert.) Nein, tun sie nicht! Aber es wird so dargestellt. Genau das ist doch die scheinheilige und verlogene Argumentation der Berufseinebner von komplexen Programmstrukturen. Damit können sie sich einer politischen Rückendeckung in den entsprechenden Gremien stets sicher sein.
Diese Heuchelei bringt mich auf 180!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der "Schnelligkeit" der Sender sind die Sender selbst schuld. Manche Nachrichten dauern ca. 2-3 Minuten, dann kommt 45 sec. das Wetter, 1-2 Min. der Verkehrsservice, nach allerhöchstens 5-6 Minuten sind die Nachrichten vorbei.... Dann gehts weiter mit "Bayerns bestem Mix", oder "meinem Lieblingsmix im Radio", und man hat spätestens nach dem 3. Lied vergessen, was eigentlich in den Nachrichten dran war.
Daher gibt es Programme wie B5 Aktuell, NDR info, Inforadio, MDR info, die dieses Informationsbedürfnis abdecken.
Aha, und deswegen haben auch die von Dir angeführten "Infoprogramme" im Vergleich zu "Bayerns bestem Mix" so hohe Einschaltzahlen?
Die Formulierung hätte lauten müssen:
"Daher gibt es Programme wie B5 Aktuell, NDR info, Inforadio, MDR info, die dieses Informationsbedürfnis abdecken könnten."
These: Endgültig WOLLEN sie es nämlich gar nicht abdecken! Dazu ist der politische Einfluss auf die jeweiligen Anstalten viel zu groß. Ich merke es hier hervorragend bei hr-Info. Alle CDU-angenehmen Themen werden SEHR zuvorkommend behandelt. Alles, das der CDU unangenehm werden könnte wird eher im Hintergrund gehalten.

Junge Leute sind heutzutage mit Twitter, etc. aufgewachsen. Sie sind es gewohnt, in kurzen, abgehakten Infostichpunkten informiert zu werden. Das ist eine Kehrseite; eine andere ist die, dass damit aber das Bildungsniveau sinkt, weil hier kausale Zusammenhänge, interpretierendes Eigendenken, und die Fähigkeit, Dinge zu formulieren, und abzuwägen, verloren zu gehen drohen. Nach meiner felsenfesten Überzeugung ist das auch der Grund, weswegen wir in Deutschland uns mit unserer Sprache so schwer tun, warum wir es z.T. verlernt haben, eine sprachliche Fundierung zu generieren.
Dass das, was Du hier gerade schriebst, allerdings - um es in den Worten eines Menschen gehobeneren Alters zu formulieren - "gequirlte Scheiße" ist, ist Dir bekannt, hoffe ich.
Die Jugend ist zwar mit Twitter und Facebook, nebst Google, Instagram, der NSA und den ganzen Messengern wie WhatsApp und Skype aufgewachsen und hat sich, anders als unsereins schon in Kinderschuhen im Umgang mit den Medien geübt, aber ebenso mit der Sprache. So ist zum Beispiel dadurch eine ganz eigene Sprache entstanden. Kein Slang, den Menschen, auch gehobeneren Alters verstehen, sondern eine ganz eigene Sprache. Eines der bekannten Beispiele der Vokabeln daraus dürfte zum Beispiel der "Zwergenadapter" sein.
Dir ist klar was damit gemeint ist?

Dass diese "eigene Sprache" anders ist als das was Dein vermeintlicher Umgang kennt und spricht, dürfte selberklärend sein. Dass es Unsinn ist, die Jugend versuchen zu wollen "auf den rechten Pfad der Tugend Sprache" bringen zu wollen, ebenso. Das haben unsere Eltern bei uns und deren Eltern schon bei ihnen versucht. Und, hat das funktioniert?
Wohl eher nicht. Sonst würden wir hier wohl kaum über Rundfunk in der heutigen Form diskutieren!

Ich verstehe "die Jugend von heute" auch nicht mehr so ganz, mit den vielen sozialen Mitteln, die es gibt, wie Instagram, etc. Aber: muss man jedes mitmachen? Ich denke mal, nein...
Genau damit hast Du es mir bestätigt. Vielen Dank!
 
Diese quälenden Funktionärsinterviews besonders in der Morgensendung zum Beispiel, die 10-Minuten-Ausgabe der Nachrichten mit der Zusammenfassung am Schluss und dann noch den Temperaturen aus 12 deutschen Städten. Das geht schon lebendiger, zeitgemässer.
Genau WEGEN den ach-so-grausamen Funktionärsinterwiews und den 10-Minütigen Nachrichten UND der Instrumentalmusikhäppchen höre ich den DLF. Es gibt nunmal Menschen, die den ganzen anderen durchformatierten Scheißdreck nicht ertragen! Ich will morgens keine Musik haben. Musik macht mich aggressiv! Und die "Häppchen" dienen schlichtweg nur als Trenner zwischen Funktionärsinterview und dem nächsten Beitrag. Es muss nicht alles "lebendiger" und "zeitgemäßer" sein. Was daraus entsteht, lässt sich an solch unfassbar schlechter Ansprechhaltung wie z.B. auf SWR Info hören.
 
Die Interviews sind von der Machart an sich nicht immer grausig (manchmal aber schon), ich finde es nur zu großem Teil völlig unerheblich, was die zu Thema ablassen. Funktionäre sind überbewertet. Die Auswahl der Interviewpartner müsste anders erfolgen. Ich habe auch nichts gegen 10 Minuten lange Nachrichten. Ich brauche nur am Ende nicht diese Zusammenfassung und dann noch die Temperaturen aus den deutschen Großstädten. Das ist für mich in der Form eine Nullinformation.
 
Das hängt von der Uhrzeit ab. Da wechseln sie ab. Ich finde beides überflüssig. Wenn ich wissen will, wie warm es an meinem Ort ist, schaue ich aufs Thermometer oder wähle im Internet die nächstgelegene Wetterstation. Und wenn ich verreise, informiere ich mich ebenfalls vorher, wie das Wetter dort ist. Insofern ist das tatsächlich Makulatur.
 
Heute Morgen schon wieder: Es gibt definitiv keinen Sportblock mehr in der Stunde zwischen 7 und 8 Uhr beim DLF.
Nach den Wirtschaftsnachrichten läuft jetzt ein gebauter Beitrag.
Das ist nicht Reform sondern schlicht und einfach Einsparung.
 
Wer Sport hören will, kann sich auch bei SportBild, der Sportschau, etc., informieren. Dazu braucht man nicht den DLF.

Und zum Thema Wetter: wozu gibt es Webcams von Orten, wo ich hin will, da weiß ich dann aus erster Hand, wie es wird und brauch auch hier nicht die Info im DLF.

Vielleicht über Mittelwelle mal den Seewetterbericht, aber auch Schiffe haben mittlerweile durch GPS etc. die Möglichkeit, den Wetterbericht für ihre Seeroute "einstellen" zu lassen...
 
Heute Morgen schon wieder: Es gibt definitiv keinen Sportblock mehr in der Stunde zwischen 7 und 8 Uhr beim DLF.
Nach den Wirtschaftsnachrichten läuft jetzt ein gebauter Beitrag.
Das ist nicht Reform sondern schlicht und einfach Einsparung.

Also zumindest gestern wurde der Sportblock kurz vor den 8.00 Uhr-Nachrichten gesendet. Das hatte mich auch gewundert, doch hatte ich das schon vereinzelt früher erlebt. Wie es heute Früh war, kann ich aber nicht sagen. Ist denn der zweite Sportblock auch ausgefallen? Nur dann würde ja die Einsparungs-Hypothese Sinn ergeben, weil man dann morgens keinen Sportredakteur mehr bräuchte.
 
Also zumindest gestern wurde der Sportblock kurz vor den 8.00 Uhr-Nachrichten gesendet. Das hatte mich auch gewundert, doch hatte ich das schon vereinzelt früher erlebt. Wie es heute Früh war, kann ich aber nicht sagen. Ist denn der zweite Sportblock auch ausgefallen? Nur dann würde ja die Einsparungs-Hypothese Sinn ergeben, weil man dann morgens keinen Sportredakteur mehr bräuchte.

Habe gerade in der Mediathek nachgesehen: Anscheinend lief auch gegen 8:40 Uhr ein Beitrag und kein Sportblock. Auch ich fände die Streichung des Sports ärgerlich, da er zu einer guten Informationssendung dazugehört und man häufig kritische und hintergründige Beiträge zu hören bekam, die sich wohltuend von der Jubelberichterstattung anderer Medien abhoben.
 
br-radio schrieb:
Wer Sport hören will, kann sich auch bei SportBild, der Sportschau, etc., informieren. Dazu braucht man nicht den DLF.

Was ist denn das für ein Quatsch? Wer Nachrichten will kann sich auch bei FAZ, Tagesschau etc. informieren. Dazu braucht es keinen DLF. Wer Kultur will, der kann sich auch beim Zeit-Feuilleton oder sonstwo informieren. Dazu braucht es keinen DLF.

Also, wenn das die Argumentation sein soll, dann hast Du gerade für die Abschaffung von DLF plädiert.
 
Von einer Reduzierung der Features auf 30 Minuten ist jetzt schon die Rede.

Wie bitte?

Verdammt noch mal, der DLF ist ein Elitenprogramm! Was ist daran so schrecklich? Fühlen sich die Blödesten der Blöden, die nichtemal ihren Hauptschul- oder Realschulabschluß geschafft haben, etwa ausgegrenzt, weil sie dem DLF nicht folgen können? (Ja ja, ich weiß: Diese Leute sind im Prinzip hochintelligent. Die rücksichtslose Leistungsgesellschaft hat ihnen nur nicht hinreichende Chancen offeriert.) Nein, tun sie nicht! Aber es wird so dargestellt. Genau das ist doch die scheinheilige und verlogene Argumentation der Berufseinebner von komplexen Programmstrukturen. Damit können sie sich einer politischen Rückendeckung in den entsprechenden Gremien stets sicher sein.
Diese Heuchelei bringt mich auf 180!

Danke - genau so ist es! :wall:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben