1LIVE bei „Christopher Posch - Ich kämpfe für Ihr Recht!“

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Genau das meine ich ja mit "Füttern".

Es gibt aber auch eine Theorie, die besagt, dass man den Leuten sowas vorsetzt, um sie ruhigzustellen. Das ist aber nicht mein Gesellschaftsverständnis. Wenn wir keine handfesten sozialen Probleme haben wollen, müssen wir es genau dieser Zielgruppe ermöglichen, ihr Leben so zu gestalten, dass sie um diese Zeit gar nicht fernsieht, weil sie erkennt, dass es besser ist, sich sinnvollen Beschäftigungen zu widmen. Oder wenn sie fernsieht, dann eben etwas, wovon man schlauer wird. Aber von den Sachen, über die wir hier reden, wird man ja nicht schlauer, folglich werden die Probleme eher größer statt kleiner.

Normalerweise dürfte sich kein Kameramann und kein Cutter dafür hergeben, diesen Schrott zu produzieren.

Matthias
 
Wenn man sich mit der Materie dieser dümmlichen TV Sendungen näher befasst, welche offensichtlich Menschen vorführen, muss man folgendes feststellen:

Die Produktionskosten für "Bauer sucht Frau" oder "Schwiegertochter gesucht" (Reality TV) sind sehr gering! Man nehme: einen Kameramann, einen Tontechniker und die Protagonisten, die mit 500 bis 1200€ abgespeist werden. Kulisse ist ja vorhanden, man dreht im Umfeld der Leute. Danach das Material zum Cutten und Musikbett drunter. Zum Schluss die Off-Stimme. Fertig ist die Grütze, die sich teilweise 4 Millionen Leute zur besten Sendezeit ansehen (Bauer sucht Frau z.B.). Ok, man schiebt der Inka vielleicht noch 10.000€ pro Sendung in den Hintern, aber verglichen mit der Produktion einer Serie, Blockbusters oder Tatort sind diese Kosten Peanuts.

Wie sollte ein Privatsender auch wirtschaftlich arbeiten, wenn er im Mittagsprogramm die teuersten Filme zeigt, die A: nur wenige schauen, B: das 100-fache kosten und C: mittags die Werbeeinnahmen viel niedriger sind als an einem Sonntagabend um 20.15 Uhr.

Zudem können sich die Sender dieser Billigformate gut herausreden: "Was wollt ihr denn, es schauen im Durchschnitt über 3 Millionen zu!" Allerdings das nur aus purem Voyeurismus... Oft hat man im Beispiel "Schwiegertochter gesucht" oder "Schwer verliebt" (SAT1) den Eindruck, die Sender suchen sich gerade diese unterbelichteten Gestalten, die geistig und in ihrer Entwicklung weit hinterher hinken! Die Sender und Produktionsfirmen reiben sich wohl lachend die Hände, denn an Nachwuchs mangelt es nicht.

Am Ende ist ja alles nur Show.
 
Wenn man sich mit der Materie dieser dümmlichen TV Sendungen näher befasst, welche offensichtlich Menschen vorführen...

Am Ende ist ja alles nur Show.

Davon leben ganze Sender:

Supertalent
Superstar
Supernanny
Restaurantester
Hoteltester
Schuldnerberater
etc.pp.
=RTL

Immer läuft es auf "ach guck dir den mal an, wie blöd ist der denn?" raus.
 
Ja, und genau diese Grundstimmung kann ich nicht leiden. Die bringt auch die Entwicklung unserer Gesellschaft nicht weiter, zumindest nicht in die richtige Richtung.

(und ich nehme für mich in Anspruch, besser als andere zu wissen, was richtig und falsch ist)

Matthias
 
Immer läuft es auf "ach guck dir den mal an, wie blöd ist der denn?" raus.

Natürlich, denn das wohlige Gefühl der vermeintlichen Überlegenheit in Anbetracht von kunstvoll inszenierter Erbärmlichkeit versöhnt mit der eigenen erbärmlichen Existenz.

Ich finde die Bezeichnung "Hartz-IV-Fernsehen/Radio" "untoll", finde aber gerade keine Begriffsalternative. Frage in die Runde: Wie könnte man "Hartz-IV-Fernsehen/Radio" besser übersetzen?

Da die (nach einem verurteilten Straftäter benannten) Sozialleistungen zwar kritikwürdig, aber nicht für das schlechte Fernsehprogramm verantwortlich zu machen sind, schlage ich vor:

Flach-Funk und Trash-TV.

Trifft den Kern, ist ne schöne Alliteration (naja, fast jedenfalls ;)) und diskriminiert die Urheber und nicht nur die Konsumenten. Einverstanden?
 
Nein, es ist ja eine große Errungenschaft, dass die das alle dürfen. Wir wären mit unserer Demokratie am Ende, wenn wir irgendwie festlegen würden, wer wählen darf und wer nicht. Aber weil alle wählen dürfen, ist es eben eine gesellschaftliche Aufgabe, die Leute so zu bilden und zu informieren, dass sie dazu in der Lage sind. Und da versagen die privaten Medien zum ganz überwiegenden Teil und die Öffis auch immer mehr.

Matthias
 
Nein, es ist ja eine große Errungenschaft, dass die das alle dürfen. Wir wären mit unserer Demokratie am Ende, wenn wir irgendwie festlegen würden, wer wählen darf und wer nicht. Aber weil alle wählen dürfen, ist es eben eine gesellschaftliche Aufgabe, die Leute so zu bilden und zu informieren, dass sie dazu in der Lage sind. Und da versagen die privaten Medien zum ganz überwiegenden Teil und die Öffis auch immer mehr.

Matthias

Geplantes verdummen der Massen! So kann man gewiss sein , das die Dummen dass Wählen was der Opa und die Mama auch schon gewählt haben: CDU und SPD!
 
Sowas macht mich traurig!

Die Stigmatisierung von Menschen, die es aus welchem Grund auch immer, nicht schaffen, gesellschaftliche Achtung b.z.w. Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe durch Erwerbsarbeit o.Ä. zu erringen, zeugt aus meiner Sicht weder von hoher kognitiver Kompetenz, noch von sozialer Kompetenz.

Ich bin auch kein Freund solcher Sendungen. Aber der Versuch, Medien und Presse durch Verbote dirigistisch zu beeinflussen oder die Gesellschaft auf ein bestimmtes Niveau gleichzuschalten, hat noch nie zu positiven Erfolg geführt.

Schöne Grüße aus Dortmund

Ohrenkneifer
 
Die Stigmatisierung von Menschen, die es aus welchem Grund auch immer, nicht schaffen, gesellschaftliche Achtung b.z.w. Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe durch Erwerbsarbeit o.Ä. zu erringen, zeugt aus meiner Sicht weder von hoher kognitiver Kompetenz, noch von sozialer Kompetenz.
Wenn Du die Beiträge genauer gelesen hättest, dann wäre Dir aufgefallen, dass das niemand getan hat. Es ist genau umgekehrt: Diese Gruppe von Menschen soll ja ausdrücklich eine bessere Chance auf Bildung und Teilhabe erhalten. Dafür gibt es viele gute Ansätze in Deutschland. Aber dazu gehört dann eben auch, ihnen ein besseres Fernsehprogramm vorzusetzen, um ihnen den Weg in die Mitte der Gesellschaft zu ebnen.

Dein Ansatz ist eher der akzeptierende sozialromantische Ansatz, und genau das sehe ich eher als Problem. Ich mache Dir ein Beispiel aus der heutigen Nachrichtenlage: Da wird eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung ausgeschlachtet, die zu dem Ergebnis kommt, dass es nirgendwo so viele von Armut betroffene Kinder gibt wie in Berlin. Rund 34 Prozent der Kinder unter 15 Jahren leben von SGB-II- oder sonstigen Sozialleistungen. Allerdings traut sich niemand, die Ursachen dafür offen zu benennen: SGB-II-Empfänger vögeln zu viel und verhüten zu wenig. Und das können auch die besten Kita-Erzieherinnen und Grundschul-Lehrer bald nicht mehr auffangen.

Matthias
 
SGB-II-Empfänger vögeln zu viel und verhüten zu wenig.

Wahrscheinlich ist die karnickelartige Inzucht der Plebs tatsächlich das Hauptproblem. Was also kann helfen? Eine Zwangssterilisation von SGB II-Empfängern? Die FDP wäre sicher dabei, aber mit den Katholiken ist das leider nicht zu machen (Ficken ohne Fortpflanzungszweck widerläuft der päpstlichen Enzyklika "Humanae Vitae"). Euthanasie? Grundsätzlich auch mit der Kirche zu machen, aber es könnte Ärger mit den Sozialromantikern vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geben, hmpf. Bleibt also nur noch die schon häufig ins Spiel gebrachte Verpflichtung von Sozialschmarotzern zur Zwangsarbeit. Wer den ganzen Tag Steine kloppt, der vögelt nicht mehr so viel, wetten? :thumbsup:
 
Weil das alles, was Du gerade geschrieben hast, nicht mit unseren Grundwerten vereinbart ist, bleibt eben als gesellschaftliche Aufgabe, wenigstens den Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen, wenn schon aus den Eltern nichts geworden ist. Mehr kann man da wirklich nicht machen. Und mehr Aufklärung über den Gebrauch von Verhütungsmitteln.

Matthias
 
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