1LIVE - Name nicht immer Programm!

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AW: 1LIVE - Name nicht immer Programm!

Das ändert wohl was an deinen Behauptungen, doesn't it?
Nö, was denn?

Ich zitiere mal aus Beitrag #3:

. Es war ziemlich offensichtlich, dass Flo Rida nicht im Studio war. Thorsten Schorn hat anscheinend die Fragen live vorgelesen und dann jeweils die Antworten eingespielt. So hörte sich das teilweise sehr....komisch an.

Sowas habe ich oft genug gehört und weiß, warum sich das komisch anhört: Eben weil es irgendwie zusammengeschustert ist und nix mehr mit einem Live-Gespräch im Studio zu tun hat.

Wenn das heute im Popdudelfunk State-of-the-Art ist, meinetwegen doch. Aber da braucht man als Macher auch nicht beleidigt sein, wenn das doch noch ein paar Hanseln merken und es kritisieren.
 
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Nö, was denn?

Ich zitiere mal aus Beitrag #3:



Sowas habe ich oft genug gehört und weiß, warum sich das komisch anhört: Eben weil es irgendwie zusammengeschustert ist und nix mehr mit einem Live-Gespräch im Studio zu tun hat.

Wenn das heute im Popdudelfunk State-of-the-Art ist, meinetwegen doch. Aber da braucht man als Macher auch nicht beleidigt sein, wenn das doch noch ein paar Hanseln merken und es kritisieren.

Du hast etwas unterstellt, was offensichtlich nicht der Fall gewesen ist, nämlich dass da ein Interview aus von einer Agentur verschickten Audioschnipseln gefaked wurde. Wenn man schon den Beleg dafür bekommt, dass man etwas Falsches behauptet hat, sollte man wenigstens ansatzweise so souverän sein und sich ein wenig Asche auf sein Haupt streuen. Dass du jetzt auch noch bei dem Schwachsinn bleibst, finde ich zumindest bemerkenswert, aber das ist ja deine Wurst, zum Glück muss ich weder mit dir leben noch arbeiten.
 
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Ich spreche auch von gefakten Interviews, wenn Statements vorab in der Redaktion aufgezeichnet werden, der Moderator dann die gestellten Fragen vorliest und die dazugehörigen Takes abfeuert. Wenn ich sowas höre, sehe ich keinen Grund für Gottvertrauen darauf, daß der Moderator voller journalistischem Ethos den Verlauf des vom Redaktionsknecht geführten Gesprächs exakt reproduziert.
 
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Du hast etwas unterstellt, was offensichtlich nicht der Fall gewesen ist, nämlich dass da ein Interview aus von einer Agentur verschickten Audioschnipseln gefaked wurde. Wenn man schon den Beleg dafür bekommt, dass man etwas Falsches behauptet hat, sollte man wenigstens ansatzweise so souverän sein und sich ein wenig Asche auf sein Haupt streuen. Dass du jetzt auch noch bei dem Schwachsinn bleibst, finde ich zumindest bemerkenswert, aber das ist ja deine Wurst, zum Glück muss ich weder mit dir leben noch arbeiten.

Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich mich mal irre und das zugebe, Aber wenn ich schon zum Auftakt in flapsig-herablassendem Ton zitiert werde, sinkt die Motivation dafür deutlich. Zumal das mit den Agenturschnipseln nicht der Grundsatz, sondern nur die Facette meiner Aussage ist.

Das worum es im Grundsatz geht, hat K6 dankenswerterweise gut auf den Punkt gebracht.

Du kannst gerne noch mit irgendwem drüber diskutieren, ob Agenturschnipsel oder vorher beim WDR aufgenommene Schnispel journalistisch wertvoller sind. Aber nicht mit mir.
 
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Oh ja, da hat K6 ganz dolle den Nagel auf den Kopf getroffen. Es ist sicherlich ganz stark davon auszugehen, dass die Takes von irgendwem aufgezeichnet wurden und der Moderator einfach nur so mit dem Gast für ein gemeinsames Foto posiert hat statt selbst ein Interview zu führen. :wall:

Und flapsig-herablassend sollte man vertragen können, wenn man Anderen (Kollegen?) einfach mal so (aus welcher Motivation auch immer) wider besseren Wissens etwas unterstellt, was von vorne bis hinten nicht stimmt. Selbst wenn es noch so falsch ist, bei irgendwem wird es wohl trotzdem hängen bleiben, und dann hat man ja auch was erreicht, nicht wahr? Ein wenig schämen würde ich mich schon an deiner Stelle, aber keine Sorge, das erwarte ich nicht wirklich von dir.
 
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Es sind ja nicht nur die Fotos verlinkt, sondern auch das fragliche Interview, nämlich hier:

http://www.einslive.de/sendungen/gaeste/index.jsp

Wer daraufhin zum Schluss kommt, dass sich dieses lustige Frage-und-Antwort-Spiel nebst Simulatanübersetzung aufs Deutsche (wer hat eigentlich Schorns deutsche Fragen in Überlichtgeschwindigkeit ins Englische gebracht?) tatsächlich so wie zu hören abgespielt hat, darf mich gerne für einen Miesling halten, damit kann ich leben.
 
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Es sind ja nicht nur die Fotos verlinkt, sondern auch das fragliche Interview, nämlich hier:

http://www.einslive.de/sendungen/gaeste/index.jsp

Wer daraufhin zum Schluss kommt, dass sich dieses lustige Frage-und-Antwort-Spiel nebst Simulatanübersetzung aufs Deutsche (wer hat eigentlich Schorns deutsche Fragen in Überlichtgeschwindigkeit ins Englische gebracht?) tatsächlich so wie zu hören abgespielt hat, darf mich gerne für einen Miesling halten, damit kann ich leben.

Es geht nicht um die Frage, ob das Interview aufgezeichnet oder live war, sondern dass du einfach mal so behauptest, es wäre komplett gefaked mit von einer Agentur angelieferten O-Tönen, obwohl ja durch Fotos belegt ist, dass der Mann im Studio war.

Das Andere nennt man "Simultanübersetzer", hab ich vor 25 Jahren schon bei "Wetten Dass..." gesehen.
 
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Natürlich ist es eine recht subjektive Frage, wo ein FAKE beginnt und wo er endet (erst beim "Zusammenbasteln" eines Geprächs oder schon beim Abspielen aufgezeichneter Strecken).

Ganz objektiv richtig ist aber doch wohl, was Reh schreibt:
Wenn der Beitrag als live angekündigt wurde, es aber nicht wa[h]r [netter Tippfehler in dem Zusammenhang ;o)] , ist es verwerflich.

Oder anders gesagt: Es ist einfach gelogen!

Und das schadet unabhängig von Einzelfall dem Medium als solchem. Denn Radio IST ein Live-Medium. Es lebt davon, dass die Hörer im Moment des Hörens den Eindruck haben: Sa ist jemand im MOMENT für mich da.

Je öfter sie also bemerken: Hey das ist ja gar nicht so.
Desto eher werden sie wohl zu dem Schluss kommen: Klar, eh alles gefaked beim Radio.
Motto: Wer einmal lügt,.....

Und damit hätte das Radio einer seiner wichtigsten Stärken aufs Spiel gesetzt: Seine Authentizität.

Dabei wäre korrekt bleiben so einfach:

HR-info macht das über die Grammatik, indem anmoderiert wird "ich HABE unseren Korrespondenten in XY gefragt, ob..." und dann geht's los.

Ein Positiv-Beispiel auch hier: http://www.fair-radio.org/Artikel/159/

Kurios, finde ich übrigens, den Rechtfertigungsversuch von Weynandi:

Ob das interview jetzt um 13:19 Uhr aufgezeichnet oder um 15:38 Live gesendet wird ist doch egal da gibt es keinen Unterschied, die Fragen und die Antworten sind eh am Ende die selben.

Das heißt also: Ob Direktsaft oder aufgegossenes Konzentrat ist ganz egal? Am Ende ist beides Orangensaft?

Irrtum, finde ich.

Denn hier wie da hat der Verbraucher (und das sind Hörer) ein Recht etwas über die Verarbeitung zu erfahren und darf ein korrekte Etikettierung erwarten.

Ganz nach radiofunky:
RADIO hat (...) mit JOURNALISMUS zu tun und dieser (...) mit WAHRHAFTIGKEIT.
 
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Natürlich ist es eine recht subjektive Frage, wo ein FAKE beginnt und wo er endet (erst beim "Zusammenbasteln" eines Geprächs oder schon beim Abspielen aufgezeichneter Strecken).

Ganz objektiv richtig ist aber doch wohl, was Reh schreibt:


Oder anders gesagt: Es ist einfach gelogen!

Und das schadet unabhängig von Einzelfall dem Medium als solchem. Denn Radio IST ein Live-Medium. Es lebt davon, dass die Hörer im Moment des Hörens den Eindruck haben: Sa ist jemand im MOMENT für mich da.

Je öfter sie also bemerken: Hey das ist ja gar nicht so.
Desto eher werden sie wohl zu dem Schluss kommen: Klar, eh alles gefaked beim Radio.
Motto: Wer einmal lügt,.....

Und damit hätte das Radio einer seiner wichtigsten Stärken aufs Spiel gesetzt: Seine Authentizität.

Dabei wäre korrekt bleiben so einfach:



Ein Positiv-Beispiel auch hier: http://www.fair-radio.org/Artikel/159/

Kurios, finde ich übrigens, den Rechtfertigungsversuch von Weynandi:



Das heißt also: Ob Direktsaft oder aufgegossenes Konzentrat ist ganz egal? Am Ende ist beides Orangensaft?

Irrtum, finde ich.

Denn hier wie da hat der Verbraucher (und das sind Hörer) ein Recht etwas über die Verarbeitung zu erfahren und darf ein korrekte Etikettierung erwarten.

Ganz nach radiofunky:

Alles richtig, was du sagst, Unterstützer. Allerdings geht es in der Diskussion ja nicht darum, ob das Interview als live "verkauft" wurde, obwohl es das MÖGLICHERWEISE nicht war, sondern dass einige Leute meinen, der Journalismus, Ethik, Moral, Menschenrechte, Bürgerrechte etc. würden mit Füssen getreten, wenn nicht explizit darauf hingewiesen wird, dass ein Interview eventuell vor der Sendung aufgezeichnet wurde.

Was

1. redaktioneller Alltag ist, egal ob in Radio oder Fernsehen, und wer nicht begreift, dass hinter einem "bunten" Interviewgast auch die Frage steht, wann der überhaupt kommen kann und in welcher Sendung sein Auftritt am meisten Sinn macht und sich deshalb organisatorische Fragen ergeben, die nichts mit Aktualität zu tun haben, sondern zum Beispiel eher mit Anmutung von Gast oder Sendung, sonstiger Themenlage etc., der hat vermutlich nie eine Redaktion von innnen gesehen und wir das vor allem wohl auch nie ( es sei denn Mal bei einem "Tag der offenen Tür") und

2. wie ich bereits ausführte, in einem Fall wie dem Studiogast Floh-Reiter (oder wie der heißt) bei 1LIVE völlig überflüssig ist, weil die Tatsache oder der Zeitpunkt einer eventuellen Aufzeichnung überhaupt null Einfluss auf den Inhalt des Gesprächs und absolut überhaupt keine inhaltliche oder journalistische Relevanz hat (anders als bei nachrichtlichen Themen).

Vor allem hat das nichts, aber auch gar nichts mit Wahrhaftigkeit oder Authentizität zu tun.

Zu deinem letzten Absatz:

Ich kann mir nicht Sinnloseres vorstellen als in der Anmoderation von bunten Interviews ständig darauf hingewiesen zu werden, WANN selbiges möglicherweise aufgezeichnet wurde.
 
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Allerdings geht es in der Diskussion ja nicht darum, ob das Interview als live "verkauft" wurde, obwohl es das MÖGLICHERWEISE nicht war, sondern dass einige Leute meinen, der Journalismus, Ethik, Moral, Menschenrechte, Bürgerrechte etc. würden mit Füssen getreten, wenn nicht explizit darauf hingewiesen wird, dass ein Interview eventuell vor der Sendung aufgezeichnet wurde.

Das stimmt in der Verallgemeinerung nicht.

Denn einige hier haben doch schon betont, dass es vor allem darum geht, das Gespräch nicht als explizit live zu verkaufen und dass es auch akzeptable "Zwischenlösungen" gibt, die eleganter sind als das klassische "Das Gespräch haben wir aufgezeichnet".
(nochmal der Hinweis auf das HR-Info-Beispiel)

Und ich dachte eigentlich auch, klar gemacht zu haben, dass es MIR zumindest nicht ALLEIN um allgemeine Ethik und Moral geht, sondern auch darum, welches Image der Hörfunk mit solchen Vorspieglungen eigentlich langfristig von sich selber vermittelt.

So gesehen sind Deine Anmerkungen unter Punkt 1 und 2 hinfällig.

ICH jedenfalls habe nicht bestritten, dass nicht immer alles live sein kann. Das wäre ja nun tatsächlich mehr als wirklichkeitsfremd.
Aber da, wo es nicht live sein kann, muss man eben auch nicht so tun als ob. Nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben.

Dein eigener Punkt 2 könnte Dich dem sogar ganz entspannt zustimmen lassen:
Denn wenn es für den Hörer angeblich eh keinen Unterschied macht, ob live oder nicht, dann könnte man doch auch ganz korrekt sagen, wie's war.
Dann müsste man nicht so umständlich und oft schlecht faken.
Dann müsste man nicht das Risiko eingehen, mit dem Fake aufzufliegen.

Stattdessen wird - befürchte ich - umgekehrt ein Schuh draus:
Live zu senden, ist eben doch eine Qualität, die man sich gerne ans Revers heftet. Deshalb wird es so gerne vorgegaukelt.

Oder - um im Beispiel von vorher zu bleiben:
Schon klar, dass nur der Konzentratsaft ein Interesse daran hat, sich als Direktsaft zu auszugeben und nicht umgekehrt.
Oder?
 
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Vor allem hat das nichts, aber auch gar nichts mit Wahrhaftigkeit oder Authentizität zu tun.
Keek, hier gebe ich dir unumwunden Recht. Dieses sogenannte Interview ist nicht für fünf Pfennig wahrhaftig oder authentisch. Da entsteht trotz krampfhaften Bemühens keine Beziehung zwischen Interviewer und Gast, keine Spannung, nix. Das mag auch mit der merkwürdigen Übersetzungsdiktion: Frage auf deutsch - Cut - Antwort auf Englisch mit drübergesprochenen Übersetzung zu tun haben. Warum kann Schorn die Fragen nicht auf englisch stellen, wenn er sie denn wohl selbst gestellt hat? Das kann einer gleich um die Ecke, der eigentlich nur Metzger gerlernt hat, um Lichtjahre besser.

Mal am Rande: Einem schwarzen Rapper aus sozial unterprivilegiertem Millieu und bekennendem Obama-Fan eine Antwort darauf formlich abzunötigen, ob er denn nun auch Obama gewählt habe, ist eine journalistische Glanzleistung, die mich blass werden lässt.
 
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Also nach dem ganzen Rumgemähre habe ich mir jetzt mal die "Freude" gemacht, das ganze Interview anzuhören:

1. das Gespräch ist offensichtlich aufgezeichnet, da man a) einen Soundunterschied zwischen Schorns Anmoderation und seinen weiteren Fragen sowie b) ein ganz leises Klacken vom Abfahren der Aufzeichnung vor Beginn der ersten Antwort hört. Da allerdings die gemeinsame physikalische Anwesenheit von Moderator und Gast durch Foto dokumentiert und belegt ist, tippe ich auf Aufzeichnung vor der Sendung.

2. es wird nirgendwo behauptet, dass der Gast gerade live im Studio sei. Thorsten Schorn sagt, er sei bei ihm zu Gast, was die zeitlichen Bezüge völlig offen lässt. Insofern gilt alles, was ich oben gesagt habe weiterhin. Möchte allerdings ergänzen, dass sich meines Erachtens bei solch bunten, musikalischen oder boulevardesken Gästen die Notwendigkeit, auf eine Aufzeichnung hinzuweisen, nur dann zwingend ergibt, wenn zwischen Aufzeichnung und Ausstrahlung etwas Relevantes passiert, was normalerweise innerhalb des Gesprächs hätte thematisiert werden können oder müssen.

3.

Mal am Rande: Einem schwarzen Rapper aus sozial unterprivilegiertem Millieu und bekennendem Obama-Fan eine Antwort darauf formlich abzunötigen, ob er denn nun auch Obama gewählt habe, ist eine journalistische Glanzleistung, die mich blass werden lässt.

Noch blasser als deine Beiträge?

Aber ernsthaft: Ich war schon auf halbem Wege dir zuzustimmen, weil ich Fragen nach Obama 6 Monate nach der Wahl und 3 Monate nach seiner Amtseinführung für einen Beleg grenzenloser Einfallslosigkeit halte (ähnlich wie Klischeefragen an Deutsche im Ausland nach Mauer und Hitler), allerdings hat der Gast selbst mit dem Thema Obama angefangen und Schorn dann nachgefragt. Und angesichts der Bedeutung, die der Wahlbeteiligung von schwarzen Wählern nicht nur bei dieser Wahl in den USA zukam, finde ich die Nachfrage, ob ein prominenter Vertreter eines "sozial unterpriviligierten Milieus" seine Bürgerrechte wahrgenommen und damit seine Vorbildfunktion erfüllt hat, nicht völlig abwegig.

4. Simultanübersetzer ist die bessere Lösung, wenn man zeitliche Vorgaben einzuhalten hat, weil ja sonst durch das ständige Übersetzen des Moderators viel mehr Zeit benötigt wird. Mag ich aber auch lieber.

5. Wäre der Rapper Flo Rida nicht ein überraschend sympathischer und redseliger Vertreter seines Genres, wäre das Interview wohl unterirdisch.
 
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Lieber Keek:
Noch blasser als deine Beiträge?
Mag sein, dass sie blass sind, aber wenigstens werde ich nicht in jedem Beitrag gleich persönlich, wenns mal kontrovers wird. Ich hab das bis hierher weitgehend ignoriert, aber vielleicht is nun auch mal gut?! Danke.

Ich war schon auf halbem Wege dir zuzustimmen, weil ich Fragen nach Obama 6 Monate nach der Wahl und 3 Monate nach seiner Amtseinführung für einen Beleg grenzenloser Einfallslosigkeit halte (ähnlich wie Klischeefragen an Deutsche im Ausland nach Mauer und Hitler), allerdings hat der Gast selbst mit dem Thema Obama angefangen und Schorn dann nachgefragt. ...
Für mich war die Frage nach der Stimmabgabe nur noch das Tüpchelchen auf dem I, weil ich da im Grundsatz völlig deiner Meinung bin.

Simultanübersetzer ist die bessere Lösung, wenn man zeitliche Vorgaben einzuhalten hat, weil ja sonst durch das ständige Übersetzen des Moderators viel mehr Zeit benötigt wird. Mag ich aber auch lieber.
Dass hier zeitliche Vorgaben wieder die Wurzel allen Übels sind, vermutete ich auch schon. Aber da muss man sich mal langsam überlegen, was diesen Vorgaben noch alles zu opfern ist. Mit Weglassen des redundanten Obama-Geplänkels z.B. wäre schon mehr als genug Zeit für echte (englische) Fragen gewesen. Ansonsten sind wir uns da anscheinend auch einig.

Wäre der Rapper Flo Rida nicht ein überraschend sympathischer und redseliger Vertreter seines Genres, wäre das Interview wohl unterirdisch.
Hm, daraus kann man schlussfolgern, dass du es so auch nur knapp besser als unterirdisch fandest. Und nach diesem schlechten und billigen Muster gestrickt sind mittlerweile fast alle sogenannten Interviews mit internationalen Prominenten, die man auf ARD-Popwellen zu hören bekommt. Aus dem Grund bin ich überhaupt in die Diskussion eingestiegen und nicht etwa, um irgendwen bei Einslive schlecht dastehen zu lassen. Wer sich ständig journalistischen Anspruch auf die Fahnen schreibt und damit auch seine Finanzierung rechtfertig, sollte den journalistischen Anspruch auch bringen. Das bedeutet, dass ein Interview auch immer ein solches ist und kein krudes Schnipselwerk.

Dein Einwand, dass es sich hier ja um 'bunten' Journalismus handelt, wo lockerere Regeln gelten, ist m.E. mit großer Vorsicht zu genießen. Ist die Unsitte einmal etabliert, wird sie schnell auf andere 'seriösere' Themenbereiche übergreifen, wenn es nicht schon geschehen ist.
 
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@ Grenzwelle:

Das Interview war, so jedenfalls mein Höreindruck, nicht gefaked, sondern hat, mit Hilfe eines Simultanübersetzers, so stattgefunden. Ob es live war oder nicht, konnte ich nicht heraushören, ebensowenig, ob vielleicht gekürzt wurde, aber hier mag Keek mit seiner Vermutung eines aufgezeichneten Gesprächs recht haben. Jedenfalls verrennst Du Dich hier ein wenig, denn ein Fake war das mit ziemlicher Sicherheit nicht.

Ob immer auf eine Aufzeichnung hingewiesen werden muß, weiß ich nicht. Schöner und ehrlicher wär's sicherlich, aber ob's unbedingt notwendig ist, damit der Sender journalistisch ernstgenommen werden kann, da bin ich auch im Zweifel. Mal ganz ehrlich: Wenn das Gespräch um 12:00 Uhr stattgefunden hat und um 14:20 Uhr gesendet wird - warum muß der Hörer von dieser Zeitverzögerung erfahren, wenn nicht aktuelle und sich noch immer entwickelnde Geschehnisse (Bsp. Amoklauf in Winnenden) behandelt werden?

Da finde ich es schon viel schlimmer, wenn die Moderatoren vorgeben, live im Studio zu sein, aber die gesamten Moderationen des Tages bereits aufgezeichnet haben und sich zu Hause selber zuhören. DAS ist wirklich Betrug am Hörer.

Allerdings @ Keek:
es wird nirgendwo behauptet, dass der Gast gerade live im Studio sei. Thorsten Schorn sagt, er sei bei ihm zu Gast, was die zeitlichen Bezüge völlig offen lässt
Das grenzt nun schon an Rabulistik. "Er ist bei mir zu Gast" heißt nun wirklich nichts anderes, als daß er jetzt da ist. Präsens bleibt Präsens.
 
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Jedenfalls verrennst Du Dich hier ein wenig, denn ein Fake war das mit ziemlicher Sicherheit nicht.
Käptn, ich rede auch gar nicht (mehr) von einem kompletten Fake. Aber für mich hat das Ding absolut nicht die Anmutung eines Gesprächs. Massiv geschnitten sein muss es auch, denn so schnell hat kein Simultanübersetzer die Frage zu Ende formuliert und der Gast sich die Antwort überlegt. Simultanübersetzen bei Gottschalk, wo ich das Bild dazu habe, ist eine akzeptable Krücke, im Radio funktioniert das m.E. überhaupt nicht - vor allem wenn das dann noch als live verkauft wird.
 
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Vielleicht sollte man das Ganze ein wenig sortieren und die unterschiedlichen Ebenen der Kritik / Betrachtung auseinanderhalten.
  1. Ein "gefaktes/gefakedes" (schreckliches Wort) Interview, ein vorgebliches I. also, ist eines das SO nie stattgefunden hat. Es könnte also aus vorgefertigten O-Tönen zusammengeschustert sein. Es könnte aus einem echten Interview anders zusammengesetzt worden sein - mit der Gefahr der inhaltlichen Veränderung.
  2. Schnitt ist NICHT Fake, aber defintiv nicht live.
  3. Ein Live-Interview ist Live, ohne Möglichkeit von Schnitt. Punkt.
  4. Jedes andere Interview ist aufgezeichnet. Ebenso gut, aber eben nicht live. Wird es später ausgestrahlt, MUSS man das keineswegs *) sagen, aber man darf es dann NICHT live nennen.
  5. Und was die Übersetzungen, egal ob simultan, konsekutiv oder produziert angeht, so hat das mit dem Live-Charakter eines Interviews nix zu tun. Produziert geht nicht live, die beiden anderen Formen schon.

*) es sei denn zwischen Aufnahme und Ausstrahlung ereignen sich Dinge, die das Interview hätten anders aussehen lassen oder zum Zeitpunkt des Interviews nicht bekannt waren, aber von Relevanz sind.

Eigentlich gar nicht so schwer, oder?
 
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Grenzwelle schrieb:
Massiv geschnitten sein muss es auch, denn so schnell hat kein Simultanübersetzer die Frage zu Ende formuliert und der Gast sich die Antwort überlegt.
Das bestreite ich. Zudem ist zwischen den Fragen und den Antwort stets eine kleine Übersetzungs-/Denkpause zu hören.
 
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@ Grenzwelle:

Das Interview war, so jedenfalls mein Höreindruck, nicht gefaked, sondern hat, mit Hilfe eines Simultanübersetzers, so stattgefunden. Ob es live war oder nicht, konnte ich nicht heraushören, ebensowenig, ob vielleicht gekürzt wurde, aber hier mag Keek mit seiner Vermutung eines aufgezeichneten Gesprächs recht haben. Jedenfalls verrennst Du Dich hier ein wenig, denn ein Fake war das mit ziemlicher Sicherheit nicht.

Ob immer auf eine Aufzeichnung hingewiesen werden muß, weiß ich nicht. Schöner und ehrlicher wär's sicherlich, aber ob's unbedingt notwendig ist, damit der Sender journalistisch ernstgenommen werden kann, da bin ich auch im Zweifel. Mal ganz ehrlich: Wenn das Gespräch um 12:00 Uhr stattgefunden hat und um 14:20 Uhr gesendet wird - warum muß der Hörer von dieser Zeitverzögerung erfahren, wenn nicht aktuelle und sich noch immer entwickelnde Geschehnisse (Bsp. Amoklauf in Winnenden) behandelt werden?

Da finde ich es schon viel schlimmer, wenn die Moderatoren vorgeben, live im Studio zu sein, aber die gesamten Moderationen des Tages bereits aufgezeichnet haben und sich zu Hause selber zuhören. DAS ist wirklich Betrug am Hörer.

Allerdings @ Keek: Das grenzt nun schon an Rabulistik. "Er ist bei mir zu Gast" heißt nun wirklich nichts anderes, als daß er jetzt da ist. Präsens bleibt Präsens.

Ausnahmsweise stimme ich dir in allen Punkten zu, auch im letzten (haben wir ja auch nicht so oft). Aber irgendwie muss ja auch ein aufgezeichneter Gast eingeführt werden, und wenn das mittels einer durchaus misverständlichen Aussage wie hier geschieht, die natürlich den Eindruck erwecken soll als wäre der Gast gerade da, halte ich diese Unschärfe dennoch für zulässig. Die Gründe habe ich ja schon ausgeführt.

Und @ Grenzwelle

Nein, ich fand das Interview nicht gut, weil ich es von Schorn nicht gut geführt fand. Das hat aber nichts mit dem eigentlichen Thema dieses Threads zu tun und steht auch nicht im Widerspruch zu dem, was ich dazu geschrieben habe, und ist meiner Meinung nach auch nicht der Maßstab für das, was ansonsten bei 1LIVE an handwerklich guter Arbeit gemacht wird, insbesondere im Bereich der aktuellen Berichterstattung, die in meinen Augen um Längen besser ist als bei fast jeder vergleichbaren Jugend- oder Popwelle.

Stichwort Übesetzer:

Wenn du mal andere Interviews mit Dolmetscher bei 1LIVE gehört hättest, die völlig zweifelsfrei live sind, wüßtest du, dass da extrem gute Leute am Werk sind, die ohne Reibungs- und vor allem Zeitverluste so übersetzen, wie ihre Bezeichnung das vermuten lässt, nämlich simultan. Unabhängig von der geschmäcklerischen Frage, ob man das nun lieber mag oder nicht.

@ Wineandradio

Ich glaube, ich verstehe dein ganzes Posting nicht.
 
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Wer daraufhin zum Schluss kommt, dass sich dieses lustige Frage-und-Antwort-Spiel nebst Simulatanübersetzung aufs Deutsche (wer hat eigentlich Schorns deutsche Fragen in Überlichtgeschwindigkeit ins Englische gebracht?) tatsächlich so wie zu hören abgespielt hat, darf mich gerne für einen Miesling halten, damit kann ich leben.

Hm, jetzt hab ich das Teil mal nachgehört, und halte Dich in der Tat für einen solchen, sorry ;) Dolmetscher funktionieren genau so, wie man hier hört, da ist genau der Sprach- (und auch Gesprächs-)fluss zu erkennen. Dass Du anders als bei Gottschalk keinen Sichtkontakt hast, heißt ja nicht, dass der Dolmetscher keinen hat. Professionelle Arbeit, und insgesamt halb so wild mit der Aufzeichnung, muss ich jetzt sagen.
 
AW: 1LIVE - Name nicht immer Programm!

ein live-interview hat für mich mehrere Vorteile:

- der Gast kann sich nicht nochmal anhören, was er da erzählt hat, um im Zweifelsfalle etwa zu sagen, dass das pr-technisch doch nicht so geschickt war...dann würde das rausgeschnitten
- der Gast ist in einem Live-Interview echter, ungeschnitten, direkt - Haspler kommen auch beim Hörer an. Für mich wird nur so die Person unverfälscht dargestellt. Vielleicht ist der coole Flo-Rida ja in Wirklichkeit ein unsicheres Kind? Fände ich als Hörer interessant zu wissen.

Diese beiden Punkte gelten unabhängig davon, ob die Aktualität des Interviews journalistische Relevanz hat.
 
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Noch mal zum Thema Live-Interview und Übersetzer: Gerade ist David Guetta bei Terhoeven & Dietz und anhand folgender Cam-Bilder kann man sehen, dass da wirklich ein Übersetzer live am Werk ist:
Denn hinter dem Dietz steht im Info-Studio der Übersetzer, während zeitgleich David Guetta im Studio die Fragen beantwortet.
 

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