20 Jahre Lokalradio NRW

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Also ganz so schlimm sieht es ja in NRW auch nicht aus, es gibt da noch den hochinteressanten und auf höchstem Standart produzierten Bürgerfunk, da ist fast für jeden was dabei:D:D

Außerdem kommt bald wahrscheinlich auch Energy nach NRW, die bemühen sich schon seit ein paar Jahren in Landesweit Fuß zu fassen. Das Bundesland Nordrhein Westfallen soll angeblich bei Energy auf höchste Priorität stehen. Das wäre doch mal Abwechslung Radio NRW und Radio Energy, die Entscheidung welchen Sender man hören möchte, wird da sehr schwer fallen.

Wisst ihr wer im Ladesmux in NRW senden darf? Stehen die Anbieter auf DAB+ schon fest?
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Die schönsten Erinnerungen... Hm.
Da war zu ner Ausstellung in dem Autohaus, wo mein Vater arbeitet, eine Liveübertragung den ganzen Nachmittag. Ist aber schon 15 Jahre her.
Und dann gab es noch Gewinnkarten für den Comedy-Kasper "Richie". Auch schon über ein Jahrzeht her, die hatten ein Schulfreund und ich gewonnen.

Ansonsten... ich hatte nie was für die Locals übrig. Hab lieber was anderes gehört und höre weiterhin auch was anderes. Meine Ellies haben es langsam auch begriffen und hören auch nun andere Sender. Wenns jeder machen würde, käme vielleicht mal Schwung in die Geschichte.

Mal so nebenbei... Ich fahr hier fast täglich am Funkhaus vorbei und mir stellt sich immer die Frage: Wozu so ein Riesenbau mit Studios, wo sich locker RHH verbergen könnte, wenn man doch nur angeblich so wenig sendet und fast alles aus OB kommt? (Sagen ja hier viele, ich kanns nich nachvollziehen, da ich keine Locals höre).
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

In den frühen neunziger Jahren hatte ich als Jugendlicher mal das Studio von Hellweg Radio in Soest besucht. Es war schon recht spannend, zu sehen, wie eine Sendung produziert wird. Bereits damals wurde die Titelliste per Fax von Oberhausen aus an die einzelnen Stationen versandt. Begründet wurde dies damit, dass man es vermeiden wollte, dass sich die Musik grundlegend ändert, wenn jemand von einem Kreis in einen anderen fährt und dort ein anderes Lokalradio einschaltet.
Was mir noch als Anekdote in Erinnerung blieb, ist die Antwort des Moderators, als ich mich nach der Sendeleistung erkundigt hatte: Er wüsste es nicht genau, aber es seien wohl „um die 100 Kilowatt“. :D
Da es die Lippstädter 103,7 noch nicht mal bis nach Geseke störungsfrei schaffte, hatte ich da gewisse Zweifel, die ich natürlich aus Höflichkeit nicht äußerte.

Zu der Zeit war auch im Kreis Paderborn Hellweg Radio ein gern gehörter Sender, ungeachtet der Tatsache, dass dieser nicht störungsfrei reinkam, aber das war man sowieso von hr 3 und NDR 2 gewohnt.
Auf nicht wenigen Häuserdächern befanden sich mehrelementige Yagis, die entweder auf den Hohen Meißner oder auf Osnabrück ausgerichtet waren.
Die vier Programme des WDR waren so extrem langweilig, dass man sie gerade als junger Mensch nicht lange anhören konnte, die 96,2 von Hilversum 3 kam nur bei Tropo rein, ebenso die 88,5 vom BRF.
Die freien Radiostationen aus Ostbelgien schafften es in der Regel überhaupt nicht bis nach Ostwestfalen und die 97,0 von RTL war nur ein einziges Mal dort zu empfangen (dafür jedoch erstaunlicherweise recht brauchbar): Anfang 1985, als der Sender auf dem Bielstein einstürzte.
Der Start des Lokalfunks war somit schon etwas Besonderes: Endlich eine Abwechslung zur Langeweile des WDR!
Im Regierungsbezirk Detmold wurde er als allerletztes eingeführt; ausgerechnet dort, wo es keine Konkurrenz aus den Nachbarländern gab und gibt.

Bezeichnender Weise hat es in NRW nie eine echte Vielfalt im Radio gegeben: Der WDR hat mit Einslive als einer der allerletzten öffentlich-rechtlichen Anstalten eine Jugendwelle eingeführt und der private Rundfunk wurde nur auf Druck des Auslandes ins Leben gerufen.
Wäre es allein nach der SPD gegangen, hätte es überhaupt keinen Privatfunk gegeben: Schon damals kursierte in diesem Kontext der Begriff „Dudelfunk“, obwohl ausgerechnet der Westdeutsche Rundfunk selber mit WDR 4 einen „Dudelfunksender“ betreibt.

In NRW war man „cleverer“ (im negativen Sinne) als bspw. in Österreich, wo der ORF bis zuletzt auch an seinem Monopol festhalten wollte: Man hat einfach den WDR an den Privaten beteiligt, genauso die namhaften Zeitungsverlage, den Mediengiganten Bertelsmann über die Pressefunk Nordrhein-Westfalen GmbH, als Produzent des Mantelprogramms, RTL über die UFA; auf lokaler und regionaler Ebene die Zeitungsverlage, sowie die Kirchen und diverse kleine Vereine.
Kartellrechtlich war das System damit in trockenen Tüchern.
In Österreich dagegen hatte man auf Biegen und Brechen versucht, sich dem Druck der EU zu wiedersetzen und ist daran schließlich gescheitert, mit der Folge, dass es dort inzwischen eine breitgefächerte Auswahl an Programmformaten und Sendern gibt.

Es wird höchste Zeit, dass in Sachen „Privatfunk in NRW“ die EU wieder auf den Plan gerufen wird: Das Ruhrgebiet ist zusammen mit dem Köln-Bonner Raum der attraktivste Markt in Sachen Rundfunkwerbung, noch vor Paris, London, Amsterdam oder Berlin, welcher noch immer komplett für andere Anbieter verschlossen ist.

Was die zweite Kette angeht: Diese geht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an NRJ, sondern ebenfalls an einen Ableger der Zeitungsradios. NRJ wird ab August über das bundesweite DAB+-Bouquet zu empfangen sein.
Meiner Meinung nach stellt dieser Anbieter sowieso keine wirkliche Bereicherung für die Radiolandschaft dar.
Wenn, dann lieber ein Sender, wie ich ihn oben beschrieben habe, der sich vorrangig an ein Zielpublikum älter als 30 richtet: Diese Generation kennt noch „echtes“ Radio von früher; damit stehen die Chancen gut, dass das ganze in kommerzieller Hinsicht zu einem echten Renner wird und sich allgemein das Niveau des privaten Rundfunks in Deutschland verbessert. Auch die Lokalradios in NRW werden dann gezwungen sein, ein besseres Programm zu machen, als bisher.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Wenn Du nicht gerade in den westlichen Landesteilen lebst, hast du außer dem Lokalradio, WDR 2 und 4 keine Alternative. Was sollen die Menschen dort auch anderes einschalten?
Wer eine frankophile Ader hat, dem dürfte das französische Radio Luxembourg auf der Langwelle eine kurzweilige Alternative bieten.
Für alle anderen Freunde der lockeren und gehobenen Radiounterhaltung sehe ich hier allerdings tiefschwarz.
Kleine Anekdote am Rande: Bei Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn soll, wenn er in seinem Büro in der Bahnzentrale alleine anwesend war immer RTL über Langwelle aus dem Kofferradio gelaufen sein.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Wer eine frankophile Ader hat, dem dürfte das französische Radio Luxembourg auf der Langwelle eine kurzweilige Alternative bieten.
Ich weiß, dass einige kleinere Anbieter, die für sich selbst auf UKW keine Chance sehen, mit der Mittel-, Kurz- und Langwelle liebäugeln.

Wenn es um mehr als um Spielerei geht, kann man diesen Verbreitungsweg jedoch vergessen: Es gibt kaum noch jemanden, der hierüber Radio hört; erst recht nicht in Deutschland.
Wenn du auf Mittelwelle in ganz NRW empfangen werden möchtest, brauchst du bei den heutigen "Brüllwürfeln" einen Umsetzer mit mindestens 100 KW an Leistung; der wird sich aber durch Werbung nicht refinanzieren lassen.
Truckradio hat es bereits versucht und ist gescheitert; daraus können andere Stationen nur lernen.

Es gibt nur eine, mittelfristig vielleicht zwei Optionen:

1. UKW

2. Eventuell DAB+

Alles andere, auch Webradio, kannst Du als Hauptverbreitungsweg vergessen.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Man muß sich das einmal betriebswirtschaftlich und programmökonomisch auf der Zugen zergehen lassen: Da funken zwei Sender (RTL und Europe 1) mit jeweils monströsen 2000 kW auf nostalgischen Langwellen nach Frankreich - und die ganze Angelegenheit rechnet sich bei einem gleichzeitig vielfältigen Programm auch noch.
Am besten wir suchen uns, frei nach Brecht, ein neues deutsches Volk von Radiohörern.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Ah. Ein neuer thread.
Chapri hat gleich das Problem erkannt.
Inselkobi die richtigen Visionen.
Internetradiofan zitiert seltsame Namen.
Es gibt nichts zu feiern. NRW ist radiotechnisch ein Trauerspiel. Faden dicht machen!
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Der WDR hat mit Einslive als einer der allerletzten öffentlich-rechtlichen Anstalten eine Jugendwelle eingeführt

Stimmt so nicht! WDR1 war bereits vor 1991 von 12-18 Uhr ein Jugendprogramm und ab August 1991 ein Vollprogramm für die Jugend und um Längen besser als Einslive. Es wurde nur nicht richtig vermarktet. Anders Einslive, wo direkt eine große Werbekampagne lief.

Es gab keine bessere Sendung mit Hintergrundinformationen zur laufenden Musik als die Hitchips auf WDR1 wenn es um neue Musik ging. Domian existierte auch bereits, allerdings nur Freitags in Riff um 15 Uhr;)
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Stimmt so nicht! WDR1 war bereits vor 1991 von 12-18 Uhr ein Jugendprogramm und ab August 1991 ein Vollprogramm für die Jugend und um Längen besser als Einslive. Es wurde nur nicht richtig vermarktet. Anders Einslive, wo direkt eine große Werbekampagne lief.

Es gab keine bessere Sendung mit Hintergrundinformationen zur laufenden Musik als die Hitchips auf WDR1 wenn es um neue Musik ging. Domian existierte auch bereits, allerdings nur Freitags in Riff um 15 Uhr;)

Jaaaa, das war cool!
Kein Thread in diesem Forum ohne nostalgische Verklärungen. Hach, war das schön, als noch

http://radiojunkie2.free.fr/wdr/wdr1start_1.ogg

aus dem Äther tönte.
Der Bauch war bretthart, die Renten waren sicher, die Welt war unkompliziert und das Radio... Na ja, lassen wir das.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

@Leukozyt: Die Musik war damals einfach besser und die Präsentation der Programme ebenfalls, zumindest jener Sendungen, die ein jüngeres Publikum erreichen wollten.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Die Radiosender in OWL laden ihre treuen Hörer zu einem besonderen Feier ein. Im Gary Weber Stadion wird die große Geburstagsparty 20 Jahre Lokalradio gefeiert. Leider ist die Geburtstagsfeier nicht umsonst, die Preise fangen bei 21 Euro an.

Hier ein Auszug aus der PR Meldung von der ams.

Am 2. Juli 2011 ist Radio-Feiertag! Ihren 20. Geburtstag feiern die Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe mit einem einzigartigen Live-Konzert im Haller Gerry Weber Stadion: Ich+ Ich – Adel Tawil live mit Band. Eine einzigartige Show mit der Big Band der Bundeswehr als Special Guest. Jetzt schon Tickets für das außergewöhnliche Show-Highlight sichern!

Die Reise geht weiter für „Ich + Ich“. Sänger Adel Tawil verlängert seine „Gute Reise Tour“ und kommt extra zum großen Radio Feiertag der OWL-Lokalradios nach Halle/Westfalen ins Gerry Weber Stadion. Und da es zum Geburtstag bekanntlich nur das Beste gibt, haben die Lokalradios für alle Konzertbesucher ein ganz besonderes musikalisches Glanzlicht dazu geholt: Das Showorchester der Big Band der Bundeswehr.

Auch HIER zum Nachlesen.

Ich hoffe für NRW das demnächst Veränderungen stattfinden, sonst ändert sich nie etwas und in 5 Jahren wird ein 1/4 Jahrhundert Lokalradio gefeiert.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Natürlich wird auch in 5 Jahren Lokalradio gefeiert.
Vielleicht haben die Lokalradios genug Mumm um dort offen zu sagen, daß sie alle nur das Lokalfenster von radio nrw sind?
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

mehr-privatradio schrieb:
Ich hoffe für NRW das demnächst Veränderungen stattfinden, sonst ändert sich nie etwas und in 5 Jahren wird ein 1/4 Jahrhundert Lokalradio gefeiert.
Ich glaube, dass jeder, dem das Medium Rundfunk noch etwas bedeutet, auf eine Veränderung hofft; - und das nicht nur in NRW, sondern in ganz Deutschland.

Es müssten sich vorallem viel mehr jüngere Leute für dieses Thema interessieren: Radio zu hören ist doch viel interessanter und spannender, als sich MP3s aus dem Netz zu ziehen und sie je für sich zu konsumieren!
Radio besitzt eine soziale Komponente, die bei reinen Musikabspielgeräten fehlt.
Deshalb stehe ich Webradios, die ausschließlich Musik von einer Festplatte wiedergeben, sehr kritisch gegenüber, obwohl ich die Möglichkeiten, die das Internet als Verbreitungsweg eröffnet hat, durchaus positiv betrachte.
Gut gemachtes Radio braucht die "Handschrift" eines Moderators, der hinter der Sendung steht, der andere an seinem Musikgeschmack teilhaben lassen möchte, der nicht nur irgendwelche vorgegebenen Playlisten abspielt, kurzum: Der nicht zur Marionette irgendwelcher Beraterfirmen mutiert ist.

Früher gab es so etwas: Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich in meiner Kindheit in den Abendstunden den "Klub" auf NDR 2 gehört habe: Vergleichbare Sendungen existieren heute einfach nicht mehr, zumindest nicht in Deutschland, wo man diese Präsentationsform komplett aus dem Hörfunk verbannt hat.
In anderen Ländern, allem voran im angelsächsischen Bereich, ist dies nicht so: Dort reißen sich manche Stationen darum, die Rechte an der Show eines bestimmten DJs zu erwerben.
In Deutschland ging es in den vergangenen 20 Jahren genau in die gegengesetzte Richtung.

Umso mehr wünsche ich denjenigen, die an einer Veränderung arbeiten, Erfolg! :)

Deutschland braucht eine Wende in Sachen Radio und es ist wichtig und richtig, dass mehr und mehr die Einsicht reift, dass es überhaupt keinen Sinn macht, wenn jemand, der sich eine Veränderung wünscht, hergeht und ein Webradio eröffnet, in der Hoffnung, irgendwann einmal die LfM davon überzeugen zu können, dass man es verdient habe, auf UKW zu senden. Wobei ich zugebe, dass ich in der Vergangenheit selber diese Position vertrat.
Ein kleines Webradio hat keine Aussicht auf die Zuweisung einer Kapazität auf UKW, zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht: Dazu ist der politische Filz einfach zu dicht. Und mit 2700 deutschen Webradios ist der Markt ohnehin mehr als gesättigt.
Ein oder zwei Radioenthusiasten können nichts bewegen; wenn sich jedoch 20 echte Profis aus dem In- und Ausland zusammenschließen, um das bestehende monopolistische System in NRW aus den Angeln zu heben, nicht nur mit dem Ziel, aus rein kommerziellen Gründen irgendeinen weiteren Dudelfunksender zu eröffnen, sondern qualitativ hochwertiges Privatradio mit Personality Shows und sogar Sendungen, die gesellschaftspolitische Themen aufgreifen, zu gestalten, dann kann das bevölkerungsreichste Bundesland in diesem Kontext durchaus zum Vorbild für ganz Deutschland werden.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Ich halte inzwischen die Einführung des kommerziellen Radios für den größten Fehlschlag der Mediengeschichte des Landes NRW. Weder hat er zu mehr Meinungs- und Informationsfreiheit geführt, noch hat er die Vielfalt des Angebots gesteigert.

Insofern stimme ich zu, wenn die überwiegende Mehrheit hier diese Entwicklung seit 1984 heftig kritisiert.

Darüber heinaus hege ich echte Zweifel, dass zusätzliche Anbieter eine Besserung bringen würden. Zugegeben, der NRW-Radiomarkt ist vernagelt, es herrscht ein Oligolpol aus WDR, Bertelsmann und den Zeitunsgverlagen. Aber ich halte es für sehr zweifelhaft, dass andere es auf Dauer besser machen würden. Denn am Ende braucht man Geld und muss Geld verdienen: Kommerziell bliebt kommerziell.

Zudem nimmt die Bedeutung des terrestrischen Radios zunehmend ab. In wenigen Jahren, wenn es leistungsfähige Mobilfunkdatennetze mit entsprechenden, leistungsfähigen Flatrates gibt, kann jeder sowieso das hören, was ihm am meisten gefällt. Spätestens dann ist egal, wer noch auf UKW die Hintergrundberieselung gestaltet.

Sofern wären das also drei, vier Jahrzehnte, während derer das Land einen Niedergang auf dem UKW-Band erlebt hat. Der Lokalfunk ist etabliert und verdudelt, 1LIVE ist etabliert und verdudelt, ein verdummfunktes WDR 2 ist nicht nur etabliert, sondern auch verdudelt --- dafür ist BFBS weg bzw. auf dem Weg nach "weg". Bonjour tristesse.

Auf der anderen Seite haben wir WDR 5, Funkhaus Europa, den DLF und das Deutschlandradio Kultur. Das alles hätten wir nicht, wenn es statt dessen noch mehr Privatfunk geben würde.

In diesem Sinne: Auf die nächsten 20 Jahre Lokalfunk NRW! Alaaf und Helau.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Sofern wären das also drei, vier Jahrzehnte, während derer das Land einen Niedergang auf dem UKW-Band erlebt hat. Der Lokalfunk ist etabliert und verdudelt, 1LIVE ist etabliert und verdudelt, ein verdummfunktes WDR 2 ist nicht nur etabliert, sondern auch verdudelt --- dafür ist BFBS weg bzw. auf dem Weg nach "weg". Bonjour tristesse.

Auf der anderen Seite haben wir WDR 5, Funkhaus Europa, den DLF und das Deutschlandradio Kultur. Das alles hätten wir nicht, wenn es statt dessen noch mehr Privatfunk geben würde..

Der Tausch zwischen DKultur und BFBS und das damit vergrößerte Empfangsgebiet des Dradios war doch unter dem Strich eine der letzten Bereicherungen für die Rundfunklandschaft in NRW.
Endlich mal wieder ein journalistisch grundsolides Morgenmagazin mit abwechslungsreicher Musik, gänzlich ohne Dudel- und Werbeterror. Das gab es in NRW zuletzt bis Mitte der 90er - auf WDR II.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Der Lokalfunk in NRW ist doch bereits jetzt die größte Hörerverarsche aller Zeiten! Viele der 46 Stationen sind nur noch 3-Stünder! Die fummeln sich nur noch mit Lokalnachrichten durch´s Programm. Das wars. Ansonsten ist aus dem Kreis oder der Stadt nichts mehr zu hören. Was hat das mit Lokalradio zu tun? Die Verlage sparen die kleinen Sender tot und wollen nur noch den großen Batzen abkassieren, den die größeren Sender abwerfen. Das war nicht das politische Ziel einer Lokalradiokette in NRW. Und auf die Hohlbratzen aus Oberhausen kann ich durchweg verzichten. Kunze und Konsorten - da kann einem nur noch schlecht werden.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Der Tausch zwischen DKultur und BFBS und das damit vergrößerte Empfangsgebiet des Dradios war doch unter dem Strich eine der letzten Bereicherungen für die Rundfunklandschaft in NRW.
Endlich mal wieder ein journalistisch grundsolides Morgenmagazin mit abwechslungsreicher Musik, gänzlich ohne Dudel- und Werbeterror. Das gab es in NRW zuletzt bis Mitte der 90er - auf WDR II.

Genau meine Meinung!
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Die ersten Jahre des NRW-Lokalfunks waren wirklich nicht schlecht. Die Sender hatten noch ihre Freiheiten, ihre Jingles und On-Air-Auftritte weitestgehend selbst zu bestimmen. Auch damals schon gab es je nach Lokalradio eine unterschiedliche Stundenanzahl, die aber weitestgehend auch mit Leben gefüllt wurde. Und das Rahmenprogramm von Radio NRW war stets auf die Sendungen aufgebaut, die übrige "Vermarktung" überließ man dem jeweiligen Sender.

Das Rahmenprogramm sah übrigens damals so aus:

Mo.-Fr.:
0-5 Nachtcafe
5-7 Frühstart (bis 7 Uhr wurde sie aber im Münsterland nur von der Westmünsterlandwelle genutzt)
9-12 Querbeet
12-14 Infothek
14-17 NRW-Profil
18-20 Passage
20-23 Soundcheck
hier Mo.: Neuvorstellungen
Di.: Oldies (Frank Österling war super)
Mi.: Nighthawk (Feelings)
Do.: Black
Fr.: Hörercharts
23-24 Bis 24 Uhr Musik pur

Sa.:
0-5 Nachtcafe
5-8 Frühstart
9-12 Querbeet
12-14 Infothek
14-18 Eintritt frei
18-20 Passage
20-24 Soundcheck

So.:
0-5 Nachtcafe
5-8 Frühstart
8-9 Himmel und Erde
9-13 Flic Flac
13-15 Infothek
15-18 Eintritt frei (haben aber die wenigsten genutzt)
18-20 Passage
20-22 Soundcheck
22-24 Herzflimmern

Die Musikmischung war damals gestaltet aus den 60er- bis 90er-Jahren, teilweise fanden sich auch Schlager in der Playlist wieder. Mit der ersten "Reform" im Jahre 1995 ging es mit dem Programm bereits abwärts, seit 1997 ist der Einheitsbrei sämtlicher Sender endgültig vollzogen worden.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Ich kann mich noch erinnern, dass es auch mal von den jeweiligen Locals (im Beispiel nun hier Radio Gütersloh) eigenproduzierte Comedy-Folgen gab, die sich hier um den Kreis gehandelt haben. Da konnte man noch lachen, weil die waren wirklich gut gemacht. Das lief glaub ich immer gegen 7:40, habs immer gehört, wenn Vattern mich auf dem Weg zur Arbeit mit in die Stadt zur Schule genommen hat.

Dann gings weiter mit der Kanzler-WG etc.
Hab ja keine Ahnung, was nun läuft. Aber egal, ob Elvis Eifel oder Marie aus Paris (letztere ist/war ja an Dämlichkeit schon nicht mehr zu toppen), aber das hat mal was richtig "lokales" gehabt. Und dafür sollten sie ja eigentlich auch da sein.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Pardon, aber Du schreibst:

Gary Weber Stadion in Halle eine große Party feiern.

(...)
Seit ihr mit den privaten Lokalfunk in NRW zufrieden?

Erst einmal heißt der Veranstaltungsort "GERRY WEBER STADION", der Name kommt von Gerhard Weber...und zweitens schreibt sich "seid" im Zusammenhang mit "ihr", also "ihr seid", schon immer mit "d". Ein Tippfehler oder hättest Du das manuell (mit Füller und Papier) genau so geschrieben? Ersteres wäre verzeihbar, Letzteres fände ich nicht tolerabel.

Um Deine Frage zu beantworten: Ja, bin zufrieden. Sender bieten genau die richtige Mischung aus Information und Musik. Hier gibt es "Mod mit O" (Moderationen mit O-Ton) und echte Reporter, die ganz offensichtlich auch vor Ort sind und zwar genau da, wo etwas passiert. Sehr gut.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Ich bleibe dabei, der Lokalfunk NRW ist total überflüssig.

Es gibt bereits seit den 40er Jahren in jedem Bundesland einen Lokalfunk. In NRW heißt er WDR.

Wäre es nicht besser die komplette Radiolandschaft neu zu strukturieren?

In Österreich, in der Schweiz, NL usw, gibt es überregionale Vollprogramme, was dann auf einigen Wellen wie z.B. Ö1 mit Sendungen aus den einzelnen Bundesländern gesendet wird.

Sowas würde ich mir auch für die Bundesrepublik Deutschland wünschen. Zwar wird mit DLF und DLR in gewissen Maße so verfahren, aber es könnte doch auch so aussehen:

D1 = Inforadio für Deutschland (ohne Werbung)
D2 = Popwelle (ohne Werbung)
D3 = Klassik (ohne Werbung
D4 = Jugend-, Kinderprogramm
D5 = Kultur

Mit Musik für alle Altergruppen und Informationen aus dem Bundesland und lokalen Nachrichten, auch mit Werbung:

D NRW (vormals WDR)
D Niedersachsen (vormals NDR)
D HH (vormals NDR)
D Bremen (vormals RB)
D Hessen (vormals HR)
D RLP (vormals SWR)
D BW (vormals SWR)
D Bayern (vormals BR)
D Saarland (vormals SR)
D SH (vormals NDR)
D MeckPomm (vormals NDR)
D Brandenburg (vormals RBB)
D Berlin (vormals RBB)
D Sachsen-Anhalt (vormals MDR)
D Thüringen (vormals MDR)
D Sachsen (vormals MDR)

Ich finde dass die heutige Radiolandschaft eher einer Kleinstaatlerei gleicht. Mit den Lokalradios hat man das auch noch untermauert.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

In Österreich, in der Schweiz, NL usw, gibt es überregionale Vollprogramme, was dann auf einigen Wellen wie z.B. Ö1 mit Sendungen aus den einzelnen Bundesländern gesendet wird.

Sowas würde ich mir auch für die Bundesrepublik Deutschland wünschen. Zwar wird mit DLF und DLR in gewissen Maße so verfahren (...)
Du solltest ueber dies auch nicht vergessen, dass beispielsweise der DRS ein offensichtlich (wenngleich nicht tatsaechlich) anderes Musikformat hat. Und das schon seit ueber 30 Jahren - ERFOLGREICH! Auch der Oesterreichische Rundfunk betrieb lange Jahre eine dem DRS heute noch recht aehnliche Schematik, die allerdings im Laufe der 2000er Jahre umgestellt wurde - und heute (rel.) ebenso viele Kritiker hat - wie unsere deutschen Lokalsender.
 
AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

@ NurzumSpassda79 :
Das stimmt so nicht ganz. Die Infothek ging nur bis 13.00 Uhr und somit eine Stunde, von 13.00 Uhr - 15.00 Uhr liefen jeden Tag die Pop-Hits (später Peppers) und die nachfolgenden Sendungen, sprich "NRW-Profil" und "Eintritt frei" begannen somit erst um 15.00 Uhr und gingen auch bis 18.00 Uhr.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben