AW: 20 Jahre Lokalradio NRW
Nein die Zukunft kann es nicht sein immer mehr und vor allem in immer schlechterer Qualität irgend etwas zu senden.
Siehst du, dieses Problem habe ich im Internet nicht. Wenn wir DAB+ überspringen schöpfen wir aus dem Vollen. Je länger die Radioleute in Lethargie verharren, um so wahrscheinlicher ist es, dass auch DAB+ ein Flop wird. Das Projekt kommt ohnehin schon um zehn Jahre zu spät.
Das ist ja auch das Problem mit der ganzen Vielfallt..........Eigentlich ist heute fast alles für fast jeden verfügbar, aber immer noch wird nach mehr gebrüllt. Es darf aber nichts kosten und keiner will es machen....und wenn man dann mal genau hinsieht.....für 3 Hörer macht diese Vielfallt auch keinen Sinn, was ja der Realität bei den meisten "Internetradios" entspricht.
Klassisches Internetradio wird immer Liebhaberei bleiben, es gibt kaum jemanden, der damit Geld verdient. Ich habe im Internet aber auch Zugang zu wirtschaftlich prosperierenden Musikdiensten mit millionenfachem Zugriff, die jedem Nutzer einen seperaten Stream schicken und trotzdem noch nie an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen sind.
Sobald die Leute einen klaren Vorteil erkennen, schlagen sie zu. Die Programmpläne, die derzeit hinsichtlich DAB+ kolportiert werden, rechtfertigen die Anschaffung eines digitalen Empfangsgeräts aber bestimmt nicht. Wenn ich ein Handy in Aussicht gestellt bekomme, mit dem ich telefonieren, surfen, streamen und Radio hören kann und noch eine billige Flatrate für PC und Smartphone oben drauf gesetzt bekomme, habe ich eine Kombination, die nicht nur für mich unwiderstehlich sein dürfte. Ab 2012 wird das Geschäft allmählich in Gang kommen.
Mit computergefahrenen Hitradios, Jazzdudlern oder Hörbuchabspielstationen wird sich niemand für DAB begeistern lassen. Die Radioveranstalter fahren immer noch mit angezogener Handbremse oder versuchen mit aller Gewalt die Zeit zurückzudrehen. Wenn die deutschen Privatsender in der Lage wären, die Multigenre-Streams ihrer Website in etwas aufgepeppter Version auf DAB aufzuschalten, wäre schon viel gewonnen; frei nach dem Motto: Eine Station, mehrere Musikfarben; mit moderner Automatisierungssoftware ist das längst kein Problem mehr.
Wenn die Privatradioanbieter dann noch imstande wären, langgehegte Animositäten zu überwinden und gemeinsam an der Produktion von Inhalten zu arbeiten, hätten sie der ARD erstmals etwas Substanzielles entgegenzusetzen.