AW: 20 Jahre R.SH
Auch das ist eine Frage des Anspruchs, den man an private Radiosender hat. In einer Rückbetrachtung zu Beginn einer R.SH-Gold-Veranstaltung hieß es mal: "Wir wollen Radio machen, Radio, das Spaß bringt." Ich glaube nicht, dass R.SH jemals einen hochtrabenden publizistischen Anspruch hatte. Priorität hatte immer die Musik und der Spaß; Information ist nur ein Randbereich, der halt dazu gehört.
Und das will die Masse der Leute auch haben: Ein bisschen Musik, die morgens oder im Auto auf der Fahrt zur / von der Arbeit nebenbei läuft - nichts, worauf man sich großartig konzentrieren muss. Wenn man das nicht gut findet, dann ist hier die Frage, wer der richtige Adressat für Kritik ist: Ist das wirklich der Radiosender, der sich auf die Wünsche der Hörer einstellt? Oder sind es die Hörer, die sich in der Mehrheit nicht für Kultur- und Bildungsfunk interessieren?