2021 und immer noch nur 128kbits beim Radiostream?

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Und Sprache klingt wie Sprachsynthese. Den Ausdruck gebrauchte mal ein "Radiofreund" aus meinem Umfeld. Und ja, es passt. Muss man sich nur mal die 88 kbps brutto / ca. 74 kbps netto von MDR Kultur anhören. Einmal und nie wieder.

MDR Kultur hat seit geraumer Zeit übrigens auch einen 256 kbit/s AAC Stream.

Einen Stream, den ich vom Klang eigentlich recht gut finde, ist RTL Radio. Hier gibt es einen 192 kbit/s Stream sowohl für die nationale als auch für die UKW Variante.

Das französische FIP hat seit geraumer Zeit übrigens auch einen 192 kbit/s AAC Stream, aber das wurde hier ja schon erwähnt (Radio France). Offiziell genannnt auf der Homepage wird dieser aber nicht. Ich glaube die App greift auf diesen zu, wenn man WLAN oder LTE hat.
 
MDR Kultur hat seit geraumer Zeit übrigens auch einen 256 kbit/s AAC Stream.
Oh, danke!

AAC mag ich nicht. Bei 256 kBit/s ist das zwar, wenns ordentlich gemacht wird, auf einem sehr hohen Niveau. Im Unterschied zu einem (ebenfalls: wenns ordentlich gemacht wird) 256er MP3 gibt es aber z.B. mit meinem Standard-Player Winamp Probleme. AAC knackt beim Winamp, auch Files, die nacktes AAC drin haben. MP4-verkapselte Files spielt er problemlos, es muss wohl was mit dem Header zu tun haben.

Ist der Stream von MDR Kultur genauso übersteuert wie die Online-Audios? Falls die es noch sind, vor ein paar Monaten waren sie es.
 
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Es ist auch immer entscheidend, welche Variante von AAC da genutzt wird.
HE steht für "high efficiency" und macht das Signal am kaputtesten, da wären 256kBit/s Datenrate aber auch absurd hoch - die qualitative Sättigung weit überschritten.
In dem Fall wird es (vermutlich) die LC Variante sein.
 
Bei der ARD sind wohl alle Streams maximal 128 kbps MP3. Ausnahmen: WDR 3 und SWR 2 (je 256 MP3) - WDR 3 hatte mal 320 konfiguriert bei dem Stream, der "256" im Namen hatte. Das ist aber zurückgenommen worden. BR Klassik hat 192 seit irgendwann 2020.

Das Kulturradio des RBB bietet ebenfalls einen Stream mit 192 kbps mp3.
 
AAC mag ich nicht. Bei 256 kBit/s ist das zwar, wenns ordentlich gemacht wird, auf einem sehr hohen Niveau. Im Unterschied zu einem (ebenfalls: wenns ordentlich gemacht wird) 256er MP3 gibt es aber z.B. mit meinem Standard-Player Winamp Probleme. AAC knackt beim Winamp, auch Files, die nacktes AAC drin haben. MP4-verkapselte Files spielt er problemlos, es muss wohl was mit dem Header zu tun haben.

Winamp wird ja schon eine ganze Weile nicht mehr weiterentwickelt. Von daher wäre interessant zu wissen, ob Dir das Knacken auch bei neueren Playern begegnet. Ich nutze z.B. Foobar2000, und da ist mir das bislang nicht aufgefallen
 
FluxFM bietet leckere 320 kbps!


Spreeradio bietet auch 256 kbps!


192 kbps können viele - z.B. R.SA!

 
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Winamp wird ja schon eine ganze Weile nicht mehr weiterentwickelt. Von daher wäre interessant zu wissen, ob Dir das Knacken auch bei neueren Playern begegnet.
Ich nutze neben Winamp nur - und ungern - VLC. Da knackt nichts. Es ist ein Winamp-Thema. Auch mit Files. Das geht soweit, dass man ein mp4 oder ein m4a knackfrei abspielen kann, strippt man aber den reinen AAC-Inhalt heraus und spielt das aac ab, knackt es. Verpackt man es wieder in m4a, knackt es wieder nicht.
FluxFM bietet leckere 320 kbps!
Na die habens ja fett... mir war so, als ob sie finanziell eher...
 
Hier werden gerne große Bitraten und Internetversorgung durch die ÖR Medien verlangt, allerdings darf man da den Bandbreitenbedarf und die daraus folgenden Kosten nicht vernachlässigen.

Beispielsweise hat SWR1 BW im durchschnittlichen Tagespeak ca. 1,27 Millionen Zuhörer (Laut SWR Infoseite). Wollte man die jetzt mit einem Unicast TCP 256 kBit/s Audiostrom versorgen, so würde daraus ein Bandbreitenbedarf von 256 kBit/s * Overhead => 300 kBit/s * 1,27 Millionen zuhörer => 381 GBit/s resultieren. Das bedeutet Minimum 4 fette Server mit 100 G Netzwerk direkt an den wichtigen Peeringpunkten. Und das nur zum Radiohören. Mit Redundanz und Reserven noch mehr. Das würde aber bedeuten, daß alle Übertragungswege dadurch abgedeckt sind.

Effektiv wird die Satellitenübertragung deutlich preiswerter sein und viel flexibler skalieren tut es auch noch. Zudem ist es für die Zuhörer ohne Dauerkosten hörbar.
 
hat SWR1 BW im durchschnittlichen Tagespeak ca. 1,27 Millionen Zuhörer (Laut SWR Infoseite)
Wie kann das sein? Mir erscheint diese Zahl deutlich zu hoch gegriffen.

Laut eigenen Angaben hat SWR 1 etwas mehr als 400.000 Hörer täglich.
(https://www.swrmediaservices.de/radio/radiowerbung/swr1/baden-wuerttemberg.html)

In BW leben 11,1 Mio. Menschen. Zielgruppe sind laut der eigenen Seite die 30-59-Jährigen.
28,7 Prozent der Einwohner von BW sind zwischen 45 und 65 Jahre alt. Das wären 318.570 Hörer.
Kommt also ganz gut hin. Weshalb sollten drei mal soviele über Internet zuhören?
So toll und einzigartig ist die Musik da nun auch wieder nicht, als dass es andernorts keine örtlichen Alternativen gäbe.

Dann muss man eben mit Geoblocking arbeiten, was andere Länder schon längst tun. Wer es dann immer noch unbedingt hören will, nutzt eben Proxy oder VPN.

Vielleicht sollte man mal eher an den Livestreams der Dritten TV-Kanäle sparen, da braucht es nicht jede Regionalversion als eigene 24 Stunden-Vollzeit-Übertragung im Netz, zumal die Regionalmagazine alle auch (oft vor der linearen Ausstrahlung) in der Mediathek landen.

Effektiv wird die Satellitenübertragung deutlich preiswerter sein
Die will man ja auch nicht mehr, sonst würde man die hochwertige Verbreitung in MPEG 320 kbps via 19,2 Grad Ost nicht zum Jahresende abschalten. Der magere AAC-Ersatz, der zudem mit den meisten derzeit in deutschen Haushalten verfügbaren Geräten nicht kompatibel ist, kann qualitativ wohl kaum im selben Atemzug mit der bisherigen Übertragung verglichen werden.

Das Problem ist, dass man bei der ARD weder die kostenintensive Astra-Abstrahlung über den bisherigen Hörfunktransponder will, aber auch auf der anderen Seite nicht bereit ist, die Internetstreams, die sich mit ihren lächerlichen 128kbps auf dem Niveau des Jahres 2001 befinden, an einen zeitgemäßen Mindeststandard anzupassen. Und der liegt eben bei 192 kbps bzw. bei Klassik ab 256 kbps.
 
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Laut eigenen Angaben hat SWR 1 etwas mehr als 400.000 Hörer täglich.
(https://www.swrmediaservices.de/radio/radiowerbung/swr1/baden-wuerttemberg.html)
Bitte richtig lesen, bevor du dir die nächste Verschwörung zusammenstrickst: 406 000 Hörer stündlich im Durchschnitt montags bis freitags zwischen 6 und 18 Uhr. Das sind deutlich(!) mehr Hörer im Laufe eines ganzen Tages.

In BW leben 11,1 Mio. Menschen. Zielgruppe sind laut der eigenen Seite die 30-59-Jährigen.
28,7 Prozent der Einwohner von BW sind zwischen 45 und 65 Jahre alt. Das wären 318.570 Hörer.
Kommt also ganz gut hin.
Was rechnest du da? Das ist schräg.
 
Wie kann das sein? Mir erscheint diese Zahl deutlich zu hoch gegriffen.
[…]
Die will man ja auch nicht mehr, sonst würde man die hochwertige Verbreitung in MPEG 320 kbps via 19,2 Grad Ost nicht zum Jahresende abschalten. Der magere AAC-Ersatz, der zudem mit den meisten derzeit in deutschen Haushalten verfügbaren Geräten nicht kompatibel ist, kann qualitativ wohl kaum im selben Atemzug mit der bisherigen Übertragung verglichen werden.

Das Problem ist, dass man bei der ARD weder die kostenintensive Astra-Abstrahlung über den bisherigen Hörfunktransponder will, aber auch auf der anderen Seite nicht bereit ist, die Internetstreams, die sich mit ihren lächerlichen 128kbps auf dem Niveau des Jahres 2001 befinden, an einen zeitgemäßen Mindeststandard anzupassen. Und der liegt eben bei 192 kbps bzw. bei Klassik ab 256 kbps.
Bitte richtig lesen, bevor du dir die nächste Verschwörung zusammenstrickst: 406 000 Hörer stündlich im Durchschnitt montags bis freitags zwischen 6 und 18 Uhr. Das sind deutlich(!) mehr Hörer im Laufe eines ganzen Tages.
[…]

Jetzt hängt euch mal nicht an den Zahlen auf. Der Punkt von @siski ist doch durchaus relevant: Wenn man alleine die SWR streams (also über alle Programme) zusammennimmt kommt man sicherlich auf solche Werte. Das bedeutet doch, dass man ordentliche Bandbreiten von 300-500GE braucht (wenn man von Unicast ausgeht), was der ein oder andere Internetprovider noch nicht mal als Außenanbindung hat. Das ist aber nur der SWR, wenn man das auf ganz Deutschland rechnet inklusive der anderen Anstalten, bedeutet das schon krasser Infrastrukturaufwand (auf Sender als auch Providerseite).

Die relevante Frage hat @s.matze aufgeworfen: trotz technisch möglicher, immer höherer Qualität auf der Produktionsseite, wie bringt man diese Qualität zum Konsumenten. Satellit und Kabel will man bei der ARD ja offensichtlich auch nicht Bandbreitenstark betreiben. Alles andere ist qualitativ minderwertig oder störanfällig. Warum also in hochwertige Produktionstechnik investieren wenn sie sowieso nie beim Konsumenten ankommt? (Persönlich bin ich allerdings der Meinung, dass Qualität, die technisch möglich ist, auch angeboten werden sollte. Also liebe ARD, rauf mit den Bitraten für Internetstreams und Satellitenversorgung!)
 
Es hätte ja schon gereicht, wenn die ARD nicht völlig ohne Not die MPEG-Astra-Verbreitung sämtlicher Hörfunkwellen zum Jahresende einstellen würde (und somit auch in hoher Qualität aus sämtlichen Kabelnetzen verschwindet)! Zumindest seitdem man weiß, dass die (zunächst nicht erfolgte) Gebührenerhöhung, mit der man die Abschaltung rechtfertigen wollte oder zu rechtfertigen versucht hat, nun doch rückwirkend durchgegangen ist.

Die Lüge von wegen "Satellit sei zu teuer" bricht wie ein Kartenhaus zusammen, denn bei Broadcast macht es (im Gegensatz zu Streaming) keinen Unterschied, wieviele Menschen zuhören - die Kosten bleiben gleich.
Derweil leistet man sich munter weitere vier Jahre Simulcast in DVB-S (SD) und DVB-S2 (HD) beim TV was nun wirklich Quatsch ist. Vom seit mittlerweile 11 Jahren andauernden Simulcast in UKW-FM und T-DAB ganz zu schweigen. Die ARD hat in dieser Zeit nicht einen einzigen UKW-Füllsender aufgegeben, Digitalradio mit schlechterem Klang aber gleichzeitig weiter ausgebaut.

Die ARD will also weder hochwertiges Radio über Satellit, noch über Kabel, aber auch nicht über Internet. Und auch nicht terrestrisch, denn UKW soll durch Matsch-DAB ersetzt werden. Man muss sich nur mal den WDR anhören mit seinen gigantischen 64kbps AAC für WDR 5, ein Programm das auch häufig Musik spielt. Schlechter war der Klang von WDR 2 seinerzeit auf der Mittelwelle 720 kHz auch nicht.
 
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