29 (!!!) Bewerbungen für DAB+ in Leipzig und Freiberg

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Es gab mal eine Zeit, da blieben Ausschreibungen für DAB plus ergebnislos. So lange her ist das noch nicht, ich glaube selbst vor zwei Jahren gab es sowas noch. Jetzt ist der Knoten endgültig geplatzt. Für Sendernetze in Leipzig und Freiberg sind sage und schreibe 29 Bewerbungen eingegangen. Endlich haben die Radiomacher erkannt, daß DAB plus eine absolute Erfolgsstory ist.

Schön zu sehen vor allem, daß auch einst kritische Stimmen nun auf den Zug aufspringen. Die Zeiten in denen Radiomenschen tatsächlich der Meinung waren DAB plus bräuchte man nicht sind vorbei. Das erkennt so langsam auch die Altherrenriege der deutschen Privatradioszene. Was wurde etwa bei Radio Hamburg vor zwei Jahren noch über DAB geschimpft - und nun machen sie auch mit.

Nur im wie immer arroganten Berlin sind viele noch der Meinung es gehe auch ohne DAB. Noch!

http://www.radiowoche.de/detektor-fm-und-viele-weitere-sender-wollen-in-sachsen-auf-dab-starten/
 
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Also erstmal geht es da nur um einen zweijährigen Test. Und dann sind beide Standorte ganz bewußt nur mit lokalen Minifunzeln ausgestattet. Für Leipzig ist das vermutlich gerade noch so attraktiv. Für Freiberg fällt das aber schon eher in den Bereich Geldverbrennung. Und wenn man sich die Liste der Bewerber so anschaut, weiß man vermutlich schon jetzt wer von denen in zwei Jahren noch da ist und wer nicht, vorausgesetzt alle werden zugelassen. Rein theoretisch wäre Platz genug dafür vorhanden.
 
Es scheint so, als ob man bei dab+ endlich die kritische Masse überschritten hat und nun das ganze zum Selbstläufer wird. Jetzt ist der Moment, wo erfolgreiche Internetsender wie z.B. detektor die Chance bekommen, den Schritt zu einer viel größeren Hörergruppe zu machen. Dadurch wird die Verbreitung der dab-Radios weiter ansteigen und die großen Player im Markt unter Zugzwang setzen, das ganze groß zu bewerben. Am Ende werden die finanzkräftigsten übrig bleiben und die kleinen Nischensender wieder im Internet "verschwinden".
Zum Glück entwickelt sich das mobile Internet ja immer weiter, so dass irgendwann die Hürde der Finanzierung einer Sendeanlage nicht mehr so sehr über den wirtschaftlichen Erfolg eines Senders richten wird.
Das Internet macht die Verbreitungswege für alle einfacher und somit wird der Markt extrem "aufgemischt". Das ist aber noch Zukunftsmusik, denn noch ist Internetradio ein Nischenprodukt.
 
Schöne Sache und vermutlich wird es dann in den Regelbetrieb gehen, wenn die 2 Jahre um sind. Selbst wenn nicht alle Sender bis zum Schluss durchhalten, wird es bis dahin vermutlich neue Bewerber geben. Damit ist wohl bewiesen, dass DAB+ an Attraktivität gewonnen hat und es sich durchaus auch für kleine Muxe rechnen kann. Wenn alle Bewerber zum Zuge kommen und davon gehe ich aus, dann dürfte das für die Radiolandschaft in Sachsen durchaus einen Schub geben. Da dürften einige Platzhirsche jetzt auch langsam das grosse Zittern bekommen.
 
Schön zu sehen vor allem, daß auch einst kritische Stimmen nun auf den Zug aufspringen.
Ich möchte Dir diesbezüglich nicht widersprechen, denn ich kenne deine alten Postings... ;) Das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, denn jeder darf seine Meinung ändern und mit der Zeit zu anderen Ansichten kommen.

Wer jetzt meint, der Zwerg ist doch auch nur ein "DAB-Fanboy", der sollte am Bodensee einfach mal einen Suchlauf starten. Ich habe letzte Woche 93 Sender gezählt. (Abziehen muß man natürlich die ganzen Regional-Sender vom SWR und SRF.) Trotzdem zischt und rauscht über DAB nichts.

(Nur nebenbei: Ich habe den Eindruck, daß der Bundesmux "da unten" in den letzten Wochen schlechter empfangbar geworden ist. Ich registriere "Löcher", die vor ein paar Monaten noch nicht an bestimmten Stellen vorhanden waren. Gleiches gilt für die A81 bei Osterburken. Aber diese Info ist nur für die "DAB-Fanboys".)
 
Wo am Bodensee? Ich hab dort in der Nähe Richtung SG gewohnt. 93 Sender halte ich für utopisch.
 
Wenn ich mir den Vorgang und die Bewerber anschaue, so stelle ich mir drei Fragen:

1. Warum schreibt die SLM nicht einen regionalen Plattformbetrieb aus, sodass eine größtmögliche Angebotsvielfalt nicht schon im Vorfeld vom Plattformbetreiber ausgewählt wird und das Angebot am Ende deutlich runder wird? Aus meiner Sicht ein erfolgversprechenderer Weg.

2. Denkt man bei RTL (zumindest in Sachsen) in Sachen DAB+ plötzlich um oder liegt es an den 50% Mitgesellschaftern an Bayern, denen man sich im Chef-Zimmer von RTL Radio fügt? Oder nur die Besetzung von Plätzen, um Wettbewerbern den Marktzugang zu erschweren? Oder ohne wirkliche Strategie (was jetzt bei RTL Radio auch nicht sonderlich verwundert :D

3. Kann eigentlich das UKW-Biotop NRW eigentlich bei einer solchen Resonanz noch DAB+ weiter verhindern? Und wenn doch, wie will man dort in Oberhausen, bei den Verlagen den Locals und dem WDR jetzt den bösen, bösen Wettbewerb dann verhindern?
 
Kann eigentlich das UKW-Biotop NRW eigentlich bei einer solchen Resonanz noch DAB+ weiter verhindern?

Jein. Auf Landesebene sicherlich, aber spätestens mit der Aufschaltung von Bundesmux 2 Anfang 2018 wird sich das Angebot massiv erhöhen. Allerdings sollte man nicht darauf bauen, dass man in NRW Lokalmuxe ausschreibt. Aber warten wir mal ab, was die neue Landesregierung so macht und wie sich die Aufschaltung von BM 2 dann auswirken wird.
 
2. Denkt man bei RTL (zumindest in Sachsen) in Sachen DAB+ plötzlich um oder liegt es an den 50% Mitgesellschaftern an Bayern, denen man sich im Chef-Zimmer von RTL Radio fügt? Oder nur die Besetzung von Plätzen, um Wettbewerbern den Marktzugang zu erschweren? Oder ohne wirkliche Strategie (was jetzt bei RTL Radio auch nicht sonderlich verwundert :D

Wenn ich das richtig gesehen habe bewirbt sich RTL ja nur für Freiberg. Der Grund dürfte ein ganz einfacher sein: man will einem Gebiet besseren Empfang ermöglichen. In Leipzig gibt's dafür nicht wirklich einen Grund. Oder man testet erstmal für einen sachsenweiten Betrieb, der sicherlich auch bald kommt.

Interessant finde ich auch die Bewerbung von Detektor.FM. Die könnte ich mir im Bundesmuxx auch gut vorstellen. Allerdings wird ihnen dafür das Geld fehlen. Mit Leipzig und Freiberg haben sie aber bei den Studenten eine gute Zielgruppe mit ihrer Musik und den Beiträgen.

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Aber warten wir mal ab, was die neue Landesregierung so macht und wie sich die Aufschaltung von BM 2 dann auswirken wird.

Wenn die FDP in der Landesregierung sitzt sieht's wohl schlecht aus für die DAB-Verhinderungsfront, denn die wird bestimmt kein Interesse daran haben die alten Wettbewerbsbremsen in die nächsten Jahre hinüberzuretten. Überhaupt muss man konstatieren dass sich Länder mit einer unionsgeführten Regierung wesentlich DAB-freundlicher gebärden. Die alte Tante SPD setzt in vielen Ländern immer noch zu stark auf Überregulierung und erkennt die Zeichen der Zeit nicht, während sie etwa in NRW den Patronagedenken hochhält und die Quasi-Monopolisten vor dem innovativen Risikokapital schützt. Das dürfte jetzt Geschichte sein.
 
während sie etwa in NRW den Patronagedenken hochhält und die Quasi-Monopolisten vor dem innovativen Risikokapital schützt.
Das ist kein Quasi-Monopol, das ist ein De facto-Monopol.

Wenn die FDP in der Landesregierung sitzt sieht's wohl schlecht aus für die DAB-Verhinderungsfront, denn die wird bestimmt kein Interesse daran haben die alten Wettbewerbsbremsen in die nächsten Jahre hinüberzuretten.
Es sei denn, das Thema landet auf dem Opfertisch der Koalitionsverhandlungen.
 
Wenn ich das richtig gesehen habe bewirbt sich RTL ja nur für Freiberg. Der Grund dürfte ein ganz einfacher sein: man will einem Gebiet besseren Empfang ermöglichen. In Leipzig gibt's dafür nicht wirklich einen Grund. Oder man testet erstmal für einen sachsenweiten Betrieb, der sicherlich auch bald kommt.

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BCS (RTL) wird zusätzliche Sender via DAB+ starten:Leipzig2.jpg Leipzig2_3.jpg
 
Jetzt stellt sich nur noch die Frage wie weit denn der Empfang sein wird. Kann es sein dass der Leipzig Mux dann etwa soweit reicht wie Holzhausen auf UKW? Oder wirds schwache Glühfunzel die dann höchstens so weit geht wie die apollo/Blau Funzeln?
 
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