30 Millionen Euro Einsparungen beim rbb

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Philclock

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Werte Freunde der Programme vom RBB,
am Wochenende ist ein echt dicker Brocken an die Öffentlichkeit gestoßen.

Der RBB wird im Jahr 2021 30 Millionen Euro einsparen.


Bei so einer Summe, wird es meiner Meinung nach viele Verlierer geben.

Kann hier evtl. auch der eine oder andere von seinem Arbeitgeber etwas berichten?
Es gibt ja hier Leute vom NDR und SWR, soweit ich es mitbekommen hab.

Wo könnte man denn einsparen um evtl. das bisschen Programm zu halten?
Oder sieht ihr das alles ganz anders?

Das würde mich brennend interessieren. :)
 
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In der Höhe wird es vermutlich deutliche Einsparungen im Programm geben müssen. Üblicherweise treffen solche Einsparungen in erster Linie den Programmbereich Information und Kultur. Verhältnismäßig teure Produktionen und Sendungen werden eingestellt.
 
Was soll uns diese Aufzählung sagen? Dass die privaten Sender mit wenig Personal ein entsprechend inhaltsleeres Programm im Vergleich zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf die Beine stellen?
 
Die rbb-Programme senden quasi rund um die Uhr live. Das erklärt die 44 Moderatoren. Davon abgesehen dürften die aber nicht alle Festangestellte des rbb sein.

Die Phrasendrescherei des rbb-Links finde ich dennoch recht beachtlich.

Die Contentbox Information startet im Januar 2021. Zugehörig sind unter anderem die Berliner Abendschau, Brandenburg Aktuell, rbb24 online und Nachrichten, Inforadio,
Ist nicht rbb24 bereits der allumfassende Newspool aus dem sich Inforadio, Abendschau bzw. Brandenburg aktuell und online speisen? Klingt mir sehr nach X für ein U und so...

Und noch witziger wirds dann im Laufe des weiteren Textes
Patricia Schlesinger: "Wir haben bereits 2017 begonnen, unsere Ausgaben zu begrenzen. Aus diesen Maßnahmen bringen wir rund 10 Mio. Euro an Reduzierungen mit in die neue Beitragsperiode. Jetzt stocken wir diesen Betrag wie angekündigt noch einmal um rund 20 Mio. Euro auf.
Und da warens plötzlich nur noch 20 Mio. die man 2021 einsparen will, denn der Rest ist ja wohl schon vorhanden.
Soll sich da jeder selbst seinen Reim auf diese irreführenden Überschriften machen, die der rbb da streut...
 
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Die rbb-Programme senden quasi rund um die Uhr live. Das erklärt die 44 Moderatoren. Davon abgesehen dürften die aber nicht alle Festangestellte des rbb sein.
Klar, wenn man anstatt 15-17 Stunden 24 Stunden live sendet, braucht man natürlich 44 anstatt 6-7 Moderatoren 🤓
Es geht hier nur um einen einzigen Sender und nicht die ganze rbb-Welt.

Sind denn bei den Privaten alle festangestellt?
 
Spiegeln denn die Teamseiten wieder, wer jeden Tag den Sender betritt und für das Gros des Outputs verantwortlich ist? Eher nicht. Die "Kernmannschaft" dürfte deutlich weniger als 134 Mitarbeiter umfassen.
 
Ich habe viele Jahre fast ausschließlich Fritz gehört, bis sie vor ein paar Jahren dann entschieden haben das Programm der Grünen Jugend zu senden. Seit dem bin ich raus, wie auch viele anderen Zehntausend laut MA.
Und ja, Moderation im Doppelpack jeweils nur wenige Stunden und das immer im Wochenwechsel. Da kommt viel zusammen.
 
Ich habe viele Jahre fast ausschließlich Fritz gehört, bis sie vor ein paar Jahren dann entschieden haben das Programm der Grünen Jugend zu senden.
Inzwischen nicht mal mehr das. Streckenweise hört sich das mittlerweile an wie ein hilfloser Abklatsch von Energy Berlin. Noch offensichtlicher wird das, wenn man sich mal die heutzutage viel beschworenen sozialen Kanäle von Fritz anschaut. Mit Inhalt oder gar irgendeinem ÖR-Auftrag hat das dort nichts mehr zu tun. Wären da nicht noch ein paar klitzekleine Inseln, könnte man Fritz mittlerweile ersatzlos streichen. Würde keinem auffallen.
 
Ich habe viele Jahre fast ausschließlich Fritz gehört, bis sie vor ein paar Jahren dann entschieden haben das Programm der Grünen Jugend zu senden.
Sicher, dass du nicht einfach alt geworden bist? Aristoteles lässt grüßen. Was ich von DT64 oder anderen jungen Wellen aus der Radiogeschichte mitgekriegt habe, hat die politisch interessierte Jugend von damals auch schon gerne den status quo infrage gestellt.

Davon abgesehen weiß ich nicht, was deine Bemerkung zum eigentlichen Thema - Sparmaßnahmen, Umstrukturierungen, inhaltliche Implikationen - zu tun hat. Riecht nach Derailing.

Seit dem bin ich raus, wie auch viele anderen Zehntausend laut MA.
Es liegt eher nahe, dass das Zeitbudget junger Leute durch individualisierte Angebote auf Spotify, YouTube, Netflix, Podcasts geprägt wird und immer weniger durch lineare Wellen, die in weiten Strecken den gemeinsamen Nenner abzudecken versuchen.
 
Älter werden wir alle, zusammen mit den Moderatoren. Einige dort gehen auch schon auf die 40 zu und sind noch immer da.
Meine Bemerkung zum Thema ist ein paar Beiträgen höher zu entnehmen. Man wird halt im Verlauf ausführlicher, schweift ab, normal.
Hast du es wirklich nötig mir Derailing vorzuwerfen?
Für den Einbruch der Hörerzahlen kann natürlich jeder seine eigenen Argumente zurecht legen ;)
Dass andere "Jugendwellen" wie z.B. njoy nicht so politisch aufgeladen sind und nicht so dramatisch abgestürzt sind, kann jeder für sich interpretieren.
 
Die oben genannten Mitarbeiterzahlen kann man nicht vergleichen.
Denn bei Fritz sind wirklich alle Mitarbeiter aufgeführt (inklusive der Mitarbeiter für die Funk-Formate des RBB), während bei den Privaten meist nur Moderatoren und Programmredaktion (ohne Freie) gelistet ist. Also auch alle Freie, die eben nicht 40 Stunden/Woche beschäftigt sind.
Zudem gibt es bei Fritz immer noch fast jeden Tag 2x2 Stunden Musik-Specials plus Talkradio, das braucht Personal.
 
Ich zähle neun Funk-Beauftragte, die meist auch noch mehreren Betätigungen nachgehen, auch bei Fritz.
Wirklich alle? Buchhaltung, Empfang, IT-Support usw. kann ich nicht finden.

Musik-Specials sind ebenfalls keine zehn Mitarbeiter.
Das Talkradio wird von Leuten begleitet, die auch Moderatoren sind.

Ich kann natürlich nachvollziehen, dass Fritz(2006) seine Privilegien verteidigen muss ;)
 
Sicher, dass du nicht einfach alt geworden bist? Aristoteles lässt grüßen. Was ich von DT64 oder anderen jungen Wellen aus der Radiogeschichte mitgekriegt habe, hat die politisch interessierte Jugend von damals auch schon gerne den status quo infrage gestellt.
Ich hab damals als konservativer/liberaler Jugendlicher auch den status quo infrage gestellt, aber werde und habe mich nie im Programm von Fritz wiedergefunden. Schlechtes Argument. Als Berliner kommen für mich sowieso nur Kiss FM oder JAM FM in Frage, Fritz hat nie wirklich authentisches Programm für die Hauptstadt gemacht.

Was man angesichts der MA-Zahlen sagen kann, ist, dass Fritz im Vergleich zu früheren Jahren immerhin überhaupt junge Zuhörer erreicht, das war gerade mit Blick auf Berlin vor 5-10 Jahren noch echt erbärmlich (Brandenburger haben in der Regel ja sowieso keine Alternative). Fritz war eigentlich immer eher so ein Taxifahrer-Radiosender für die Zielgruppe 40+.
 
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Man vergleiche auf der Homepage der jeweiligen Sender die Anzahl im Team.

Fritz: 134 davon 44 Moderatoren!

Spreeradio: 21

Berliner Rundfunk: 17

Kiss FM: 10

BB Radio: 20
Also die Menge des aufgeführten Personals auf der Homepage, in irgendein Verhältnis zu den Kosten des Programms zu setzen, strotzt nur so vor Ahnungslosigkeit. Wahnsinn.

Moderatoren und Redakteure werden zum größten Teil nur dann bezahlt, wenn sie auch im Einsatz sind. Das überflüssige festangestellte Personal findet sich eher selten im direkten Sendebetrieb sondern irgendwo im Background.
 
das Programm der Grünen Jugend
Wie klingt denn das?

Als Berliner kommen für mich sowieso nur Kiss FM oder JAM FM in Frage, Fritz hat nie wirklich authentisches Programm für die Hauptstadt gemacht.
Stimmt. Das Fritz, das ich um vielleicht 2000-2005 noch manchmal hörte, passte nicht zu den Asi-Spacken an der Currywurst-Bude, war also tatsächlich nicht authentisch für Berlin.
 
Ohne Fritz wäre ich heute ein anderer Mensch,
Jürgen Kuttner hat echt gute Impulse gegeben.

Stefan Michme und Zina Zimmermann waren für mich das Radio Traumpaar.

MC Lücke mit seiner Väterlichen Art in den Blue Moons, das war schon gut so.

Aber war Fritz für mich irgendwie grün? Nee ich kann mich daran nicht erinnern,
die waren bis ich aufgehört habe Fritz zu hören ein Sender für alle jungen Leute.

Dann sind ab 2006 einige gegangen, die ich wirklich gerne gehört hab.
Man kann sagen mit Marco Seifert bin ich dann zu Radio Eins umgezogen.

Heute ist Fritz blutleer, kaum Umfragen, wenig Interaktion live mit den Hörern usw.
Das läuft heute alles gefühlt über Instagram.

Früher ist man da Sonntags einmaschiert und hat mit Ken Jebsen Blödsinn gemacht,
tolle neue Bands gehört und das Tagesgeschehen passend
zur Sicht der Jugendlichen aufbereitet bekommen.

Aber wie das Radio für die jungen Menschen heute ist, können wir nicht beurteilen,
jungen Menschen zu , denn wir sind alle einfach mal ALT! :wow:


Hm wenn aber einer Ed von Schleck mit einbaut, dann müsste der auch schon alt sein.... :wow::wow::wow:

Wann gab es zuletzt mal so eine Interaktion mit dem Publikum?


Jetzt müsste man mal auseinander, klamüsern, was das alles damals gekostet hat.

Was hat wohl die Produktion, von diesem Video gekostet? 250 Euro ?


So aber zurück zum Thema,

Wenn das so weiter geht, dann werden die Leute beim RBB, Zustände wie beim WDR bekommen.


Man höre sich mal diese Rede von Wolfgang Uellenberg-van Dawen beim 4. WDR Warnstreik 2019 an.
 
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Das Schlimmste sind die Pensionen der Altverträge aus den 80ern und der TEILWEISE monströse Verwaltungsapparat. Und so gemein das klingen mag: es ist auch viel unbenötigtes, aber unkündbares Personal vorhanden, das enorm viel Geld frisst. Sorry. Das ist die Wahrheit.
Mal wieder pauschal ausgeteilt, ohne das zu belegen. So wie es heute üblich ist in asozialen Netzwerken. Ich dachte eigentlich, dass wir hier etwas hintergründiger wären.

1. Die Altversorgung von SFB-Rentnern, die noch in den 1980er Jahren eine Festanstellung im SFB hatten, war üppig. Richtig. Aber rechne mal bitte. Das Problem minimiert sich über die Jahrzehnte, denn nicht jeder wird 100. 1980 ist 40 Jahre her, 1989 immerhin 31 Jahre. Die meisten sind längst gestorben und nur noch einzelne gehen jetzt noch mit Altversorgung in Rente.
Und beim ORB, dem anderen Teil des rbb, gab es solch üppige Betriebsrente nie. Der rbb ist daher weniger stark davon betroffen. Das gilt mehr für westdeutsche Rundfunkanstalten.

2. Die Verwaltungskosten sind mitnichten überproportional. Immerhin läuft kein Betrieb ohne Lohnbuchhaltung, Gebäudemanagement etc. Wie hoch (eher niedrig) diese Kosten sind, kann man selbst recherchieren, wenn man will. Kulturradio alleine ist teurer als die gesamte Verwaltung des rbb. Das eine dritte Fernsehprogramm kostet fast 9x soviel wie die gesamte Verwaltung. Dein Vorwurf ist Hanebüchen.

3. Nur weil man seine eigene Meinung als „die Wahrheit“ bezeichnet, muss das nicht auch stimmen. Das ist ein primitives rhetorisches Mittel (aus der rechten Ecke meist) und vergiftet jeden Meinungsaustausch als Totschlagargument.
 
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Heute ist Fritz blutleer, kaum Umfragen, wenig Interaktion live mit den Hörern usw.
Das läuft heute alles gefühlt über Instagram
Das ist nunmal der Wandel der Zeit und da ist doch auch nichts verwerfliches dran. Lieber die nicht linearen Medien in die linearen Medien integrieren, als diese wiederum komplett zu verdrängen. Das Zusammenspiel aus Beidem machts. Das ist das was das Radio noch am Leben erhält und solange es seine Nutzer findet ist doch gut. Ferner hat Fritz seine Seele nie ganz aufgegeben, das Programm hat immer noch einen sehr hohen Wiedererkennungswert vorallem dank der "Fritz-Jingles" mit "Herrn Mangold", "Entschuldigung", "Schatz, das Internet ist schon wieder voll - Stell in Flur ich nehms mit runter". Das ist so ziemlich das was Fritz auch ausmacht. Und von der Playlist her muss ich auch sagen, die unterscheidet sich noch deutlich zu denen von ENERGY usw. Man hat Fritz vielleicht etwas zeitgemäßer gemacht, mehr aber auch nicht. Seine Seele hat das Programm nachwievor.
 
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Habe nie ganz verstanden, warum RBB bzw. eigentlich davor der SFB ab ca.1990-nie eine "junge" Popwelle installiert hat.
Also so was wie MDR-Life und rias2 etc. und sich mit radio eins und ex-4U immer von der Mehrheit "abgesetzt" haben und den Markt letztendlich den Privaten überlassen haben.
 
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dass die privaten Sender mit wenig Personal ein genauso inhaltsleeres Programm wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf die Beine stellen.
Ziemlich ungerechte Wertung.
Als Ende der 1980er die Privaten aufkamen, da haben sie es geschafft, mit weniger Personal ein inhaltlich (nicht handwerklich, da waren sie schlechter) konkurrenzfähiges Programm zu den Öffentlich-Rechtlichen auf die Beine zu stellen. Das haben sie aber schnell wieder aufgegeben und ihre Läden zu dem runteroptimiert, was sie heute sind: Abspielbuden ohne jeglichen inhaltlichen Anspruch.
Parallel dazu sind die Öffentlich-Rechtlichen unter Druck gekommen, ähnlich kostenoptimiert wie die Privaten zu arbeiten, denn die wurden ihnen ja immer als Beispiel unter die Nase gehalten, wie man das alles viel billiger, günstiger, effizienter etc. machen kann. Der Effekt war, dass auch bei den Publikumsprogrammen der Öffentlich-Rechtlichen die Entkernung oder Banalisierung von echten Inhalten stattfand, bis auf die Alibi-Reste, die heute häufig in den Ersten und Dritten Programmen noch verblieben sind. In den Nischenprogrammen gibt es hingegen noch durchaus ansehnliche journalistische Angebote, das sollten sich auch die mal sagen lassen, die diese Programme nie hören, aber immer über sie lästern.
Da, wo Redakteure, Freie und Moderatoren tätig sind, nämlich im Programm, ist nicht der Ort, wo unnötig im Öffentlich-Rechtlichen System Geld verbraten wird. Das passiert in den Verwaltungen, in den repräsentativen Bauten, in den Spielereien in der digitalen Welt, in den Chefetagen.
 
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