77,5% von schmaler Rotation genervt!

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"77,5 Prozent der deutschen Radiohörer sind laut einer Emnid-Umfrage
unzufrieden mit der zu kleinen Titelauswahl im Radioprogramm. 58,1 Prozent
wünrschen gar mehr Titel unbekannter Künstler."

Quelle: Musikexpress Juni/2003, S. 6.
 
a) ...und schalten weg, wenn die unbekannten Titel gespielt werden.
Es geht doch nicht nur um die Musikauswahl. Es geht auch darum, wie die Titel dem Hörer nahe gebracht werden. Neue und unbekannte Musik braucht Erklärungen/Informationen, damit sie auch gehört wird. Und dann sind wir wieder mal mitten drin in der Diskussion nach Musikformaten und kompetenter und/oder unterhaltsamer Moderation.

b) ...und schalten nicht weg, wenn sie weiterhin das Dauergedudel hören. Was also sagen uns diese Zahlen?

<small>[ 17-05-2003, 17:02: Beitrag editiert von der beobachter ]</small>
 
Je nachdem wie die Frage formuliert wird, bekommt man auch 77 Prozent Zustimmung für die Todesstrafe in einer repräsentativen Umfrage hin.
Will sagen, Form der Frage kann das Ergebnis verzerren.

Hinzu kommt das Phänomen der sozialen Erwünschtheit. Wer sagt schon von sich, dass er/sie nur 180 Titel hören möchte? Wer antwortet auf die Frage, ob er Radionachrichten als verzichtbar erachtet mit ja?
Trotzdem schalten die Leute bei unbekannten Titeln und (in Musikprogrammen) langen Nachrichten weg, wenn sie eine Alternative haben, ist die persönliche Überzeugung der Jasemine.

PS: Von einer Musikzeitschrift erwarte ich auch nichts anderes. Man kann wohl kaum verlangen, dass der Musikexpress enge Rotationen schön redet und damit seine musikinteressierten Leser vor den Kopf stößt. Jede Lobby veröffentlich eben die Studien, die die eigene Sicht wissenschaftlich untermauern.

<small>[ 17-05-2003, 19:35: Beitrag editiert von Jasemine ]</small>
 
also Emnid ist eigentlich schon bekannt für seriöse Umfrageaktionen. Die 77,5% sind auch denke ich leicht zusammengezählt: Es sind die Nichthörer der wildclaimenden, vor sich hindudelnden Hitradios, die wenn möglich zu den wenig vorhanden alternativen, vielleicht verdammt als passivhörer in großraumbüros oder gar schon auf andere tonträger umgestiegen sind.

<small>[ 17-05-2003, 20:08: Beitrag editiert von KritischerHörer ]</small>
 
Na, dann mal Butter bei die Fische!
Denn wir scheinen uns ja insoweit einig zu sein, als die Zahlen an sich gar nichts sagen. Auch dass Emnid "an sich" seriös ist, sagt nichts Entscheidendes aus. So seriös sie auch arbeiten mögen (was macht uns da eigentlich so sicher?), sie arbeiten doch immer im Auftrag von xy. Und der bestimmt letztlich.

Also @DachschadenWap: Hast du Informationen über die Fragen, die gestellt wurden, Umfrageverfahren und Struktur der Befragten?

<small>[ 17-05-2003, 20:35: Beitrag editiert von der beobachter ]</small>
 
Wenn der Anteil der genervten Hörer wirklich bei 77% ist, warum sind diese Radiosender mit schmaler Rotation (und das sind nun mal die meisten) erfolgreich???
Nicht das ich diese Sender gut finde (im Gegenteil), aber wenn ich mir dieses Forum so angucke sind es immer die gleichen Kritikpunkte an den Radiosendern. Hier sind aber anscheinend nur Leute unterwegs, die sich für das Medium Radio interessieren und die scheinen einen Bruchteil der "normalen" Dudelfunkhörer auszumachen (leider). Ansonsten müsste sich bei den Sendern doch mal was ändern, oder? Stattdessen gibt es immer mehr Hitradios mit den besten Hits der 80er, 90er und von heute, im Supermix und der besten Abwechslung.
 
Vielleicht kann man das damit erklären, dass es einfach keine Alternativen gibt. Und zwar Alternativen, die in punkto Inhalt ( lokale oder regionale Nachrichten ) das gleiche Sendegebiet auf UKW abdecken, wie schon die bekannten Hitradios - um die es in diesem Thread geht.
Und ohne gleichwertige Alternative kann man halt nur einen einzigen Sender einschalten.
 
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