89.0 RTL provoziert Beschwerdewelle mit fragwürdiger Gewinnaktion

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Ist zwar OT, aber weshalb hat Radio Brocken eigentlich die 89.0 abgegeben?

Man wollte damals mit Project 89,0 Werbung für digitales Radio machen. Warum man dann später ein RTL etablierte, entzieht sich meiner Kenntnis. Für das Funkhaus Halle, wo beide Sender ihren Sitz haben, ist RTL doch der reinste Segen. Man hat mit RTL mehr Hörer als Radio Brocken.
 
Warum setzt "RTL Television" vorwiegend auf Doku-Soaps und Casting-Shows? Weil sie billig sind und nicht bereits vorab über dubiose Quellen aus dem Netz geladen werden können (was die Reichweite des RTL-Flaggschiffs empfindlich schmälern könnte). Für Qualitätsserien aus eigener Produktion oder selbstfinanzierte Fernsehfilme ist ja schon lang kein Geld mehr da.
 
@ricochet: angeblich nicht mehr da! Denn: man hätte schon vielleicht Geld, aber man steckt es halt weniger in gute und qualitativ hochwertige Sendungen. Man wartet halt so lange, bis die Öffentlich-Rechtlichen Programme von der anderen Seite entgegen kommen!
 
Geld wäre natürlich schon da aber die Kosten-Nutzen-Rechnung scheint nicht mehr aufzugehen. Die reiferen Zuschauer hat man am Abend aufgegeben, die päppeln neuerdings die Quote von ARD und ZDF auf; und die ganz Jungen ziehen US-Filme und Serienepisoden großteils aus dem Netz und stören damit die Verwertungskaskade.

Wer zahlen will geht zu ITunes oder Amazon, aber auch bei illegalen Downloads läuft die Verwertungskette zunehmend den Senderinteressen entgegen. Erst wird die Sky-Premiere aufgezeichnet (z.B. "Atlantic") und lang nachdem das Material verteilt wurde kommen die unverschlüsselten RTL-Programme zum Zug. Das ist für die Sender natürlich ganz schön ärgerlich.

Außerdem drängen die deutschen Media-Agenturen zu einer ungesunden Programmvergüngung, die den Sendern viele Perspektiven verbaut. Noch gibt es keinen klaren Gegentrend, weil in der deutschen Agenturenlandschaft zu viele Partikularinteressen im Spiel sind, die in der kreativen US-Medienbranche nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Sat1, das sich redlich müht und eigene Filme produziert, erreicht die Jugend nur schwer und hat die älteren Jahrgänge längst an die Öffis abgegeben. Pro7Sat1 hat dank intelligenter Investments und erfolgreicher Internetportale aber trotzdem die Nase vorn - frontales Fernsehen ist schon lange nicht mehr der einzige Gewinnbringer der Medienkonzerne.
 
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