Hier nun der Beitrag aus den Aachener Nachrichten. Es ist immer noch keine Rettung, aber das Geld reicht mal wieder für vier Wochen. Und bei allen Verhandlungen muss man nun nicht mehr über die lästige Kreis-VG stolpern...
Wende in letzter Sekunde: Betrieb für vier Wochen gesichert
Radio Aachen sendet wieder
Aachen (an-o/kl) - Von ihren Hörern hatten sich die Mitarbeiter von Radio Aachen bereits verabschiedet - zu früh, wie sich jetzt herausstellt. "100,eins" geht ab Mittwoch Morgen wieder auf Sendung, der Betrieb ist zumindest für die nächsten vier Wochen gesichert.
Die Rettung kam kurz vor Toresschluss. Eigentlich hätte der Stadtsender, wie berichtet, in der Nacht zum Mittwoch endgültig verstummen sollen, ohnehin lief zuletzt nur noch ein Rumpfprogramm ohne lokale Beiträge. Auf ihrer Internetseite hatten die Radiomacher sich bereits mit der Zeile "Wir sagen: Danke Aachen" abgemeldet. Doch gestern wich im Funkhaus im Gewerbegebiet Aachener Kreuz die Untergangsstimmung vorsichtigem Optimismus. Für "100,eins" scheint das letzte Stündlein doch noch nicht geschlagen zu haben.
Ein "Konsortium Aachener Kaufleute" hat sich, wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Heiner Höfken am Dienstag als stellvertretender Vorsitzender der Veranstaltergemeinschaft bestätigte, bereit gefunden, den Privatsender zumindest vorläufig über Wasser zu halten. Höfken: "Ich gehe davon aus, dass das klappt." Dem Vernehmen nach reicht das von der Investorengruppe bereitgestellte Geld aus, um den Sendebetrieb für einen Monat sicherzustellen. Mit weitere Einzelheiten wollen die Geldgeber erst in den nächsten Tagen an die Öffentlichkeit gehen.
Eben noch totgesagt
Sollte die zeitlich befristete Rettungsaktion in eine tragfähige Zukunftslösung einmünden, würde der eben noch totgesagte Stadtsender aus dem Insolvenzverfahren unbeschadeter hervorgehen als das Pendant im Kreis. "Antenne AC" soll, wie gemeldet, nach der Übernahme durch "Radio Salü" (Saarbrücken) unter dem neuen Namen "107,8 Antenne - Das Hitradio" in weiten Teilen das Programm des Eupener Senders "100,5" ausstrahlen, angereichert durch ein lokales Fenster.
Demgegenüber zeichnet sich für den Stadt-Sender die Chance ab, seine Eigenständigkeit zu behalten, falls, wie erhofft, eine neue Betreibergesellschaft die wirtschaftliche Basis sichert.