Zwei neue Abba-Stücke, die nur als Computeranimation aufgeführt werden.
Hey, zwei neue ABBA-Stücke (!). Sind immerhin zwei mehr als in den letzten 30 Jahren vermutet. Die Computeranimationen interessieren doch dabei nicht vorrangig.
Ich glaube sogar, daß die beiden neuen Stücke - ungeachtet ihrer Qualität - in Sachen ABBA-Stellenwert relativ egal sein werden. Die Wellen, die ABBA in der Vergangenheit geschlagen haben mit der Veröffentlichung von "I Am The City" ("ABBA Gold II") oder der relativen Räumung des eigenen Archivs (ursprünglich 4er Box "Thank You For The Music", mittlerweile meines Wissens größtenteils aufgeteilt auf die Alben der jeweiligen Ära), haben sich ja auch in bemerkenswerten Grenzen gehalten.
Keine Videos, keine Fernsehauftritte, erst recht keine Konzerte oder gar Tournee, in denen dies Gruppe "leibhaftig" zu erleben ist. Fazit: Keine Sensation, wie viele Medien jubelten.
Interessanterweise halte ich die Konsequenz, mit der ABBA sich an die eigenen Prinzipien halten, durchaus für lobenswert. Ihnen ist klar, daß sie ihrem eigenen Mythos mit einer Neuauflage nur schaden können, also lassen sie's bleiben.
Aber mal ehrlich: Ein Comeback von Abba wäre doch ein Comeback, das keiner braucht.
Hm. Weiß ich nicht.
Ich will's mal so sagen: mit ABBA verbinde ich größtenteils Musik, die die Unmöglichkeit geschafft hat, Eingängigkeit und musikalisches Können zu kombinieren. Die haben schon verstanden, wie man einen Spannungsbogen über ein komplettes Lied spannt, wie Dynamik funktioniert, was ein Arrangement bewirken kann, wie man ein Tonstudio als zusätzliches Instrument einsetzt, ... Im Zeitalter von 30-Sekunden-Hörproben und dem ungeschriebenen Zwang von Streaming-Plattformen, innerhalb kürzester Zeit zum Punkt zu kommen, um den Hörer gefälligst bis zum Ende des Titels zu binden, sind ABBA mit ihren 4-Minuten-Liedern im Pop-Sektor ja schon fast so was Exotisches wie ausufernde Progressive-Bands im Rock-Bereich. Mich würde interessieren, wie junge Musik-Konsumenten mit den neuen ABBA-Liedern umgehen. Und sei's auch nur, um nicht die Rest-Hoffnung zu verlieren, daß Qualität sich dem musikalischen Fast-Food-Gedanken tatsächlich entgegenstellen kann.
Wobei ich auch anmerken muß, daß mir diese Hoffnung schon wieder dadurch erschwert wird, seit ich nach der Meldung von ABBA auf einigen Internetseiten wieder über Umfragen nach meinem Lieblingstitel von ABBA gestolpert bin - und dabei als Antwortmöglichkeit wieder nur die Sachen gefunden habe, die man schon erfolgreich zu Tode gedudelt hat.
Gruß
Skywise