Abends Moderation aus dem Computer

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Ein Wort vielleicht noch zur vielgepriesenen ARD-Nacht... ich könnte als Bayer weinen, wenn sich SWR 3 auf unserer schönen bayerischen Frequenz feiert... dann lieber eine aufgezeichnete Moderation von... jetzt muss ich überlegen, weil mir kein guter Bayern 3 Mod einfällt..................

naja, ich bin also Bayer garnicht traurig, sondern erfreut über SWR3. Ich finde die "ARD-Nacht" ganz gut gemacht auf SWR3.
 
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Lieber Sachsenradio2... ich gebe dir recht, ein Moderator der tagsüber schon eine Pfeiffe ist hat am WE oder abends ebenfalls nichts verloren... Allerdings gehe ich davon aus, dass im Idealfall (und den wünschen wir uns doch alle) die "Tagesmoderatoren" Profis genug sind, ihre Hörer zu begeistern, sonst haben sie ihren Beruf verfehlt und im Radio nix verloren. Ihre Linercardfähigkeiten sollten sie dann besser einem Schnellrestaurant ihrer Wahl zur Verfügung stellen ("Darf's noch eine Apfeltasche dazu sein?")

Ich behaupte, dass weit über 90 % der Hörer sich nicht mal die Frage stellen, ob die Moderation aufgezeichnet ist... Dem Hörer fehlt einfach die Grundlage, sich überhaupt eine solche Frage zu stellen. Was ihn stört, ist Unprofessionalität... er wird nicht sagen... "Oh... das war jetzt aber schön menschlich, dass mir der Anrufer ins Ohr gerülpst hat"... er wird es einfach nur unprofessionell finden. Das selbe trifft auf die "zweite Garde" der handelsüblichen Freizeitmoderatoren zu, die bei dem einen oder anderen Sender am Wochenende oder Abends Radio spielen - quasi als Hobby und Ausgleich für ihren stressigen Job als Berater in der Küchenabteilung bei einem grossen Möbelhaus oder bei der Sparkasse... oder gar die Plattenwender der Landdisco, die gerne auch mal "zum Radio" wollen... Dann doch lieber die Profis... auch wenn sie aus der Konserve kommen.

zum Thema Journalistenbetroffenheitsradio nur soviel... ich persönlich habe keine Lust auf Journalistenradio - ich will ein Unterhaltungsmedium sein... im besten Fall vom Hörer, für den Hörer, mit dem Hörer, um den Hörer herum und immer mit lokalem Bezug und Abbildung der Tagesbefindlichkeit (wovon hat der Hörer einen Vorteil?), sollen sich doch die GEZ-gesponserten Sender die Journalisten leisten und über Bürgerkriege und Autobomben in fernen Ländern berichten
 
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Ich kenne schon Menschen, die sich wundern, warum so mancher Moderator, der morgens um 5 schon auf Sendung ist, auch am Wochenende und spätabends moderiert. Die stellen sich dann aber eher die Frage, was dann da für Arbeitsbedingungen bei dem Sender vorherrschen. Aber auch Dauer wird sich jeder mit gesundem Menschenverstand sagen, dass da was nicht stimmen kann.
Komischerweise kommt es den "normalen Hörern" gar nicht in den Sinn, dass Radio NICHT live sein könnte. Beim Fernsehen ist es ja umgekehrt, da geht man komischerweise fast immer davon aus, dass Sendungen aufgezeichnet sind.
 
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ich persönlich habe keine Lust auf Journalistenradio - ich will ein Unterhaltungsmedium sein...

Das ganze aktuelle Dilemma des Rundfunks in einem Satz auf den Punkt gebracht. Vielen Dank für den Offenbarungseid, Labim!
 
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ja ja ja.... am journalistischen Wesen soll die Welt genesen... is klar...

Bitte weniger Schlagworte und mehr Argumente... sonst nehm ich den Offenbarungseid-Schwarzen Peter nicht an... ;)
 
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Es kommt drauf an, was man unter Unterhaltung versteht.

Marktschreierische Doofen-Gewinnspiele können das sein, es gibt aber auch die Möglichkeit, ein intelligentes Quiz zu veranstalten oder auch augenzinkernde Berichte / Reportagen zu "leichteren" Themen zu senden. Die unterhalten nämlich auch und wirken nicht ganz so primitiv wie das simple Anpreisen von Bargeldgewinnen.
 
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Das größte Plus des Rundfunks gegenüber allen anderen Medien ist doch seine Reaktionsfähigkeit. Es passiert etwas, und schon erfährt es jeder Hörer. Er kann dabei sein. Er kann mitfühlen, miterleben, mitzittern, sich mitfreuen. Das ist riesige Unterhaltung - nichts unterhält besser als Emotionen und Teilnahme. Insofern unterschreibe ich das "Unterhaltungsmedium". Aber es muss inhaltlich und handwerklich gut gemacht sein. Was steckt dahinter? Welcher Zusammenhang? Welche Chronologie? Dazu gehören Informationen.

Wenn ich mich aber (weil kostengünstig, stromlinienförmig und keim- und fehlerfrei) auf die Konservenproduktion beschränke, dann verzichte ich bewusst auf das ganz große Plus und Alleinstellungsmerkmal des Rundfunks. Und warum ich dann Radio statt MP3-Player hören soll, kann mir keiner mehr sagen...
 
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Neben dem, was auf Labims Posting #28 entgegnet wurde, möchte ich noch anschließen, dass Labim und ich offenbar auch völlig unterschiedliches Verständnis von Professionalismus haben. Ein Tuten in der Telefonleitung, weil der Anrufer einfach aufgelegt hat, finde ich mit nichten unprofessionell.

Und mir ist fast Wurscht, ob die Tagesmods von unter der Woche Pfeifen sind oder nicht: Ich will aber auch nicht rund um die Uhr von denselben Linercardablesern behelligt werden. Ich esse doch auch nicht unter der Woche Kartoffelbrei und am Wochenende auch.
Voicetracking schließt für mich Nicht-Linercard-Ablesen aus. Nicht per se, sondern aus Erfahrung.
Und wenn ein Radiomoderator keinerlei journalistischen Backround hat, wenn er tagsüber eingesetzt wird, dann geht er sehr schnell baden. Und zwar vor allem in Extremsituationen. Gehört u.a. 2002 beim Hochwasser in diversen ostdeutschen Hitradios.
 
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Ich verstehe den Grundsatz der Aufregung erst garnicht. Bei n-tv und N24, kommen die Nachrichten nachts auch aus der Reserve. Mc Donald´s und Burger King, schließsen meist auch ein paar Stunden ... Der Enrico Ostendorf Mix ist ganz gut, wem er nicht gefällt schaltet halt um auf einen der anderen der zig Sender in Deutschland ...

Mich störts nicht, nachts keine Moderation zu haben :wow:
 
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Auf youFM läuft grad FRESH FIRST.
Doch auf beiden Webcams sieht man ein dunkles Studio.
Fangen jetzt etwa die ersten öffis auch schon mit Aufzeichnungen an?
 
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Ok sorry vergisst meinen Beitrag.
Gab wohl ein problem mit der Webcam licht ist jetzt im Studio an und auch ein Moderrator steht drinn.
 
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Liebes Labimmel-Labamm und sonstige Leser,
"ich will ein Unterhaltungsradio sein" klingt so ungemein lustig, dass zumindest der Satz selbst schon Unterhaltungswert hat. Dann sei mal schön ein Radio, Labimmel-Labamm. Von derlei Sprachlichem aber mal ganz abgesehen. Unterhaltungsradio oder Journalistenradio? Darf ich davon ausgehen, dass Du das "oder" als exkludierendes setzt? Dann möchte ich dagegen halten, dass das nicht sein muss und gar soweit gehen, dass dort, wo Unterhaltungsmedium und journalistischer Anspruch nicht mehr zusammenbringbar erscheinen, eine intellektuelle Null-Stelle auszumachen ist, in deren Folge ein grundlegendes Missverständnis des Mediums entsteht. Wenn er versteht, was ich meine.
 
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Vor ein paar Tagen hatte der Computer bei 104.6 RTL (Berlin) wohl nachts einen Hänger. Alle 10-15 Minuten verkündete die Nachtschwester Claudi, es sei kurz nach 1 und jetzt kommt...
Das tat sie auch noch nach 3 Uhr und es kam natürlich immer nicht der Song, den sie jedes mal ansagte...
 
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Hallo^^

Also bei Antenne Bayern wird, seit es die Antenne Bayern Club Show gibt, bis 24 Uhr "live" moderiert. Florian Weiss hat nämlich auch nach 23 Uhr die Verkehrsdurchsagen gemacht. Wahrscheinlich wird das aber auch nur wieder von kurzer Dauer sein ... Wäre aber sehr schade
 
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Lieber Beobacher.... genau solche Wort-Zipfelspielereien und pseudointelligenten Ergüsse wie in deinem Thread zu lesen, sind es, mit denen "Journalisten" versuchen, sich selbst über den Anspruch der Hörer zu stellen und quasi einem nicht gestellten Lehrauftrag folgend die Welt zu verbessern. Das hat mit Unterhaltung und Dienstleistung am Hörer nichts zu tun, sondern ist schulmeisterlich, arrogant, geht an den Bedürfnissen der Hörer vorbei und hat somit für meine Begriffe im Radio nichts verloren.
 
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Labim schrieb:
Das hat mit Unterhaltung und Dienstleistung am Hörer nichts zu tun, sondern ist schulmeisterlich, arrogant, geht an den Bedürfnissen der Hörer vorbei und hat somit für meine Begriffe im Radio nichts verloren.

Also meine Bedürfneisse traf debee vortrefflich :D .
Das Bedürfnis nach Programmen, deren prägende Elemente jene sind, die Du hier mit einer Selbstverständlichkeit aufzählst als hättest Du die Unterhaltungsindustrie erfunden, stellt sich bei mir erst nach dem Konsum von fünf Maß Bier ein. Frühestens.
 
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Radio ist Leben, und wenn ich merke, das die Stimme dort "tot" ist, schalte ich meine Anlage ein...... also CDs.

was den "Untertitel" dieses threads angeht : hat Radio wohlmöglich einen Bildungsauftrag oder ist das Arroganz ?

Nun denn..... besteht denn ein "oben/unten-Verhältnis" ? Ich bin schon der Meinung, die Leute, die sich auf einem Sender verbreiten, der NICHT erklärt ein "Bürgersender", OK oder so ist, sollten eine, na, sagen wir mal "Vorbildfunktion" haben. Das geht zweifellos auch unterhaltsam. Aber was ist dann wieder "unterhaltsam"? Der Ballermann-Proll hat da wohl andere Vorstellungen als Herr Studienrat.... :D .....

und nun, liebe Radiomacher, entscheidet, WEN ihr glücklich machen wollt. Hörer 1, 2 oder 3 ?! .... :cool:
 
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Liebes Labimmel,

schön von Dir zu lesen. Immerhin bin ich wie erwartet nicht unbeeindruckt von Deiner Replik, deren Argumentationsgrundlage ich in der Identifikation des Geschriebenen mit meinem Audiojournalistischen Schaffen sehen darf. Da ich nicht von jedem Forenteilnehmer eine solche Identifikationsvornahme erwarte, darfst Du einer Ehrung versichert sein. Indes, das Zutreffen der Identifikation harrt der Zustimmung seitens des Autors.

Mich dünkt, Dich trägt keine freudige Erinnerung hinsichtlich Deiner basalen Bildungsempfängnis, darf ich doch im "Schulmeisterlichen" pejorative Tendenzen ausmachen. Den Transfer zum Journalistischen möchte ich allerdings als diskutabel bezeichnen dürfen.

Um mit einer Frage zu enden: Wärest Du in der Lage, journalistisch Bedeutsames mit Unterhaltendem in Deckungsgleichheit zu bringen?

Demütige Grüße aus der cerebralen Vernetzung,
Dein debe.

PS: Gruß an Kölns Ralle.
 
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Glaubst du, dass Labim dich versteht, db? Ich finde es immer komisch, wenn denen, die mehr als Subjekt-Prädikat-Objekt zusammenkriegen Schulmeisterlichkeit, Arroganz und Hörerferne unterstellt wird. Es gibt ja wohl auch noch Hörer, die nicht auf Deutschlandfunk stehen und trotzdem Niveau und Anspruch haben und die im Möchtegernunterhaltungseinheitsgedudel keine Befriedigung mehr spüren.
 
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Oh... ich verstehe sehr gut... ich geh sogar noch einen Schritt weiter... ich kann sogar Inhalt von Worthülsen unterscheiden... und was von debe kommt ist eher im Bereich des Zweiteren anzusiedeln... sei's drum.

Die Diskussion ist mir so geführt auch ein bisschen zu schwarz/weiss (aufwendig recherchiertes und wortreiches Beitragsradio vom Bürgerkrieg in Somalia über den Wassermangel in den Dritte-Welt-Ländern hin zur Klein-Klein-Analyse der co2-Problematik = gutes Radio / Musikorientiertes Unterhaltungsradio = Untergang des Abendlandes)

Die Frage, ob sich "journalistischer Anspruch" und "Unterhaltung" per se ausschliessen, stellt sich so - meiner Meinung nach - nicht. Meine Hörer sitzen nicht in Somalia und auch nicht in der Dritten Welt... ohne lokalen Bezug haben diese Dinge für "meine" Hörer keinen direkten Nutzen (deshalb schaltet mich auch niemand ein... Thema "Erwartungshaltung" und "Format")

Die Schwierigkeit ist, (und es scheint schwieriger zu sein, als man denkt, sonst würden im Bereich des unterhaltenden Radios nicht so viele zu recht angeprangerte Fehler gemacht und nur belanglose Dudelei gesendet, die ich ebenfalls zum kotzen finde!) sich täglich zu überlegen und zu hinterfragen, was nutzt meinem Hörer, wie ist seine Tagesbefindlichkeit, wo ist der lokale Bezug und wie komme ich als Radiomann schnell und prägnant auf den Punkt ohne zu labern (auch das scheint schwieriger als man denkt, sonst gäbe es nicht so viele "Labertaschen on air).

Und ja... ich bin kein Freund des Berufsstandes "Lehrer" ;) und bitte um Definition der Begrifflichkeit "Journalistisch Bedeutsam"
 
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Lieber Labim,
missverstehe ich dich oder scheint mir zu Recht, dass du jeden Hörer für gleich hältst; dass du der Meinung bist, ein jeder möchte nur das hören, was ihn direkt betrifft, was für ihn bestenfalls von Nutzen ist; dass die Diskussion schon deshalb zum Scheitern verurteilt ist, weil Leute wie der Beobachter, Ralle oder auch ich nicht in dieses Schema passen, es sie eigentlich gar nicht geben dürfte, das aber ein reichlich schwaches Argument dafür ist, dass sie keine Sender brauchen?
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, auch von jemandem, der dem Berufsstand des Lehrers eigentlich mit Abneigung begegnet. ;)
 
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Lieber Klotzkopf... geht man davon aus, dass man es ohnehin nicht jedem recht machen kann, bleibt nur der Kompromiss. Wenn schon Kompromiss, dann sollte dieser (nach einfacher Mengenlehre) zum Nutzen des grössten gemeinsamen Vielfachen sein... Und zwar zum Nutzen des Senders (der sollte Geld abwerfen, damit man seine Mitarbeiter, Steuern, GEMA, Miete etc bezahlen kann...) und auch zum Nutzen des Hörers (dessen Ansprüche man kennt, wenn man beim Research die richtigen Fragen stellt).

Zwangsläufig fallen bei dieser Schnittmenge Einzelinteressen hinten runter... Bei B5aktuell wird man vergeblich auf die neue Single der Beatsteaks warten - Sunshine live wird man nicht wirklich einschalten, um sich ausführlich über die Gesundheitsreform zu informieren...

Nie nie nie wird man alle einsammeln können... Radio ist (ich hab es glaub ich hier schonmal geschrieben) ein öffentliches Verkehrsmittel... der Bus... die Bahn. Der Fahrplan und die Fahrstrecke kann nicht auf jeden einzelnen individuell abgestimmt sein. Dafür gibt es den Individualverkehr... das Auto... das Fahrrad... also den MP3-Player. Menschen nutzen beides. Die Bahn und das Auto... Das Radio und den MP3-Player... Ich werde nie mit dem Individual-Verkehrsmittel konkurieren können. Kritiker sagen, was rauskommt ist Mittelmässigkeit. Ja... das ist die Realität und gleichzeitig die Kunst - Das richtige Mittelmass zu finden, um möglichst viele Menschen zu unterhalten, die man bei seinen Werbekunden versilbern kann, um die laufenden Kosten bezahlen zu können. So einfach... und doch sooo schwer.

Vergesse die Radiolagerfeuerromantik der Schöngeister, dass früher alles besser war, dass mehr unbekannte Musik und ellenlange journalistische Beiträge doch so prima wären im Radio - von der durchmoderierten Nacht, dem Ursprung dieses Threads mal ganz zu schweigen... Radio ist dem gemeinen Hörer (im doppeldeutigen Sinne) wurscht egal wie Bus und Bahn... und wenn er schon Radio hören muss, dann soll doch bitteschön die Erwartungshaltung (Format) erfüllt werden. Und da sind wir wieder beim gemeinsamen Vielfachen und der Schwierigkeit, dieses zu ermitteln. Sich dabei von persönlichen Wünschen und Vorlieben oder gar von "One-Man-Panels" leiten zu lassen ist der falsche Weg.
 
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