Radiokult
Benutzer
Mit den Hörer-Hitparaden geht es zu Ende kann man hier lesen... https://www.radioszene.de/125678/hoerer-hitparaden.html
Nun ja, ein paar Anmerkungen dazu kann ich mir dann doch nicht verkneifen.
Erstmal zum geschichtlichen Abriss. Ein nicht ganz neues Symptom und auch in der Radiolandschaft (leider) sehr bezeichnend - die völlige Ignorierung des Ostens. 1953 startete beim damaligen Radio DDR 1 die "Schlagerlotterie", welche später in "Schlagerrevue" umbenannt wurde. Bis zum Ende der DDR war sie eine wöchentliche Wertungssendung. Die Sendung gibt es noch heute, einmal monatlich auf "Alex", dem Nachfolger des einstigen Offenen Kanal Berlin. Die "Schlagerrevue" soll als dienstälteste Musikwertungssendung der Welt im Guinessbuch stehen. Die am längsten laufende Hitparade im deutschen Radio ist sie auf jeden Fall. Man kann zu der Sendung stehen wie man will, aber das sie keine Erwähnung findet in dem Artikel sagt viel aus über das tatsächliche Wissen über die Rundfunkgeschichte in diesem Lande hier. Ebenso hätten die legendären "Berlin-Charts" von und mit Gregor Rottschalk eine Erwähnung finden können, denn diese verband ab Mitte der 1980er nicht nur Ost und West auf eine heute kaum mehr nachzuvollziehende Weise, sondern sie war auch der Vorreiter der Art, wie man noch heute Hitparaden macht. Beim damaligen Rias 2 (und dann später beim legendären Hundert,6) gehörte die Sendung nicht umsonst zu den einschaltquotenstärksten Sendungen überhaupt.
Das man den Niedergang der Hörer-Hitparaden größtenteils auf das Internet schiebt, war eigentlich zu erwarten, denn das scheint ja irgendwie immer Schuld zu sein. Aber macht man es sich da nicht ein wenig zu einfach? Die meisten Hitparaden bestehen doch nur noch aus den 100 Trallala-Titeln, welche ohnehin tagein, tagaus im Programm in ewiger Dauerrotation laufen. Wozu sollte man dann also noch eine spezielle Hitparadensendung einschalten? Und die Präsentationen der meisten Hitparaden sind mehr oder weniger ebenso langweilig, uninspiriert und fluffig-hip, wie das restliche Programm zumeist auch. Kurzum, das Sterben der Hitparaden allein darauf zu schieben, das durch das Internet die Verfügbarkeit von Musik eine andere ist als noch in den 80ern, finde ich entschieden zu kurz gedacht.
Nun ja, ein paar Anmerkungen dazu kann ich mir dann doch nicht verkneifen.
Erstmal zum geschichtlichen Abriss. Ein nicht ganz neues Symptom und auch in der Radiolandschaft (leider) sehr bezeichnend - die völlige Ignorierung des Ostens. 1953 startete beim damaligen Radio DDR 1 die "Schlagerlotterie", welche später in "Schlagerrevue" umbenannt wurde. Bis zum Ende der DDR war sie eine wöchentliche Wertungssendung. Die Sendung gibt es noch heute, einmal monatlich auf "Alex", dem Nachfolger des einstigen Offenen Kanal Berlin. Die "Schlagerrevue" soll als dienstälteste Musikwertungssendung der Welt im Guinessbuch stehen. Die am längsten laufende Hitparade im deutschen Radio ist sie auf jeden Fall. Man kann zu der Sendung stehen wie man will, aber das sie keine Erwähnung findet in dem Artikel sagt viel aus über das tatsächliche Wissen über die Rundfunkgeschichte in diesem Lande hier. Ebenso hätten die legendären "Berlin-Charts" von und mit Gregor Rottschalk eine Erwähnung finden können, denn diese verband ab Mitte der 1980er nicht nur Ost und West auf eine heute kaum mehr nachzuvollziehende Weise, sondern sie war auch der Vorreiter der Art, wie man noch heute Hitparaden macht. Beim damaligen Rias 2 (und dann später beim legendären Hundert,6) gehörte die Sendung nicht umsonst zu den einschaltquotenstärksten Sendungen überhaupt.
Das man den Niedergang der Hörer-Hitparaden größtenteils auf das Internet schiebt, war eigentlich zu erwarten, denn das scheint ja irgendwie immer Schuld zu sein. Aber macht man es sich da nicht ein wenig zu einfach? Die meisten Hitparaden bestehen doch nur noch aus den 100 Trallala-Titeln, welche ohnehin tagein, tagaus im Programm in ewiger Dauerrotation laufen. Wozu sollte man dann also noch eine spezielle Hitparadensendung einschalten? Und die Präsentationen der meisten Hitparaden sind mehr oder weniger ebenso langweilig, uninspiriert und fluffig-hip, wie das restliche Programm zumeist auch. Kurzum, das Sterben der Hitparaden allein darauf zu schieben, das durch das Internet die Verfügbarkeit von Musik eine andere ist als noch in den 80ern, finde ich entschieden zu kurz gedacht.
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