Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

dm83

Benutzer
Bei meiner Suche habe ich nur diesen Thread in der Studio- und Sendertechnik gefunden, aber nichts im Heimstudio-Bereich, also da wo ich hingehöre.
Daher die Frage hier in diesem Bereich gestellt: Wo hört ihr ab? Vor oder nach dem Soundprocessing?

Ich möchte vom Mischpult DX 1000 (bereits vorhanden) über den DBX 266 XL (noch nicht vorhanden, Alternative wär der Alesis 3630) in den Line-In der Creative X-Fi Surround 5.1 USB-Soundkarte (bereits vorhanden) gehen und das Signal via Kopfhörer (noch nicht vorhanden) abhören.
Aber wohin jetzt mit den Kopfhörern, ins Mischpult, in den DBX (geht das überhaupt?) oder doch in die Soundkarte?

Und wie schaffe ich es, eine zweite Abhörmöglichkeit für einen Co-Mod-Platz bereitzustellen? Oder muss der bei euch, falls es ihn mal gibt, auf Kopfhörer verzichten?

Vielen Dank für eure Hilfe :)
lg,
dm
 

[Als Amazon-Partner verdient radioforen.de an qualifizierten Verkäufen.]
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Ausgehend von einem sendefähigen Rundfunkstudio mit entsprechender Ausstattung sollte das Pult Monitor-Eingänge haben, in die verschiedene Signalge zum Abhören gegeben werden. Die Summe nach Processing wäre ein solches. Natürlich läßt sich dann auch zwischen pre und post umschalten. In der Regel sollte man sich nach Processing abhören, denn das ist ja das Signal, das "raus" geht. Wichtig ist dabei natürlich die Latenz der eingesetzen Geräte. Billige haben oft so langsame Prozessoren eingebaut, daß sie das Signal mit einer zu großen Verzögerung ausgeben und man sich beim Moderieren so unmöglich abhören kann. In meinem Setup steht ein Effektgerät von Alesis, das eigentlich schon zu langsam ist, um den Ausgang abzuhören. Deutlich besser wäre da ein Lexicon PCM 81. Das nur zum Größenvergleich.

Grundsätzlich ist es so, daß anständige Pulte wie beschrieben Monitor-Eingänge haben. Alle Signale, die Du abhören willst, sollten auf einen dieser Eingänge gehen. Hat Dein Pult sowas nicht, steht entweder ein neues Pult an oder eine Art Umschalter (n Eingänge -> Kopfhörer-Ausgang). Oder aber Du legst Dich auf ein bestimmtes Abhörsignal fest und hörst möglichst nahe am Pult ab, so daß so wenig Instanzen wie möglich zwischen Pult und Kopfhörer sind, um den Signalweg nicht unnötig zu verlängern, um so wieder Latenzen zu provozieren. Mit irgendwelchem Soundkartengedöns würde ich gar nicht erst anfangen, es sei denn, Du hast die mega Ultra-Karte, die einen hammermäßigen Sound macht, aber diese Creative-Dinger rauschen und knacken ohne Ende und vermatschen das Signal.

Für die Kopfhöreranschlüsse an anderen Plätzen gibt es Kopfhörerverteiler (z. B. Behringer Powerplay, wenn's billig sein soll): ein Input -> mehrere Outputs.
 
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Was machen denn Stationen die mehrere "Feeds" anbieten, zB UKW und Web mit jeweils unterschiedlichem Processing. Was wird abgehoert?
 
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

In der Regel nur nach UKW-Processing. Grundsätzlich steht es aber jedem frei, das Signal abzuhören, das er oder sie am liebsten hat. Die nackte Pultsumme klingt dabei oft sehr dünn, und das prozessierte Signal ist ja immerhin das, was rausgeht. Deshalb sollte dieses Signal auch das sein, das abgehört und nach dem gepegelt wird.
 
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Danach, auch wenn ich gerade in der Anfangszeit sehr viel direkt am Pult, also "davor" abgehört habe.

Der dbx dürfte keinen Kopfhörerausgang haben, nein.

Der von Gelb beschriebene Monitorweg ist im DX 1000 nicht vorhanden und nur schwer zu simulieren; das ist meines Wissens nach nur den "echten" Broadcast-Pulten vorbehalten.
Ein über den Master ausgesendetes Signal bekommst Du nicht ohne Chaos wieder zurück ins Pult.

Möglicher Trick: REC OUT benutzen (pre Masterfader) in den dbx und dann über 2TR IN zurück ins Pult direkt auf den Masterfader mit Kopfhörerabhöre.
Ob das funktioniert? Ich bin auf Ergebnisse gespannt. ;)

Ich habe auch einen Behringer Powerplay im Einsatz (na klar darf der billig sein, was macht der schon kaputt?), gebraucht gekauft, super für diesen Zweck, nämlich: Signale splitten.
  • Pult > Processing > Kopfhörerverstärker >
    • 1.) Soundkarte (durchgeschliffen)
    • 2.) Monitorplätze sowie 2 Stellen für Kopfhörerabhöre.
Nachteil dieser Konstruktion: Fürs PFL muss man sich eine Hilfskostruktion basteln (geht mit dem Powerplay aber gut) oder man steckt immer den Kopfhörerstecker um. Das solltest Du beim Abhören am Kopfhörerausgang des Processings beachten. ;)
 
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Möglicher Trick: REC OUT benutzen (pre Masterfader) in den dbx und dann über 2TR IN zurück ins Pult direkt auf den Masterfader mit Kopfhörerabhöre.
Ob das funktioniert? Ich bin auf Ergebnisse gespannt.
Da wäre ich mir nicht sicher, denn am Masterfader liegt ja auch noch das Originalsignal. Es sei denn, die Pultsumme ließe sich komplett von den Kanälen trennen.

Zur Frage: Wenn möglich, versuche ich immer nach dem Processing abhören.

Praxiserprobte Mobilvariante: Alesis Multimix 16 FW, alle Eingänge auf Alt 3/4 geroutet, Alt 3/4 to Mix deaktiviert, Alt 3/4 out auf DBX166, von dort über Aux Return zurück auf die Summe. Alt 3/4-Gruppe regelt das Eingangssignal vom DBX, Mainmix das Ausgangssignal. Mainmix Out geht auf Codec, Firewire auf PC für Stream. Das Kopfhörersignal ist wählbar als Alt 3/4 (trocken) oder Mix (processed). PFL (trocken) bleibt für alle Kanäle unverändert. Gästekopfhörer (brauchen ja kein PFL) an 2-Track out über KH-Verstärker, oder wenn mit PFL an Ctrl Room anschließen und fertig.

Funktioniert hervorragend.

LG Stefan
 
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Vielen Dank für eure Antworten. Conclusio also: nach dem Processing abhören. So weit so gut.

Studio Rebstock schrieb:
Ich habe auch einen Behringer Powerplay im Einsatz (na klar darf der billig sein, was macht der schon kaputt?), gebraucht gekauft, super für diesen Zweck, nämlich: Signale splitten.

Den hier?

* Pult > Processing > Kopfhörerverstärker >
o 1.) Soundkarte (durchgeschliffen)
o 2.) Monitorplätze sowie 2 Stellen für Kopfhörerabhöre.
Interessant, du schleifst also das Sendesignal durch den Kopfhörerverstärker durch, ohne es zu verstärken. Das geht so ohne weiteres? Dann frage ich mich, warum hier ein separater Audio-Splitter verbaut wurde. Das Teil ist doch dann überflüssig?

Nachteil dieser Konstruktion: Fürs PFL muss man sich eine Hilfskostruktion basteln (geht mit dem Powerplay aber gut) oder man steckt immer den Kopfhörerstecker um. Das solltest Du beim Abhören am Kopfhörerausgang des Processings beachten.
Naja, Kopfhörer umstecken im Live-Betrieb finde ich keine so gute Idee. Aber man könnte einen zweiten, günstigeren Kopfhörer für's Vorhören verwenden, der eben direkt am Mischpult eingesteckt ist.


@gelb:
Mit irgendwelchem Soundkartengedöns würde ich gar nicht erst anfangen, es sei denn, Du hast die mega Ultra-Karte, die einen hammermäßigen Sound macht, aber diese Creative-Dinger rauschen und knacken ohne Ende und vermatschen das Signal.
Meinst du jetzt speziell fürs Abhören, oder generell? Irgendein "Soundkartengedöns" braucht man doch, irgendwie muss das Signal doch in den Senderechner gelangen? Oder hab ich dich da falsch verstanden?

lg,
dm
 
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Was machen denn Stationen die mehrere "Feeds" anbieten, zB UKW und Web mit jeweils unterschiedlichem Processing. Was wird abgehoert?

Normalerweise kann der Mod das Abhören, was er mag. Wie Gelb schon ausgeführt hat, auf dem Sendepult liegt dann "Master Out" (ohne Processing, nur die reine Sendesumme vom Pult) und "Tuner" als Abhörquelle an, evtl. noch "STL", also das was auf die Sendeleitung geht (nach Processing). Es bietet sich i.d.R. an, ein Tunersignal abzuhören, wenn die Latenz es zulässt.

Web abhören im Livebetrieb käme wegen dem Puffer am Streamserver vermutlich einem Blindflug gleich :cool:
 
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Fast. ;)
Ich habe den Vorgänger, den HA-4600, der - für meine Zwecke - genau so gut geeignet ist und gebraucht ungleich günstiger erworben wurde. :D

Interessant, du schleifst also das Sendesignal durch den Kopfhörerverstärker durch, ohne es zu verstärken. Das geht so ohne weiteres?
Mist, erwischt. Ähm... jein.
Schau Dir mal die Rückseite von dem Gerät an. Der XLR- und Klinke-Ausgang ist parallel geschaltet. ;)
Das macht, neben den eigentlichen vier Verstärkern, zwei unabhängige Stereoausgänge - wohin auch immer.

Achtung: Der Eingang ist regelbar. Ich weiß jedoch nicht, inwiefern das einen Einfluss auf die direkten Ausgänge hat. Das ist in meinem Fall aber auch irrelevant, weil an dem Regler nach der ersten Einstellung nicht mehr rumgefummelt wurde.

Dann frage ich mich, warum hier ein separater Audio-Splitter verbaut wurde. Das Teil ist doch dann überflüssig?
Diese Frage kann Dir allein der Blogger selbst beantworten.
Ich vermute mal, er will da noch andere Abgänge mit verarzten (Tipp: Der macht nicht nur Internetradio ;)).
Allerdings ist auch bei diesem Gerät der
thomann.de/at/millenium_sp8_splitter.htm schrieb:
Eingangspegel regelbar von -12db/+12db
... und damit genau so witzig wie ein Kopfhörerverstärker der 4x00-Klasse (wenn man ihn intelligent genug einsetzt).

Sollte er den SP8 nur deshalb verbaut haben, um die Signale zu splitten und die Kopfhörer danach zu verteilen, hätte er statt des HA-4700 auch den HA-400 nehmen können. Als reiner Verteiler reicht der vollkommen.

Naja, Kopfhörer umstecken im Live-Betrieb finde ich keine so gute Idee. Aber man könnte einen zweiten, günstigeren Kopfhörer für's Vorhören verwenden, der eben direkt am Mischpult eingesteckt ist.
Stimmt, das ist eine Möglichkeit, die mich allerdings auch nicht so vom Hocker reißt.
Alternative Idee: Du legst eine 6,3er Stereoklinken-Verbindung vom Pult zum Kopfhörerverstärker / AUX IN (an der Frontseite). Dort kannst Du das Verhältnis AUX / Main auf deinem Kanal regeln und so gezielt vorhören. Die anderen Mithörer dürften davon nicht betroffen sein.
 
AW: Abhören mit dem Kopfhörer vor oder nach dem Soundprocessing?

Hallo,

für eine spezielle Anwendung habe ich für ein Studio genau eine solche Abhörmatrix entworfen. Dort wurde aus Kostengründen ein Pult OHNE externe Zuspielung auf den Monitor/Kopfhörerweg verwendet.

Die Umschaltung kann bis zu vier Signale aufnehmen und hochohnig (rückwirkungsfrei) auf den Kopfhörer legen.

Vorteil der Schaltung ist die Eigenkonstruktion. Daher für nachträgliche Änderungen hervorragend geeignet, (zusätzliche Relais für Remote-Anwendungen oder externe Zusatzausgänge fur ein verwendetes Peakmeter mit Korrelator, um alle Signale prüfen zu können) was ich leider von den Behringer „Ex-und hopp“ Kisten nicht behaupten kann (wenn man die einmal geöffnet hat und einem die Regler von der Front abfallen).

Wenn Du fragen hast, einfach kontaktieren…


Gruß Jens

Radio K.R.E.
www.krankenhausradio-elmshorn.de
Tel: 0170 /2345717 oder radio-kre@web.de
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben