Agc

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Floh

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Der DBMax von TC hat "nur" ein Band AGC, der Orban zwei und der Omnia besitzt sogar ein 5-Band-AGC!
Wer hat das bessere Konzept?
 
AGC und Multibaldkompressing

Hi Floh,

Du verwechselst da grundsätzlich den
Begriff AGC mit Multibandkompressing.

Dies sind zwei verschiedenen Dinge
mit verschiedenen Auswirkungen.

Multibandkompressing machen sowohl
der TC, der Orban als auch der
Omnia, je nach Modell mit verschiedener
Anzahl der Bänder. Nur so kommt man
auch zu einer hohen Multiplexleistung,
die im UKW Rundfunk ja bis zu einer
gewissen Grenze erwünscht ist.

AGC (Automatik Gain Control) ist eine
dynamische Anpassung der Gesamt-
lautstärke nach oben und nach unten.

Markus
 
Welches AGC ist jetzt besser?
Gilt die folgende Aussage:
"Je mehr Bänder das AGC hat, desto besser ist das AGC"?
Warum besitzt der TC "nur" ein Band, der Orban zwei und der Omnia sogar fünf Bänder? Hier liegen doch Unterschiede vor!
Welche?
 
@ Floh

Bei einem Multiband-AGC wird das in den Processor gepustete Frequenzspektrum in mehrere Frequenzbänder gesplittet, bevor es selektiv bearbeitet -> in den einzelnen AGC-Bändern ausgeregelt wird (ähnlich wie eine "unsichtbare Hand am Fader" des Mischpults, die immer das eingehende Signal im Auge hat und darauf achtet, dass der Pegel, der das AGC verlässt bspw. immer bei 0dB liegt. Und das eben für JEDES Band einzeln.)

Aufteilung der Bänder z.B. Low / Low-Mid / Mid / High-Mid / High oder so ähnlich.
Bei manchen Geräten kann man die Übergangsfrequenzen manuell einstellen.

Bei einem Wideband-AGC (1 Band oder 1 Band plus Bassbereich)
wird der Pegel über das gesamte Frequenz-Spektrum gleich geregelt, was aber bei zu exzessiver Einstellung zu unerwünschtem "Pumpen" führen kann. Z.b. wenn ein harte Kickdrum (mit hohem Spitzenpegel) oder ähnliches auftritt.
Dann wird eben nicht nur das Bass-Band runtergeregelt (-> Multiband-AGC), sondern kurzzeitig auch alle anderen Frequenzen.
 
@floh

wie von "dampfradio" schon erwähnt, kann ein breitbandiger agc (also einbandig) durchaus bei harter einstellung zu den spektralen intermodulationen (cooles wort; ="pumpen") führen. allerdings muss man auch sehen, dass ein agc typischerweise sehr langsame attack und releasezeiten hat und dadurch dieses problem nicht so stark zum tragen kommt, wie z.b. bei einem einbandigen kompressor.

ergo: wenn die ganze geschichte sinnig eingestellt wird, reicht ein band beim agc völlig aus. der nachfolgende, mehrbandige kompressor hat viel schnellere zeitkonstanten und gleicht das (in maßen!) aus.

bei allen sendern, bei denen ich bislang gearbeitet habe, war der agc einbandig ausgeführt. auch bei meinem privat-processing zuhause arbeite ich im dynamik-bereich erst mit einem einbandigen agc, danach mit einem vierbandigen kompressor und danach wiederum mit einem bandselektiven endlimiter (der bei überschreitung des maximalpegels erst das jeweilige kompressorband absenkt und nur kurzzeitige signaltransienten breitbandig "beschneidet").

man sollte vielleicht noch erwähnen, dass ein mehrbandiger agc, abgesehen vom eleminieren des "pumpens" noch einen ganz anderen vorteil hat:
mehrere agc-bänder zusammen arbeiten quasi als "interaktiver equalizer" und können dadurch den individuellen sound einer station noch mehr betonen.
 
Also ich finde, dass es zwei Bänder schon sein müssen, weil der Bass sonst schon Probleme bereitet!
 
Das hört man zum Beispiel bei Lenny Kravitz - Believe in Me. Ein Breitband-AGC würde hier schnell Nebeneffekte erzeugen.
 
Es kommt drauf an, wofür der AGC genutzt werden soll... wenn dahinter sowieso ein Multibandkompressor hängt, dann genügt ein einbandiger AGC... Soll der AGC allein arbeiten, würde ich auf jedenfall Multiband bevorzugen.

Gruss,

Christoph
 
@floh:

ich kann meinem vorredner christoph uneingeschränkt zustimmen. deine feststellung, floh, dass es bei bestimmten titeln im breitband-agc schnell zu unerwünschten effekten kommt, kann man so nicht unbedingt stehen lassen.

weil:
du wirst niemals mit einem agc direkt zum sender gehen. danach kommt immer noch ein multibandkompressor (von speziellen anwendungsfällen abgesehen. aber nachdem es sich hier um ein radioforum handelt, gehe ich davon aus, dass es bei der frage um rundfunkproduktionen geht).

wie gesagt, ich habe bisher im airchain immer nur mit einbandigen agc's gearbeitet - mit besten ergebnissen. egal ob das geräte von orban, behringer oder aphex waren: einbandige agc's reichen im airchain eines radiosenders vollkommen aus.

wie sieht denn bei dir die anordnung konkret aus? vielleicht kommen wir damit deinem problem etwas näher.
wenn du eine klassische anordnung hast (agc -> psychoakkustische effektgeräte -> multibandkompressor -> endbegrenzer) und dabei pumpt der sound, dann ist das definitv eine fehleinstellung.
aber, wie gesagt, teile uns doch einfach mal mit, wie deine anordnung im einzelnen aussieht. wir kommen der sache dann schon auf die spur ;)
 
Naja, bei meinem Modell handelt es sich nur um ein AGC mit Endlimiter: ultramizer pro dsp1400.
Ein Verkäufer dieses Gerätes hat behauptet, dass die zwei Ultramizer-Bänder völlig ausreichen.
Ein anderer Verkäufer ist da anderer Meinung: "Multiband muss es immer sein, egal ob Kompressor oder AGC, weil sonst Nebeneffekte entstehen!"
Also rät er mir ein Update auf den Ultra-Dyne Pro mit 6-Bändern mit der Begründung: "Erst dort hört man keine Intermodulationseffekte mehr."
PS: Ich will nur die Ultramizer-Funktion nutzen, und nicht der eigentliche Kompressor in dem Gerät. Lohnt sich ein Update?
 
Der Ultra-Dyne pumpt mindestens so wie der Ultramizer.Das liegt daran, dass die 6 Bänder nicht völlig unabhängig arbeiten. Gibt es im Hochton oder Bassbereich starke Peaks, so bricht auch das restliche Signal ein. Allerdings kann es natürlich sein, dass ein vorgeschaltetes AGC (Autocom, Composer oder Ultramizer um bei Behringer zu bleiben) dieses Phänomän verhindert... wäre interessant zu wissen, ob da jemand erfahrungen gemacht hat...
Ansonsten taugt der Ultra-Dyne nicht grade was als All-In-One-Lösung...

Gruß in die Szene
 
Alleine taugt der UltraDyne überhaupt nichts......bei einem Krankenhausradio, bei dem ich nebenher die Technik betreue, steht eine Kombination aus UltraFexPro>>>Edison>>>UltraDyne (mit langsamen Regelzeiten, als Multiband AGC)>>>Ultramizer (als 2-Band Kompressor mit Endlimiter)....diese Kombination klingt einigermassen, kommt aber lange nicht an was "Richtiges" ran.....
 
@floh

okay, da kommen wir der sache schon näher. also handelt es sich bei deinem problem nicht um eine generelle frage zu agc's, ob breitband oder multiband. bei dieser speziellen frage zu diesem gerät kann ich dir leider nicht weiterhelfen; habe noch nie mit einem behringer ULTRAMIZER gearbeitet.

ein wörtchen zu dem ULTRA-DYNE möchte ich aber dennoch hier einbringen: dieses gerät ist meiner ansicht nach das schlechteste produkt was es im bereich der dynamikbearbeitung gibt. als kompressor äusserst mäßig in seinen eigenschaften, sogar als agc untauglich. und als kompressor / endbegrenzer für einen ukw-sender schon mal völlig daneben: hat keine emphasis-funktion, und der endlimiter arbeitet breitbandig und fängt schon das pumpen an, wenn ein band auch nur ganz wenig dagegenfährt. ich kann jedem nur raten, die finger von dem teil zu lassen.
mal wieder der typische tip von mir für schmalere geldbeutel (habe ich hier schon öfter gepostet): einen alten behringer combinator mdx 8000 bei ebay kaufen. vor einigen tagen ging da wieder einer für etwa 630€ über die virtuelle ladentheke... und das gerät ist (in dieser preisklasse) absolut spitze und auch noch bei einigen "kleineren" radiosendern on air.
 
@ontheair Da stimme ich Dir voll zu...dat Dingen ist Schrott....habe mir den damals auch gekauft..und seitdem, liegt das Ding in der Ecke rum......Ist kein würdiger Nachfolger des Combinators....Der Ultramizer an sich, ist gut!

Welche "kleineren" Sender senden denn noch mit dem Combinator?
 
Behringer

Dann habe ich ja mit meinem Ultramizer die richtige Wahl zwischen den beiden Geräten getroffen, oder?

In der Bedienungsanleitung dieser Geräte steht, dass man nicht mehr als 6dB Gain Reduction erreichen soll, weil sonst Nebeneffekte erzeugt werden. Ist das bei anderen Geräten auch so?
 
Das mit den 6dB ist eine Faustregel......lieber über mehrere Stufen/Geräte wenig komprimieren/limitieren, als einmal stark/ zu stark....

Der Ultramizer ist richtig cool für sein Geld, deshalb habe ich mir damals auch den "großen" UltraDyne gekauft....dachte, daß der dann besser ist....Pustekuchen...

Trotzdem ersetzt der Ultramizer noch keinen Optimod/Omnia......

Hab' trotzdem mal nachts 2 Stunden mit dem Teil gesendet, als wir unseren Hauptschaltraum umgebaut haben......klang aber erstaunlich gut....
 
Ich habe mal vor den Ultradyne einen DBX166A Kompressor / Limiter gesetzt.

Werte:
Thresh.: -15 dB
Ratio: 1:8
Over Easy: ON
Output Gain: +6 dB
Limiter: 0 dB
Soft On

und dann den Sound durch den Ultradyne angepasst, relativ lange Attack Release Zeiten, EQ max 3 dB pro Band,

Das klang mal garnicht so dumm.

Aber dann habe ich mir wieder meinen Optimod 8101B angehört... und wollte den Behringer schmeissen.

Es ist klasse, der Vergleich: Ein Optimod 8101B Signal aufgezeichnetes datenreduziertes MP2 klingt viel besser als eines mit 8200er oder 8400er. Viel weniger Artefakte.
 
@radiotim:

um ein beispiel zu nennen: in nürnberg gibt es ein kleines, nichtkommerzielles bürgerradio namens "radio z 95,8". dort arbeitet u.a. ein behringer combinator - direkt vor der telekomleitung.
das programm dieses senders gefällt mir zwar überhaupt nicht (ist halt bürgerfunk; fast so was wie ein offener kanal), aber der sound kann sich durchaus hören lassen! nicht zu stark komprimiert, relativ "naturbelassen", trotzdem mit druck.

kann dir das deswegen so genau sagen, weil mich ein bekannter, der dort arbeitet, mal dorthin geschleppt hat. bin dann aber nach der besichtigung des schaltraums auch gleich wieder zu meinem hitradio-arbeitgeber geflüchtet ;)

nein, auch wenn ich denn sender nicht freiwillig hören würde: wie gesagt, der sound ist echt schön und wenn ich immer mal wieder in nürnberg bin, schalte ich dann doch ab und zu mal für ein paar sekunden rein ;). (sorry, liebe mitarbeiter von radio z; will euch nicht provozieren, aber ihr trefft halt einfach nicht meinen geschmack)
das war damals auch der ansporn für mich, mir auch einen combinator zu kaufen. und ich habe es bis heute nicht bereut. unkaputtbar, beste verarbeitung, guter sound, für die ewigkeit gebaut.

habe auf der homepage des senders (http://www.radio-z.net) auch ein bild aus dem "schaltraum" gefunden. der combinator ist trotz der schlechten qualität deutlich zu sehen: http://www.distler-tontechnik.de/technik.JPG

@floh
wir sind vom thema abgewichen, sorry *g*
 
Ultramizer

Der neue Ultramizer hat nach Angaben von Behringer nur anstatt einem 20-Bit-Wandler einen 24-Bit-Wandler. Hört man den Unterschied?
 
@radiotim:

oha! du bist also einer, der ein gerät von crl benutzt. von deiner sorte gibt es nicht viele ;)

auch wenn es mal wieder am eigentlichen thema dieser diskussion vorbei ist: taugt das dingens was? mir ist zwar bekannt, dass crl zu orban gehört, aber ich hatte mal mit einem crl-broadcast-gerät zu tun, einem "amigo", den ich qualitativ für... ähhh... komisch halte.

ist dieser "fm4" (mir unbekannt), besser?
 
Der FM-4 besteht aus 3 einzelnen Geräten, dem AutomaticGainControl,4-Band Compressor + Limiter mit Stereoenhancer......ist aber sehr alt....Baujahr 89 oder so.....Klingt richtig schön druckvoll. Qualitätsmässig ist das Ding auch recht gut. Der Amigo ist ja ein etwas neueres Gerät...
 
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