AKG K240 auf Ramschniveau herabgestuft

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Neper

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Ich habe gerade mit Schrecken festgestellt, was mit dem AKG K240 passiert ist. Neben mir liegt noch eine Urversion mit 600 Ohm aus den 70er Jahren, mein dienstältestes Gerät, das seit 1979 in meinem Besitz ist. Der Hörer war jahrzehntelang eine Referenz, nie ganz billig, aber immer sein Geld wert und nahezu unverwüstlich. Falls doch mal etwas kaputt ging, gab es Ersatzteile.

Seit einiger Zeit lässt AKG (oder eher die Harman-Gruppe) ihn als K240 MkII in China fertigen. Der Hörer kostet bei Thomann neu 63 Euro und die Qualität scheint entsprechend zu sein. Die Kritiken auf der Thomann-Produktseite sind vernichtend.

Sic transit...
 
AKG liess diese Hörer bereits vor eingen Jahren bei den Chinesen produzieren.
Weil der Musterschutz inzwischen ausgelaufen ist, können die Chinesen die weiter nachbauen unter eigenem Label und verkaufen für unter 20 EUR!
Guckst Du
https://www.thomann.de/de/superlux_hd681_b.htm

Wichtig: Typ Superlux HD681B, auf das 'B' kommt es an. B steht hier nicht für Bass, sondern für balanced.
Höreindruck und messtechnische Daten sind wie beim AKG 240er (die Diffusfeld-entzerrte Version außen vor).
 
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Ich habe gerade mit Schrecken festgestellt, was mit dem AKG K240 passiert ist. Neben mir liegt noch eine Urversion mit 600 Ohm aus den 70er Jahren, mein dienstältestes Gerät, das seit 1979 in meinem Besitz ist.
Habe hier auch noch eine treue 600 Ohm-Variante im Einsatz, allerdings den K240 DF.

@joerg.limberg
Den Superlux HD681 habe ich vor einiger Zeit bei Thomann mal aus Jux mitbestellt, allerdings als "EVO" (keine Ahnung mehr, warum). Der klingt völlig ok. Ist da ein großer Unterschied zum 'B'?
 
Was ich noch nicht probiert habe: die Superlux-Kopien als Ersatzteilspender für AKG zu benutzen.

Mal ehrlich: diese AKG-Konstruktion ist ein Desaster hinsichtlich Servicefreundlichkeit. Die Kunststoff-Enden der Draht-Kopfbügel brechen bei intensiver Nutzung nach einigen Jahren. Dann muss der Bügel getauscht werden. Dazu muss man mit einer Nadel oder was anderem die Blechschilder mit AKG-Logo oder Typenbezeichnung vorsichtig abhebeln, ohne sich dabei in die Finger zu stechen und ohne sie dabei zu verbiegen (dann werden sie nämlich bröckelig). Erst dann kann man das kleine Schräubchen lösen, das die ebenfalls "bedrohte" Kunststoffkappe hält, unter der man an die Enden des Kopfbügels kommt. Dann muss man löten.

Wie oft musste ich das seit 1991, als mein K280 Parabolic zu mir kam? Mehrmals.

Um etwa 2005 zerfiel dann der grobporige Schaumstoff, mit dem die Gehäuse des K280 aus akustischen Gründen ausgestopft sind, komplett. Man musste nur schütteln, da kam das Zeugs in kleinen Schnipseln raus. Das war mangels dafür vorgesehenem Ersatz ein Totalschaden. Ich schoss mir einen kaum benutzten K280 in der Bucht und verwendete den bisherigen als Ersatzteilspender. Auch die Kapseln hielten elektrisch kaum was aus, ich habe mir im Laufe der Zeit gewiss 4 davon (also einen kompletten Satz, jede Seite hat 2) "zerbrannt" - und ich bin kein Brutal-Laut-Hörer. Um die Kapseln zu wechseln, muss zum Zerlegen der Kunststoff-Stift, der die bewegliche Aufhängung des Gehäuses realisiert, herausgeschoben werden. Auch das ist eine grausige Arbeit mit Verletzungspotential und Risiko, den Stift selbst zu zerbrechen.

Und wie viele Anschlusskabel sahen meine K280 schon? Einige. Immer wieder Kabelbruch nahe des Eintritts ins Gehäuse.

Dagegen mein geliebter Beyer DT 531: zum beinahe vollständigen Zerlegen braucht man nur ein einziges "Werkzeug": ein Obstmesser, mit dem man die Ohrpolster aushebelt. Alles andere ist klick-klack von Hand erledigt. Nur die Schieber des Kopfbandes erfordern noch einen kleinen Kreuzschlitzschraubendreher, falls man da nach vielen Jahren ran musste. Das Kabel musste ich nun kürzen, weil es am Eintritt steif geworden war. War aber kein Problem. Die Polster kann man mehrmals durch Waschen regenerieren. Leider wird nach 20 Jahren der Kunststoff der Gehäuse spröde und es gibt keinen Ersatz mehr. Irgendwann bald muss also ein DT 880 oder sowas her...

Habe hier auch noch eine treue 600 Ohm-Variante im Einsatz, allerdings den K240 DF.
Jaa! Gibt es bei mir auch noch. Braucht aber sehr potente Verstärker, läuft nicht am Laptop oder so. Und lag mir immer zu sehr auf den Ohren auf. Klanglich für alljene, die Krawumm gewohnt sind, freilich auch eine radikale Umstellung. ;)

Mein 240 DF stammt übrigens aus dem Mülleimer eines offenen Hörfunkkanals. Da waren nur noch die Gehäuse und die Wandler (boah!) intakt. Kopfbügel an der Sollbruchstelle zerbrochen, Kabel Schrott, Klinkenstecker vorne abgebrochen (!), Kunstlederpolster zerfallen, Schaumstoffscheiben ebenso. Habe ich mir damals neu aufgebaut. Für einen Bürgerfunk nehme man bitte lieber Nachbauten von Beyerdynamic: robust und billig.

Beyer DT531 - AKG K240DF.jpg
 
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Ach so:
Seit einiger Zeit lässt AKG (oder eher die Harman-Gruppe) ihn als K240 MkII in China fertigen.
Dann schau Dir mal das C1000 an.

Einst waren die Made in Austria: https://thumbs.worthpoint.com/zoom/...rdioid_1_b4c6e3495ecfe0231736fa677979a728.jpg

Später dann waren sie Made in China: https://thumbs.worthpoint.com/zoom/...hone_360_6448dd359dd66369a86c25b0f633a3d2.jpg

(jeweils ganz unten, unter dem CE-Zeichen)

Wir wollen doch "billig" - man handelt doch klar kundenorientiert...
 
Mal ehrlich: diese AKG-Konstruktion ist ein Desaster hinsichtlich Servicefreundlichkeit. Die Kunststoff-Enden der Draht-Kopfbügel brechen bei intensiver Nutzung nach einigen Jahren. Dann muss der Bügel getauscht werden. Dazu muss man mit einer Nadel oder was anderem die Blechschilder mit AKG-Logo oder Typenbezeichnung vorsichtig abhebeln, ohne sich dabei in die Finger zu stechen und ohne sie dabei zu verbiegen (dann werden sie nämlich bröckelig). Erst dann kann man das kleine Schräubchen lösen, das die ebenfalls "bedrohte" Kunststoffkappe hält, unter der man an die Enden des Kopfbügels kommt. Dann muss man löten.
Der „böse“ Techniker, dem es nur um die Funktion der Geräts geht wirft das Herstellerschild weg...

Wäre eigentlich einen eigenen Treat wert - wo werden welche Kopfhörer benutzt? Bei uns eigentlich durchgängig entweder HD 25 oder Beyer DT 281 bei Nichtbenutzung des Mikrofons. Die kommen aus einer Zeit, als man diese Headsets als besonders „chic“ - oder zumindest als Problemlösung empfand, bis eingesehen wurde, dass ein anständiges Mikrofon - nach individuellem Anwendungszweck ausgesucht - durch nichts zu ersetzen ist.
Bei der ersten Generation der Beyer-Headsets kann man das Mikrofon an seinem kleinen Schwanenhals übrigens auch ganz einfach entfernen, Anschlusskabel tauschen, und man hat einen schönen Kopfhörer...
Käppchen abheben, zwei Schrauben herausdrehen - und weg ist das störendere Ding, das für Kommandoaufgaben („Intercom“ in nicht-ARD-Deutsch) durchaus nützlich sein kann. Kann man für weitere Verwendung, wenn man es wieder nutzen möchte, in den schönen, grauen Stahlschrank mit den „Ton-Ersatzteilen“ legen.
 
Also "mein" Schrank ist blau - aber immerhin auch aus Stahl ;)

HD25 ist für mich persönlich DER Kopfhörer. Mein Exemplar ist 17 Jahre alt, noch aus irischer Fertigung, entsprechend abgerockt, aber hatte keinen einzigen Defekt bisher, wenn man vom gelegentlichen Wackler an den Steckern zu den Wandlern absieht. Ein Fehler per Design.
Sind bei uns hauptsächlich in der EB im Einsatz, aus unerfindlichen Gründen dort auch noch vereinzelte Beyer DT100 (warum auch immer, die sind dafür mit ihrem Telefonsound klanglich völlig unbrauchbar und dann auch noch unbequem, riesig und schwer).
Im Hörfunk sind es durchgängig Beyer DT291 in der 250 Ohm Variante (früher auch als Headset), nicht mein Favorit aber ganz brauchbar. Leider nicht mehr so haltbar wie früher, Beyerdynamic hat irgendwann mal die kleinen Schräubchen verkürzt, die Hörer und Kopfbügel zusammenhalten. Sollbruchstelle.
Beliebt sind ansonsten in der Nachvertonung beim Fernsehen AKG D271 wegen ihrer Abschaltmimik am Kopfband, spart die Kopfhörergabel.
 
Habe hier auch noch eine treue 600 Ohm-Variante im Einsatz, allerdings den K240 DF.

@joerg.limberg
Den Superlux HD681 habe ich vor einiger Zeit bei Thomann mal aus Jux mitbestellt, allerdings als "EVO" (keine Ahnung mehr, warum). Der klingt völlig ok. Ist da ein großer Unterschied zum 'B'?

EVO nicht getestet.

HD681B klingt wie AKG 240 (auch die technischen Daten, Frequenzgang etc., sehen gleich aus).

Hingegen der HD681 ohne B klingt im Bass aufringlicher. Ähnlich wie diese 'Beats'-Kopfhörer für mehrere hundert EUR, die im ersten Moment 'fett' klingen und nach einer Viertelstunde nerven (und für somit für neutrales Abhören ungeeignet sind).

Wer lieber 'fette Beats' hören will, der nimmt halt den HD618 ohne B und spart hunderte EUR gegenüber den Beats.

Und Radioproduzenten nehmen den HD618B. und sparen so gegenüber dem AKG 240. Das hat auch erzieherische Funktion der Anwender gegenüber den Firmen, die Ihre klassischen Qualitätsprodukte inzwischen in Billiglohnländern produzieren lassen.
 
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Sind bei uns hauptsächlich in der EB im Einsatz, aus unerfindlichen Gründen dort auch noch vereinzelte Beyer DT100 (warum auch immer, die sind dafür mit ihrem Telefonsound klanglich völlig unbrauchbar und dann auch noch unbequem, riesig und schwer).
"Warum auch immer"? Ist doch klar: Der Reporter braucht keinen Hypersound, sondern soll die Fragen des Moderators verstehen. Und genau dafür taugt der DT 100 seit gefühlt 300 Jahren bestens: Macht nach außen richtig dicht und ist unverwüstlich. Ab und zu mal Ohrpolster tauschen oder ganz bequem die Strippe (mit verschraubtem Stecker), fertig. Und wer acuh ein paar Höhen möchte, nimmt den DT 150... ;)
 
"Warum auch immer"? Ist doch klar: Der Reporter braucht keinen Hypersound, sondern soll die Fragen des Moderators verstehen. Und genau dafür taugt der DT 100 seit gefühlt 300 Jahren bestens: Macht nach außen richtig dicht und ist unverwüstlich. Ab und zu mal Ohrpolster tauschen oder ganz bequem die Strippe (mit verschraubtem Stecker), fertig. Und wer acuh ein paar Höhen möchte, nimmt den DT 150... ;)
Das ist ja grundsätzlich richtig - ich bezog mich auf den Einsatz im EB-Team durch den Kameraassistenten, der den Ton angelt. Und da ist der DT100 mit wirklich allen seinen Eigenschaften fehl am Platze.
 
War früher beim SFB der Standard für die EB-Assistenten. Heute vermutlich HD 25. Da bin ich kein besonders großer Freund von, habe mir aber trotzdem einen mit gelben Muscheln gekauft und bewahre ihn in der Verpackung auf. Für meine Außeneinsätze nutze ich übrigens einen Sony MDR-7606, weil der so schön zusammenfaltbar ist. Im Sprecherraum einen DT 770 pro.

Matthias
 
habe mir aber trotzdem einen mit gelben Muscheln gekauft
Ich auch, obwohl man im Leben vermutlich nur einen HD25 kaufen muss (der hält einfach ewig...). So kann ich einen dauerhaft im Musikzimmer lassen und muss weniger laufen, die Wohnung ist groß 😄
Momentan gibt es ihn mit blauen Polstern bei Sennheiser daselbst für wohlfeilen Kaufpreis.

Was machst Du mit dem eingelagerten, Spekulationsobjekt für später? 😉
 
Momentan gibt es ihn mit blauen Polstern bei Sennheiser daselbst für wohlfeilen Kaufpreis.
Sennheiser schrieb:
Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass HD 25 Blue gegenwärtig nicht vorrätig ist und daher nicht zu Ihrem Warenkorb hinzugefügt werden kann. Wir möchten uns für alle Unannehmlichkeiten entschuldigen, die Ihnen möglicherweise hierdurch entstanden sind.
 
Hier sollte er lieferbar sein, sagt zumindest die Shop-Verfügbarkeitsanzeige:

Und hier auch in den Filialen angeblich verfügbar:

Ich mochte den HD 25 nicht. Ja, er ist robust. Ja, er rutscht einem nicht einfach so vom Kopf. Aber ich fand ihn nicht bequem. Der Mischpult-Profi bei uns hatte immer seinen zum Monitoring dabei, ich konnte mir zu diesen Anlässen aber nie einen Eindruck vom Klang unter Wohnzimmerbedingungen verschaffen. Und das wäre der Ort, an dem ich Kopfhörer benutze. Da liebe ich meinen Beyer DT531 uns bin traurig, dass nach über 20 Jahren der Kunststoff der Gehäuse spröde wird. Lange wird er nicht mehr halten. Er ist jetzt schon gerissen.
 
Auch er hier ist Anhänger vom HD 25-1, da der beides kann; Reportage und gute Musikdarstellung.

(der alte DT48 bleibt zum Andenken)

Nachdem auch der Weltkonzern aus Niedersachsen rasch reich(er) werden wollte und u.a. das MD 421 in Fernost bauen ließ, kamen zwar Stückzahlen (wie gewünscht), aber die Qualität sank wie die Titanic.

Folge:

Das Know-How war weg, man holte die Fertigung zurück und verdoppelte den Verkaufpreis, um den Hals voll zu bekommen.

Auch kam hier ein Container an mit Funkmikrofonen, welche zu 100% nachgearbeitet werden mußten.

Was war jetzt billiger, freuten sich die Kunden oder die unersättliche Geschäftsleitung, oder asiatische Länder über die Geschenke in Form von Konstruktionszeichnungen, Fertigungsmethoden mit Design??

Dynamische Mikrofone werden in Fernost zum Weltmarktpreis von rund 6,-$ abgeboten und der an hohe Preise gewohnte Kunde hierzulande soll 49,- bis 159,- Okken dafür abdrücken....

Zum Glück halten sich diese Preise nicht und bröckeln.....

R.
 
Der DT48 ist sehr robust aus verschraubten Metall verarbeitet, klanglich eher unbrauchbar, zu schwer und unhandlich und für Musik völlig ungeeignet, da für Sprachaufnahmen am Set konstruiert.

Filmtonmeister hatten den häufig an ihrer Nagra und wurde auch über Nagra vertrieben.

Selbst heute schleppt niemand eine 12,-kg schwere Nagra + Zubehör spazieren.
 
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