Alexa vs. DAB+, oder: Der bislang dümmste Tweet des Jahres

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Der Radiotor

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"Großartiger" Vergleich von Antenne Thüringen-GF Marco Maier.

https://twitter.com/MailMaier/status/948436681656586240?s=04

Jetzt üben wir uns mal in Wahrscheinlichkeitsrechnen: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand mit dem Smart Speaker Radio hört - bei über 5.000 Skills? Und wie wahrscheinlich ist es, dass jemand dann unter den 300.000 Radiostationen ausgerechnet Antenne Thüringen hört? Ich komme zu dem Ergebnis, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Antenne Thüringen - würde es auf DAB+ senden - mit den 18 DAB+ Radios gehört wird höher wäre als mit 2.600 Smart Speakern. Vielleicht wurden ja auch noch mehr Haarföne als DAB+ Radios verkauft, mehr Rasierapparate oder mehr Kaffeeautomaten! Wie wäre es denn, auch auf diesen Plattformen Radio auszustrahlen? Das ist doch alles viel erfolgreicher als DAB+ :)
 
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So ganz absurd ist es nicht, was Marco Maier sagt. Richtig ist, dass Smart Speaker das Trend Gadget sind. Nicht DAB+. Dazu steigt die Engerätepenetration nur zu gering an. Die Frage ist nur, ob damit Radio gehört wird. Smart Speaker sind bedrohlich für die Gattung Radio und die Nutzung des klassischen, linearen Radios an sich. Sie verändern die Audionutzung grundsätzlich und die Nutzung wird die klassische Radionutzung verdrängen. Insofern ist dies eine Phantomdebatte - sowohl von Marco Maier als auch von Radiotor, beide argumentieren aus der alten Weltanschauung.

Radiotor sagt richtigerweise, dass sich die Frage stellt, ob viele über Smart Speaker Antenne Thüringen hören. Ich glaube nein. Aber sie werden was anderes hören und das Endgerät anders nutzen als ein "Radiogerät". Aber darüber Audio nutzen. Soweit gut. Aber Radiotor irrt, wenn er glaubt, dass DAB+ die Rettung der Gattung Radio generell ist. Wenn die Gattung Radio sich nicht grundlegend ändert, dann wird sie überrollt werden. Waren andere Gefahren der Audionutzung nur Vorgeplänkel, könnte es mittels veränderter Audionutzung eine ganz andere Dynamik erreichen. Glaubt der ein oder andere Leser hier nicht? Kleiner Blick zur Auflagenentwicklung und Relevanz der Tageszeitungsverlerger. Da hätte man was lernen können. Hätte, hätte Fahrradkette... Wetten, dass wir in den nächsten fünf Jahren eine rasante Entwicklung und den Niedergang der deutschen Privatradiolandschaft erleben werden?
 
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Smart Speaker stehen auf jeden Fall in direkter Konkurrenz zum Radio, und damit insbesondere zu DAB+.

Wer einmal auf einen Smart Speaker zur Medien-Wiedergabe umgestiegen ist (und ja, damit kann man auch Radio hören, wenn man das wirklich will...) wird sich ganz sicher kein DAB+-Radio anschaffen, mit dem man keine 50 Sender (von denen wieder 3/4 Hitradios sind) hören kann.
 
Es läuft doch überall auf das gleiche hinaus: Die Radiolandschaft diskutiert und streitet, auf welchem künftigen technischen Verbreitunsgweg sie am besten ihr altes Geschäftsmodell weiterpflegen kann, derweil zerbröselt das Geschäftsmodell an allen Ecken und Enden, weil neue technische Verbreitungswege ganz andere Geschäftsmodelle ermöglichen - und damit den klassischen Radiohörern auch endlich mal Alternativen eröffnen.
 
Smart Speaker stehen auf jeden Fall in direkter Konkurrenz zum Radio, und damit insbesondere zu DAB+.

Wer einmal auf einen Smart Speaker zur Medien-Wiedergabe umgestiegen ist (und ja, damit kann man auch Radio hören, wenn man das wirklich will...) wird sich ganz sicher kein DAB+-Radio anschaffen, mit dem man keine 50 Sender (von denen wieder 3/4 Hitradios sind) hören kann.

Eben nicht. Das ist der Fehler in der Diskussion um DAB+. Es geht nicht um den technischen Verbreitungsweg, sondern einzig um die Nutzung. Lineares Radio, was wir unter "Radio" verstehen, steht auf der einen Seite, auf der anderen Seite steht die technologiegetriebene Nutzung über das Netz: Personalisierte Angebote. DAB+ funktioniert genauso wie UKW: Linear. Das war es. Bei den Geschäftsmodellen wird auf erinnerungsbasierten Reichweitenmessungen der Vergangenheit zurückgegriffen und mit der Gießkanne die Werbung über das Land gekippt. Aber auch bei der Werbung tritt immer stärker Personalisierung und Big Data in den Vordergrund. Das was durch die Branche mit "Datenanreicherung" geistert ist, gelinde gesagt, eine Lachnummer zu dem, was Digitalanbieter an Daten tatsächlich haben und entsprechend die Werbung adressieren können. Kann aber weder UKW noch DAB+.

Und die Radioveranstalter? Halten Voicetracking oder Webchannel für die Digitale Transformation. Jüngst via kuratierten Channel. Dabei hat die Digitale Transformation schon stattgefunden. Heißt dummerweise Spotify, Pandora & Co. und gehört auch weder Radiosendern noch den dahinterstehenden Tageszeitungsleuten. Und es wird noch mehr kommen an Nutzungsanwendungen - nur, da werde ich mir immer sicherer, eben nicht von den Radiosendern, die krampfhaft an ihrem tradierten Geschäftsmodell oder an dem, was noch davon übrig sein wird, festhält. Wo sind denn die kreativen Ideen der deutschen Radioveranstalter? Oder was hat man denn an Content (bei den Privaten), den man anders aufbereiten und anbieten könnte?

Die Nutzung im Audiobereich wird stattfinden. Es wird auch weiterhin lineares Radio geben. Aber in einer viel geringeren Dimension und sicherlich mit anderen Inhalten. Smart Speaker werden Audionutzung verändern wie bereits Smartphones damit begonnen haben und das autonome Fahren anderen Nutzungen in Autos einziehen lässt und Radio weiter zurückdrängt.

Wer tatsächlich glaubt, dass DAB+ die digitale Transformation von Radio bedeutet, irrt gewaltig. Es geht nicht um Übertragungswege, es geht um Nutzung die den technologischen Möglichkeiten folgt. Darin liegt die Gefahr, oder für die Kreativeren auch die Chance. Aber genau das haben weder Marco Maier noch Radiotor anscheinend verstanden.
 
Marco Maier macht einen großen Denkfehler in seinem Tweet, den die ganze Radiobranche macht. Man sieht Smart Speaker als Radios. Genauso wie man schon Smartphones und Tablets als Radios gesehen hat. Dabei übersieht man, dass nicht nur Radios als physische Geräte aussterben (die angeblich ach so tollen Verkaufszahlen bei DAB Radios habe ich nie für ernst genommen), sondern auch das Radio an sich. Und zwar so, wie wir es kennen. Ich bin mir sicher, Radio wird langsam sterben, aber Radio-Personalities werden überleben. Ein John Ment oder ein Arno haben die Chance z.B. als Alexa-Skill tausende Hamburger und Berliner auf Zuruf zu beglücken, mit lustigen Scherzen und aktuellen Themen, eingebettet in ein völlig personalisiertes Musikformat. Nach "Alexa, spiele Bon Jovi", dann halt "Alexa, was geht in Hamburg mit John Ment". Vielleicht entstehen auch ganz neue Talente, ähnlich wie Youtube-Stars, mit echten Shows, die man sich z.B. bei Spotify anhören kann. Es wäre die Chance für völlig neue Audio-Produzenten. Wir erleben da gerade eine Revolution, wie Wanderdüne schon angekündigt hat, die erst am Anfang ist.

Fest steht, DAB wird scheitern, damit hat der Herr Maier natürlich recht. Es war genau genommen nie ein ernstzunehmendes Medium im Zuge der digitalen Transformation, die in ihrer Gesamtheit wesentlich komplexer ist als ein Geschäftsmodell UKW auf ein Geschäftsmodell DAB zu übertragen. Was sowieso nie ernsthaft einer wollte, außer ein paar abgehalfterte technische Leiter der ARD Anstalten und ein paar profilierungssüchtige Medienwächter, und ein paar wenige andere Verrückte sowie ein paar Fanboys, die ich in ihrem Einsatz für DAB immer kräftig belächle. DAB war immer eine Totgeburt und ist es auch heute noch. Dafür gibt es nun die Revolution beim Thema Audio, die das ganze Medium Radio in Frage stellt. Ich freue mich auf die nächsten spannenden Jahre. Ja, auch Herr Maier wird die digitale Transformation mitbekommen. Wenn Tausende auf Alexa schwören, worüber er sich ja jetzt auch gefreut hat (aber nur in dem Zusammenhang, dass so wenige DAB Radios gekauft haben). Aber niemand Alexa aufruft, um Antenne Thüringen zu spielen. So'n Schiet...
 
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Der große Vorteil von Radio ist ja nunmal die Live-Information. Personalisiert dürfte das hier ziemlich schwierig werden, weil der entsprechende regionalisierte Aufwand bei genauer Betrachtung ein Faß ohne Boden wird...
Ein John Ment oder ein Arno haben die Chance z.B. als Alexa-Skill tausende Hamburger und Berliner auf Zuruf zu beglücken, mit lustigen Scherzen und aktuellen Themen, eingebettet in ein völlig personalisiertes Musikformat.
Es ist nunmal ein ganz erheblicher Unterschied, ob ich Leute regionalisiert und im besten Falle live über aktuelle Ereignisse informiere oder ob ich personalisiert vorgefertigte Werbung in die Playlist werfe.
Das sich Radio endlich auf seine eigentlichen Stärken besinnen muss und die Hitdudelradiokonzepte sich in wenigen Jahren von selbst erledigt haben werden, steht glaube ich ausser Frage. Dafür muss das herkömmliche Radio aber erst einmal aufhören sich ausschließlich über Musik zu definieren. Schnelle und umfassende, ragionale Imformation über alle möglichen Themen mit einer persönlichen Ansprache ist das, was die computergenerierten Alexa-Stimmen dieser Welt eben (noch) nicht können.

Von all dem unabhängig frage ich mich aber, was die Aufregung um diesen Twitter-Tweed eigentlich soll. Wenn sich Marco Maier mal anschauen würde, was in Thüringen per DAB tatsächlich empfangbar ist, würde er sich selbst beantworten können, warum da keiner DAB-Radios kauft. In NRW dürfte beispielsweise aus gleichen Gründen die Situation ähnlich sein. Ausser dem insgesamt etwas schnarchigen Bundesmuxx und den Thüringer ÖRs (bzw. in NRW dem WDR) ist da nämlich nichts. Insofern ist seine skurille Analyse auch ganz einfach zu erklären. Mehr isses unterm Strich nicht.
Und all denen die in langsam ermüdendener Eintönigkeit Radio immer wieder totsagen - von der Schallplatte und vom Kino hat man das auch schonmal behauptet. Ist aber alles noch da. Totgesagte leben meistens länger.

Und eins kann ich mir auch nicht verkneifen. Ich nominiere diese Aussage schonmal zum Posting des Jahres:
DAB ... war genau genommen nie ein ernstzunehmendes Medium im Zuge der digitalen Transformation, die in ihrer Gesamtheit wesentlich komplexer ist als ein Geschäftsmodell UKW auf ein Geschäftsmodell DAB zu übertragen. Was sowieso nie ernsthaft einer wollte, außer ein paar abgehalfterte technische Leiter der ARD Anstalten und ein paar profilierungssüchtige Medienwächter, und ein paar wenige andere Verrückte sowie ein paar Fanboys, die ich in ihrem Einsatz für DAB immer kräftig belächle. DAB war immer eine Totgeburt und ist es auch heute noch.
Amnesie und Alzheimer sind zwei schöne Weggefährten oder was schert mich mein Geschwätz von gestern... Aber so isse halt die Gegenstromanlage... :p:D
 
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...jetzt ist Thüringen und Digitale Transformation eigentlich schon ein Widerspruch in sich. Aber gut ;).

@Gegenstromanlage: Ich würde DAB+ jetzt nicht komplett einen Erfolg absprechen. Die Öffis werden den Weg gehen. Es kann tatsächlich sein, dass DAB+ auch zu günstigen Preisen die Übertragung von linearen (privaten) Programmen noch eine gewisse Zeit vor sich hat oder haben kann - letztlich kommt es auch hier auf die Inhalte an und ob das Geschäftsmodell trägt. DAB+ wird aber den etablierten UKW-Anbietern dann noch zusätzlich gefährlich - und das ist ja die DAB+ Angst bei den meisten Privatanbietern. Mehr Angebote bei schrumpfenden Umsätzen. Lineare Programme werden aber auch zukünftig ihren Platz haben, wenngleich die Nutzung rückläufig sein wird. Für Sender wie Antenne Thüringen wird es in der Tat sehr schwierig. National braucht man diese Produkte eigentlich nicht. Lokale Sender, insbesondere in Ballungsräumen, haben in Networks (nein, liebe NRWler, Euch meine ich nicht! Ich spreche von echten unternehmerischen NETWORKS, nicht von kranken, sozialistischen Systemen!!!) ebenso eine Überlebenschance mit lokalen Inhalten und Emotionen wie landes- und bundesweite "Erlebnisradios". Am Ende wird sich die Frage stellen, ob die dann noch zu erzielenden Erlöse eine Rendite versprechen. Für die meisten landesweiten Sender sehe ich da eher schwarz. Da ist der Ansatz von ABY, mit Rockantenne sich zu einer nationalen Marke aufzubauen, schon ein sinnvoller Ansatz. Wenngleich sehr spät und wenn man böse wäre, ein wenig verzweifelnd wirkend. Zumindest tut die Hörhammer-Truppe etwas.

Ich bin übrigens etwas irritiert. Warst Du, liebe Gegenstromanlage nicht erklärter Gegner von DAB+, bevor Du plötzlich ein glühender Verfechter von DAB+ wurdest? Habe ich etwas verpasst?
 
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Wirklich über Argumente diskutieren will der Herr aber nicht, denn Antworten auf seinen Tweet scheint er konsequent zu blocken, es ist keine einzige zu sehen, nur sein fadenscheiniges Statement, dass er keine "anonymen" Antworten akzeptiert:
https://twitter.com/MailMaier/status/948559591541002240
Ist halt normalerweise so, dass man auf Twitter eher pseudonym über die menge der Aussagen eines Accounts sich seine Meinung bildet und nicht nach Rang, Titel, Funktion. Nur Wer wert auf den Bezug zum anderswo bekannten Namen legt, besorgt sich das blaue Häkchen. Er scheint auch noch recht neu auf Twitter zu sein und so könnte man ihm zu gute halten, dass er noch nicht weiß, dass dieses Medium nach anderen Spielregeln funktioniert...

Äußerungen eines Vertreters einer Gattung, deren Geschäftsmodell auf Verhinderung qualitativer Alternativen beruht und mehr und mehr bröckelt, kann ich nicht sonderlich ernst nehmen, allerdings ist seine medienpolitische Lobby nach wie vor päsent und insofern kann man es leider nicht gänzlich ingnorieren.
Der eine oder die andere Mitbewerber/in erkennt, dass über DAB+ mit kleinen Herausstellungsmerkmalen zumindest noch etwas auf bescheidenem Niveau zu retten ist, auf Alexa oder anderswo im Netz wird niemand mehr Notiz von nehmen, da hilft auch kein Radioplayer (der das Konkurrenzverhinderungsgeschäftsmodell ins Netz retten will), es sei denn er bezahlt denen PR/Werbung an den Plattformanbieter, damit sein "Angebot" bevorzugt präsentiert wird.

Nochwas zum Vergleich Thüringen-NRW: In NRW lohnt sich DAB+ eher, da dort die Konkurrenzverhinderung auf UKW wesentloich stärker qausgeprägt ist.
In Thüringen gibt es fast überall aus benachbarten Bundesländern einstrahlende Alternativen sowie hier und das auch lokale Ergänzungen auf UKW. Da ist die Motivation wesentlich geringer, nach Alternativen zu DAB+ zu suchen.
 
1) Damit ich die Playlist von Amazon hören kann brauche ich dieses Ding nicht dafür reicht ein Computer

2) Sollte man mir auch noch personalsierte Werbung den Musikgenuss verderben, dann schalte ich das Ding nicht mehr ein. Ich zahle dafür, dass ich diesen Dienst nutzen kann,wenn ich dann noch mit Werbung belästigt werde, dann schalte ich ab
 
@Gegenstromanlage , wieder neuen Arbeitgeber oder was? Ist noch gar nicht solange her da bist du von DAB+ Gegner zum Befürworter geworden und nun wieder zum Gegner? Bist irgendwie wie eine Fahne im Wind.

Und zum Thema, grundsätzlich ist es mir egal über was ich Radio höre. Mir wäre es lieber die Radiosender würden wieder über Inhalte diskutieren. Ohne Inhalt hört sich Radio über Alexa scheiße an, über DAB+ scheiße an, auf UKW scheiße an. Gehört wird der der Inhalte bietet egal ob linear oder sonst was.
 
Ich höre Radio über DAB+, da hab ich mal unter mal über 100 Radiosender - da ist für meinen Geschmack reichlich Auswahl dabei. Wenn ich einen Sender mal nicht über DAB+ bekomme, dann hör ich entweder über Satellit Astra oder Hotbird und wenn es denn Sender dort nicht gibt, dann über das Internet. Aber Internet ist bei mir die letzte Wahl um Radio zu hören.

Und was schon gar nicht in Frage kommt ist, dass ich mir so einen Alexa Amazon Spitzel in die Bude stelle :D Dieser komische Lautsprecher hört wie gesagt alles mit und ausspionieren lassen will ich mich von Amazon nicht. Meine Bestellungen dort sind sowieso erheblich zurück gegangen, seitdem das Ding auf dem Markt ist.

Ich hab eine THX Lautsprecher Anlage damit kann ich perfekt im Wohnzimmer echtes Radio über DAB+ oder Satellit oder Internet genießen. Und Spracheingabe kann ich beim Rechner auch einprogrammieren und das alles ganz ohne von Amazon belauscht zu werden :D Allerdings möchte ich noch etwas zu tun haben, also steuere ich es lieber selbst manuell, welchen Sender ich höre.

Ich habe auch Apple Music beim Handyvertrag mit dabei, nette Sache um mal schnell eben einen Song zu hören, aber ich hab das seit 5 Monaten und hab das vielleicht 3 mal bisher genutzt.

Und um kurz auf die Privatsender von Nebenan (Thüringen) zu sprechen zu kommen. Dass Antenne Thüringen, Radio Top 40 und Landeswelle Thüringen nicht auf DAB+ senden wollen, ist deren eigene Dummheit. Sorry aber so verliert man erfolgreich Hörer. Man könnte sich so einfach mit dem MDR einigen und auf Kanal 8B mitsenden, da ist genau Platz für 3 Sender, aber wer das nicht möchte, ist eben selbst Schuld.

Ich war schon zu UKW Zeiten kein Fan der thüringischen Privatsender, somit vermisse ich die auf DAB+ nicht wirklich und mir ists egal, ob die dort senden oder nicht, aber mit der Einstellung werden denen früher oder später die Hörer weg brechen, weil wer son Alexa Teil hat, wird damit wohl eher Amazon Music hören und nach bestimmten Interpreten fragen, als nach einem Dudelsender aus Thüringen. ;)
 
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Berlinerradio, ValeR46: Alles richtig. Bloß wird Eure (und auch meine) Skepsis und Kritik nichts daran ändern, dass die Digitalisierung nahezu alle Branchen und alle Nutzungen grundlegend verändert mit allen Konsequenzen. Die Masse wird es nicht interessieren, ob man sich mit einem künstlichen Wesen unterhält oder ob die Datenkrake uns vollständig aushorcht - und zwar nicht nur dann, wenn wir online sind. Was rauskommt wissen wir nicht. Was man aber schon sehr sicher sagen kann, ist, dass Radio hiervon ebenso erfasst wird und die Sender denselben Fehler gemacht haben und machen, wie seinerzeit schon die Verlage. Ob es dann Spotify ist, dass steht auch noch in den Sternen. Aber die Anwendungen werden nicht verschwinden, nur die Halbwertzeiten von Unternehmen können, müssen aber nicht, deutlich kürzer sein. Was war nochmal StudiVZ? Oder Lycos, Altavista? Oder wie war es mit Nokia und Blackberry? Wer glaubt, dass ein paar Webchannel oder ein wenig DAB+ ausreicht, um die Digitale Transformation zu bewältigen, der wird am Ende ähnlich dumm aussehen wie Nokia mit seinen letzten Handys (kurz vor Ende), als sie krampfhaft versuchten, den schon längst begonnenen Niedergang mit Smartphones zu beenden. Noch schlimmer die Verlage, die glauben, dass sie mit ein wenig Spielgeld bei Startups einsteigen können und ansonsten ihr gewohntes und geliebtes Printmodell eins zu eins online umsetzen, ohne die Möglichkeiten des Netzes zu erkennen...
 
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Die Gegenstromanlage ist aber auch wirklich wechselhaft wie das Wetter.

Natürlich ist das Internet eine Konkurrenz für die Medien Ansicht, nicht nur für das Radio. Das Radio schafft sich selbst ab, indem es einfach langweilig ist. Mir macht es wirklich keinen Spaß, deutsches Radio zu hören. Außer für Informationen schalte ich deutsches Radio nicht mehr ein. Beispiel Lokalradio und WDR 2: Immer die gleiche Musik und wenig Informationen. Was ist daran innovativ?! Das kann irgendwann eine Alexa, die mir meine Musik aus Prime spielt und zwischendurch die Infos, die ich selbst auswählen kann, dann abspielt. Gute Radiomoderatoren gibt es kaum noch, werden schlecht bezahlt und Voicetracking gibt es auch noch. Nein, das Radio stirbt schon längst und wird in wahrscheinlich in Zukunft so nicht mehr geben.
 
Bei mir hat der Smart-Speaker schon DAB+ ersetzt, aber ich kann nur schlecht von mir auf andere schließen. Das DAB+-Radio habe ich mir damals hauptsächlich für Sunshine Live angeschafft, jetzt höre ich wieder die lokalen Sender, aber eben über Alexa. Die meisten deutschen Sender haben ja auch schon ihren eigenen Skill, wodurch sich der Stream auch einfach starten lässt. Mit TuneIn gibt es über Alexa allerdings arge Probleme... bei englischen oder ausländischen Radionamen versagt die Spracherkennung völlig und man muss den Stream manuell per Smartphone starten.
 
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(...) derweil zerbröselt das Geschäftsmodell an allen Ecken und Enden, weil neue technische Verbreitungswege ganz andere Geschäftsmodelle ermöglichen - und damit den klassischen Radiohörern auch endlich mal Alternativen eröffnen.
Dazu müsste man sich allerdings auf den Markt (die Hörer) konzentrieren. Das ist Arbeit. Außerdem lässt die eigene Arroganz eine Veränderung nicht zu, denn "bisher läuft alles was ich mache, also kann das nicht falsch sein".
 
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Na dann wollen wir mal


Das ist der Fehler in der Diskussion um DAB+. Es geht nicht um den technischen Verbreitungsweg, sondern einzig um die Nutzung. Lineares Radio, was wir unter "Radio" verstehen, steht auf der einen Seite, auf der anderen Seite steht die technologiegetriebene Nutzung über das Netz: Personalisierte Angebote.
Wer tatsächlich glaubt, dass DAB+ die digitale Transformation von Radio bedeutet, irrt gewaltig. Es geht nicht um Übertragungswege, es geht um Nutzung die den technologischen Möglichkeiten folgt. Darin liegt die Gefahr, oder für die Kreativeren auch die Chance. Aber genau das haben weder Marco Maier noch Radiotor anscheinend verstanden.

Richtig, aber genau das ist doch auch die Gefahr, wenn sich die Radiobranche komplett auf internetbasierte Medien einschießt. Es steht außer Frage, dass Smart Speaker erfolgreich sind. Der eine oder andere wird dafür vielleicht auch sein altes Küchenradio entsorgen. Aber Fakt ist auch, dass das Radio auf Smart Speakern nur eine von tausend Apps ist, wie auf dem Smartphone auch schon. Und wenn man dann wie Marco Meier eine Technologie, mit der das Radio in der digitalen Welt auf einem eigenen Ausspielweg mithalten kann, völlig torpediert oder sogar ins Lächerliche zieht, dann kann es so viel Strafe gar nicht geben für solch eine Dummheit. Denn:

Marco Maier macht einen großen Denkfehler in seinem Tweet, den die ganze Radiobranche macht. Man sieht Smart Speaker als Radios. Genauso wie man schon Smartphones und Tablets als Radios gesehen hat.

Aber das hier ist Quatsch:

Fest steht, DAB wird scheitern, damit hat der Herr Maier natürlich recht. Es war genau genommen nie ein ernstzunehmendes Medium im Zuge der digitalen Transformation, die in ihrer Gesamtheit wesentlich komplexer ist als ein Geschäftsmodell UKW auf ein Geschäftsmodell DAB zu übertragen. Was sowieso nie ernsthaft einer wollte, außer ein paar abgehalfterte technische Leiter der ARD Anstalten und ein paar profilierungssüchtige Medienwächter, und ein paar wenige andere Verrückte sowie ein paar Fanboys, die ich in ihrem Einsatz für DAB immer kräftig belächle.

Das ist der Wunschgedanke vieler großer Privatradios, die immer noch wie eine Klette am Geschäftsmodell UKW kleben und genau diesen Stuss in die Welt posaunen. Auch hier ist Fakt, dass DAB+ wesentlich erfolgreicher ist als so mancher Meier es gerne darstellt. Realsitisch eingeschätzt sind DAB+ Radios nicht die Trendprodukte wie Smart Speaker, aber die Reichweiten/Verkaufszahlen sind doch inzwischen ordentlich, mit afaik inzwischen 12 Millionen Menschen, die in Deutschland bereits DAB+ Radios haben und - und genau das ist das hüpfende Komma - darüber nicht Produkte bei Rewe ordern, das Licht anmachen, Pizza bestellen oder Unterwäsche bei Schiesser, sondern: Radiohören!
 
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Ich glaube dass der Herr von Antenne Thüringen implizit recht haben könnte, was den Durchschnittshörer angeht: auf Alexa gibt es grundsätzlich nichts zum auswählen. Man muss einfach sagen, was man hören will. Und da mag es durchaus so sein, dass man - weil einem nichts besseres einfällt, wenn so eine Alexa da steht - dann sagt, sie soll Antenne Thüringen spielen, wenn man das bisher so von UKW gewohnt war, da den Sender einzuschalten.

Auf DAB+ ist man eher geneigt, die Radioliste durchzuscrollen und sieht dann durchaus eingängige Sendernamen wie Schlagerparadies, Absolut relax, etc. wo der Name schon Programm ist. Und plötzlich hört man gar kein Antenne Thüringen mehr. Oh wie schade...
 
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