Alexa vs. DAB+, oder: Der bislang dümmste Tweet des Jahres

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Hier schreibt der Autor des "bislang dümmsten Tweets des Jahres"... Danke dafür.

Wer den Tweet wirklich gelesen hat, wird festgestellt haben, dass ich lediglich eine nicht repräsentative, sehr kleinräumige, aber doch auch eindrucksvolle aktuelle Marktsituation schildere. Und die Frage stelle, ob es hier im Weihnachtsgeschäft auch schon Zahlen aus dem Gesamtmarkt gibt. Sonst nichts. Keine Wertung, kein Vergleich. Ich habe überhaupt nichts gegen DAB+ und glaube auch nicht, dass smartspeaker die Heilsbringer von Radio sind. Am Ende wäre es mir egal, auf welchem Weg der Radiohörer der Gattung Radio/Audio treu bleibt. Allerdings ist die zusätzliche Ausstrahlung von DAB+ neben UKW für mittelgroße landesweite Sender wie ANTENNE THÜRINGEN nicht parallel finanzierbar, während dem der ÖR-Rundfunk bei DAB+ eine Vollfinanzierung genießt. Das ist kein Jammern, das sind Fakten. Vermutlich wird die kurzfristige Zukunftsmusik auf verschiedenen Sendewegen spielen und jeder muss sehen, wo er bleibt. Und wir werden sehen, für welchen Weg sich der Markt/Hörer mittelfristig entscheidet.

Herzliche Grüße,
Marco Maier
ANTENNE THÜRINGEN
 
Allerdings ist die zusätzliche Ausstrahlung von DAB+ neben UKW für mittelgroße landesweite Sender wie ANTENNE THÜRINGEN nicht parallel finanzierbar, während dem der ÖR-Rundfunk bei DAB+ eine Vollfinanzierung genießt.

Lieber Herr Maier,

Respekt, hier öffentlich Stellung zu nehmen. Dass Smart-Player nicht nicht die Rettung für Radiosender sind. Einverstanden. Ob DAB+ ein Erfolg wird - ich weiß es auch nicht. Auch einverstanden.

Aber das Argument, dass der Simulcast nicht finanzierbar sei, halte ich für dünnes Eis.

Ein mittelgroßer Sender wie Antenne Thüringen dürfte einen (Netto-)Umsatz i.H.v. 10 Mio. Euro machen. Zumindest war er da einmal. Möglicherweise liegt er jetzt nur noch bei 8 Mio. Euro. Aber sei es drum. Bei einer zurückhaltend unterstellten Rendite von 10% blieben so immer noch rund 1,6 Mio. Euro Gewinn. Und er war bei Antenne Thüringen mal deutlich höher.

Wenn wir da einmal die Kosten für den Simulcast gegenrechnen, wären das bei der Daumenregel 1 Cent pro Einwohner bei rund 2,6 Mio. Einwohnern mal schlappe 21 TEUR. Lassen Sie es bei der Topographie 50 TEUR p.a. sein. Dem stehen unterstellte 1,6 Mio. Euro Gewinn gegenüber. Es gibt Unternehmen, die wären über Renditen von über 2-3% froh. Das dies Antenne Thüringen nun an den Rand der Existenz bringen würde, halte ich für ein Gerücht. Es sei denn, die Zahlen in Weimar hätten sich so schlecht entwickelt (was ich jedoch nicht glaube). Dann käme allerdings das wirtschaftliche "Aus" ohnehin über kurz oder lang. Allerdings stellt sich die Frage, und da bin ich bei Ihnen, was der Simulcast an Hörern bringt. Im Prinzip könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass der Simulcast sich auf die Reichweite bei der derzeitigen Endgerätepenetration faktisch überhaupt nicht auswirkt. Plump formuliert, sind derzeit die unterstellten 50 TEUR für den Simulcast (korrigieren Sie mich, wenn die Zahl völlig falsch ist, aber auch 100 TEUR bei der unterstellten Rendite nicht existenziell) rausgeschmissenes Geld sind. Aber dann sollten Sie (stellverstretend für Ihre Kollegen) das dann auch so verargumentieren und nicht immer die existenzielle Frage stellen ;). Wie gesagt, ich meine nicht Sie, sondern die Branche insgesamt. Die Argumentation, dass der Simulcast die Sender wirtschaftlich gefährden würde, halte ich für ein Sackgassenargument.
 
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Es gibt ja durchaus eine Vergleichsgeschichte. Im benachbarten Sachsen sieht es auf DAB auch nicht viel besser aus. Ausser den mdr-Programmen ist da auch nur der Bundesmux zu haben. Seit geraumer Zeit ist dort aber zu "Testzwecken" R.SA im mdr-Muxx vertreten. Die Ausstrahlung wurde sogar verlängert. (Rein theoretisch noch bis zum 14.02.18. Was danach passiert ist bisher unbekannt.) Dem Vernehmen nach soll man mit den Ergebnissen der Ausstrahung durchaus zufrieden sein. Vielleicht einfach mal nachfragen bei den Kollegen in Sachsen, obs wirklich was gebracht hat. Vielleicht ist das erhellender als so ein subjektiver Vergleich von verkauften Alexas mit DAB-Empfängern.
 
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Zunächst einmal toll, dass Sie hier an der Diskussion teilnehmen. Inzwischen wurde Ihr Tweet ja auch durch Trumps roten Knopf abgelöst :D

Wer den Tweet wirklich gelesen hat, wird festgestellt haben, dass ich lediglich eine nicht repräsentative, sehr kleinräumige, aber doch auch eindrucksvolle aktuelle Marktsituation schildere.

Und ich bleibe dennoch dabei, dass es sich um einen Vergleich von Äpfeln mit Birnen handelt. Es wurden auch mehr Woks als Schlitten verkauft, obwohl man auch mit Woks rodeln kann :)

Allerdings ist die zusätzliche Ausstrahlung von DAB+ neben UKW für mittelgroße landesweite Sender wie ANTENNE THÜRINGEN nicht parallel finanzierbar

...und genau das bezweifle ich. Denn in allen Radiomärkten Deutschlands, in denen es bereits ein größeres Angebot über DAB+ gibt, da sind Ihre Kollegen plötzlich auch auf DAB+. Und manchesmal vergeht zwischen "ist nicht finanzierbar", "lässt sich nicht abbilden" und einer Aufschaltung gerade einmal ein paar Wochen - siehe RPR.1 in Rheinland-Pfalz.

Mir ist bewusst, dass Sie und die meisten Ihrer Kollegen DAB+ nicht mögen. Es ist irgendwo ein Anachronismus, es ist ein lineares Medium, dass keine Personalisierung zulässt (Werbung, Inhalte), es gibt weit mehr Konkurrenten als über UKW.

Aber ich finde, dass Sie auch Chancen verspielen. In UK sind es vor allem die Ableger bekannter Hörfunkmarken (Absolute Radio mit inzwischen 6 DAB Programmen, Kiss FM mit Ablegern u.a.), die zu einem Boom beitragen. Ein "Antenne Thüringen 80er" oder ein "Antenne Thüringen Rock" z.B. wäre auf DAB+ ein echter Mehrwert. Aber so weit braucht man ja gar nicht gehen: Ihre Jugendwelle Top 40 ist auf UKW eine reine Städtekette, dort wo man sie nicht auf UKW hören kann, fehlt oft eine gute Mobilfunkversorgung als Alternative. Der MDR hätte in seinem Bouquet einen Sendeplatz zur Verfügung gestellt (Auskunft der TLM), aber Sie wollen ja nicht.

Sie können von "Glück" reden in einem sehr überschaubaren Hörfunkmarkt zu leben. Gäbe es mehr digitale Konkurrenz, wären Sie schneller auf DAB+ als ich hier schreiben kann. Dann würde es plötzlich auch mit der Finanzierung klappen.

Noch etwas: Digitalradios mit DAB+ sorgen für eine hohe Kundenzufriedenheit, die Kunden schätzen vor allem die einfache Bedienung der Geräte. Laut Digitalisierungsbericht fällt auch das von Ihren Kollegen so gerne als Zukunft gepriesene Internetradio schnell in die Bedeutungslosigkeit, sobald das erste DAB+ Radio im Haushalt steht. Das hatte sogar mich überrascht...
 
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Warum sollte Antenne Thüringen in eine Technik investieren, die vielleicht als Hörer zum Ausprobieren, wie bei mir, ganz spaßig sein mag, sich aber nie im Zeitalter von Internet und den damit verbundenen Möglichkeiten durchsetzen wird, allein schon aus dem Grund, weil hier jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht.
Krasse Gegensätze sind ja allein schon Bayern und NRW.
In UK sind es vor allem die Ableger bekannter Hörfunkmarken (Absolute Radio mit inzwischen 6 DAB Programmen, Kiss FM mit Ablegern u.a.), die zu einem Boom beitragen.
Dabei vergisst du aber eins : In UK wurde in Sachen DAB / DAB+ damals auch alles richtig gemacht, daher ist dieses System dort so erfolgreich und bekannt.
DAB gab es dort wie hier bereits seit Anfang 2000, zu Zeiten, wo noch nix mit Internet und Co. war, allerdings gab es in UK eine große Auswahl an Programmen und bezahlbare Endgeräte.
Das alles gab es hier damals nicht, wodurch das System scheiterte.
Heute kommt DAB+ in Zeiten von Internet-Flatrates etc. zu spät.
Es bildet vielleicht einen Mehrwert, mehr aber auch nicht.
 
@Peppi, ich würde dir im Prinzip recht geben, würden Zahlen nicht eine andere Sprache sprechen. Gut, die Meinungen gehen auseinander, ob 15% Marktdurchdringung und über 10 Mill. verkaufte DAB+ Geräte nach sechs Jahren ein Erfolg sind, aber im Vergleich zum alten DAB-Standard (500.000 verkaufte Radios in 10 Jahren) sind sie es in jedem Fall.

Und wären die Veranstalter nicht so ablehnend, würde es nicht so viele Bremsklötze geben (auch in der Politik), dann wäre DAB+ schon viel weiter. So kann es tatsächlich passieren, dass andere digitale Devices DAB+ den Rang ablaufen. Aber da besteht dann halt auch die Gefahr, dass über diese kein Radio mehr gehört wird. Ich kenne eine Umfrage, wonach nur 2% ein Smartphone zum Radiohören nutzen. Smart Speaker sind da etwas erfolgreicher.

Btw, zum Eingangsposting: Bei dem Vergleich vergessen viele, dass ein Smart Speaker letztendlich "nur" ein Lautsprecher ist. Theoretisch könnte man einen DAB+ Chip implementieren oder ein DAB+-Gerät anschließen. Macht freilich keiner, da dem Nutzer es völlig egal ist, wie das Radioprogramm zu ihm gelangt. Ich wette, für 99% spielt Alexa Radio, und nur 1% weiß, dass es aus dem Internet kommt.
 
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Meine persönliche Einschätzung - und die basiert darauf was ich so im Freundeskreis mitbekomme - ist, dass man Alexa eher sagt sie soll Klassik oder Jazz oder House spielen. Oder was von Interpret XY. Jedenfalls in meiner Generation schaltet man zum Radio hören das Radio an.
 
... ob 15% Marktdurchdringung und über 10 Mill. verkaufte DAB+ Geräte nach sechs Jahren ein Erfolg sind.[/USER]

10 Millionen verkaufte Geräte bedeuten nicht automatisch 10 Millionen genutzte Geräte. Was bringt ein Gerät im Karton im Keller? Wohl nur Eins: Gute Verkaufszahlen. Diese Zahlen sagen gar nichts über die Nutzung aus.
 
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Meine persönliche Einschätzung - und die basiert darauf was ich so im Freundeskreis mitbekomme - ist, dass man Alexa eher sagt sie soll Klassik oder Jazz oder House spielen. Oder was von Interpret XY. Jedenfalls in meiner Generation schaltet man zum Radio hören das Radio an.

Ist auch bislang meine Erfahrung. Sehr stark optimiert auf die Streaming Dienste. Interessant finde ich die Kooperation von Google und DLF, die für die Nachrichten, die jeweils letzte Ausgabe der Deutschlandfunk Nachrichten abspielt.
 
10 Millionen verkaufte Geräte bedeuten nicht automatisch 10 Millionen genutzte Geräte. Was bringt ein Gerät im Karton im Keller? Wohl nur Eins: Gute Verkaufszahlen. Diese Zahlen sagen gar nichts über die Nutzung aus.

Das ist richtig, und dafür gibt es ja künftig auch die gestützte DAB+ Abfrage in der MA (also mit Namensnennung) - trotz heftiger Widerstände von Platzhirschen. Selbe Akteure fordern übrigens auch, ab sofort Digitalradiosender nicht mehr in der FAB Bayern abzufragen, weil die Zahlen für DAB+ (kein Witz) zu gut waren. Sensationell war übrigens bereits das Ergebnis von Radio Schlagerparadies in der MA, obwohl bisher nicht gestützt abgefragt. Du kannst davon ausgehen: Jeder, der ein DAB+ Radio kauft, der nutzt es auch und lässt es nicht im Keller verstauben (sonst hätte er nicht Geld dafür ausgegeben). Bei UKW Radios sieht das freilich anders aus, da hat fast jeder irgendwo Altgeräte in der Schublade. Daher hinken auch Vergleiche zwischen 200 Millionen UKW- und 10 Millionen DAB+-Radios in deutschen Haushalten.

Bei immer mehr DAB+ Radios im Handel kann es freilich auch passieren, dass so mancher ein solches durch Zufall kauft (weil er einfach gerne ein neues Radio hätte). Und weil er nach dem DAB+ Suchlauf Antenne Thüringen nicht in der Senderliste hat auf UKW wechselt. Oder - im schlimmsten Fall für Herrn Meier - einen anderen Sender entdeckt :)
 
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Das denke ich auch. Ich habe letzte Woche zu meiner Überraschung festgestellt, dass sogar in großen Supermärkten mit Elektroabteilung auf dem Land inzwischen billige Radios mit DAB+ stehen.

Und genauso wie ich auf meinem Smart-TV auch über Zattoo Fernsehen könnte, schaue ich halt dann doch lieber über Kabel und Sat.
 
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Bei immer mehr DAB+ Radios im Handel kann es freilich auch passieren, dass so mancher ein solches durch Zufall kauft (weil er einfach gerne ein neues Radio hätte). Und weil er nach dem DAB+ Suchlauf Antenne Thüringen nicht in der Senderliste hat auf UKW wechselt. Oder - im schlimmsten Fall für Herrn Meier - einen anderen Sender entdeckt :)

Das kann ich so nur unterstreichen. Jemand der entweder in Süd Thüringen oder in Nordbayern an der thüringischen Grenze wohnt und ein DAB+ Radio kauft, der schaltet das ein, macht einen Suchlauf und findet dann weder Antenne Thüringen oder Landeswelle oder Radio Top 40, aber dafür batzenweise Radiosender aus Bayern, sowohl privat und auch öffentlich rechtlich und dazu noch den kompletten MDR, da wird man nicht wieder auf UKW wechseln, nur um Antenne Thüringen zu hören, sondern sich entweder für MDR Thüringen oder für einen bundesweiten Sender (KULTRADIO, Rock Antenne, egoFM etc.) entscheiden.

Da ich viel KULTRADIO und Bayern 1 höre und auch manchmal nach Thüringen fahre, kann ich bestätigen, dass diese Sender auf der 10B aus Oberfranken und stellenweise auf der 10A aus Unterfranken problemlos im gesamten Landkreis Sonneberg und sogar bis rauf nach Suhl zu empfangen sind und das ist in Thüringen schon einmal ne große Fläche.
 
Ich bin übrigens etwas irritiert. Warst Du, liebe Gegenstromanlage nicht erklärter Gegner von DAB+, bevor Du plötzlich ein glühender Verfechter von DAB+ wurdest? Habe ich etwas verpasst?

Ich war weder erbitterter Gegner noch glühender Befürworter, sondern versuche aktuelle Entwicklungen zu beurteilen. DAB hatte vor nicht allzulanger Zeit einmal ein 'Zwischenhoch', von einem Boom will ich gar nicht reden. Immerhin hatte es ausgereicht, daß die Anbieter hier in Hamburg die Technik nicht mehr ignorieren und nun teilnehmen. Aber aktuelle Entwicklungen sprechen dafür, daß wir die Technologie DAB vielleicht nur 10, 15 Jahre haben werden. Ob sich dafür der momentane Aufwand lohnt???

Der gesunde Menschenverstand sagt mir, daß sich die Technik Welt einmal wieder ändert. Warum? Weil man bei Neueinrichtungen künftig keine Radios mehr kaufen braucht. Im vernetzten Kühlschrank ist ein Sprachassistent eingebaut, der kann Radio. Die Wohnzimmercouch ist ab Werk mit einem Soundsystem ausgestattet, das kann ebenfalls Radio. Der Spiegelschrank im Bad hat Alexa serienmäßig und kann Radio. Das Bett sowieso. Radios als physische Geräte werden aussterben, Amazon, Google, Apple, Samsung, aber auch kleinere Unternehmen wie Sonos ringen derzeit um die gesamte Möbel-, Elektro-, Automobil und sonstige Branchen, um vernetzte Technik überall einzubauen. Werft nur mal einen Blick auf die gerade laufende CES in Las Vegas. Radios gibt es da nicht mehr zu sehen, dafür sprechende Kaffeevollautomaten mit Sprachassistent, die auch Radio spielen können. Das, was du, lieber @Der Radiotor im Eingangsposting ins Lächerliche gezogen hast, wird es wirklich bald geben!

Was das für das Radio bedeutet? Es muss sich wandeln, sonst wird es aussterben. Es ist aber eine große Chance für Audio: Der nichtssagende Phrasendrescher im Dudelfunk wird überflüssig, Personalities bekommen wieder Bedeutung. Und Moderatoren, die etwas zu sagen haben. Dafür muß die Branche aber erst einmal aufwachen, denn digitale Innovationen? Weitgehend Fehlanzeige. Eine löbliche Ausnahme ist Klassik Radio, die aus meiner Sicht als erste erkannt haben, wie Radio auch in 10 Jahren noch funktionieren kann.
 
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Wir haben uns auch eine Sonos One mit Alexa zugelegt und der eigentliche Grund lag darin, dass wir schon einen Sonos Play 1 hatten und die beiden miteinander koppeln wollten und können. Das Zusatzpaket "Alexa" reizte mich dann doch, da ich das Feature witzig finde.

Alexa lässt mich aber auch faul sein, so muss ich am Frühstückstisch nicht mehr aufstehen, wenn ich die Lautstärke ändern will, sonder gebe halt die Anweisung. Zudem betet Alexa mir den Wetterbericht runter, erklärt mir Begriffe und Namen (Alexa, wer ist Karl Marx, z.B.), etc.

Wenn ich sage, "Alexa, spiel SWR3", wird der Sender eingeschaltet. Das Gleiche bei SWR1 und da sagt sie als Bestätigung noch zusätzlich: "SWR1 Rhineland-Palatinate wird auf Sonos One Küche (Standort) gespielt".

Während den Feiertagen konnte man sagen: spiel Weihnachtsmusik und es entsprechende Musik von einem Radiosender(?), auf dem nur Weihnachtsmusik läuft, ohne Moderation und Nachrichten.

Möchte ich einen Song hören, greift Alexa auf die Amazon Music Unlimited Datenbank zu und spielt den Song. Es sollen dort wohl 40 Millionen Songs hinterlegt sein, kostet aber auch eine Gebühr monatlich.

Ich habe eben mal etwas experimientiert: sage ich, spiel Bayern3, nimmt sie den Sender aus der TuneIn-Liste (TuneIn habe ich wohl auch...), sage ich aber spiele N-Joy, erkennt sie nur Joy Devision (die Band) und spielt deren Song Transmission...

Ich gehe davon aus, dass man die Radiosender, die man via Alexa hören möchte, in einer seiner Listen abgelegt hat, oder man hat eine entsprechende App (Radio.de zB.), sofern diese von Alexa erkannt wird.

Ich finde übrigens Alexa und DAB+ in beiden Maßen interessant, es kommt mir nur auf das Einsatzgebiet an: zuhause und in einem WLAN-Netz ist Alexa interessant, im Auto oder auf der Arbeit wäre DAB+ wieder sinnvoller. Da aber die künftigen Kfz auch über WLAN verfügen werden, muss man sehen, was sich am Ende durchsetzt.
 
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Im vernetzten Kühlschrank ist ein Sprachassistent eingebaut, der kann Radio. Die Wohnzimmercouch ist ab Werk mit einem Soundsystem ausgestattet, das kann ebenfalls Radio. Der Spiegelschrank im Bad hat Alexa serienmäßig und kann Radio. Das Bett sowieso. Radios als physische Geräte werden aussterben, Amazon, Google, Apple, Samsung, aber auch kleinere Unternehmen wie Sonos ringen derzeit um die gesamte Möbel-, Elektro-, Automobil und sonstige Branchen, um vernetzte Technik überall einzubauen.

Okay. Na dann weiß ich, was ich künftig als erstes mache, wenn ich mir eine neue Couch kaufe, die Alexa eingebaut hat: Die eingebaute Blechbüchse rausschrauben und hochkant aus dem Fenster werfen!!!

Es ist einfach unglaublich, wie wir aktuell unser ganzes Leben den großen Internetkonzernen zum Fraß vorwerfen. Diese ganze Naivität im Hinblick auf IP erinnert mich an Zeiten, als die Titanic als unsinkbar galt. Ich bin jetzt mal polemisch: Ich würde mich sooooo freuen, wenn Hacker reihenweise selbstfahrende Autos an die Bäume jagen und dabei schöne tödliche Unfälle provozieren, ohne dass es jemandem auffällt. Oder wenn unschuldige Bürger im Knast landen, weil jemand die eigene Identität geraubt und damit Straftaten begangen hat.

Daher freue mich täglich aufs neue, dass ich Radio anonym über DAB+ hören kann, ohne dass Radiosender und die werbetreibende Wirtschaft auf der anderen Seite mitlauschen und aufgrund diverser verknüpfter Konten mehr über mich erfähren. Datenmissbrauch wird nochmal ein ganz großes Thema werden.

Ich will Radio hören und dabei anonym bleiben. Unter anderem daher kämpfe ich für DAB+!
 
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kann man mit der auch flirten und vielleicht noch mehr? "Alexa, ich will dich hier und jetzt sofort"....Geht das?
 
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Das größte Problem bei Alexa ist, dass viele Radiosender nur mit Nennung des Städtenamens erkannt werden (wenn überhaupt). Wenn ich also bspw. Funradio über TuneIn starten möchte, dann geht das nur über den umständlichen Befehl: "Alexa, spiele Funradio Paris über TuneIn" und auch dann wird das häufig nur mit viel Glück erkannt. Dass Alexa dazu lernt und meine Vorlieben kennt, kann ich jedenfalls nicht feststellen. Viel zu häufig werden falsche Sender oder auch Amazon Music gestartet. Ich habe es bis heute noch nicht geschafft, das Trance-Webradio "AH.FM" per Sprachbefehl zu starten. So etwas "Kompliziertes" geht leider nur manuell per Smartphone-App, die unglaublich langsam und untauglich ist für die alltägliche Bedienung (das Starten der App und das Laden eines Menüpunkts erfordert ca. 10 Sekunden, zudem reagiert die App extrem langsam auf Benutzereingaben, d. h. der Wecker, den ich gelöscht habe, verschwindet auch erst nach ein paar Sekunden – warum auch immer). Wer seine Hörer über Alexa erreichen möchte, muss daher einen eigenen Skill anbieten und seine Hörer darauf hinweisen, denn diese Skills muss man als Alexa-Nutzer auch erst aktivieren.
 
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