Alle bauen ab - wie soll das weitergehen?

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Mona_Ffm

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Eben habe ich diese Pressemitteilung des NDR gelesen:

http://www.radioszene.de/62813/ndr-wirtschaftsplan-2014.html

Vom SWR weiß ich ähnliches, ebenso von SR, hr und BR. Alle bauen ab, werfen Leute raus bzw. (im redaktionellen/programmlichen Bereich) geben Freien keine Einsätze mehr. Verträge (auch für Fest-Freie) sind zeitlich befristet. Wer nicht das Glück hat, einen 20 Jahre oder noch älteren entfristeten Vertrag in Festanstellung zu haben, der hat Pech gehabt. Bewerbungen bei ARD-Sendern im programmlichen Bereich sind so aussichtslos geworden, dass ein Job als Bauarbeiter wahrscheinlich sinnvoller ist als zu Radio oder Fernsehen zu geben.

Aus Sicht der „Alten“ ist es natürlich sehr bequem, sich auf einer unbefristeten Festanstellung auszuruhen und die ruhige Kugel schön bis zur Pensionierung zu schieben. Natürlich gibt es rühmliche Ausnahmen von alten Hasen, aber sind wir doch mal ehrlich: Wer fest im Sattel sitzt, braucht sich um die Qualität seiner Arbeit keine Gedanken zu machen.

Unsereins (unter 40, abituriert, studiert, volontiert, 15-20 Jahre Berufserfahrung) wird die Chance verwehrt, bei einem öffentlich-rechtlichen Sender Fuß zu fassen. Wer nicht gerade das Glück hat, sich über Vitamin B ein Volo zu erschleimen und dann als Fest-Freier übernommen zu werden, muss draußen bleiben.

Wird das Programm künftig nur noch von Alten und Volos gemacht? Oder gibt es noch eine ARD-Anstalt, die sich trotz Spardiktat noch fähige Leute leistet und erkennt, dass es sich lohnt, seine Redaktionen mit Talenten zu bestücken?
 
Wie ich schon sagte: Es gibt unter den "Alten" duraus rühmliche Ausnahmen, keine Frage. Jedoch halte ich es für bedenklich bis fatal, wenn Volos und Langzeitpraktikanten, gerne auch unentgeltlich beschäftigt, das Prorgamm stemmen. Mir ist eine Nachrichtenredaktion innerhalb der ARD bekannt, die ausschließlich aus Volos besteht - mit deutlichen Auswirkungen auf das Endergebnis.

Grundsätzlich beobachte ich einfach seit Jahren eine Abwärtsentwicklung, die mich sorgenvoll stimmt. Sowohl im Hinblick auf das Programm als auch im Hinblick auf Beschäftigungsperspektiven.
 
Jedoch halte ich es für bedenklich bis fatal, wenn Volos und Langzeitpraktikanten, gerne auch unentgeltlich beschäftigt, das Prorgamm stemmen.

Radioprogramm? WO?

Die "Alten" sind gezwungen bis zur Pensionierung die Klappe zu halten und die "Neuen" haben "Programm" runterzududeln, was befohlen wird! In der Tat ist der Job des Bauarbeiters sinnvoller. Das hast Du schon richtig erkannt!
 
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In der PM steht das Wort "sozialverträglich" und "11,5 Positionen". Davon können T-Systems-Mitarbeiter (da gehts um 6000 Stellen) derzeit nur träumen.
 
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Deshalb ist der logische Werdegang eines heutigen Moderators auch vom Privatradio zu den Öffis und selten ist der Wechsel umgekehrt. Bob Murawka wäre vielleicht auch besser bei SWR1 geblieben, statt von dort wieder zu RPR zurück zu kehren. Oder will der dort bis 65 die Chartgrütze und zwischendurch ein paar olle Maxis anpreisen?

Jeder mault und lästert über die ÖR Programme. Bloß nicht die, die ihre Schäfchen dort im Trockenen haben...
 
Bob Murawka wäre vielleicht auch besser bei SWR1 geblieben, statt von dort wieder zu RPR zurück zu kehren. Oder will der dort bis 65 die Chartgrütze und zwischendurch ein paar olle Maxis anpreisen?

Und bei SWR1 ? ---> Dudeln die was anderes? ---> OK, statt Chartgrütze halt Oldiegrütze und die "Maxis" bleiben gleich ganz im Keller. Praktisch angeschimmelte Musik, was einem ja auch aus dem Nabel läuft mit der Zeit.

Wie war das mit der Ö3 Programmbeschwerde?

KRONEHIT-Geschäftsführer Ernst Swoboda: "Das im Vergleich zu allen anderen öffentlich-rechtlichen Radiosendern in Europa geradezu überbordende reine Unterhaltungsangebot in den ORF-Radios, vor allem natürlich auf Ö3, und das konsequente Negieren des Programmauftrags in den Sparten Kultur, Sport und Information führt zum einen zu einer dem Gesetz klar widersprechenden Verzerrung des Radioangebotes am Markt, zum anderen aber vor allem aus der Sicht des Radiokonsumenten dazu, dass dieser für seine Rundfunkgebühren de facto NICHTS erhält. Denn der ORF bietet vor allem auf dem bei weitem meist gehörten ORF-Radiosender Ö3 nur das an, was man als Radiohörer auch ohne Gebühren auf Privatsendern hören kann. Das ist ein unhaltbarer Zustand und wir möchten den Behörden mit unserer Beschwerde die Gelegenheit geben, das abzustellen." Quelle: http://www.voep.at/aktuell/380-kronehit-und-voep-bringen-orf-programmbeschwerde-ein.html

*lach* ---> Der Ö/R Rundfunk bietet also für seine Gebühren defacto NICHTS an! Und die Privaten also auch, nur halt kostenlos? o_O Ich weiss jetzt nicht, was schlimmer ist! Immerhin gibt Hr. Swoboda selbst zu, Geschäftsführer eines für den Hörer kostenloses NICHTS zu sein.
 
Unsereins (unter 40, abituriert, studiert, volontiert, 15-20 Jahre Berufserfahrung) wird die Chance verwehrt, bei einem öffentlich-rechtlichen Sender Fuß zu fassen. Wer nicht gerade das Glück hat, sich über Vitamin B ein Volo zu erschleimen und dann als Fest-Freier übernommen zu werden, muss draußen bleiben.
In vielen anderen Berufsfeldern ist es doch inzwischen ganz genauso.
Selbst ein gutes Hochschuldiplom ist heute kein Garant mehr für einen sicheren Job.
Ich kenne zahlreiche Akademiker, die gleich mehrere Honorarstellen im Bildungsbereich wahrnehmen und dabei so wenig verdienen, dass sie nebenbei noch Hartz IV beziehen müssen oder sie gehen Tätigkeiten nach, für die sie völlig überqualifiziert sind.

Die Zeiten, wo einem mit nach Absolvierung eines Studiums alle Wege offenstanden, sind längst vorbei.
Gerade wenn man ein "nicht-marktrelevantes" Fach studiert hat, muss man froh sein, wenn man in dem jeweiligen Bereich eine befristete halbe Stelle findet.

Es kommt heutzutage nicht mehr darauf an, dass, sondern vor allem was man studiert hat.
 
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Unsereins (unter 40, abituriert, studiert, volontiert, 15-20 Jahre Berufserfahrung) wird die Chance verwehrt, bei einem öffentlich-rechtlichen Sender Fuß zu fassen. Wer nicht gerade das Glück hat, sich über Vitamin B ein Volo zu erschleimen und dann als Fest-Freier übernommen zu werden, muss draußen bleiben.

Wird das Programm künftig nur noch von Alten und Volos gemacht? Oder gibt es noch eine ARD-Anstalt, die sich trotz Spardiktat noch fähige Leute leistet und erkennt, dass es sich lohnt, seine Redaktionen mit Talenten zu bestücken?

Das ist eine sehr typisch deutsche Aussage:

1. Sie sind neidisch auf die Menschen , die, ob jung oder alt, bei den ö-r arbeiten.

2. Sie unterstellen allen "jungen" Mitarbeitern beim Ö-R, dass diese dort lediglich über "Vitamin B" hingekommen sind, weil Sie es selbst nicht geschafft haben.

Wie wäre es, wenn Sie ernsthaft Ihre Qualifikation und Ihr Talent hinterfragen würden, anstatt Menschen, die das, was Sie so gerne wollen, geschafft haben, zu diffamieren?

Jahrelange Berufserfahrung haben Sie wo erlangt?

Studium und Abi sind gut, aber das allein reicht zum Glück bei Radio und Fernsehen nicht aus.

Wenn ich Ihre angegeben Jahre zusammenrechne, sind Sie nun auch nicht wirklich "jung", oder? Ist es nicht eher so, dass Sie die unsichere Beschäftigung bei den Privatsendern gern gegen die von Ihnen so kritisierte Sicherheit der Öffis tauschen wollen?

Ich kenne im übrigen jede Menge talentierte junge Menschen, die in den letzten Jahren bei den ö-r Sendern Fuß gefasst haben. Und zwar ohne "Vitamin B" und Geschleime. DasTalent hat ausgerecht.
 
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Ist es nicht vielmehr so dass die wirklich (erfolg)reichen Leute selten eine Universität von innen gesehen haben, aber ein feines Näschen für Marktlücken, eine gute Peilung für Trends und gesellschaftliche Strömungen und ein Händchen für den richtigen Umgang mit Mitarbeitern und Kunden haben? Menschen, die weltoffen und phantasiebegabt sind, Ideen mithilfe anderer in die Tat umsetzen, das Kapital in die richtigen Kanäle lenken und gut delegieren können?

Gerade die gewinnträchtigen Startups im Internet lehren uns dass vielseitig interessierte, aufgeweckte aber nicht unbedingt bestens ausgebildete ("hochqualifizierte") Menschen oft wesentlich mehr Geld an Land ziehen und größere Projekte stemmen können als fachlich beschlagene Studienabgänger mit Diplom oder Doktorhut. Um im Leben seinen Schnitt zu machen braucht es mehr als profunde Kenntnisse in Einzeldisziplinen, man braucht auch die kybernetischen Fähigkeiten eines Generalisten sowie ein gerüttelt Maß an Kreativität, Unternehmergeist und Handlungskraft, um Projekte Gestalt annehmen zu lassen und nicht zum Opfer des bereits in Universitäten hochgehaltenen Untertanengeistes mit seinen Subordinations- und Hierachiereflexen zu werden.
 
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Studium und Abi sind gut, aber das allein reicht zum Glück bei Radio und Fernsehen nicht aus.

Da hast Du sehr recht! Hauptschule ohne Quali reicht für das heutige Radio vollkommen aus. Warum sollte sich ein Abiturient für so einen Mist noch hingeben? Was will der da überhaupt, wenn er nicht gerade als Nachrichtensprecher dort arbeitet? Eines Tages bekommt Ihr keine Leute mehr, weil jemand, der studiert hat, Geld verdienen will und bestimmt nicht für fast umsonst ein vorgegebenes Programm am Laufen halten möchte. Ich bin heute direkt froh darüber, nicht vors Mikro gekommen zu sein! Sie wollten mich damals nicht, ok! Damit kann ich leben, doch heute verdiene ich in meinem Medien-Job mehr, als als Radiomoderator. Ich habe kein Abi, nur Realschule, aber das juckt mich heute nicht mehr.

Der Job vor dem Mikro reizt die Masse noch sehr, derweil sind die Jobs hinter dem Mikro viel, viel besser bezahlt! Wenn ich mir vorstelle, meine Radiomoderation bestünde nur noch aus gekünsteltem Lachen, als "Wetterprofi", als Verkehrsfunkmelder-Ansager, als Knöpfchendrücker ... ---> Sorry, für sowas braucht man kein Studium. Das kann jeder HartzIV-Empfänger besser, samt Alkoholrausch. Da ist ja Müllsammeln in U-Bahnen noch attraktiver ...

Ich kenne im übrigen jede Menge talentierte junge Menschen, die in den letzten Jahren bei den ö-r Sendern Fuß gefasst haben. Und zwar ohne "Vitamin B" und Geschleime. Das Talent hat ausgereicht.

Das glaube ich! Zum Knöpfchendrücken braucht es ja nicht viel "Talent" ... ---> Und das aktuelle Wetter in meinem Sendegebiet könnte ich auch problemlos moderieren, auch ohne Abitur, brauche ja nur aus dem Fenster zu sehen! Das ist verschenktes Abitur! Rechtsanwalt, ja ... das ist gut! Abmahnungen ohne Ende und Ihr seid reich! Wenn nur 50% freiwillig zahlen, ist die Portokasse stets sehr gut gefüllt!

Im Grunde möchte heute jeder "Chef" einen 20-Jährigen Mitarbeiter mit 20-Jähriger Berufserfahrung! So schaut es doch aus ... / Viel Spaß beim Suchen ...
 
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Nicht wenige Nachrichtensprecher - insbesondere bei den örA - haben eine Schauspielausbildung. Abgesehen davon, müssen auch die persönlichen Eigenschaften stimmen: Allgemeinbildung, Intelligenz, Aufmerksamkeit und Ausdrucksstärke. Geseire in Foren ist da sehr kontraproduktiv!
Ich kann Radio2010 nur beipflichten: Was in Deutschlands Bevölkerung über die Festanstellung bei örA kursiert, ist abenteuerlich. Fehlt nur noch die Illusion, dass Bedienstete dem Sprecher eiligst in Sprechpausen Sprudel einflößen, wenn der Hals trocken wird; daher auch die hohen Personalkosten :wall:
 
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Fehlt nur noch die Illusion, dass Bedienstete dem Sprecher eiligst in Sprechpausen Sprudel einflößen, wenn der Hals trocken wird...
... Sprudel nicht, aber Wein wurde kredenzt und auch nachgereicht, falls die Gesellschaft ihr zugedachtes Schöppchen in kürzerer Zeit als die der Sendung trank. - Ich kann mich genau erinnern, es war diese Sendung (womit ein Hörrundfunkbezug geschaffen wird), die der Moderator als "Weinlokal" und nicht als "polnische Kneipe, in der schwarz gebrannter Wodka" ausgeschenkt wird, bezeichnete:

 
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@Fredo: Im Zweifelsfall bin ich dann halt 20. Erstens zählt das gefühlte Alter und zweitens kann man heutzutage angeblich ja sein Geschlecht aussuchen. Da bin ich so frei und suche meine Alter und meine Berufserfahrung auch frei aus. Ausserdem bestimme ich sowieso selbst, wie spät es ist. Das nur nebenbei. Und wehe, es lacht einer, dann gibt's einen Roundhouse-Scratch!
 
Unsereins (unter 40, abituriert, studiert, volontiert, 15-20 Jahre Berufserfahrung) wird die Chance verwehrt, bei einem öffentlich-rechtlichen Sender Fuß zu fassen. Wer nicht gerade das Glück hat, sich über Vitamin B ein Volo zu erschleimen und dann als Fest-Freier übernommen zu werden, muss draußen bleiben.

Kopfrechnen = "schwach"? Wie soll das denn rein rechnerisch funktionieren?

Außerdem: ..."die Chance verwehrt"... Wieso sollte ein ÖR-Sender mehr Leute einstellen, als er benötigt? Zumal es sich in diesem Fall offenbar um erfahrene Mitarbeiter Ü30 handelt. Davon gibt es in einem ÖR-Sender aber reichlich. Die wollen natürlich talentierten Nachwuchs haben und keine "alten Hasen". Von denen haben sie selbst genug.

Ich kenne übrigens eine ganze Reihe von Privatfunkern persönlich, die später zu einem ÖR-Sender wechselten. Völlig problemlos. Sie verdienen gut und sind in einzelnen Fällen auf der Karriereleiter weit nach oben gekommen.
 
Vielleicht mal über einen Schreibtisch- und Branchenwechsel nachgedacht?

Ich habe mich nach 13 Jahren Mikrofon seinerzeit in einer Sackgasse gesehen. Bei den ÖR bin ich auch nicht gelandet (obwohl Vitamin B zur Genüge vorghanden war und bis heute noch dorthin vorhanden ist). Aber mit meiner journalistischen und akademischen Ausbildung (Volontariat, Tageszeitung, Rundfunk) hatte ich überhaupt keine Mühe, einen Job mit etwas soliderer Perspektive zu finden. Alles was ich bei Zeitung und Rundfunk gelernt habe, kann ich heute sehr gut gebrauchen und einsetzen. Handwerk ist Handwerk. Aber ich arbeite von der anderen Seite des Schreibtisches aus mit Journalisten und Medien und gebe angesichts deren Entwicklung (Print und Ton) ganz offen einen Ratschlag: Schaut, dass ihr rechtzeitig die Kurve kriegt. Zukunft hat das Ganze in seiner jetzigen Form und Entwicklung nämlich nicht.
 
Von 10 Bewerbungen, die ich im letzten halben Jahr verschickt habe, ist eine gar nicht zurückgekommen, vier wurden ohne Begründung abgelehnt, und die anderen fünf wurden abgelehnt mit folgender Begründung: "Schöne Bewerbung, tolle Zeugnisse, Sie haben sehr gute Referenzen und haben ja auch schon einiges gemacht. Ihre Arbeitsproben gefallen uns gut, Sie können gut moderieren, Ihre Beiträge sind schön, und Ihre Nachrichten haben uns aus gefallen. Ich würde Sie gerne nehmen, kann aber nicht, weil ich als Programmchef 25% Personal abbauen muss. Da kann ich leider unmöglich neue Leute einstellen. Tut mir sehr leid, ich würde gerne, aber ich kann nicht. Trotzdem weiterhin viel Erfolg!"

Das ist der Tenor, den ich mitnehme.

Es ist heute nicht mehr so wie in den 80ern und 90ern, als ich noch zur Schule ging. Damals galt folgende Grundsatzregel: "Sei gut in der Schule, dann kannste Abitur machen. Wenn du Abitur hast, kannste studieren. Dann kannste dir aaaalleeee Berufe aussuchen und wirst mal viiiieeeel mehr Geld verdienen als diejenigen, die nichtg studiert haben." Es folgten Hospitanzen und mehrere Jahre der freien Mitarbeit bei verschiedenen Sendern, und immer wieder schlugen die oben erwähnten alten Hasen in die selbe Kerbe: "Du musst studieren, du brauchst ein Volontariat, du musst dieses tun und jenes, und dann wirste auch was."

Und heute stelle ich fest: Ich kann mir noch so sehr den A*** aufreißen und gute Referenzen und schöne Arbeitsproben haben, aber was nützt es mir, wenn ich von mehreren PDs höre: "Tja, ich würde ja gerne, aber ich kann nicht, weil ich einem Spardiktat unterliege und Leute rauswerfen muss."
 
Und heute stelle ich fest: Ich kann mir noch so sehr den A*** aufreißen und gute Referenzen und schöne Arbeitsproben haben, aber was nützt es mir, wenn ich von mehreren PDs höre: "Tja, ich würde ja gerne, aber ich kann nicht, weil ich einem Spardiktat unterliege und Leute rauswerfen muss."

Ja, und? Der Spardruck ist eben nahezu überall groß (ich glaube, beim BR gerade nicht so, aber alle anderen drücken auf die Kostenbremse). Damit mußt Du Dich eben abfinden. Und wem willst Du hier überhaupt einen Vorwurf machen?
 
Wer nicht das Glück hat, einen 20 Jahre oder noch älteren entfristeten Vertrag in Festanstellung zu haben, der hat Pech gehabt. Bewerbungen bei ARD-Sendern im programmlichen Bereich sind so aussichtslos geworden, dass ein Job als Bauarbeiter wahrscheinlich sinnvoller ist als zu Radio oder Fernsehen zu geben.

Der erste Teil Deiner Aussage ist falsch. Ich kenne derzeit keinen ÖR-Volo, der nach der Ausbildung nicht dort Fuß fassen konnte.(Es sei denn er/sie wollte nicht). Von Privatsendern schaffen ebenfalls immer wieder Mitarbeiter den Sprung in den ÖR-Bereich.
Zugegeben, derzeit wird überall gespart und es gibt deutlich weniger Fluktuation. Falls es Dich tröstet: In 5 bis 10 Jahren überrollt eine gigantische Pensionierungswelle die Anstalten, dann gibt es wieder mehr Bedarf und Du bist immer noch im besten Alter.
Der Schlussteil deines Satzes ist unschlüssig. Wenn Bewerbungen aussichtslos sind, heißt das doch nicht, dass der Job sinnlos ist. (kann sein, einen Bezug gibt es aber nicht, obwohl Bauarbeiter per se ein sinnvoller Beruf ist, Redakteur bei Radio und Fernsehen z.B. Dschungelcamp nicht unbedingt)

Aus Sicht der „Alten“ ist es natürlich sehr bequem, sich auf einer unbefristeten Festanstellung auszuruhen und die ruhige Kugel schön bis zur Pensionierung zu schieben. Natürlich gibt es rühmliche Ausnahmen von alten Hasen, aber sind wir doch mal ehrlich: Wer fest im Sattel sitzt, braucht sich um die Qualität seiner Arbeit keine Gedanken zu machen.

Was sollen die "Alten" (etwa ich ? Mitte - Ende 40?) denn Deiner Meinung nach tun? Kündigen und das Feld den Jüngeren überlassen? Insgesamt ist die Kernaussage ziemlicher (sorry) Bockmist. In meinem Bereich wurde in den vergangenen Jahren jede Menge Personal gespart (d,h. Keine Neubesetzungen von Stellen) Ich habe deutlich mehr Aufgaben als "Früher" und das ich mir um die Qualität meiner Arbeit keine Sorgen machen muss ist albern.
Unsereins (unter 40, abituriert, studiert, volontiert, 15-20 Jahre Berufserfahrung) wird die Chance verwehrt, bei einem öffentlich-rechtlichen Sender Fuß zu fassen. Wer nicht gerade das Glück hat, sich über Vitamin B ein Volo zu erschleimen und dann als Fest-Freier übernommen zu werden, muss draußen bleiben.

Respekt, ich komme (Als einer Deiner alten Alten) gerade mal auf 20 Jahre Berufserfahrung, incl. Volo. Erlangt, übrigens, ohne Vitamin B und nennenswerten schleimbedingten Gesichtsverlust. Da hast Du aber einen zackigen Lebenslauf. das gefällt normalerweise den Personalentscheidern beim ÖR.
Wird das Programm künftig nur noch von Alten und Volos gemacht? Oder gibt es noch eine ARD-Anstalt, die sich trotz Spardiktat noch fähige Leute leistet und erkennt, dass es sich lohnt, seine Redaktionen mit Talenten zu bestücken?

Volos sind bei uns häufig Talente und ansonsten kann man doch nicht erwarten, dass jeder der möchte und von sich überzeugt ist, einen Arbeitsplatz eingerichtet bekommt.

Dein Posting klingt ziemlich nach beleidigter Leberwurst, weil irgendeine Bewerbung nicht geklappt hat. Trotzdem weiterhin Alles Gute.
 
Der erste Teil Deiner Aussage ist falsch. Ich kenne derzeit keinen ÖR-Volo, der nach der Ausbildung nicht dort Fuß fassen konnte.
Stimmt.
Der Schlussteil deines Satzes ist unschlüssig. Wenn Bewerbungen aussichtslos sind, heißt das doch nicht, dass der Job sinnlos ist.
Stimmt.
Insgesamt ist die Kernaussage ziemlicher (sorry) Bockmist.
Stimmt.
Dein Posting klingt ziemlich nach beleidigter Leberwurst, weil irgendeine Bewerbung nicht geklappt hat.
Stimmt.

Das hat insgesamt alles einen sehr gelblichen Anstrich. ;)
 
(...) Aber ich arbeite von der anderen Seite des Schreibtisches aus mit Journalisten und Medien und gebe angesichts deren Entwicklung (Print und Ton) ganz offen einen Ratschlag: Schaut, dass ihr rechtzeitig die Kurve kriegt. Zukunft hat das Ganze in seiner jetzigen Form und Entwicklung nämlich nicht.
Ganz genau so!
Vor einiger Zeit bekam ich das Feedback mehrerer Bekannten die sich im ÖR (unterschiedliche Anstalten) beworben hatten und der Tenor war überall in etwa derselbe wie bei Mona - oder es kam gar keine Antwort.
Nur in einem Fall kam als Antwort:
"Es tut uns leid dass wir Sie nicht einstellen können, aber Sie sind völlig überqualifiziert für unsere Ansprüche."
Von einer ÖR! Als Antwort! Und nein, er hatte sich, wie offensichtlich auch Mona, nicht als Vision Clearance Engineer beworben.

Das ist der Tenor, den ich mitnehme.

Es ist heute nicht mehr so wie in den 80ern und 90ern, als ich noch zur Schule ging. Damals galt folgende Grundsatzregel: "Sei gut in der Schule, dann kannste Abitur machen. Wenn du Abitur hast, kannste studieren. Dann kannste dir aaaalleeee Berufe aussuchen und wirst mal viiiieeeel mehr Geld verdienen als diejenigen, die nichtg studiert haben." Es folgten Hospitanzen und mehrere Jahre der freien Mitarbeit bei verschiedenen Sendern, und immer wieder schlugen die oben erwähnten alten Hasen in die selbe Kerbe: "Du musst studieren, du brauchst ein Volontariat, du musst dieses tun und jenes, und dann wirste auch was."

Und heute stelle ich fest: Ich kann mir noch so sehr den A*** aufreißen und gute Referenzen und schöne Arbeitsproben haben, aber was nützt es mir, wenn ich von mehreren PDs höre: "Tja, ich würde ja gerne, aber ich kann nicht, weil ich einem Spardiktat unterliege und Leute rauswerfen muss."
 
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