Alle Jahre wieder - ESC im Radio

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Ich bin auch dieses Jahr dafür, das Stermann und Grissemann endlich wieder den ESC kommentieren (dürfen). Ob nun für den ORF (FM4) oder für bzw. bei Radio1 ist mir schnurz. Hauptsache sie tun es! Nichts machte dieses Event vor zwei Jahren erträglicher als deren sarkastisch-ironische Kommentierungen. Andernfalls sage ich mal voraus, dass der ESC in diesem Jahr endgültig nur noch die Kultivierung der gepflegten Langeweile wird. Der deutsche Beitrag ist an sich zwar ganz nett und hat auch durchaus Hitpotential. Mehr aber eben auch nicht. Von einer einzigartigen Nummer, die das Zeug hat europaweit zum Kassenschlager zu werden, ist das Liedchen aus meiner Sicht meilenweit entfernt.
 
Ich habe mir jetzt mal die Beiträge angehört, die zur Auswahl standen. Nun, es hätte uns schlimmer treffen können, Laura Pinski z. B. Trotzdem kann ich mich auch für den Siegertitel nicht so recht erwärmen, 08/15 Durchschnittspop, nicht mehr.
Keøma hat mir da schon mehr zugesagt oder Alex Diehl, dessen Lied den eigentlichen Sinn des ESC meiner Meinung nach am besten traf.
 
Der musikalische Part ist doch beim ESC schon seit vielen Jahren belanglos, es zählt doch einzig und alleine die Optik und der Vortrag - das konnte man schon bei Lena Meyer-Landrut sehen. Vor diesem Hintergrund dürfte der deutsche Beitrag dieses Jahr eigentlich ganz gute Chancen haben.
 
Naja, als Jazz-Blues-Rock'n'more-Groover muss ich nicht jeden Siegertitel mögen, da ich musikalische Neulandentdeckungen beim ESC am aller wenigsten erwarte. Ich bin nur neugierig auf den Wettbewerb, die Ideen, vielleicht ein Konzept und die Gesamtwirkung jedes Songs. Und natürlich auf die Präsentationen der Länder.

Bsp. Siegertitel Norwegen: Agnete - Icebreaker. Ähnliches Konzept, junges Mädchen singt einen positiven Lovesong.
Aber was ist bei ihrem Titel neu? Hört's euch an. Nach konventionellen, spannungsaufbauenden Elektroklängen, setzt der Refrain mit "Icebreaker" eben nicht mit dem altbekannten Bumm-Bumm-Bumm-Bumm-Dance-Muster ein, sondern mit dem fast identischen Groove von Jamie-Lees "Ghost", den niemand an dieser Stelle erwartet. Für Dancer eine Falle, für Groover eine Überraschung, die ich in der Form vorher noch nicht gehört habe.

Was besser funktioniert, interessiert mich schon jetzt, denn solche Experimente zwischen Bewährtem und Gewagtem sind das Salz in der ESC-Suppe. Ich sehe unser Glas halbvoll. Meckern kann ich noch nach dem 14. Mai.
 
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Der musikalische Part ist doch beim ESC schon seit vielen Jahren belanglos, es zählt doch einzig und alleine die Optik und der Vortrag - das konnte man schon bei Lena Meyer-Landrut sehen. Vor diesem Hintergrund dürfte der deutsche Beitrag dieses Jahr eigentlich ganz gute Chancen haben.

Genau das halte ich für einen Trugschluss. 2014 hat Conchita Wurst gewonnen, weil sie auch den Song perfekt gesungen hat.
 
In dieser Woche geht es von der 65 auf die 12 für den deutschen Beitrag und "Nur ein Lied" steigt erstmals ein auf der 44.
 
Für Deutschland schon wieder der letzte Platz. Mit Musik und Performance kann das nichts zu tun haben.
 
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Hat überhaupt wer übertragen? WDR 4 widmet seinen Rhythmus der Nacht gerade (nahezu) ganz diesem Thema.
 
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Ja. SWR3 hats übertragen, wenn auch nur in kleinen Ausschnitten. Von "richtiger" Live-Übertragung weiss ich nichts. Aber ist bei mir auch kein Wunder, so richtig interessiert mich der ESC nicht....

Das einzige, was "live" kam, war der deutsche Beitrag....
 
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Für Deutschland schon wieder der letzte Platz. Mit Musik und Performance kann das nichts zu tun haben.
Nein, aber damit, dass Deutschland in Europa derzeit etwa so beliebt ist wie die Beulenpest seinerzeit im Mittelalter.

Angesichts der alternativlosen Rautenpolitik ein Elfenmädchen im Geisterwald auf die Bühne zu stellen, ist im Grunde ganz großes Kino, aber so subtil tickt das europäische Publikum dann doch nicht.

Was das Spüren von europäischen Befindlichkeiten angeht, hatte ein Herr Siegel in den 80ern mal einen Lichtblick, und Raab war diesbezüglich ein Genie. Aber von den Unterhaltungsbürokraten des NDR kann man das sicher nicht sagen. Es hat sich zu mir rumgesprochen, die wollten anfangs wirklich den Naidoo schicken? Seriously? :D
 
Nein, aber damit, dass Deutschland in Europa derzeit etwa so beliebt ist wie die Beulenpest seinerzeit im Mittelalter.
Ich glaube nicht, daß das Ergebnis irgendwas damit zu tun hat.
Ich vertrete nach wie vor die Auffassung, daß man sich als Deutscher nicht zu wundern braucht, wenn man beim European Song Contest mit einem Abziehbild eines US-amerikanischen Songs, der von einer japanisch gekleideten Schnalle geträllert wird, keinen Stich macht.
Aber ein bißchen mehr Selbstbewußtsein, was die eigene Kultur angeht, hammer ja nich', und irgendwas von den Kulturen, die in Deutschland mittlerweile beheimatet sind, wollemer auch nich', um vielleicht ein entsprechend weltoffenes Liedchen daraus zu zaubern, also konzentrieren wir uns weiter darauf, daß wir uns streng an dem orientieren, was uns Uncle Sam so alles vorkaut und anschließend vor die Füße kübelt. Und wundern uns weiter. Und jammern weiter, daß uns keiner mag.

Gruß
Skywise
 
Kindliche Mädels mit langsamen Depri-Songs sind nur in Deutschland en vogue. Wobei sich vielleicht der eine oder andere auch daran erinnert hat, daß "Ghost" genauso klingt wie "Running scared" (ESC Siegertitel 2011).
 
Also,ich habe es Mir nicht angetan,aber Deutschland kann von Glück sagen,nicht in die Qualifikation zu müssen,Wir wären schon seid 20 Jahren nicht mehr dabei ....aber Wir sind ja eh nur die Finanzierer :wall: wird Zeit das Wir aussteigen aus der ESC-Übertragung :thumbsup:.
 
"Ghost" ist mal wieder belanglose Radio-Dudel-Musik, für die sich keiner interessiert. Der NDR als Ausrichter und Song-Scout hat für mich schon seit Jahren verloren. Kann auch nicht sein, dass nur Raab das kann. Warum nicht einfach mal von europaweit bekannten und erfolgreichen Acts wie Robin Schulz oder Felix Jaehn einen ESC Song schreiben lassen. Die haben das Gespür für Hits. Und was Sänger und Performance betrifft, gibt es sicher auch Experten, die wissen wie man auf der Bühne auffällt - denn um's Auffallen gehts beim ESC. Aber primär muss ein guter Song her.
 
... Aber primär muss ein guter Song her.
Und genau da scheiden sich die Geister bzw. der Geschmack/die Geschmäcker:
was ist gut?

Ich habe gestern Abend durch Zufall beim Zappen nach dem Eishockey den Auftritt des Schweden beim ESC gesehen und muss sagen, dass mir der Song recht gut gefallen hat - mehr auch nicht, aber er wird wohl bei den AC-Sendern den Weg machen.
Die deutsche Hupfdohle danach war für mich nicht mal der Um- sondern gleich der Abschaltimpuls.

Und jetzt hintennach ist wieder keiner Schuld gewesen...:wow:

2Stain
 
Nein, aber damit, dass Deutschland in Europa derzeit etwa so beliebt ist wie die Beulenpest seinerzeit im Mittelalter.

Nein, das ist nicht der Grund. Der tatsächliche Grund ist, daß Deutschland kulturell nirgends mehr ernst genommen wird.

Und solange wir (also die öffentliche Meinung) uns für erfolgreiche Künstler und Autoren schämen, wird sich auch nichts an dieser Sachlage ändern. Und auch nicht solange das wichtigste Kriterium, das ein deutscher ESC-Beitrag erfüllen muß, ist, daß er nicht von Ralph Siegel oder Dieter Bohlen stammt.
 
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