NDR 1 Niedersachsen – aktuelle Entwicklungen

@hassa0: Rischtisch.

Brink, dem das Gespräch offenbar am Herzen lag, merkt es nicht nur durch aufmerksames Studium und durch sein Management, sondern auch als Radiomoderator bei Antrenne Brandenburg, wo sich die Abkehr vom Schlager (erfreulicherweise) in Grenzen hält. In Hannover (zum Faden zurück!) ist die Abkehr zu fast hundert Prozent vollzogen. Ich gehe fest davon aus, dass etliche Moderatoren und Redakteure diese Abkehr im Herzen für falsch halten. Wir werden bei den nächsten Reichweiten- und Marktanteil-Erhebungen hinter den Zahlen die Wahrheit herauskristallisieren müssen.
 
Ich kann den Kommentaren von T.Frost nur beipflichten! Früher mochte ich auch Lars Cohrs total gerne und ich weiß nicht, ob er von seinen Vorgesetzten dazu angehalten wird, teilweise so einen Stuss morgens zu senden!
Es geht nicht darum, dass der Sender sich nicht weiterentwickeln darf. Wie hier richtig beschrieben, Mitte/Ende 2012 klang der Sender wesentlich abwechslungsreicher. Ich erinnere mich an einen Vormittag, als "Take That" mit "Pray" von "Alexandra - Sehnsucht" abgelöst wurde und im Anschluss dann "Drupi" mit "Piccola e fragile" lief... ob man diese 3 Titel gut findet oder nicht, so muss man festhalten: sie haben zwar wenig Ähnlichkeit, sind alle raus aus der Rotation und für mich zeigt es schon eine gewisse Abwechslung. Auch das "Entschlagern" fand ich damals gar nicht so schlimm, denn zumindest 5 deutsche Titel damals sind im Vergleich zu heute relativ viel. Heute ist die Playlist von gestern die von heute, es rücken kaum Songs nach (nun hat man "Learning to fly" von Tom Petty und "Wild horses" von den Stones mal reingenommen, aber leider auch Capital Cities, James Blunt und Andreas Bourani...) und das Programm kommt mir einfach auch zu langsam daher. Wenn schon keine flotten Schlager mehr laufen, warum nicht auch mal tanzbare Oldies (Wind, Earth & Fire, Real Life, Baltimora, ältere Take That-Titel, Italo Disco etc.)?
Gefühlt jeder dritte Song is ne Ballade und gefühlt dreimal am Tag darf Frau Houston eins ihrer schlimmen Werke trällern...
 
Immer wieder auffällig: Selbst wenn es Titel in flotter Variante gibt, spielt NDR 1 NDS die langsamere Version. Die Musikgeschwindigkeit BPM wird statt in Beats per minute wohl in Beats per Stunde gewählt. Im NDR-Demenzradio will man den Grufties nicht zu hohe Zahlen zumuten. Gespielt werden ausgeluschte Hits: „Fühls nochmal!“ - Für alle, die noch nicht ganz im Koma liegen, werden die Titel angesagt und als Extra-Service englische Titel übersetzt und erklärt. - Das passt gar nicht zu: „Das ist Radio!“ - SO bringt Radio keine Musikunterhaltung. … Und on Top noch Schüssel-Schorse! … Für ÖR unwürdige Provokation!
 
Selbst wenn es Titel in flotter Variante gibt, spielt NDR 1 NDS die langsamere Version
Interessant. Hast Du mal Beispiele?
werden die Titel angesagt und als Extra-Service englische Titel übersetzt
Titel anzusagen, sollte ja wohl selbstverständlich sein. Englische Titelzeilen zu übersetzen wird seitens des Radios immer mal als "Service" verstanden, bis denen einer sagt, dass man mit Übersetzungen und Erklärungen die Hörer per se für unwissend und dumm hält. (Wo ich doch denke, die Hörer sind mit genau diesen englischen Oldies sozialisiert :D worden) Gefährlich für ein Programm, seine Hörer für ungebildet anzusehen.
 
Gefährlich für ein Programm, seine Hörer für ungebildet anzusehen.
Gerade das beklage ich bei NDR N-Joy und NDR 2 haben die Hörerverblödung als Ziel. NDR 1 NDS denkt die Früchte zu ernten und mit ihrem Übersetzungs-'Service' punkten zu können.
Musikauswahl bevorzugt langsame Titel:
Interessant. Hast Du mal Beispiele?
Beispiel, wo NDR 1 NDS Lieder entschleunigt: Das Lied „Du trägst keine Liebe in dir“
Einmal gesungen von Axel Fischer:
Auf dem Maschseefest 2014 präsentierte gerade NDR 1 Axel Fischer als großen Star. Seine Version finde ich 'flott'. Mir unverständlich, wieso die Musikredaktion das Lied zwar spielt, aber in der lahmen Version von Echt:
Bei "Über den Wolken" spielt NDR1 das Original von R. Mey, aber auch die schräge Coverversion. Insgesamt habe ich das Gefühl, Order di Mufti ist: "Nicht zu viele Beats!"
 
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Selbst wenn es Titel in flotter Variante gibt, spielt NDR 1 NDS die langsamere Version
1. Fall: Es gibt Versionen von anderen Künstlern, die "flotter" sind. Da würde ich aber auch bei der originalen (langsameren) Hit-Version bleiben.
2. Fall: Es gibt Versionen desselben Künstlers, die "flotter" sind. Auch hier würde ich bei der soganannten "Radio-Version" bleiben. Fast jeder neuere Schlager weist oft diverse Disco-, Discofox-, Party- und andere Uptempo-Mixe auf. Die mögen im Club oder für die Bühne gut sein, nicht im Tagesprogramm des Radios. In Spezialsendungen (Partysendungen, "Rhythmus der Nacht" etc.) bitte gern.
 
andere Uptempo-Mixe auf. Die mögen im Club oder für die Bühne gut sein, nicht im Tagesprogramm des Radios

Heute Morgen um 5.20 Uhr: Grenade von Bruno Mars. Mir persönlich auf NDR-1-NDS zu Uptempo um diese Tageszeit! Zumal man noch mal gucken muss, ob man NDR 2, NJoy oder tatsächlich NDR 1 eingeschaltet hat.
 
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Vor dem Abschied möchte Lars Cohrs wohl nochmal ein wenig dazuverdienen, er war diese Nacht in der NDR 1-Nacht, die ja noch 1 Woche lang aus Hannover kommt, zu hören, die erste Schicht hatte Michael Thürnau.
 
Ich kann mich noch gut erinnern wie zum Beispiel dieses Werk aus der Italo Disco-Zeit öfters lief, ich hab es mal zum Genießen in der langen Version verlinkt. Offenbar soll man heute nur noch gepflegt einschlafen :thumbsdown:
Vanilla mit Paradise mi Amor ist auch bereits 2005 bei NDR1 gelaufen, der ist mittlerweile auch verschwunden, ein ähnlich guter Song wie der von Silver Pozzoli und auch "The night" von Valerie Dore is draußen...
 
Ich sprach nicht von "nett geplauscht", sondern von anderen Beziehungen ausführlich in #1395. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Teil von erworbener Fachkompetenz von Moderator und Redakteur, bester @stereo.
Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir darum, dass der Sender zu diversen Künstlern Beziehungen aufgebaut und langfristig gepflegt hat. Und anstatt diese Kontakte, Erfahrungen und Kenntnisse zum Vorteil des Programms zu nutzen, werden die betroffenen Künstler nach und nach einfach aus dem Programm gefegt.

Wenn (also falls) die Musik dieser Künstler nichts taugt, sollte sie dann wegen dieser langen gemeinsamen Vergangenheit trotzdem gespielt werden? Ich meine nein und bleibe daher dabei, dass das, was da zwischen Sender und Künstler so passiert ist, kein ausschlaggebendes Kriterium für die Musikauswahl sein sollte.

Unabhängig davon meine ich aber auch, dass die Programmpolitik des NDR totaler Murks ist. :)
 
Du hast mich absolut richtig verstanden. Untaugliche Veröffentlichungen von sonst beliebten Künstlern wurden auch früher nicht gespielt. Ich kritisierte die Radikalität, viele beliebte Künstler nicht "nach und nach", sondern grundsätzlich und schlagartig aus dem Programm zu nehmen und bei anderen so zu tun, als gehörten sie seit Jahrzehnten zum Programm. Genau hier vermute ich den Grund für Tonfall und hörbare Laune von Moderatoren, wie sie hier beschrieben worden sind.
 
Wie soll das folgende verstanden werden?
Wenn (also falls) die Musik dieser Künstler nichts taugt...

Da "die Musik dieser Künstler" in der Vergangenheit zuhauf gespielt wurde, und der geneigte Hörer davon ausgehen kann, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch früher nur das spielte, von dem er glaubte, es genüge einem gewissen "Qualitätsanspruch", kann die Musik diverser Künstler per se nicht "nichts taugen".

Erbärmlich ist, dass die Anstalten des öffentlichen Rechts, obwohl sie gesetzlich verpflichtet sind, der Gesellschaft und deren Interessen ihres jeweiligen Sendegebietes in den Programmen einen Platz zu geben, nicht gewillt sind dieser Verpflichtung nachzukommen. - Hier missachten sie eindeutig in ihrer Selbstherrlichkeit das Primat der Politik in der Gesellschaft - und die Vertreter dieser Gesellschaft nehmen es achselzuckend zur Kenntnis!
 
Wenn du meinst, dass der NDR seinen Programmauftrag nicht ordnungsgemäß erfüllt, dann wende dich doch mal an den Rundfunkrat. Ich will ja nicht der Einzige sein, der denen damit auf die Nerven geht :D (Wobei die meinem Eindruck zufolge eigentlich kein großes Interesse an Hörermeinungen haben, geschweige denn, dass die ihre eigenen Positionen plausibel erklären können...)
 
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Ich ergänze zu meinem damaligen Beitrag im WDR4-Faden: die Mitglieder eines solchen Rundfunkrates haben allenfalls steckenpferdmäßiges Interesse an Klassik und Jazz. Von dem, über das wir hier diskutieren, haben sie keinen Schimmer - und ihre Fachleute in den Programmen. Da schließt sich der Kreis.
 
Ich ergänze zu meinem damaligen Beitrag im WDR4-Faden: die Mitglieder eines solchen Rundfunkrates haben allenfalls steckenpferdmäßiges Interesse an Klassik und Jazz.

Na dann kann man ja hoffen, dass unter der Ägide von Frau Weber wenigstens aus WDR 3 kein "Klassikradio light" oder "WDR Klassik" wird!

Schade, dass sich die Mitglieder des Rundfunkrates nicht auch für aktuelles Zeitgeschehen, Essays, Dokumentationen, Hörermeinungen, politische Berichte usw. interessieren, denn das hätte dann auch einen Bestandsschutz für WDR 5 bedeutet. So steht leider zu befürchten, dass aus WDR 5 ein "WDR Info" (oder bajuwarisch übersetzt "W 5 aktuell") wird...
 
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Wäre doch gar nicht schlecht, so mit "Infonacht" auch in NRW. Fehlt dann nur noch Bremen ...
Yeah, Baby. Gib mir die besten Katastrophen von heute und die tollsten Unfälle der gegenwart doch bitte noch Nachts im bewährten Super-15-Minuten-Mix. Ist man hier nicht schon gestraft genug? Dann wirklich lieber die Wiederholungen aus dem Tagesprogramm mit - bislang noch - fundiertem Journalismus, was mir als Nachteule hervorragend entgegen kommt.
Selbst der NDR mutet seinen Hörern das Nachts auf der UKW-Kette des programms, das lustigerweise "Info" im Namen trägt nicht zu, und strahlt dort den Musikjournalismus aus, der dort eigentlich im zweiten Programm zu Hause sein sollte.
 
Wäre doch gar nicht schlecht, so mit "Infonacht" auch in NRW. Fehlt dann nur noch Bremen ...
In Bremen bekommt man doch sicherlich auch NDR Info Spezial über DAB+ rein, oder?

Yeah, Baby. Gib mir die besten Katastrophen von heute und die tollsten Unfälle der gegenwart doch bitte noch Nachts im bewährten Super-15-Minuten-Mix.
Das war aber schon deutlich schlimmer! In der ARD-Infonacht ist man mittlerweile in der zweiten und vierten Viertelstunde dazu übergegangen, auch längere Reportagen und Interviews zu senden. Zudem werden die Stundenabläufe untereinander wieder variabler gestaltet: Die Auswahl und Abfolge der Beiträge unterscheidet sich nun offensichtlicher von der vergangenen Stunde, was früher manchmal nicht der Fall war. Da war man nach 60 Minuten meist mit dem ganzen Themenpool dieser Nacht vertraut.
Eine Lösung für NRW könnte sein, dass der WDR die Infonacht nicht über WDR 5, sondern über den Eventkanal übernimmt. Dann hätten wir tatsächlich eine bundesweite Versorgung.
 
Es ist doch eigentlich widersinnig dass in einer Marktwirtschaft hochpolitisierte Rundfunkräte die Befriedigung der musikalischen Bedürfnisse breiter Bevölkerungskreise sicherstellen müssen nur weil sich auf der Ultrakurzwelle ein Werbekartell breit gemacht hat, das ohnehin bereits merklich zerbröselt und von Jahr zu Jahr an Bedeutung verliert. Blickt nach vorn und richtet eure Aufmerksamkeit auf die neun Medien (inkl, DAB) und rührt dafür die Werbetrommel.

Leute wie Countie könnten ihre exzellenten Musikkenntnisse in Gestalt von Spotify-Playlists demonstrieren, die man hier zu Informationszwecken austauschen könnte um neue Formate anzutesten.
 
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In Bremen bekommt man doch sicherlich auch NDR Info Spezial über DAB+ rein, oder?
Das mag sein, aber dennoch wird man ja keine Regionalinfos aus Bremen hören, solange Radio Bremen nicht selbst mitmacht. Welche "ARD-Nächte" gibt's denn dort? "Popnacht" im vierten Programm. Das war's dann schon. Im ersten Programm läuft SWR1 und im "Nordwestradio" auch kein "Nachtkonzert" mehr, sondern eigenes Programm.
 
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Es ist doch eigentlich widersinnig dass in einer Marktwirtschaft hochpolitisierte Rundfunkräte die Befriedigung der musikalischen Bedürfnisse breiter Bevölkerungskreise sicherstellen müssen
Können sie gar nicht. Du weißt doch genau, dass der Runkfunkrat nur "bewerten" darf. Die Programmhoheit hat und bleibt bei der Intendanz.
 
Auch wenn der Rudfunkrat nur "bewerten" darf, so hat er doch sicherlich mehr Möglichkeiten, als er bisher wahr nimmt; eine Bewertung kann "schleimend" oder "kritisch" sein. - Meistens ist sie, so hat's zumindest den Eindruck, "schleimend" (ohne jetzt zu wissen, was hinter den Kulissen abläuft). - Auch steht wohl nirgendwo geschrieben, dass der Hörfunkrat die Öffentlichkeit scheuen muss. Nur hat der interessierte Bürger eigentlich, ohne sich in die Tiefen des WWW begeben zu müssen, vom Inhalt und den Ergebissen des "Tagesgeschäfts" der Rundfunkräte jenseits einer Intendantenwahl gehört oder gelesen.

Die Rundfunkräte sollen wohl, so lese ich es zumindest, das demokratische Deckmäntelchen der Anstalten des öffentlichen Rechts sein: Wem sind sie eigentlich rechenschaftspflichtig?
 
Das ist eine gute Frage!

Ein bisschen mehr als bewerten dürfen die aber schon. Sie prüfen u.a. die Erfüllung des Programmauftrags, und festgestellte Verstöße müssen von der Anstalt behoben werden. Der Rundfunkrat ist also auch für das Programm verantwortlich ... und verteidigt es dann auch gegenüber dem Publikum. Mitunter - so erlebe ich das gerade - auch ohne ein einziges plausibles Argument. Lange Antwortzeiten bzw. der Umstand, dass überhaupt nur nach zusätzlichen Erinnerungsschreiben reagiert wird, erwecken bei mir mittlerweile den Eindruck, dass den beiden, denen ich geschrieben habe, der Dialog mit dem Publikum eigentlich lästig ist. Wobei man nicht vergessen darf, dass es sich um ein Hobbygremium handelt, deren Mitglieder evtl. noch viele andere Dinge um die Ohren haben.
 
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