Hallo!
So abwegig ist die LOC nicht, denn die Archivare dort drehen die eingelagerten Schallplatten regelmäßig, damit das Vinyl wieder in die andere Richtung "fließt" und die Platten im Laufe der Zeit "unten" nicht "dick" werden...
Ich hoffe, unser radiogoethe nimmt mal seinen Taschenrechner und sagt uns, welche Druckauflösung in DPI mindestens nötig ist, um bei einer Schallplatte die mit 78 U/min läuft wenigtens 1000 Hz "herauskitzeln" zu können.
Am Außenrand ist die Rillengeschwindigkeit am höchsten. Das ist also
r = 150mm
U = 2r *pi
U = 942 mm
Bei 78 U / min dreht sich eine Schallplatte genau 1,3 mal pro Sekunde (78 /60 = 1,3) . Die Rillengeschwindigkeit beträgt also bei einem Radius von 150mm
Vr = 942 mm * 1,3
Vr = 1225 mm / s
Eine 1kHz Schwingung hat also auf der Platte eine Wellenlänge von
Lamda = 1,225 mm
Laut Shannon brauchen wir mindestens die doppelte Abtastfrequenz, also 2kHz, um den 1kHz Wellenzug digitalisieren und später rekonstruieren zu können. Der lineare Abstand zweier Bildpunkte untereinander darf also nie größer als
Lamda / 2 = 0,6125 mm
sein. Im Idealfall brauchen wir also nur eine Auflösung von
DPI = 25,3mm / 0,6125mm
DPI = 41
Da unsere Schallplatte rund ist, geben wir noch etwas Auflösung (für einen Winkel von 45°) hinzu
DPI = 41 * 1,414 // Wurzel aus 2 -> a² + b² = c²
DPI = 58
Runden wir auf 60 DPI auf. Das ist die absolut notwendige optische Mindestauflösung, die ich beim Abfotografieren einer Schallplatte mit 78U/min im Maßstab 1:1 am Außenrand - also ohne Tricks - erreichen muß, damit ein Computerprogramm später überhaupt Frequenzen bis 1kHz "erkennen" kann!
Nun kann man rechnen. Die "Bildvorlage" einer Schallplatte in Originalgröße in einem Buch muß bei 4kHz (Telefonqualität) also mindestens 240 DPI betragen! Bei einer Verkleinerung auf die Hälfte sind wir schon bei 480 DPI, die auf raues Zeitungspapier gedruckt werden müssen!
Wenn ich das schaffe, kann ich auch gleich Falschgeld drucken!
Ergo: April, April!