Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

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Hallo liebe Forummember!

Ich werde im September ein Studium in England, genauer in London an der „University of Westminster“ beginnen. Mein Kurs wird folgender sein: Media Studies: TV and Radio Production.

Ich werde ihn mit dem Bachelor Of Arts – Media Studies abschließen.

Die University of Westminster bietet laut "The Guardian" die besten Medienkurse in ganz Großbritannien an.

Ich wollte euch als Radioexperten fragen wie dieser Abschluss in Deutschland anerkannt wird?

Hat man damit gute Berufssaussichten bei deutschen Radiosendern, sowohl öffentlich-rechtlich als auch privat?

Ist er eurer Meinung nach gleichzusetzen mit einem Diplom?

Habe ich damit gute Aussichten auf ein Volontariat bzw. eine Stelle, da ich ja dann eigentlich kein Volontariat mehr nötig habe.

Ich bedanke mich ganz herzlich für eine baldige Auskunft und verbleibe mit vielen Grüßen aus Schramberg,

Fabian Alber
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Den meisten Entscheidern geht es wohl nur darum, dass Du überhaupt ein abgeschlossenes Studium hast. Bessere Chancen als andere Bewerber mit Abschluss würde ich Dir insofern einräumen, als Dein Studiegang schon sehr außergewöhnlich klingt. Das macht neugierig, da wird Deine Bewerbung schon etwas interessierter gelesen.

Dass ein Studium ein Volontariat überflüssig macht, ist ein Irrtum. Immerhin gibt es noch öffentlich-rechtliche Anstalten, bei denen das Studium gerade mal die Voraussetzung ist, einen Volontärsplatz zu bekommen. Ganz grundsätzlich habe ich aber festgestellt, dass mittlerweile die Meinungen stark auseinandergehen, ob ein Volontariat überhaupt noch Bedingung für eine Anstellung ist. Ich selbst habe bis heute keins, und es hat mir nicht geschadet. (noch nicht?)

Was Du auf jeden Fall bei Deiner Karrieplanung berücksichten musst: Als Uni-Absolvent ohne Praxis hast Du keine Chance. Du solltest noch während des Studiums irgendwo als Freier Mitarbeiter einsteigen.
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Hallo Radioaktivist,

der BA wird ja inzwischen auch in Deutschland eingeführt, soll als berufsqualifizierender Abschluss gelten und internationalen Standards angepasst werden. Da heute auch in geisteswissenschaftlichen Bereichen (zu denen auch die Medienwissenschaften gehören) verstärkt in Modulen gelehrt wird, wird die Akzeptanz von Abschlüssen in anderen Ländern (besonders innerhalb der EU) steigen. Außerdem wird heute häufig nach Auslandserfahrungen gefragt, die du mit dem Studium gut nachweisen kannst. Ein Einschränkung gibt es jedoch: der BA hat sich bis heute noch nicht durchgesetzt, viele potentielle Arbeitgeber kennen ihn noch nicht, Kritiker befürchten ein "Schmalspurstudium" und eine mangelhafte Ausbildung. Das kann sich aber in den nächsten Jahren (bis zu deinem Abschluss) grundlegend ändern. In den USA beträgt übrigens die durchschnittliche Studiendauer bis zum BA 5 (!) Jahre; da viele Absolventen damit keine Stellen bekommen, studiert die Mehrzahl bis zum MA weiter. Was das Volontariat betrifft: Da muss ich Beyme zustimmen. Bei den Öffentlich-Rechtlichen gilt ein abgeschlossenes Studium + Praxisnachweise (Praktika, freie Mitarbeit) als Zulassungsvoraussetzung zum Volontariat, bei einem Höchstalter von 30 Jahren. Diese Hürde wird sicher nicht kleiner, weil der Bedarf an Mitarbeitern im Medienbereich bei gleichbleibend starker Nachfrage durch Bewerber sinkt. Wie sich die Situation im privaten Sektor entwickeln wird, kann ich nicht voraussagen. Im Moment könnte da ein Studienabschluss eher hinderlich sein, weil du damit teurer bist. Kann sein, dass hier in Zukunft wieder ein Kurswechsel ansteht (ich hoffe es zumindest).
Viel Glück bei deinem Studium, tolle Sache! Aber am besten schminkst du dir gleich die Erwartung ab, mit dem Abschluss garantiert eine Stelle (vor allem ohne wieterqualifizierendes Volontariat) zu bekommen. Falls du trotzdem gleich Glück haben solltest: um so besser (und du wirst nur positiv enttäuscht). Der Tipp von Beyme war gut: studieren und parallel Praxiserfahrung sammeln.

Gruß postit
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Hi Radioaktivist,

studiere selber in NRW. Muss den beiden anderen auch recht geben. Ein Studium ist wichtig, aber nicht berufsgarantierend. Du musst definitiv als "Freier" irgendwo einsteigen und Dich konsequent verbessern, woran auch ich momentan arbeite. Was den BA angeht: Ist hier in Deutschland das Problem, dass besonders in NRW die Unis echt gepennt haben, und dort Kraut und Rüben Studienordnungen mit daraus resultierenden ebensolchen Studiengeängen entstanden sind. Zur Zeit ist das, insofern noch möglich, klassische Studium im öffentlich rechtlichen Bereich noch angesehener. Wie die Situation mit einem englischen BA ist weiß ich nicht, aber mit einem deutschen BA hättest du aktuell noch Probleme. Auch das Fach Medienwissenschaften ist zumindest hier in Düsseldorf, wo ich studiere, hauptsächlich von (ohne irgend jemanden zu Nahe zu treten) schlecht konzipiert, und mit wenigen Dozenten bestückt. Auch ist die Praxiserfahrung der fest Angestellten Dozenten, naja kurz gesagt, dürftig. Ich weiß nicht ob dies auf andere Unis zutrifft, aber hier ist dies Fakt. Du siehst also ein Studium ist gutes Rüstzeug, aber danach und vor allem während muss zusätzlich noch etwas geleistet werden. Außerdem hast Du ja noch ein paar Jährchen Zeit.
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Hallo,

ich würde Dir noch aus einem anderen Grund zu diesem Studium raten:
Dieser Abschluss wird definitiv auch in Deutschland kommen. Die Universitäten bieten bereits jetzt immer mehr Masterprogramme an, die auf ein Bachelorstudium aufbauen (auch berufsbegleitend). Du hättest also hier in Deutschland dann irgendwann die Gelegenheit, individuell etwas dazu zu studieren, was Dir genau den selben Status gibt, wie der heutige Magisterabschluss.
Die Hexe
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Danke für eure Antworten. Das Studium in Westminster, und das ist ja der erfreuliche Unterschied zu dem in Deutschland ist, dass sowohl Praxis als auch Theorie vermittelt wird. Und das 50/50.

Die haben auf dem Campus mehrere vollausgestattete up-to-date Studios, etliche Schnittplätze und die ganze Infrastruktur, die es bei einem Radiosender auch gibt.

Deshalb kann man in England ja auch direkt nach dem Studium bei einem Radiosender einsteigen, weil man sowohl konzeptionell was weiß und halt auch in der Produktion geschult ist.

Auch noch ein Vorteil, der mit jetzt bewusst ist, ist dass die Dozenten aus der Industrie kommen, es sind ehemalige Mitarbeiter bei der BBC etc., die immer noch Beiträge produzieren und wissen wie es in der Industrie zugeht, und Gastdozenten, die immer noch voll dabei sind und einem auch Verbindungen verschaffen können.

Aus dem Diplom wird doch aber nach der europaweiten Umstellung Bachelor oder?

Falls ihr evtl. noch mehr Infos zum Studiengang wollt, dann schaut mal hier vorbei:

http://imm-live-ics.wmin.ac.uk/mad/main.asp?page=434
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Ja, das sieht wohl so aus, gilt für alle Bereiche. Magister, Staatsexamen und Diplom.
@radiohexe: kommt in Deutschland wohl noch drauf an, ob man die entsprechenden Studienordnungen für den Master hinkriegt (da sind schon Sachen passiert, hola)

Also allen noch frohes lernen (müssen wir ja schließlich alle)
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

@Radioaktivist:

Mit Praxis meinte ich tatsächlich Freie Mitarbeit und gerade NICHT den Uni-Betrieb. Fuzz hat ja auch von den Problemchen in Düsseldorf geschrieben, und ich hätte als Chef größtes Mißtrauen jeder universitären Praxisausbildung gegenüber. Hängen bleibt: "Das ist ja doch nur ein Übungsradio gewesen."

Nein, die Praxis die Du brauchst, kriegst Du nur draußen!
 
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Hi,

nein, das Uni-Diplom wird nicht zum Bachelor. Beim Schaffen ging es darum, dass es bereits vor den üblichen vier bis fünf Jahren Studium einen berufsqualifizierenden akademischen Abschluss geben sollte - und das international anerkannt. Da aber für den Bachelor nur sechs, für das Diplom neun Semester Regelstudienzeit angesetzt sind, bleibt das "Ranking" erhalten.
Die Hexe

PS: Vergiss ganz schnell, was Beyme schreibt. Vor allem, wenn die Dozenten - wie Du schreibst - aus der Praxis kommen. Vor allem Öffis rekrutieren sich den Nachwuchs eigentlich ganz gerne von der Uni nebst den angeschlossenen Sendern. Keiner erwartet dort, dass Du jedes Format geübt hast. Dein Wissen aber schon einmal angewendet zu haben bedeutet, dass Du es auch auf die Ansprüche Deines künftigen AG auslegen kannst. Hast Du als Freier irgendwo gejobbt, kann es Dir auch passieren, dass Dein künftiger Chef denkt: "Da hat er halt die Termine besetzt, die sonst keiner machen wollte." Es ist eben nichts perfekt... ;)
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Ich schliesse mich der Meinung an, dass es eigentlich egal ist was Du studiert hast. IMHO hängt in der Medienbranche viel mehr an den persönlichen Eigenschaften der Person als an deren Abschluss. Auch für Deinen Studiengang gilt sicher, was für alle anderen Medienstudiengänge gilt: Die einen lieben sie - andere halten sie für Schmalspur und wünschen sich (zumindest für Fachredaktionen) Fachleute.

Die Frage ist auch: Was meinst du mit "bei einem Radiosender einsteigen"? Festanstellung? - Da möchte ich Deine (vielleicht vorhandene Euphorie) etwas bremsen. Die Öffies (und ich denke da würdest Du mit Deinem Abschluss eher hinpassen, als zu den Privaten) stellen i.d.R. keine Leute ohne Stallgeruch ein. Freie Mitarbeit ist sicher möglich.

Hab' auch mal auf die Seite Westminster-Uni geschaut. Was mich (aus Personaler-Sicht) aufhorchen lässt ist folgender Satz:
There are no exams in the BA Media Studies. Instead students' work is continuously assessed.
Ich bin da vielleicht etwas altmodisch, aber ich finde ein Studium ohne Prüfungen etwas mysteriös. Toll ist natürlich in London zu "studieren".
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Stimmt, aus Personalersicht. Ein Studium ohne "exams" sieht nicht so gut aus. Allerdings ist die Tatsache, in GB studiert zu haben, von Vorteil. Nicht nur im Medienbereich. Ein Bachelor kann, je nach Reputation der Uni, durchaus mehr wert sein als z.B. ein ein hiesiger Diplomabschluß. Habe selbst ein Masterdegree, viele Entscheider können in D damit noch nicht viel anfangen. Das dürfte sich aber recht schnell ändern, internationale Studienabschlüsse werden sich durchsetzen. Also: Daumen hoch!
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Naja, es ist ja nicht so dass es keine Prüfungen gibt:

Es wird halt kontinuierlich bewertet, in verschiedenen Modulen, die man nehmen muss, theoretische und praktische, werden Punkte vergeben und daraus ergibt sich dann die Endnote.

Ich finde dieses System ehrlich gesagt angenehmer als das deutsche mit den Prüfungen, denn beim englischen muss man immer am Ball bleiben, und der ganze Prüfungsstress fällt weg, dieses dumpfsinnige "Jetzt hau ich mir mal mein Kurzzeitgedächtnis ordentlich voll"-Lernen.

Gemäß dem Fall dass ich nach Deutschland zurückkommen möchte, erwarte ich ja auch nicht sofort eine Festanstellung. Auch ein Volontariat wäre doch ein erster Schritt...
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Naja, wer es schafft für ne 6-stündige Statistik-Klausur sein Kurzzeitgedächtnis mit dem nötigen Stoff "vollzuhauen" verdient Respekt. Kann man denn durchfallen?

Wenn Du erst studieren willst, um dann ein Volo anzuhängen ist wohl meine Vermutung, dass du eher zu den Öffies passt, richtig, oder? Ich denke das Studium wird Dir problemlos als Studium anerkannt. Da sind die Volo-Jurys schon offen. Du trittst da natürlich gegen Leute an, die auch superviel Praxis-Erfahrung haben. Knackpunkt 2: Die Ausbilder fragen sich natürlich auch: Kann der bei uns was lernen oder sitzt der die ganze Zeit nur gelangweilt in den Seminaren. Und da der Studiengang ja sogar bimedial ist könnte das einem ör. Volo entgegenstehen.
 
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Natürlich kann man durchfallen. Man muss in einem Academic Year eine bestimmte Anzahl Credits (so eine Art Punkte) erreichen, die man für Essays, praktische Arbeiten etc. erhält.

Auch den Bachelor Degree erhält man nicht ohne die erforderliche Anzahl an Credits.

Wie meinst du das: "...einem öffentlich-rechtlichen Volo entgegenstehen?"

Man kann sich bei meinem Studiengang auch auf ein Gebiet spezialisieren, also nur Radio Production. Am Anfang ist es aber kombiniert.
 
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Tschuldigung mit der Umwandlung der Studiengänge in BA's. Radiohexe hat recht, wobei man in NRW wirklich nur noch mit dem BA planen will. Heißt aber natürlich nicht bundesweit, sorry.
 
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Also, das mit den Modulen + Creditpoints ist so: sie werden auch in Deutschland eingeführt (bei den BWLern schon Standard), um einen problemlosen Wechsel samt Anerkennung der bisherigen Leistungen zu ermöglich. Will heißen: du bist während deines Studiums zwar noch an einen bestimmten Studiengang, aber nicht mehr an ein Studienland oder gar eine Uni gebunden. Wenn du nach 2 Jahren beschließt, wieder in die Heimat zurückzukehren oder weiter zu wandern, ist das möglich. Also ein echter Vorteil für die Studierenden. Bisher hatte man arge Schwierigkeiten, Scheine aus einem Auslandsstudium anerkannt zu bekommen. Der BA ist leistungsmäßig ungefähr an einen FH-Abschluss angelehnt. Die Unis in Deutschland haben zur Zeit noch ziemliche Probleme mit dem BA, weil das einen Strukturwandel bedeutet. Zumeist haben die das Grundstudium etwas aufgestockt und die Zwischenprüfung zum BA erklärt. Ich persönlich fand die alte Trennung von FH (Zweck: Vorbereitung auf die Praxis, anwendungsorientiert, verschult) und Uni (Zweck: Vorbereitung zur akademischen Laufbahn, zumindest theoretisch :D) besser, weil im Uni-Grundstudium eine theoretische Grundlage (wissenschaftliches Arbeiten, Methoden, Theorien etc.) + die Fähigkeit zum selbstorganisierten Studium (nicht verschult, ziemlich freie Einteilung + Schwerpunktsetzung) vermttelt wurde (werden sollte), die nun (wie ich fürchte) den Bach 'runter geht. An meiner Alma Mater ist auch gerade so ein Umbruch. In meiner Stadt gibt's 'ne Uni und 'ne FH, die werden (da teilweise gleiche Studiengänge, wie BWL) zusammengelegt. Das Niveau sinkt jetzt schon spürbar (Professoren nicht habilitiert, forschen und publizieren nicht etc.) ... Aber das nur am Rande. Die Studierenden finden das neue System übrigens prima, weil sie mehr an die Hand genommen werden (ist bequemer, man muss seinen Grips nicht so sehr anstrengen). Ein weiterer Vorteil ist, dass du dich nach dem BA problemlos weiterqualifizieren kannst (MA -> Promotion -> ...). Mit dem FH-Diplom ist eine Promotion so gut wie ausgeschlossen. Was die Anerkennung betrifft: der BA wird zum Standard, insofern in Zukunft akzeptiert. Aber ich denke, wenn in Personalabteilungen "alte Hasen" sitzen (und das wird bei den Öffis noch ziemlich lange der Fall sein), dann schielen die auf den Magister oder Master. Und zwar in Verbindung mit echten Praxisnachweisen aus der freien Wildbahn. Aber der BA-Studiengang in London ist sicher ein guter Start!

Gruß postit
 
AW: Anerkennung von britischem Medien-Studienabschluss im dt. Radiogewerbe

Lieber Radioaktivist,

lass Dich bitte nicht irritieren. In der Gesamtheit kommt es auf Deine Person an, wie viele Chancen Du wo haben wirst. Der Wettbewerbsvorteil Studium+Auslandserfahrung+fließendes Englisch macht Dich dabei sicherlich attraktiv für künftige AG. Es gibt tausende Möglichkeiten, wo Du später damit arbeiten kannst: Beim Radio in der Produktion, strategisch, auch in der Redaktion. Oder als Produzent beim TV. Öffentlich-rechtlich oder privat. Oder dort strategisch. Oder, oder, oder. Die Medienlandschaft ist ja Gott sei Dank ein bisschen vielfältiger, als hier manchmal angenommen. Und ganz sicher bist Du am Ende Deines Studiums nicht überqualifiziert für ein Volo beim Öffi.
Viel Erfolg
Die Hexe
 
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Liebe Hexe,

wer will denn den Radioaktivisten irritieren? Ich sehe nur Zuspruch von allen Seiten!

Gruß postit
 
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Hei jo! Das finde ich doch schön. Ich finde auch, dass das ein ziemlich guter Start für eine "Radiokarriere" ist.

Ich hab jetzt nur eine e-mail von der Programmchefin eines Privatsenders gekriegt, die mich wiederum leicht irritiert hat:

Sie meinte dass: "Journalistik-Studenten für viele Sender oder
Verlage ein rotes Tuch... egal ob privat oder öffentlich-rechtlich." sind

Was haltet ihr davon? Ich finde das leicht pervers... Wenn man als Journalist arbeiten möchte, sollte man doch auch Journalismus studieren...

Ich lass mich aber net vom Kurs abbringen. *g*
 
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Kleine unerhebliche Anmerkung zur Umwandlung der Studienabschlüsse/-gänge in international anerkannte Bachelor- und Master-Abschlüsse: In den USA wird zunehmend versucht, eben diese Abschlüsse in Diplomabschlüsse umzuwandeln, weil diese für mehr Solidität stehen. Das Leben ist ein ironisches.
Ansonsten gilt: Praxis, Praxis, Praxis. Mehr Wissen ist derzeit die Sahne oben drauf. Aber manchmal will man den Kuchen ja nur wegen der Sahne. ;) db
 
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Radioaktivist: Da hast Du recht. Kleine Geschichte am Rande: Als ich 1997 mein aller erstes Praktikum bei der Westdeutschen Zeitung machte, ich war damals in der 11. Klasse, sagte mir der dortige Redakteur , der für die Praktis zuständig war, dass ein Journalistik Studium problematisch sei. So nannte er das damals. Warum dem so ist hab ich bis heute nicht begriffen.
 
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radiohexe schrieb:
Und ganz sicher bist Du am Ende Deines Studiums nicht überqualifiziert für ein Volo beim Öffi.

Einspruch. Wieso sollte ein Sender jemanden ausbilden wollen, der bereits drei Jahre (sehr praxisnahe) Ausbildung hinter sich hat? Ich kenne Fälle, wo Bewerber wegen Überqualifikation abgelehnt wurden.

@all
Zur Frage 'Journalismus-Studiengänge + rotes Tuch' hier ein paar Argumente, die einem gegen Journalismus-Studenten einfallen könnten:
1. Sie sind nicht stressresistent, weil sie sich bisher nur im Biotop aufgehalten haben. Langjährige Freie, die möglicherweise schon Funktionsdienste übernommen haben, haben da mehr Erfahrung.
2. Sie sind Fachidioten, denn sie können 'nur' Journalismus. Kein Fachwissen zu haben ist ja erstmal nicht schlimm, schliesslich haben wir dadurch den Blick des Hörers auf ein Thema. Aber wenn es um eine Stelle in einer Fachredaktion geht haben die Bewerber mit Fach-Studium sicher die Nase vorn.
3.Prinzipiell sind in den vergangenen 10-20 Jahren Medienberufe sehr schick geworden. Bei manchem J-Studenten ist vielleicht die Möglichkeit sein Gesicht in die Kamera zu halten das einzige Motiv. Zudem gibt es neben den klassischen Schulen heute viele Studiengänge/Kurse/Weiterbildungskurse die Journalisten ausbilden, aber auch die Zugangshürden nicht zu hochlegen wollen, damit es genug Teilnehmer gibt. (die entweder selber zahlen oder aber die staatlichen Zuwendungen auf hohem Niveau lassen)

Ich persönlich würde als berufsstrategisches Argument anführen, dass beispielsweise ein studierter BWLer im Notfall auch irgendwo im Management arbeiten kann, wenn es im Journalismus keine Jobs mehr gibt.
 
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Ich finde das Blödsinn. Ich möchte die Qualifikation erwerben! Ich möchte bei einem Sender arbeiten! Ich werde hart dafür arbeiten! Und was gibt es da noch abzulehnen?
Ich habe eine praxisnahe Ausbildung! Na super... da gibt's doch nichts mehr abzulehnen...

Wenn es in Deutschland so ist, dass man man als Journalist nicht Journalistik studieren soll/muss, dann kann mich Deutschland mal gern haben, dann werde ich in England bleiben, denn da scheint die ganze Sache logisch aufgebaut zu sein.

Man kann auch alles totdiskutieren.

Ich danke "Radiohexe", denn sie scheint meiner Meinung nach rechtzuhaben.
 
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Moooomentmal ... jetzt geht hier aber einiges durcheinander.
1.) Welchen Studiengang meinst du eigentlich? "Journalismus" ist nicht gleich "Media Studies" (-> Medienwissenschaften). Du kannst übrigens auch in Deutschland speziell in Richtung Hörfunk studieren. In Leipzig kann man seit diesem Semester ein Journalistik-Studium mit dem Schwerpunkt "Radio" (übrigens auch mit viiiiel Praxis + dabei erworbenen Kontakten zur hiesigen Radiolandschaft, allerdings mit ziemlich großen Zugangsbarrieren, recht exklusives Klübchen) belegen. Nicht nur das Fach ist von Interesse, sondern auch die Hochschule. Warst du eigentlich schon bei einer Studienberatung?
2.) Ging es dir nicht eigentlich um die Anerkennung des akademischen Grades BA (insbesondere bei einem Auslandsstudium)?

Bei deiner Radiokarriere kommt es natürlich auch auf deine Persönlichkeit an. Aber die kann erst glänzen, wenn du zu einem Vorstellungsgespräch geladen wirst. Und dahin kommst du mit einer überzeugenden Bewerbung (oder ebenso überzeugenden Kontakten). Was macht eine Bewerbung (neben der formalen Gestaltung) überzeugend: der Nachweis von Qualifikationen. Und dazu gehören ganz sicher der Auslandsaufenthalt + der Studienabschluss + Praxisnachweise.

Gruß postit
 
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1) Also ich war bei keiner Studienberatung, ich hab selber recherchiert, und keinen Studiengang entdeckt, der in Richtung dessen geht, was in Großbritannien angeboten wird. Und ich hab mich jetzt inzwischen für das Studium in England fest angemeldet.
Zugegeben, ich bin da irgendwie hineingeschlittert.

Ich kann mich nicht mehr ersinnen, wie ich überhaupt auf die Idee kam, und wie ich herausfand dass in England so etwas angeboten wird. Aber mir war klar, dass ich zum Radio möchte, dass ich dort arbeiten möchte, oder im weiteren Rahmen, im Mediengeschäft.

Und je mehr ich mich über diesen Kurs in England erfuhr, desto fester wurde der Entschluss, es zu machen.

Zu 2) Mir ging es halt darum, ob bei Arbeitgebern dieser Abschluss genau so bewertet wird wie ein abgeschlossenes Studium in Deutschland, ob ich hier ein Volontariat bekomme mit der Qualifikation oder eine Stelle.
Der akademische Grad muss ja anerkannt werden? Ist ja EU-weit geregelt, oder?

Um die Praxisnachweise werde ich mich schon noch kümmern, und dann steh ich doch schon mal ganz gut da... *dreimal auf Holz klopf*

Danke,
Gruß Fabian
 
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