Anfänger will Fortgeschrittener werden - aber wie? :)

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der-timo

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Hallo zusammen,

ich habe vor ein paar Monaten damit angefangen, Beiträge zu vertonen und hin und wieder auch mal Sendungen zu moderieren. Dafür benutze ich ein billiges Kondensator-Mikrofon von Conrad, einen selbstgebauten Vorverstärker von Conrad (Bausatz) und dann eine "stinknormale" Soundkarte im Rechner. Dafür ist die Klangqualität wirklich schon akzeptabel.
In naher Zunkunft möchte ich allerdings anfangen, etwas aufzurüsten. Nur weiß ich nicht, womit ich da anfangen sollte. Zuerst die Soundkarte? Zuerst das Mikro? Oder brauche ich erst mal ein vernünftiges Mischpult (noch habe ich keins)? Dazu muss ich sagen, dass ich wahrscheinlich auch mal Live-Sendungen bei Internetradios fahren möchte :) .
Als Etat setze ich erst einmal 300 Euro fest. Wie gesagt: ich möchte erst mal nur anfangen, aufzurüsten und dann immer nach und nach "besser" werden.

Wie soll ich das Ganze angehen :rolleyes:?


Gruß,
Timo
 
AW: Anfänger will Fortgeschrittener werden - aber wie? :)

Hallo Timo.

Hier meine Meinung:

Was das Mikrofon angeht: Dass du eine "normale" Soundkarte benutzt, ist nicht so schlimm, solange du über den Line-In reingehst und nicht über den Mikrofoneingang. Letztere sind nämlich (insbesondere auf Onboard-Karten, aber auch auf normalen Karten) von ziemlich mieser Qualität. Das liegt im Wesentlichen daran, dass auf diesen Karten alles auf engstem Raum zusammengequetscht ist. Da bleibt die Qualität auf der Strecke und wird durch Rauschen abgelöst. Bei den Line-In-Eingängen gibt es zwar den gleichen Effekt, allerdings ist er dort weniger schlimm (weil der Line-Pegel höher und der Rauschabstand dadurch größer ist).

Willst du einen ordentlichen Sound haben, ist also erstmal ein guter Mikrofonvorverstärker wichtig, der einen Line-Pegel liefert. Am besten auch noch ein Kompressor, der wirkt bei Mikrofonen Wunder. Als Mikrofon empfehle ich ein Großmembran-Kondensatormikrofon. Die haben meiner Meinung nach den besten Klang und bieten den besten Spielraum. Von Headsets kann ich nur abraten. Aber das muss jeder selber wissen.

Zu der Frage nach dem Mischpult: Es gibt zwar etliche "Radio"-Software, die einen Mischer als Softwarekomponente mitbringt, über den dann alles zusammengemischt wird. Wenn du aber _richtig_ Radio machen willst, kommst du um ein Mischpult nicht herum. Allein schon, um alle möglichen Quellen (mehrere Mikrofone, Rechner, CD-Player, ...) vernünftig betreiben zu können. Und, um richtig "fahren" zu können. Wer einmal mit einem Mischpult gearbeitet hat, kann es sich ohne gar nicht mehr vorstellen. Natürlich musst du dann die Kanäle des PCs einzeln in das Mischpult kriegen, es gibt aber inzwischen genügend Software (z.B. mAirList), die dazu die drei Stereopaare einer handelsüblichen 5.1-Karte verwenden kann. Schon hat man drei PC-Kanäle. Je nach Qualität der Mikrofoneingänge kann man dann auch auf den o.g. Vorverstärker verzichten.

Eine Kaufempfehlung für einen Mischer kann ich nicht abgeben, man sagt aber, dass die billige Yamaha-Reihe (gibt es mit 8 bis 24 oder sogar 32 Fadern) ganz brauchbar sein soll.

Alles in allem musst du überlegen, worin du dein Geld investieren willst. Ich persönlich würde mit Mischpult anfangen, auf ein besseres Mikro kann man immernoch umsteigen.


yps
 
AW: Anfänger will Fortgeschrittener werden - aber wie? :)

Hallo yps,

erst mal danke für deine Meinung :). Ich pflücke das mal auseinander...

yps77 schrieb:
Was das Mikrofon angeht: Dass du eine "normale" Soundkarte benutzt, ist nicht so schlimm, solange du über den Line-In reingehst und nicht über den Mikrofoneingang.
Da hast du vollkommen recht; die Verstärkung über den Mic-Eingang ist äußerst schlecht. Darum habe ich den selbstgebauten Mikro-Vorverstärker auch am Line-In hängen.

yps77 schrieb:
Willst du einen ordentlichen Sound haben, ist also erstmal ein guter Mikrofonvorverstärker wichtig, der einen Line-Pegel liefert.
Da stehe ich dann wieder vor der Frage, ob ich mir jetzt erst einmal einen guten Vorverstärker zulege oder ob ich direkt ein Mischpult nehme. Wenn ich aber jetzt schon weiß, dass ich früher oder später auf jeden Fall auf ein Mischpult umsteigen will, macht es eigentlich wenig Sinn, Geld für einen einzelnen Verstärker auszugeben.

yps77 schrieb:
Als Mikrofon empfehle ich ein Großmembran-Kondensatormikrofon. Die haben meiner Meinung nach den besten Klang und bieten den besten Spielraum. Von Headsets kann ich nur abraten. Aber das muss jeder selber wissen.
Nein; von Headsets halte ich auch nicht viel. "Großmembran Kondensatormikrofon" kosten auch schon ordentlich. Ich frage mich auch, ob das in einem Raum, der überhaupt nicht mit "Schallschutz" ausgerüstet ist, die optimale Lösung ist. Diese Mikros "hören" ja alles ;).

yps77 schrieb:
Wenn du aber _richtig_ Radio machen willst, kommst du um ein Mischpult nicht herum.
Das musste ich auch schon feststellen. Regler "in der Hand" zu haben, ist schon was anderes, als alles mit einer Maus zu regeln :).

yps77 schrieb:
Allein schon, um alle möglichen Quellen (mehrere Mikrofone, Rechner, CD-Player, ...) vernünftig betreiben zu können.
Mehrere Mikros brauche ich (erst mal) nicht. Außerdem würde ich es bevorzugen, Musik, etc. als MP3 abzuspielen. Bis jetzt habe ich allerdings noch nicht verstanden, wie es funktioniert, dass die Musik losläuft, wenn man den Regler am Hardware-Mischpult aufzieht. Und da sich das schon kompliziert vorzustellen scheint, wird es auch ordentlich teuer sein... denke ich.

yps77 schrieb:
Eine Kaufempfehlung für einen Mischer kann ich nicht abgeben, man sagt aber, dass die billige Yamaha-Reihe (gibt es mit 8 bis 24 oder sogar 32 Fadern) ganz brauchbar sein soll.
Von Yamaha habe ich auch schon oft gelesen, wenn es um digitale Mischpulte geht. Nur habe ich keine Ahnung, ob die qualitativ gut sind.

yps77 schrieb:
Ich persönlich würde mit Mischpult anfangen, auf ein besseres Mikro kann man immernoch umsteigen.
So würde ich auch anfangen. Aber hier im Forum gibt es bestimmt einige, die schon Erfahrung haben, wie man so etwas richtig angeht. Her damit ;)!


Gruß,
Timo
 
AW: Anfänger will Fortgeschrittener werden - aber wie? :)

der-timo schrieb:
"Großmembran Kondensatormikrofon" kosten auch schon ordentlich. Ich frage mich auch, ob das in einem Raum, der überhaupt nicht mit "Schallschutz" ausgerüstet ist, die optimale Lösung ist. Diese Mikros "hören" ja alles ;).

...muß ja nicht gleich die Neumann High-End-Lösung sein. Ich habe vor einem halben Jahr ein T.Bone SC1100 gekauft. Das liegt derzeit um die 180€ und ist für meine Zwecke (Webradio) mehr als ausreichend. (gut a Bisserl "Druck" fehlt noch. Hat jemand nen Tipp?). Durch die umschaltbare Charakteristik kann ich auch zwei oder mehr Leute ums Mikro plazieren, ohne jedem ein eingens hinstellen zu müssen.
Allerdings "hört" das Ding wirklich viel und ich muß mit der Lautstärke der Monitore weit runter gehen (Kopfhörer)...
 
AW: Anfänger will Fortgeschrittener werden - aber wie? :)

Rock_Franky schrieb:
(gut a Bisserl "Druck" fehlt noch. Hat jemand nen Tipp?).

Erstens: Komprimieren.

Zweitens: Abstand zum Mikro (Je näher, desto Druck.)

Drittens: Anderes Mikro.
 
AW: Anfänger will Fortgeschrittener werden - aber wie? :)

Vielleicht hilft erstmal die Erkenntnis, daß es mit 300 Euro nicht wirklich getan ist.
Denn: Auf Dauer wirst Du um ein Großmebran-Mikro nicht herumkommen. Allerdings muß es nicht sein, daß die Dinger 'alles hören', das hängt ganz von deren Charakteristik ab.
Du hast keine Halldämpfung in deinem Zimmer? OK - hunderte von Ami-Stationen arbeiten genauso, da läuft sogar jemand hinter dem Moderator durch, und Du hörst es nicht. Einfache Lösung: Sie Dich nach Mod-Mikros amerikanischer Bauart um. Die sind zwar etwas teurer, haben dafür aber diese 'extreme Nieren'-charakteristik mit Nahbesprechungseffekt, sodaß Du nur selbst nah genug ran mußt (reinbeißen!), aber dafür keinen Hintergrund mehr hast. Oft auch in D genutztes Beispiel: Electrovoice-Mikros, wegen ihrer charakteristischen Form auch 'Elefantenpimmel' genannt.
Kosten allerdings auch ... halten dafür aber ewig.
Thema Mischpult: Es ist nicht unbedingt so, daß ein Computer immer wirklich alle Audio-Kanäle auf das Pult führen muß. Bei manch einer Radioautomation kann man einfach einen handelsüblichen Joystick umbauen - und hat dann direkten Zugriff auf 4 (virtuelle) Regler und mehrere 'Faderstart'-Kontakte (Damit kannst Du dann auch die MP3's 'abfahren' ...).
Beim Mischpult muß es auch nicht unbedingt ein Digitales sein. Analoge tuns genauso gut - und sind meist deutlich günstiger. Am besten fährst Du meiner Meinung nach, wenn Du Dir ein ausgemustertes Sendemischpult zulegst - die sind oft gar nicht mehr soo teuer, und haben alles, was das Radiomacherherz begehrt, inklusive der Tasten zum Abfeuern und vieler Vorhörmöglichkeiten. Vor allem sind sie modular aufgebaut, das bedeutet, du kannst jederzeit aufrüsten ...
Viel wichtiger als manches andere ist nebenbei eine vernünftige Aussteuerungsanzeige. Gibts zwar nicht unbedingt billig, dafür aber gut (und oft auch gebraucht) von RTW (Der Klassiker: Das 1206 D)
Und dann ist noch etwas wichtig: Nicht bei den Kabeln sparen! - Manch ein Rauschen, Knacksen etc. läßt sich so vermeiden ...
 
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das mit dem mikrofon stimmt schon, aber vergiss nicht, lieber kk, dass das mindestens 550 euro kostet - und auf ebay hab ich bisher selber noch kein einziges mal eins angeboten gefunden - und das wars dann für ihn auch schon mal wieder..... dass man auf dauer mit 300 euro nicht durchkommt, da hast du recht, allerdings will er ja erst mal einsteigen, das is schon ok
 
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mein tipp für den start:
behringer mx1604a-mixer (120€)
behringer b-1 mikro (110€)
k&m mikrofonarm (70€)
k&m ploppschutz (25€)

also ungefähr 300€, und ich komm mit dem zeug sehr gut zurecht.
habe auch keinen schallgeschützten raum, reicht aber für webradio-zwecke allemal.
 
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geissenpeter schrieb:
habe auch keinen schallgeschützten raum.

Schalldämmung und Schalldämpfung werden, wie in diesem Fall, gerne verwechselt. Schalldämmung verringert die Schallleistung, die den Raum verlässt und andere Räume erreicht. Schalldämpfung verändert die Akustik innerhalb eines Raumes und sorgt z. B. für eine geringe Nachhallzeit.

Weitere Infos sind im Thread „Light-weight-improving of my Studioakustik“ zu finden.
 
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aber bevor du dich dabei in fatale Kosten stürzt: beim Sprechen ne Bettdecke übern Kopf (und Mikro mit darunter, logo) - schluckt alles, ist billig und lediglich nach ner gewissen Zeit werden die Arme schwer :)
Ich hab so lange Zeit sendbare Beiträge gebastelt.
 
AW: Anfänger will Fortgeschrittener werden - aber wie? :)

Wie sehr manche Notlösungen sich doch gleichen :). Problematisch kann es werden, Licht ins dann entstandene Dunkel zu bringen. Ist aber auch kein unlösbares Problem. IKEA-Gelenkarm-Lampe und gut ist.
 
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ich geb aber zu bedenken, dass daunendecke und ikea gelenkarm-lampe in kombination eine heiße sache werden können... zu heiß vielleicht! ;)
 
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Sennheiser MD 421 als Mikro. Muss wirklich nicht Grossmembran sein. Ist ne Investition fürs Leben. Als Mic Amp Envoice / Mindprint und der Sound passt.
 
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Jam Master Jay schrieb:
Sennheiser MD 421 als Mikro. Muss wirklich nicht Grossmembran sein. Ist ne Investition fürs Leben. Als Mic Amp Envoice / Mindprint und der Sound passt.
:eek: Also 300 Euro wollte ich für ein Mikro nicht ausgeben :D.

Gruß,
Timo
 
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