Anschlag in Norwegen: Plattitüden-Parade im Radio

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AW: Anschlag in Norwegen: Plattitüden-Parade im Radio

Seit wann sprichst und schreibst Du in meinem Namen? Nee, hkunkelHU, was sind wir heute wieder lustig...
Ich glaube, ich spreche im Sinne des Forums, wenn ich schreibe, dass jeder hier eingeladen ist, Beiträge zum von Conny Ferrin ermahnten Thema "professionelles Radio" zu verfassen. Sogar er selber :)
Nur über die vorhandenen Themen zu meckern aber es auch selber nicht in die erwünschte Richtung zu treiben bringt auch nichts.
 
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Irgendwann in grauer Vorzeit hat es sich auch im Äther um professionelles Radio gehandelt ....
 
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"Die Welt hält den Atem an" hörte ich vorhin auf N-Joy in einem Bericht über den Anschlag in Norwegen. So schlimm diese Taten auch waren: Haltet ihr sprichwörtlich den Atem an? Ich jedenfalls nicht.
Auch sind die Sprecher und Reporter jetzt emsig bemüht, einen möglichst großen Kontrast herauszuarbeiten: Das sooo beschauliche und gemütliche Norwegen und dann diese Taten. Ja, wenn das in Berlin oder Paris passiert wäre, herrje, kein Passant hätte sich auch nur umgedreht aber in Norwegen, wo alle mit Norwegerpullovern rumlaufen und Elche streicheln, ist das natürlich ganz was anderes. Ich warte noch auf den Satz "nichts wird in Norwegen mehr so sein, wie es vorher war".

Ist ja legithim, dass versucht wird, die Zuhörer für das Thema zu interessieren. Aber muss das immer mit Formulierungen aus der journalistischen Mottenkiste passieren?

Ich habe extra das 1. Posting zitiert. Zwei Sachen abschließend von mir in und zu diesem Thread.
@Komischer Name
1. Mit dem Zeitabstand von nunmehr fünf Tagen: lies Dir Dein Posting bitte erneut durch und auch mal laut vor. Möglicherweise würdest Du jetzt neu argumentieren.
Ich gebe Dir aber Recht, was den letzten Abschnitt betrifft: Mottenkiste ist auch ganz einfach, da muss man nicht lange überlegen und neue sprachliche Wortkombinationen suchen, schreiben und sprechen - es wird möglicherweise von einer Agenturmeldung übernommen ("die haben das doch auch geschrieben").
Du hättest aber in Deiner teilweise berechtigten Kritik konstruktiv vorgehen sollen - eigene Lösungsansätze anbieten können.

2. Als schlimm und journalistisch nicht vertretbar empfinde ich die Entwicklung in diesem Thread, es ging um Broder und Theveßen und nicht mehr um die vom TE angeprangerten Headlines.
Das ist nicht nur schlecht, das ist übel.
Und Conny Ferrin hat es in seinem Posting in Kurzform auf den Punkt gebracht.
That's all.

2Stain
 
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Nur mal so nebenbei: Ich kann klar denken und mitunter auch verstehen. Trotzdem ist der monierte Beitrag etwas OT. Ich halte eine Diskussion über ständig gedankenlos benutzte Phrasen für legitim. Wie im Radio formuliert wird hat für mich auch etwas mit professionellem Radio zu tun. Täte mir leid wenn man es in diesem Forum anders sieht.
 
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Ich halte eine Diskussion über ständig gedankenlos benutzte Phrasen für legitim. Wie im Radio formuliert wird hat für mich auch etwas mit professionellem Radio zu tun.

Absolut richtig hkunkelHU! Und Leute, die hier erklären, sie diskutierten nicht mehr mit, weil die Diskussionen völlig unter ihrem Niveau und am Thema vorbei sind, erinnern mich an einen Spitzensportlerportler, der erklärt, er laufe, radfahre, schwimme oder skifahre bei Olympia und der WM nicht mehr mit, weil ja doch niemand dort sein (früheres) Leistungsniveau erreiche.
Es hilft der Selbstbesinnung der Radioszene jedenfalls wenig, wenn Mitglieder der Radioszene sich der Diskussion über ihre Entwicklung und Perspektiven mit dem Hinweis verweigern, diese Diskussion verflache und werde zunehmend von Ahnungslosen geführt. Das hat eben auch damit etwas zu tun, dass das Medium Radio mit seinen Protagonisten zunehmend verflacht und von Ahnungslosen betrieben wird!
 
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Ich finde den Broder gut, (.) wenn man ihn als geistigen Brandstifter weg haben will, dann muss man Querdenkerei, argumentative Provokation und Sarkasmus verbieten.
oder man betrachtet ihn als Komiker oder Kabarettisten, dann müsste man ihn nicht so ernst nehmen. Diese Spezies muss eine Demokratie aushalten. :p

Die nach 9/11 über'n großen Teich geschwappte 'verordnete' kriegsfördernde Islamophobie hat in den Medien (und der Politik) hysterische Züge angenommen, wozu auch Herr Broder beigetragen hat. In dem Interview sagte Broder, dass er, wenn er jünger wäre, Europa verlassen und in ein Land ziehen würde, das nicht von einer schleichenden Islamisierung bedroht wäre. (Dann wäre auch uns einiges erspart geblieben)

Das hat eben auch damit etwas zu tun, dass das Medium Radio mit seinen Protagonisten zunehmend verflacht und von Ahnungslosen betrieben wird!
ja leider, wurde RADIO nicht mal geplant als Kultureinrichtung? (nach einem verlorenen Propaganda-Krieg)

Vorgestern im Deutschlandfunk "Islamkritik ist salonfähig geworden":

Sabine Schiffer: schrieb:
Ja, es werden Fälle gesammelt sozusagen, wo irgendwo in der Welt ein Muslim irgendein Vergehen begangen hat, und die werden dann in einer teilweise sehr polemischen sprachlichen Art einfach so zugespitzt auf die Zusammenfassung, dass Europa vom Islam in seiner Existenz bedroht sei -
Parallelen zur Arbeit der Anti-Defamation League, so wie sie in dem sehenswerten Film "Defamation" von Yoav Shamir offenbart wird, sind wohl nicht rein zufällig?

Wurde dieser Kinofilm irgendwo im Radio besprochen?
mfg.
 
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mannis fan schrieb:
Absolut richtig hkunkelHU! Und Leute, die hier erklären, sie diskutierten nicht mehr mit, weil die Diskussionen völlig unter ihrem Niveau und am Thema vorbei sind, erinnern mich an einen Spitzensportlerportler, der erklärt, er laufe, radfahre, schwimme oder skifahre bei Olympia und der WM nicht mehr mit, weil ja doch niemand dort sein (früheres) Leistungsniveau erreiche.
Es hilft der Selbstbesinnung der Radioszene jedenfalls wenig, wenn Mitglieder der Radioszene sich der Diskussion über ihre Entwicklung und Perspektiven mit dem Hinweis verweigern, diese Diskussion verflache und werde zunehmend von Ahnungslosen geführt. Das hat eben auch damit etwas zu tun, dass das Medium Radio mit seinen Protagonisten zunehmend verflacht und von Ahnungslosen betrieben wird!

Richtig! Sonst wird doch immer und gern über Verflachungen wehgeklagt. Warum nicht auch mal solche aus dem redaktionellen Teil?
Und solche die nicht nur und ausschließlich bei dem so titulierten Dudelfunk zu hören sind?
 
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Danke, danke, danke. Soviel Zustimmung für die Gedanken meines Spatzenhirns. Dass ich dies noch erleben durfte.
 
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Ich finde diese Plattitüden und Standardphrasen auch schlimm. Man hört sie immer und immer wieder, auch bei den Öffis. Nicht angeschnallte Kinder werden in jedem Bericht "zu lebenden Geschossen", und immer, wenn ein Tram- oder Busfahrer in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt war, dann hat er garantiert "einen Schock erlitten". Ich vermute, Moderatoren übernehmen einfach den Text, der ihnen vorgelegt wurde, sei es aus dem Pressebericht oder aus der vorgefertigten Anmod des neuen Mitarbeiters, der diese oder jene Formulierung für den Geistesblitz schlechthin hält und noch nicht weiß, daß der Spruch schon zig mal gelaufen ist.

Auch musikalische Elemente können plattitüdenhaft sein. So kam über Jahre hinweg bei Beiträgen zu Thema "Fahrrad" ständig Queens "Bicycle Race" zum Einsatz, und beim Thema Geld wurde gern Pink Floyds "Money" gespielt.
 
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und beim Thema Geld wurde gern Pink Floyds "Money" gespielt.
Nicht zu vergessens "I dont like Mondays" und "In the summertime", zwei Titel, deren Einsatz zu spezifischen Anlässen ebenfalls Ausdruck höchster Kreativität in den Musikredaktionen ist.
 
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Wobei ich gerade bei "I Don't Like Mondays" beinahe kotzen könnte, wenn der Titel zur musikalischen Untermalung der Montagmorgenunlust mißbraucht wird und/oder auch entsprechend so anmoderiert wird. Die Hintergründe zu dem Song sollten sich mittlerweile eigentlich herumgesprochen haben. Leichter kann man bei mir an Ansehen bei der Musikkompetenz nicht verlieren.
 
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Wie Recht mannis fan und fall guy haben! Ich werfe da noch Happy birthday von Stevie Wonder in die Manege. Eigentlich gehört auch "Last christmas" mit in die Kategorie der beliebten Fehlgriffe.
 
gegen Plattitüden ...

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15271322,00.html
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In dem verlinkten Artikel ist von dem "mutmaßlichen" Mörder die Rede. In anderen Medien auch. Kann man diese Formulierung bei so offensichtlichen Sachverhalten nicht weglassen?
 
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So haben wir`s aber seinerzeit im political-correctness-Profi Journalistenkurs gelernt!:(
 
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Correctness und Unschuldsvermutung durchaus. Meine Frage richtete sich an wirklich eindeutig bewiesene unwiderlegbare Fälle?
 
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hkunkelHU schrieb:
Meine Frage richtete sich an wirklich eindeutig bewiesene unwiderlegbare Fälle
Schon, aber wer entscheidet, wann etwas als bewiesen gilt? Eben ein Gericht.

Der Fall könnte ja z.B. nur scheinbar eindeutig sein. Rein hypothetisch: Was, wenn der Attentäter der ähnlich aussehende Bruder des Festgenommenen ist und der Festgenommene nur gestanden hat, weil er seinen Bruder schützen will? Das ist natürlich nur ein konstruiertes Beispiel. Was ich deutlich machen will: Mit der Eindeutigkeit ist das so eine Sache. Diese Entscheidung sollten Berichterstatter nicht treffen.
 
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Im DLF meine ich die plausible Formulierung "geständiger Mörder" vernommen zu haben. Irgendwelche Einwände dagegen?
 
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