Ansprüche der Bewerber und Betreiber

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AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

inselkobi, du hättest aufgrund deiner polemischen Ausdrucksweise in die Politik gehen sollen ... ;)
Wer sind denn die Bewerber? Alle? Viele? Manche? Einige wenige? Du stellst die Moderatoren so hin, als seien alle so. Solche Pauschalierungen mag ich nicht.

Es sind NICHT alle.. aber aus eigener (negativer) Erfahrung gut 90-98% ALLER Personen, die sich als "Moderator" versuchen(!) wollen.

Hier mal als Beispiel meine Ansprüche, die ich als potenzieller Bewerber stellen würde, wenn ich tatsächlich irgendwann mal in Zukunft als Webradio-Moderator tätig sein wollen würde (der Thread heißt ja auch tatsächlich "Ansprüche der Bewerber und Betreiber"):

  • Ich will nichts bezahlen (Ja, damit hast du recht)
    Dann bist Du aber auch mit den Vorgaben von Betreiber/Sendeleitung einverstanden?!
  • Ich möchte einen fixen Sendeplatz 1x die Woche.
    Fixe Sendeplätze wären optimal - würde demnach auch (endlich) feste Sendeschemen mit sich bringen
  • Ich möchte mein musikalisches und inhaltliches Konzept so umsetzen, wie ich mir das vorstelle.
    Ähm... wie DU DIR das vorstellst? In dem Moment wärst Du Sendeleitung und das fällt für mich wieder in den Bereich "Da möchte nur wieder jemand eine Bühne für sich"
  • Ich möchte eine Teamleitung, die den Namen auch verdient. (Stichwort "social skills", es gibt nix schlimmeres für ein Unternehmen als unmotivierte Mitarbeiter, ich weiß, wovon ich rede)
    Solange Du dann auch mit den Entscheidungen einverstanden bist, wäre das einfach nur normal.
  • Ich möchte eine Teamleitung, die Interna nicht nach außen trägt, und mich somit auch nicht öffentlich kritisiert.
    Interna gehören generell NICHT nach außen getragen. Egal von wem auch immer!
  • Ich möchte eine Teamleitung, die mich entsprechend rechtlich aufklärt, mir also sagt, was ich darf und nicht darf.
    Sofern Fragen gestellt werden: ja! Ansonsten sollte zumindest etwas zum nachlesen INNERHALB des Webauftrittes vorhanden sein (Im internen Bereich - obwohl es allgemeingültige Regeln/Richtlinien/Gesetze sind)
  • Ich möchte entsprechend Feedback erhalten, und darüber informiert werden, was gut und was weniger gut war.
    Sofern Du nicht nur wissen möchtest, was gut war... also bei angebrachter(!) Kritik damit umgehen kannst, sollte das doch klar sein.
  • Ich möchte eine Teamleitung, die nicht gleich ausflippt, wenn ich auf der Website z.B. auf einen Rechtschreibfehler aufmerksam mache.
    Sowas gibts? (Die Frage ist von mir sehr ernst gemeint!)
  • usw. es gibt bestimmt noch mehr, die fallen mir auf die Schnelle aber nicht ein ... ;)

Hört doch endlich auf damit, alle Moderatoren in der Internetradioszene pauschal als blöd abzustempeln, denn erstens: stimmt es nicht; und zweitens: trägt das auch nix zur Verbesserung der Qualität bei.

Soweit meine bescheidene Meinung, lg
dm

Also ich rede nicht von allen, aber von (wie schon oben angemerkt) 90-98% aller, die in diesem Bereich unterwegs sind. Insofern pauschaliere Du bitte nicht auch. Das ist ebenso kontraproduktiv ;)

MfG
Rainer
 
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[OT]
Ich möchte eine Teamleitung, die nicht gleich ausflippt, wenn ich auf der Website z.B. auf einen Rechtschreibfehler aufmerksam mache.
Sowas gibts? (Die Frage ist von mir sehr ernst gemeint!)
Oh Ja!
Und du würdest dich wundern, wie viele Scheinheiligkeiten sich auf diesem Gebiet tummeln (wehe, wenn sie kritisiert werden!).

Gruß, Uli
[/OT]
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

Ist ja guuuuuuuuut.....

Also ich freue mich halt als Betreiber/Admin/sonstwelche Bezeichnung... wenn mir jemand Fehler nennen kann. Wie schon erwähnt: Zeigt es MIR doch, daß derjenige sich dafür einsetzt bzw interessiert.

Bin eben so gestrickt, daß man auf Rechtschreibung ganz von allein achtet. Wenn auch nicht perfekt, so aber doch bestrebt, Fehler zu minimieren (Darum hab ich im Moment auch kein "Dings" am laufen *fg)

Genug der Worte, es wird leider nicht besser dadurch.

[OT]
Mario: Da fehlt trotz Korrektur noch ein Komma ;)

Uli: Ich hatte das Ironie-Tag vergessen! Gerade wegen mangelnder Kritikfähigkeit der "Moderatoren" ist bei mir so einiges den Bach runter gegangen - insofern weiß ich schon, was gemeint ist. Und glaubt mir, hätte ich das Niveau dieser Leute, würde ich mir einen trinken und Massenmails mit unwahren Behauptungen ohne Ende verschicken!
[/OT]

Gruß
Rainer
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

Ja ja :)

So ist das... Aber ich würde echt gerne mal wissen... Warum wird das Internet immer mehr als "Spielwiese" für Menschen verwendet die
- Probleme mit Ihrem "Ich" haben
- sich so wichtig nehmen
- sich selbst überschätzen
- denken "Wir machen das aus Spaß..."

usw.

Warum? Ich mein, es muss doch nen Grund dafür geben!
Wie sich mittlerweile hier im Internet verhalten, beworben usw. wird. das traut man sich in "Realität" gar nicht...

Warum also im Internet?
Anonymität? Persönlichkeitsprobleme? Charakterdefizite?

Ich verstehe das einfach nicht :rolleyes::wall:
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

Nicht so oft mit dem Kopf gegen die Wand schlagen - das führt zu bleibenden Schäden....
Tja, wo kommt es her. Internet wurde eben als neues Medium- und Transportmittel entdeckt, und somit auch für die Variante "Radio". Und da mischen eben immer Selbstdarsteller und Möchtergern-Radiomacher mit. Und mit noch erschreckend weniger Erfahrung und Wissen als beispielsweise die Hobbypiraten....
Ich vergleiche es mal (weiß, jeder Vergleich hinkt) mit der Offshore Szene 1964-1974 vor UK/NL. Es gab damals Dutzende von Ministationen, die den Seesendern nachahmten. Was in UK dann zu 1-6 wirklich guten MW-pirates führte (Jackie u.a.) und in NL ab 74 zu einer Flut von ähnlichen MW-Stationen (R Centraal u.a.).
Gut, hier regulierte sich der Markt dann etwas durch die Raids der Behörden. Aber jeder mit zwei Plattenspielern und einem selbstgebastelten Sender fühlte sich berufen. Oder nur die unzähligen Senderchen auf Kurzwelle, oberhalb des 49-mB.....teilweise bis heute aktiv. Zu 90% grauenhaft.
Aber Internet ? Hier wird die Flut der Selbstdarsteller noch ungehemmt jahrelang anhalten - sauberer stream (in etwa), überall hörbar - alles andere nur eine Frage des "Marketing", auch angeklickt zu werden. Ich bin nach allem, was hier gepostet wurde und u.a. Rebstock angemerkt hat, sehr pessimistisch. Das wird noch eine Weile tief runtergehen.
Und warum ? Toni2k7 (was macht r2d2?...) - es sind MENSCHEN. Mit allen Fehlern, Suchtverhalten, Selbstüberschätzungen und Profilneurosen. Die toben jetzt im www - auf beiden Seiten. Betreiber und Moderatoren.
Sollte nicht jemand mal einen thread aufmachen mit "EMPFEHLENSWERTE" internetstreams? (Auch wenn dann dort die Rangelei ausbricht...)?
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

Wie sich mittlerweile hier im Internet verhalten, beworben usw. wird. das traut man sich in "Realität" gar nicht...

Warum also im Internet?
Anonymität? Persönlichkeitsprobleme? Charakterdefizite?

Ich verstehe das einfach nicht :rolleyes::wall:

Das traut man sich in Realität gar nicht? Hast Du ein Glück, daß Du das entweder nicht erleben mußt oder bemerkst ;) Scherz beiseite, das Internet ist nur *eine* Spielwiese, auf der solches Verhalten durchaus öfter beobachtet werden kann - im Internet wird es nur durch die (vermeintliche) Anonymität noch verstärkt. Ein schönes Buch, das viele Beispiele liefert ist "Generation Doof" von von Anne Weiss und Stefan Bonner - auf der einen Seite sehr ansprechend geschrieben, auf der anderen Seite aber durchaus zum Nachdenken anregend - ich hab mich in dem Buch durchaus auch zutreffend beschreiben gefunden ;)

LG

McCavity
 

[Als Amazon-Partner verdient radioforen.de an qualifizierten Verkäufen.]
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

War das bei Schweden, Holland und Nordpol ? Buchtipp liest sich gut, werde ich mal beim nächsten Einkauf berücksichtigen. Spaßlektüre muß ja auch sein.
 
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Hey!

Na mal ehrlich, bei meinem Kopfweh und so macht es nix ;) Da hau ich grad noch einmal an: :wall:
Lach ;)

Spässle ;)

ABER: Nein, ich habe wirklich selten solch eine dämliche Ansammlung an Möchtegerns gesehen, wie hier im Internet...

Aber in der Realität dreh ich mich gern bei Deppen um und geh in ne andre Richtung :)
LACH
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

ABER: Nein, ich habe wirklich selten solch eine dämliche Ansammlung an Möchtegerns gesehen, wie hier im Internet...

Dann hast du Glück oder arbeitest in der richtigen Branche ;)
Ich hab festgestellt, wer im Internet ein Trottel ist, ist es auch im wirklichen Leben. Im Internet zeigt sich das wahre Gesicht nur schneller, weil diese Trottel glauben, sie wären anonym. Hat wohl eine ähnlich enthemmende Wirkung wie Alkohol.
 
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Grüß Dich, DM...ich möchte Dir mal "einfach so" auf Deine Wunschliste als aktiver Betreiber antworten!
ja, grüß dich auch. Dankeschön für dein Feedback auf meine Ansprüche. :)

Mario Steiner schrieb:
Ich möchte einen fixen Sendeplatz 1x die Woche.

Möchten viele und am liebsten Freitag um 20 Uhr....So ein Geschenk muss man sich ersteinmal erarbeiten.
Ehrlich, freitags? Nein, Freitag abend gehört den Freunden. Montag abend wär mir z.B. am liebsten ;). Es ist mir klar, dass nicht bei jedem Radio ein entsprechender Sendeplatz frei ist, aber wenn man berufstätig ist und ev. auch noch seinen sozialen Verpflichtungen nachkommen will, kann man halt nur zu bestimmten freien Zeiten. Dann muss man sich eben ein Radio suchen, wo ein entsprechender Sendeplatz frei ist, auch wenn das vielleicht qualitative Abstriche bei der Auswahl oder weniger Hörer bedeutet.


Bezüglich meiner getätigten Aussage:
Ich möchte mein musikalisches und inhaltliches Konzept so umsetzen, wie ich mir das vorstelle.

Ähm... wie DU DIR das vorstellst? In dem Moment wärst Du Sendeleitung und das fällt für mich wieder in den Bereich "Da möchte nur wieder jemand eine Bühne für sich"
Ich habe schon damit gerechnet, dass sowas kommen wird.
Platinsmarti, das Festhalten an einer Idee, einer bestimmten Vision, wie ich mir meine Sendung vorstelle, tue ich nicht um meinetwillen, sondern um des Konzeptes willen. D.h. ich brauche nicht "eine Bühne für mich", sondern eine Bühne für das Konzept. Da ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, wie ich finde ;)
Dass ein gewisser grober (Format-)Rahmen vorgegeben wird, in dem man sich bewegen darf, und dass ich mir ein Radio suchen würde, wo mein Konzept in diese Rahmenbedingungen passen würde, versteht sich von selbst.

Gerade das ist doch die Stärke des Webradios (bzw. könnte es meiner Meinung nach sein), dass man sich spezialisiert, bestimmte Themen aufgreift, seine persönliche Note einbringt, etwas zu sagen hat. Ob das dann auch so ist, wenn man sagt: "hier ist dein Konzept, mach mal; deine Ideen, schön und gut, aber bitte nicht bei uns"?


Also ich rede nicht von allen, aber von (wie schon oben angemerkt) 90-98% aller, die in diesem Bereich unterwegs sind. Insofern pauschaliere Du bitte nicht auch. Das ist ebenso kontraproduktiv
Also 90-98% aller in der Webradioszene tätigen Moderatoren sind Vollkoffer?
Gut meinetwegen, ich weiß es nicht (woher auch?). Möglich wär's.
Aber: wäre es nicht zielführender, sich auf die restlichen 10-2% zu konzentrieren? Als Außenstehender hat man, wenn man hier in der Webradioszene mitliest, oft den Eindruck, dass die ganzen negativen Kommentare mehr Schaden am Image der Webradioszene anrichten, als die Existenz derjeniger Radios und Moderatoren, über die hier so gerne hergezogen wird. Ich halte jedenfalls nix davon, den Untergang der Webradioszene heraufzubeschwören. Und ich halte auch nix von Beschränkungen des freien Markts.

Ein Vergleich: 98% aller Restaurants sind keine 3-Haubenrestaurants. Den 3-Haubenkoch wird die Pommesbude ums Eck trotzdem nicht stören, auch wenn der Pommesbudenverkäufer vielleicht behauptet, er sei ein guter Koch. Und: Das 3-Haubenlokal wird auch nicht verhindern können, dass sich der Pommesbudenverkäufer dort als Koch bewirbt. Dann wird er eben abgelehnt.

Worauf ich hinauswill: Solange man sich durch Qualität von den Mitbewerbern abheben kann, tut einem auch die Existenz von Chatradios oder ähnlichem (die Pommesbuden ;)) nicht weh. Ich muss selbst gestehen, ich habe noch nie so eines gehört, ich habe aber auch kein Interesse daran, und zwar weder es zu hören noch dort zu arbeiten.

Aber wer weiß, gebt mir ein paar Jahre, und mein Zweckoptimismus wird auch zum Pessimismus ... ;)

So, jene die bis hierher gelesen haben: herzlichen Dank, dass ihr das alles durchgelesen habt!
lg,
dm
 
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So,
Erstmal: Warum dankst du all denen, die gelesen haben :)

Zu deinen Ausführungen gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Stimme dem weitestgehend zu.

Wo ich vor allem zustimmen muss, ist der Pommesbudenvergleich. Der stimmt eigentlich vollends.
Also bleibt die Aussage fest:
- Wer Qualität liefert, den stören auch die "Trottel" nicht ...
dies wiederrum bedeutet:

Juckt euch nicht an den Schrottradios und macht euer -qualifiziertes und hochwertiges- Radio...
Auf lange sicht, wird man Erfolge haben...

In diesem Sinne, dieses Thema müsste durch sein :)
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

Juckt euch nicht an den Schrottradios und macht euer -qualifiziertes und hochwertiges- Radio...
In der ursprünglichen Frage von Inselkobi ging es weniger um die "Schrottradios" (findet sich nicht ein besserer Begriff?), sondern um die Bewerbungen der Pommesbrutzler bei den "echten" Restaurants.
- Schöner Vergleich übrigens, dm83 - ;)

Es ist ja nichts dagegen zu sagen, wenn die Pommesfritzen zum Restaurantchef gehen und fragen "Darf ich bei euch richtig kochen lernen?", aber die Realität sieht doch eher so aus "Ich bin Koch bei der Pommesbude gewesen, habt ihr auch Pommes?".
DA klemmt es doch.

Wenn etwas gegen die Pommesbuden zu sagen wäre, dann, dass sie mit den niedrig gehaltenen Ansprüchen solche "Ey, isch kann Pommes"-Typen geradezu heranzüchten.
Das Beispiel hat was, ich reite mal darauf herum.

Gehen wir mal an die Basics, die jeder beherrschen sollte: Hygiene. Die gilt sowohl in der Pommesbude als auch im Restaurant, und zwar ebenso für die Abzugshaube, das Kühlhaus, die Aufbewahrung (und Fetterneuerung) wie auch für die persönliche Hygiene des Personals.
- Im Internetradio wäre das die gepflegte Technik (keine Übersteuerung) sowie die ordentliche (An-)Sprache. -

Im Internetradiobereich gibt es nur leider keine Art Gesundheitsamt oder sonstige Ordnungsbehörde, die auf Mindeststandards achtet.
So ist also jedes "höherwertige" Radio auf sich allein gestellt, die "Schmutzfinken" aus seiner Senderküche fernzuhalten.

Wir hatten ja schon mal festgestellt, dass es keine Zulassung zum Moderator gibt und die Radios nicht verpflichtet sind, ausschließlich zugelassene Moderatoren zu beschäftigen.
Interessant ist der Gedanke allemal. - Exkurs: Ich trauere der DDR wahrlich nicht hinterher, aber sie hatten für DJs eine Art Lizenz. Das ist zwar etwas drastisch, aber von der Grundidee bin ich nach wie vor fasziniert. Die Überleitung auf Moderatoren liegt nahe. Exkurs Ende.

Seit einer Unterhaltung gestern beschäftigt mich noch ein anderer Gedanke, der aber in einen anderen Thread gehört. Vielleicht verlagere ich die Qualifikations-Diskussion auch dorthin.

Guten Appetit wünscht,
mit Gruß, Uli
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

Läßt sich Qualität nur mit Regulierung erreichen? In jedem Thread, an den ich mich erinnern kann, der das Thema der Qualität in Internet Radios, deren Betreiber oder Moderatoren ansprach, kam es früher oder später zur Forderung nach einer Instanz, die dem Wildwuchs regulierend gegenübertritt. Ob das ein Führerschein für's Internet oder Moderatoren war, oder auch eine Organisation, die Gütesiegel für (Web-)Radios vergibt.

Ich bin auf der einen Seite solchen Ansätzen nicht grundsätzlich abgeneigt. Obwohl ich übermäßige Regulierung zutiefst ablehne, scheint es so, wenn man hier und in anderen Foren mitliest, als ob der überwiegende Teil der Webradio-"Szene" äußerst beratungsresistent und ohne jegliche Qualitätsansprüche zu Werke ginge. Sie sind quasi die Windmühlen, gegen die die Don Quichotes der Szene, diejenigen, die sich dem Trend entgegenstemmen, zu Felde ziehen.

Was würde aber eine Regulierung tatsächlich bewirken? Die Beratungsresistenz der Betreiber würde das sicherlich nicht durchbrechen, sicherlich würde zwar ein großer Teil davon aufgeben, andere im Untergrund verschwinden - aber würde es das Problem dauerhaft lösen? Die Frage ist, wie hoch man die Meßlatte anlegt, was ins Töpfchen sortiert wird und was im Kröpfchen der Geschichte untergeht. Legt man sie zu hoch an, besteht die Gefahr, nicht mehr genügend Nachwuchs zur Verfügung zu haben, eine Situation, vor der sich viele Arbeitgeber außerhalb des Internet heute schon gestellt sehen. Zu niedrig darf sie aber keinesfalls sein, weil sonst das gesamte Unterfangen Makulatur wäre, bevor es überhaupt begonnen wurde.

Die Kritken, die ich an einer Regulierung übe, sind zweierlei: zum Einen bekämpft eine solche Regulierung zwar wirkungsvoll die Symptome, kann aber gegen die eigentlichen Ursachen nicht übermäßig viel ausrichten. Zum Anderen sollte man durchaus immer die alten Römer im Hinterkopf haben, die fragten: "Qui custodet custodes?" - frei übersetzt: Wer bewacht die Wächter? Instrumente der Regulierung können immer auch mißbraucht werden, um persönliche Interessen durchzusetzen und stehen daher grundsätzlich unter Generalverdacht. Eine effektive Möglichkeit, das zu verhindern ist mir nicht bekannt.

Abschließend noch einmal: ich bin einer Regulierung nicht grundsätzlich abgeneigt, sehe aber schwerwiegende Probleme, die mit einer solchen einhergehen würden. Meine bevorzugte Lösung würde auf Erkenntnis der Beteiligten aufbauen, was aber wohl mehr ein frommer Wunsch als ein gangbarer Weg sein dürfte.

LG

McCavity

OT-Ergänzung: Inselkobi hatte irgendwann mal den Begriff des "Webradingens" geprägt - ich finden den als Substitut für das geschmähte "Schrottradio" sehr geeignet :D
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

Hey,
Wie ich sehe, ist echt richtig Diskussionsbedarf in diesem Thema.
Find ich irgendwie gut, zumal die Diskussion hier auf einem hohen Niveau stattfindet.
So macht es auch mal Spaß zu tippen *g*

Um ganz kurz den Gedanken eines Führerscheins oder ähnlichem für Moderatoren/DJ´s aufzugreifen, möchte ich nur folgendes sagen:
Wer schonmal in einer Disco war - und nicht nur einmal - der wird feststellen, dass viele DJs in dem Fall offenbar kein bisschen "Gefühl" für Ihre Musik haben. So ist die Lautstärke zu hoch (sagt man das so?) , Zu viele höhen, zu viel Bass oder was auch immer vorhanden.
Nicht selten ging ich mit nem Piepen im Ohr aus der Disco. Seitdem meide ich sie immer mehr.
Also ich persönlich bin absolut für einen solchen Führerschein (für DJs die in der Öffentlichkeit auflegen), bei Webradios hab ich die Möglichkeit leiser zu machen oder auszuschalten.

Im Webradio halte ich das etwas für übertrieben. Jedoch kann ich nicht abstreiten, dass wenn sich ein DJ mit "Führerschein" bewerben würde, er wohl etwas bessere Chancen hätte als einer Ohne.

Zurück zur Diskussion:
Schrottradio find ich aber zutreffender *G* Ich hätte gern eine noch drastischere Wortwahl an den Tag gelegt.
Aber Webradingens find ich auch ganz süß :) Nur zu niedlich :)

Aber ich bin auch die ganze Zeit am überlegen, ob es sinnvoll ist, alles durch Regeln usw. einzuschränken...
Ich würde es da eher vorziehen, eine "lange Probezeit" durchzuziehen und hier auch eventuelle Verträge anzuschaffen.
Denn all die, die nur "Webradingens" machen wollen, würden nie einen Vertrag unterzeichnen.
Die die es ernst meinen, unterschreiben. Die Sache über die Rechtswirksamkeit solch eines Vertrages müssten andere klären, wahrscheinlich müsste sowas von einem Anwalt erstmal abgesegnet werden, damit man das "Vertrag" nennen darf oder so... Aber ich bin mir sicher, dass allein durch einen solchen "Moderatorenvertrag" einige schwarze Schaafe aussortiert werden könnten - ohne große Regulierungen oder ähnliches.

Wer meinen geistigen Erguss bis hierhin gelesen hat, bekommt nen virtuellen Keks *g*

Würde mich über ein Feedback sehr freuen!
Grüße,
Tobi
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

Ich habe mir erlaubt, die Reihenfolge der Asätze geringfügig zu verändern, um Zusammenhänge zu verdeutlichen :)

Um ganz kurz den Gedanken eines Führerscheins oder ähnlichem für Moderatoren/DJ´s aufzugreifen, möchte ich nur folgendes sagen:
Wer schonmal in einer Disco war - und nicht nur einmal - der wird feststellen, dass viele DJs in dem Fall offenbar kein bisschen "Gefühl" für Ihre Musik haben. So ist die Lautstärke zu hoch (sagt man das so?) , Zu viele höhen, zu viel Bass oder was auch immer vorhanden.
Nicht selten ging ich mit nem Piepen im Ohr aus der Disco. Seitdem meide ich sie immer mehr.
Also ich persönlich bin absolut für einen solchen Führerschein (für DJs die in der Öffentlichkeit auflegen), bei Webradios hab ich die Möglichkeit leiser zu machen oder auszuschalten.
Da gibt es - wenn ich das richtig gelesen habe irgendwo anders hier im Forum - sogar Bestrebungen der EU, hier verbindliche Werte (und entsprechende Kontrollen) einzuführen. Ich gehe nichtmehr so oft in Diskos, aber ich habe mir angewöhnt, grundsätzlich meine Ohrstöpsel mitzunehmen. Wenn es mir zu laut wird, kann ich den Pegel damit dämpfen und diejenigen, die ich verwende (Alpine, glaube ich, ich habe sie nicht dabei ;)) dämpfen weitgehend linear - sprich: ich kann die Musik trotzdem gut und unverzerrt hören, nur leiser halt. Aber ein Grundverständnis des DJs sollte hier vorhanden sein, da stimme ich voll zu, und würde hier auch entsprechende Richtlinien und Kontrollen begrüßen, da hier einen tatsächliche Gesundheitsgefährdung erfolgen kann, wenn man sein Handwerk nicht beherrscht.

Im Webradio halte ich das etwas für übertrieben. Jedoch kann ich nicht abstreiten, dass wenn sich ein DJ mit "Führerschein" bewerben würde, er wohl etwas bessere Chancen hätte als einer Ohne.
Wenn der "Führerschein" entsprechend anerkannt ist, trifft das sicherlich zu - wenn's von staatlicher Stelle käme sicherlich kein Problem, eine private Institution müßte sich wohl zunächst etablieren.

Ich würde es da eher vorziehen, eine "lange Probezeit" durchzuziehen und hier auch eventuelle Verträge anzuschaffen.
Denn all die, die nur "Webradingens" machen wollen, würden nie einen Vertrag unterzeichnen.
Die die es ernst meinen, unterschreiben.
...
Aber ich bin mir sicher, dass allein durch einen solchen "Moderatorenvertrag" einige schwarze Schaafe aussortiert werden könnten - ohne große Regulierungen oder ähnliches.
Das würde aber eine Erkenntnis seitens der Betreiber voraussetzen. "Der Fisch fängt beim Koppe an zu stinken" und wenn ein Betreiber - sei es aus Unkenntnis oder sogar Verweigerung - dieser Prozedur nicht folgt, ändert sich leider gar nichts. Man müßte also auf beiden Seiten - Moderator *und* Betreiber - den Willen, das Wissen, und die Fähigkeit haben, solche Regeln anzuwenden.

Die Sache über die Rechtswirksamkeit solch eines Vertrages müssten andere klären, wahrscheinlich müsste sowas von einem Anwalt erstmal abgesegnet werden, damit man das "Vertrag" nennen darf oder so...
Nein. Ich darf mit Dir hier und jetzt einen Vertrag abschließen und das wäre rechtsgültig. Personen, die im Sinne des Gesetzes mündig sind, dürfen untereinander Verträge abschließen, ganz gleich, ob das nun mündlich oder schriftlich geschieht. Ganz krasses Beispiel: wenn jemand mit seiner Freundin darüber spricht, daß sie irgendwann heiraten möchten, gilt das schon als Vertrag - sie (und auch er) können sich darauf berufen, daß es ein Eheversprechen gibt und das - im Streitfall - sogar vor Gericht einbringen.

@Mario Steiner:
Nein, ganz sicher bin ich mir nicht, daß es wirklich Inselkobi war - starke Behauptung ist besser, als ein schwacher Beweis, dachte ich mir - aber ich hab nochmal die Suchfunktion bemüht und da taucht dieser Begriff hier im Forum zum ersten mal am 13.01.2008 auf - von Inselkobi ;) Kann natürlich durchaus sein, daß er woanders schon früher geprägt wurde, möglicherweise auch als Webradiodingens - aber Tante Gugel spuckt auch nur die radioforen.de aus. Webradiodingens hat - zumindest laut Forensuche - ebenfalls Inselkobi am 06.12.2007 zuerst hier im Forum benutzt - übrigens genau in meinem Thread *schäm* :D Das Webradiodingens findet Google übrigens 9 mal ;)

LG

McCavity
 
AW: Ansprüche der Bewerber und Betreiber

@Mario Steiner:
Nein, ganz sicher bin ich mir nicht, daß es wirklich Inselkobi war - starke Behauptung ist besser, als ein schwacher Beweis, dachte ich mir - aber ich hab nochmal die Suchfunktion bemüht und da taucht dieser Begriff hier im Forum zum ersten mal am 13.01.2008 auf - von Inselkobi ;) Kann natürlich durchaus sein, daß er woanders schon früher geprägt wurde, möglicherweise auch als Webradiodingens - aber Tante Gugel spuckt auch nur die radioforen.de aus. Webradiodingens hat - zumindest laut Forensuche - ebenfalls Inselkobi am 06.12.2007 zuerst hier im Forum benutzt - übrigens genau in meinem Thread *schäm* :D Das Webradiodingens findet Google übrigens 9 mal ;)

LG

McCavity

Also McCavity....
DAS nenn ich mal Mühe machen und Webradiodingens suchen!
GENIAL!:wow::wow::wow::wow:
 
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