Antenne 1 ohne Jingles?

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Das gegenwärtige Programm erinnert irgendwie an die achtziger Jahre, als Claims, Musikbetten und aufgesetzte Fröhlichkeit noch weitgehend unbekannt waren. Musik, trockene Moderation und Nachrichten - das wars. Jedenfalls hebt sich Antenne 1 damit von sämtlichen Mitbewerbern in Stuttgart ab, auf die nächsten MA-Zahlen darf man gespannt sein.
 
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Und schon taucht jemand auf, der die Jinglingfreiheit höchst fachlich beurteilt. Oder sollte man es besser "ab-urteilt" nennen?

Sein größter Ärger dürfte wohl sein, dass er die Beraterverträge nicht erhalten hat; immerhin fällt die Kritik an den Kollegen der eigenen Zunft deutlich genug aus. Ein jämmerlicher Beitrag.
 
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Tja, dea, so unterschiedlich können Meinungen sein! Der Beitrag spiegelt genau die Realität wieder und ich stimme dem Kollegen zu 100% zu.
Auf der einen Seite werden hier die Sender durch den Kakao gezogen, die sich totjinglen, auf der anderen Seite gibt es Radiosender, die klingen wie Schulhof-Radio. Warum nicht der goldene Mittelweg? Ich finde auch sein Fazit genau richtig: keine altbackenen SFX-wir-haben-den-Sprecher-mit-der-tiefsten-Stimme-Jingle, sondern eine luftig-lockere Verpackung super! Was ist denn an seinen Argumenten falsch?
 
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Falsch ist die Auslegung des Kernproblems.

Die Feststellung, die genannten Programme wirkten auf den Hörer wie ein MP3-Player, ist die einzig richtige Aussage in dieser Glosse. Das liegt aber nicht am Verzicht auf Verpackungselemente, sondern daran, dass die Stationen - wie auch viele andere - den Löwenanteil des Tagesprogramms aus reiner Automation liefern.
Es gibt keine Moderatoren, die etwas sagen könnten und keine Redaktionen, die Inhalte liefern. Sich vor dieser Tatsache zu entrüsten und mangelnde Fahrkünste zu bescheinigen, ist geradezu lächerlich. Wo niemand am Mischer sitzt, kann auch keiner Fahrfehler begehen.

Seelenloses Radio wird nicht dadurch besser, dass die laufende Automation mit Jingles, IDs, Teasern, Bumpern und den ständigen Wiederholungen der Morningshow-Highlights gefüttert wird. Es wird auch nicht dadurch besser, dass dem Hörer die Einsparung des Moderators als "non-stop-Hit-halbe-Stunde" oder mit "Bei uns wir weniger gequatscht!" vertickt wird.
Der Verzicht auf Verpackungselemente ist nichts mehr als ein weiterer Schritt des Verfalls.

Vielleicht sollte Radio mehr Geld in Personal statt in Beraterverträge investieren. Dann geht Herrn Baron vielleicht irgendwann das Taschengeld aus. Mal sehen, wann wir ihn im Radio hören, wo er uns dann von seinen Fahrkünsten überzeugen kann.
 
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Oh nein, dea, bitte nicht!
NOCH langweiliger als so ein Programm ist die Diskussion hierüber! Warum muss es denn immer und immer wieder auf dieses "Dudelradio ist doof"-Gequatsche hinauslaufen? Das haben wir doch in JEDEM Thread hier schon. Jetzt lasst uns doch mal bei der Diskussion bleiben, ob Programme keine Verpackung haben sollten, ob Zu-jingeln notwendig ist oder ob es nicht einen vernünftigen Zwischenweg geben kann - und wenn ja, wie könnte der klingen? Sich dauernd die Radiostars von früher, Beiträge und Musik jenseits des Mainstream zu wünschen behandelt schon ALLE anderen Threads, bitte nicht auch noch hier! (und NEIN, es gehört nicht zusammen!)
 
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Oh nein, dea, bitte nicht!
Gut, dass du das nicht festlegst.

Warum muss es denn immer und immer wieder auf dieses "Dudelradio ist doof"-Gequatsche hinauslaufen?
Weil es einfach so ist.

NOCH langweiliger als so ein Programm ist die Diskussion hierüber!
Den Komparativ sehe ich nirgends bestätigt. Eines bedingt bzw. ergibt das ansere.
Ich diskutiere auch nicht DARÜBER, sondern um die irrsinnige Behauptung, der konsequente Verzicht auf Verpackungselemente sei das Grundübel der diesbezüglich kritisierten Programme.

ob Zu-jingeln notwendig ist oder ob es nicht einen vernünftigen Zwischenweg geben kann
ist dabei noch nicht einmal die Frage. Extreme begeistern immer nur Extremisten. Ein Zwischenweg wäre sicher sinnvoll, ändert aber an der Qualität eines praktisch toten Pragrammes rein gar nichts.

wie könnte der klingen?
Vielleicht wie ein flexibles, hörernahes Programm mit einem eigenen Gesicht und Inhalten, die statt mit einer synthetischen guten Laune (um es nicht Scheißfreundlichkeit zu nennen) von Sprechrobotern per Voicetrack besser von Moderatoren vorgetragen werden.
Dann braucht man automatisch weniger Jinglebells, denn sowohl der zufällige als Stammhörer erfahrt, was er hört.

Antennen und Hitradios sind aber nunmal Synonyme für charakterlose Vollgasprogramme und Austauschbarkeit. In jedem Bundesland gibt es mindestens eines dieser und dazu noch eine Lokalkette, die im wesentlichen aus Mantel mit derselben Positionierung besteht. Unterm Strich besteht deren Existenz nur aus dem Kampf um jeden einzelnen Hörer, der über die Frage, wer dieselben Hits pro Sendestrecke einmal mehr oder weniger rotieren lässt, ausgefochten wird.

Inwieweit die Idee, dies künftig ohne Promos etc. zu tun, erfolgreich ist, werden die nächsten MA's zeigen. Ich wage zu behaupten, dass es kaum einen Hörer wirklich stört, weniger beclaimed und verklingelt zu werden. Wer sich an sterile Programme gewöhnt hat, wird es sogar begrüßen, von synthetischen Lebenszeichen verschont zu bleiben. Die beschmutzen wenigstens nicht länger den ohnehin staubigen Unterhaltungsteppich.
 
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Jetzt lasst uns doch mal bei der Diskussion bleiben, ob Programme keine Verpackung haben sollten, ob Zu-jingeln notwendig ist oder ob es nicht einen vernünftigen Zwischenweg geben kann - und wenn ja, wie könnte der klingen?

Ja, Jingles sind notwendig. Sowas wie eine dezente Serviceverpackung braucht jeder Sender, egal welches Format. Ansonsten noch Drops und einige Transitions.
Das ist das Grundgerüst einer jeden Radiostation und repräsentiert ihren Klang.
Alles weitere, vor allem in die Hookpromo, BeatmixXX, usw.-Richtung ist nicht zwingend notwendig.

Beste Grüße mit der Meinung vom Badenser.
 
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Vor allem finde ich es lustig, wenn zwei Sender auf ein- und demselben Markt mit derselben Option kommen. Ja, und es klingt scheisse.
Ein Radioprogramm muss für mich auch gut produziert sein. Mit Jingles, Musikbetten, Soundelementen, Einspielern kann man wunderbar, ja, spielen. Und zwar so, dass es auch dem Hörer Spaß macht, dass es geil klingt usw. Dazu muss ich natürlich auch gut fahren können, Songs, Elemente etc. ineinander mischen. Das ist oft sekundengenaues Timing. Aber genau DAS ist die hohe Kunst des Radio-DJs. Und die scheint mittlerweile LEIDER am Aussterben zu sein. Warum? Weil sie zu unrecht nicht gefragt worden ist. Was haben wir jetzt mittlerweile? Grossteils austauschbare Claimaufsager. Wenn ich keine DJs habe, die mit Jingles umgehen können, kann ich sie auch gleich ganz weglassen. So haben sich wohl ein paar Programmverantwortliche gedacht. Klingt logisch, isses aber letztendlich nicht. Denn man überlege? Wo soll das hinführen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal des RADIOS gg. anderen Konkurrenzmedien? Für Musik nonstop brauchts kein Radio...für gelegentliche Infoblöcke auch nicht mehr. Also...
 
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Wenn ich keine DJs habe, die mit Jingles umgehen können, kann ich sie auch gleich ganz weglassen. So haben sich wohl ein paar Programmverantwortliche gedacht.

Das mag so gewesen sein. Und ist von ähnlich seltsamer Logik und Konsequenz geprägt wie die Vorgehensweise der hiesigen S-Bahn-Betreiber, die es in den vergangenen Jahren nicht geschafft haben, die Toiletten im Zug halbwegs sauber zu halten, und daher nun auf Klos einfach völlig verzichten. Wer von Essen nach Köln mit der S-Bahn fährt, der bekommt nun - ganz ohne Aufpreis - noch ein kostenloses Blasentraining mitgeliefert. Ist ein Vergleich von Lokalfunkprogramm und verschmutzten Toiletten zu weit hergeholt? Nein, ich finde nicht :) ---- Und nicht ohne Grund spricht der Volksmund hierzulande gern vom Lokusfunk... ;)
 
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Das halten wir so gerne mal fest: Ein Programm ohne Jingles, ist wie ein Zug ohne Toiletten, also zum in die Hose machen.
BVerater, ihr wollt doch nich, dass sich die Leute, die euer programm hören, in die Hose machen?!
 
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Ich möchte noch festhalten, dass es GUT! gemacht werden muss sonst is es für den....
Man braucht das Personal für so ein "Projekt"
 
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@dea: weil es NICHT stimmt! Ich habe längere Zeit in London gelebt. Höre dir mal 95.8 Capital FM an. Da sind die Nachrichten 1 Minute lang, da gibts 5 Hits nonstopp zur vollen Stunde, keine Beiträge, keine Interviews und die Musik wiederholt sich gefühlt stündlich. Trotzdem sagen selbst die größten deutschen Dudelradiohasser die ich kenne: GEILES RADIO! Ich komme in diesem Forum ja ständig in den Verdacht, die blöden Duderadios zu verteidigen. Das will ich gar nicht, denn ich find's auch schlimm! Aber es ist einfach unrealistisch, wenn man sich das Beitrags-Radio der 80er zurückwünscht. Und dass hier Moderatoren als "Cliam-Aufsager" bezeichnet werden stimmt ja auch nicht: bei welchem Sender sagt ein Moderator denn noch einen Claim? Das gibt's doch schon seit drei oder vier Jahren nicht mehr. Das Klischee (bei euch) ist noch so, aber defacto stimmt es nicht.

Zurück zum Thema:
ich finde auch, dass der goldene Mittelweg der beste ist! Unaufgeregt, dezent aber trotzdem sofort erkennbar! Ich bin auf die MA gespannt, wenn die wird ja zum ersten Mal das Ergebnis ausweisen, seit dem die Jingles weg sind. Mal schauen was die Macher sagen, wenn Antenne 1 plötzlich an Hörerzahlen und auch an Bekanntheit und Image verliert - werden wir dann wieder zugejingelt?

Aber vielleicht besteht ja Hoffnung: wenn zwischen Zugejingle der 90er und Anfang 2000er und dem Rausschmeißen der Verpackung jetzt wie Pendelbewegungen sind, pendelt sich's vielleicht in der Mitte ein.
 
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Naja, die Mitte zwischen schlecht gemachtem Einsatz von Jingles und gar keinem Einsatz von Jingles ist nichts, was mir Hoffnung geben würde.
Ansonsten macht mich Capital FM überhaupt nicht geil und ich wünsche mir auch nicht das deutsche Beitragsradio der 80er zurück. Und "Claimaufsager" bezeichnet für mich nicht einen DJ, der Claims verwendet, sondern einen DJ, der Claims nur aufsagt. Gute amerikanische und holländische Deejays, die mit Claims arbeiten, würde ich nie als Claimaufsager bezeichnen, dazu habe ich zu viel Respekt vor deren handwerklichem Können (was jedoch nicht ausschließt, dass auch deren zu häufige Claimerei kritikwürdig ist).
 
AW: Antenne 1 ohne Jingles?

Ob mehr, weniger oder gar keine Jingles - das ist nicht entscheidend. Was ich -Berlin und Brandenburg sind mit radioeins und motor FM eine lobenswerte Ausnahme- nicht verstehe ist, das es überall unzählige Sender gibt, die das gleiche Musikprogramm fahren, die gleichen dämlichen Claims haben, die gleichen austauschbaren Sprechblasen-Quatscher.
Als "Moderator" würde es mir gehörig auf den Zeiger gehen, ständig die gleichen vorgestanzten Sätze sagen zu müssen. Ich arbeite als Altenpfleger und neulich habe ich mich mit einer Kollegin über Radiosender unterhalten. Als ich sie fragte, welchen Sender sie höre, bekam ich als Antwort wie aus der Pistole geschossen: "rs2. Da hab ich die beste Musik und die meißte Abwechslung."

Ich hab auch mal ´ne Weile privates Lokalradio in Ostsachsen gemacht. Wir haben im Kabelnetz einer Kleinstadt angefangen und ich habe den Kampf um eine UKW-Frequenz noch mitbekommen. Aber ich habe auch mitbekommen, das es keine Frage des Geldes ist, gutes Radio zu machen. Wir haben auch die Hits gespielt - aber eben nicht nur. Wir haben auch regionale Musik gespielt. Genau deshalb haben die Leute uns eingeschaltet, weil es vielleicht genau die Band war, die sie am Abend zuvor gesehen haben.
 
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Heute habe ich zum ersten Mal wieder seit langem einen Jingle auf Antenne 1 gehört; und zwar vor den Nachrichten. Sehr zurückhaltend, und es kam auch bis zur Musik kein zweiter Jingle nach (etwa für Wetter, Verkehr oder als Sendungsopener.

Irgendwie erinnert mich Antenne 1 soundtechnisch gerade an einen übergewichtigen Jugendlichen, der jetzt drei Monate lang gefastet hat, und nun langsam wieder das Essen lernen muss.
 
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