Antenne Bayern: Nachrichtensprecher outet sich

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Um das ganze Thema wird ein viel zu großer Hype gemacht...Wen interessiert was ein Fußballer oder hier in dem Falle ein Nachrichtensprecher in seiner Freizeit macht !? :rolleyes:
Na dann brauche ich wenigsten keinen extra Threat aufmachen. Den WDR interessierte es so heftigst, dass er dieses Thema sogar zum Top-Thema in den WDR2-Nachrichten machte (1Live glaube ich auch). Da kann man mal sehen, auf welchem -nicht nur musikalisch- absteigendem Ast der WDR ist.
 
Mit Thorsten Schorn gab es nun schon das zweite Outing, live im Radio. Allerdings hat er es schon cooler gemacht, als der Mann von Antenne Bayern.

Ob es sein muss, steht auf dem anderen Blatt. Es ist allerdings schön so sehen, dass diese Minderheit, von der einige Parteien und die Kirchen immer reden, doch gar nicht so klein zu sein scheint und auch präsent und allgegenwärtig ist!
 
Diese Outing-Aktionen nerven einfach.

Solange noch Leute genervt sind und der Hype überall hauptsächlich von Kommentaren befeuert wird, die sich über den Hype aufregen, ist es in der Warnehmung offensichtlich nicht das normalste der Welt.

Ganz abgesehen davon, dass ich den betroffenen eher glauben schenke was Diskriminierung im Alltag angeht, als Leuten, die das Thema als nicht existent abtun. Wenn alles schön und tolerant wäre in diesem Land würde wohl kaum jemand die Notwendigkeit sehen, Medienwirksam auf seine Homosexualität aufmerksam zu machen.

Und auf Schwachsinn wie "Gutmenschenkreise" und "Outing-Hype" geh ich mal gar nicht ein...
 
Aber warum hat er sich nicht schon vorher "geoutet"? Warum braucht es dafür einen Hype wie den um Thomas Hitzlsperger?
 
Inzwischen habe ich schon fast Komplexe, dass ich nicht schwul bin, dass ich mich nicht outen kann und dass ich nicht mal bi bin.
Wie soll das bloß weitergehen? Bin ich etwa unnormal? :cry:
Fragen über Fragen.

2Stain
Warte mal ab. Irgendwann wird es so weit gekommen sein, dass man sich outen muss ein ganz normaler Mensch zu sein. :D
 
Schrecklich abgeschmackt finde ich die schmierigen Mediengeschichten, in denen immer wieder Leute vorgeführt werden, die allen Ernstes behaupten, sie hätten nur geheiratet und eine Familie gegründet um den "bürgerlichen Anschein" zu wahren und von ihrer "Homosexualität abzulenken", weil sie zu schwach waren sich zu outen.

Solchen Leuten könnte ich ins Gesicht springen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein - sich eine Alibi-Familie "zuzulegen", die als "notwendiges Übel" betrachtet wird um eine verlogene Fassade aufrechtzuerhalten und jeden Verdacht im Keim zu ersticken finde ich wirklich unerträglich.

Ich kann gut verstehen, dass Menschen in vergangenen Jahrzehnten der Konfrontation mit einer verständnislosen Umwelt aus dem Weg gingen oder ihre Beziehungen geheimhielten um ihre Karrierechancen nicht zu schmälern oder ihre Familie vor Schmähungen zu bewahren - aber mit Gefühlen anderer spielt man nicht.

Auch Hitzlsperger war acht Jahre mit einer Frau zusammen und stand kurz vor der Heirat ehe er plötzlich seine Homosexualität entdeckte. Was ich davon halten soll weiß ich auch nicht so recht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ja schön wenn sich die Medien hingebungsvoll mit dem Fall Hitzlsperger beschäftigen, zumal Homosexuelle im Fußballsport entgegen allen gesellschaftlichen Gepflogenheiten immer noch schief angeschaut, wenn nicht sogar angefeindet werden.

Wer spricht aber vom Fußball-WM-Land Katar, in dem Schwule ausgepeitscht werden und wo der Chef der nationalen Gesundheitsbehörde besondere Anstrengungen bei der Ausforschung schwuler Fußballspieler anmahnte, die man mit einem strengen Einreiseverbot belegen wird.

Haben sich Medien und Politik jemals intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt? Nein! Und was ist vom spaßigen Sepp Blatter zu halten der augenzwinkernd meinte, na wenn das in Katar so gehandhabt werde sollen die Betreffenden eben sämtliche "sexuellen Aktivitäten" unterlassen - wohl wissend dass nur der öffentliche Status oder unbestätigte Gerüchte über das "Schwulsein" entscheiden. Wo bleibt der öffentliche Aufschrei?
 
Dieser Thread zeigt sehr schön auf, warum zum Thema "Homosexualität" in unserem angeblich so liberalen Land noch viel mehr getan werden muß. Da outen sich ein Fußballer und ein Radiomensch, und schon fühlen sich manche Heteros so dermassen unter Homo-Bombardement, dass sie denken, sie müssten entweder stramm behaupten, dass ihnen dies ja völlig egal ist (als wäre in der vertratschten Medienbranche irgendein Klatsch irgendjemand jemals egal) oder aber sie beschwören gleich das Bild von den armen Heteros, die bald im Homo"hype" untergehen und sich fragen müssen, ob sie gar nicht mehr wahrgenommen werden werden.

Dabei könntet Ihr aus Euren eigenen Reaktionen so schön lernen.

Schwule und Lesben sind 99% des Tages von Heterosexualität umgeben. Wenn Ihr Euch von zwei Tagen Medienresonanz zum Thema "Homos" schon so unsagbar unter Druck gesetzt fühlt, wie muß es sein, wenn man 363 Tage im Jahr permanent nur mit Hetero-Geschichten befeuert wird?! Dazu kommt: Heterosexualität wird ja in keinem der Artikel als etwas Negatives dargestellt, und trotzdem fühlt Ihr Euch davon schon angegriffen.
Homosexualität hingegen hat viele Gegner, und diese werden auch in Deutschland handgreiflich. Wenn Schwule und Lesben einfach nur ihren 5-10% Bevölkerungsanteil entsprechend in den Medien vorkämen, müsten sie allein in JEDER Tagesschau eine Minute Thema sein. Also macht Euch mal locker, und seht, wie hysterisch Ihr werdet. Vielleicht lernt Ihr sogar daraus, was es bedeutet, wenn man in den Medien permanent unterrepräsentiert ist.

Darüber hinaus ist auch die schöne Aussage: "Ich gehe ja mit meinem Privatleben auch nicht hausieren" natürlich völliger Quatsch, weil von jedem Menschen, der einem in einer heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft begegnet, automatisch erst einmal die Heterosexualität angenommen wird. Nein, Podolski muß sich nicht heterosexuell outen, denn jeder hält ihn automatisch dafür. Diese passive Annahme im heteronormativen Kontext ist da, man muß also "gar nichts aus seinem Privatleben" erzählen, da jeder weiß, wie das diesbezüglich aussieht.

Ich würde deshalb gerne mal erleben, wie es für heterosexuelle Forenteilnehmer hier im Job wäre, wenn sie mit der Aussage konfrontiert würden: "Na, und sie bringen dann doch sicher auch einen schwulen Freund zur MA-Feier mit?" In umgekehrter Form ist dies Standard in Unternehmen. Und: Wie würde es sich anfühlen, wenn dann Leute wie Ihr verlangen, dass man solche Fragen einfach ignoriert, weil Ihr ja ansonsten "mit Eurem Privatleben hausieren geht"?


Abgesehen von diesen grundsätzliche Aussagen finde ich es im konkreten Fall übrigens eher traurig, dass ein junger Mann bei Antenne Bayern offenbar bislang in seinem Arbeitsumfeld nicht geoutet war. Es spricht absolut nicht für den Sender, der offenkundig seinen Mitarbeitern nicht das Gefühl vermittelt hat, dass dies kein Problem wäre.

Und wenn dies im ach so liberalen Medienbereich schon Mut erfordert, dann kann man sich ungefähr vorstellen, was in weniger trendigen Betrieben so abgeht. Wie gesagt: noch viel zu tun!
 
Den WDR interessierte es so heftigst, dass er dieses Thema sogar zum Top-Thema in den WDR2-Nachrichten machte (1Live glaube ich auch).

Auch ein Outing... :)
ABY hat also ihr Ziel erreicht...
Natürlich ist das Thema interessant und unterhaltsam, sonst würden wir ja hier nicht seitenlang darüber debattieren. Was spricht gegen ein bisschen Boulevard und Klatsch & Tratsch? ABER: Ein Sender, der dies zum Top-Thema seiner Nachrichten macht, wie offenbar WDR 2, hat bei mir bis in alle Ewigkeit jegliche Glaubwürdigkeit und Seriosität eingebüßt.
WDR 5 war es im Echo des Tages keine Erwähnung wert. Und das ist gut so. ;)

PS: Die peinliche Selbstdarstellung hat m.E. wenig mit der Notwendigkeit, hier und da auch heute noch bestehende Diskriminierungen zu thematisieren, zu tun. Ein selbstverständlicher und souveräner Umgang mit Homosexualität sieht wirklich anders aus. Aber ich gehe ohnehin davon aus, dass die Sache abgesprochen und geplant war. Emotionen ins Programm bringen, für Aufreger sorgen, das ist es ja, was Antenne Bayern will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwo finde ich gerade mein Hirn nicht. ;)

Aber jetzt mal Spaß bei Seite.

Im Prinzip sollte doch jeder so leben wie er will. Der eine Mann mag Frauen, der andere Mann mag Männer. Die eine Frau mag Männer und die andere Frau mag Frauen.

Und nun? Mir ist es doch egal ob derjenige der mir Gegenüber steht Hetero, Schwul oder Lesbisch ist. Sagt das doch über die Person selbst nichts aus.

Es gibt unter Heteros, Schwule und Lesben Arschlöcher und es gibt auch welche mit denen man scherzen kann und Pferde stellen kann.

Ob ich mit einen auskomme oder nicht kommt auf den Charakter an und nicht seine Sexuelle Ausrichtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@radiobino: Ok, ein doch noch unerwartet interessanter Beitrag.

Ja, soweit alles ok. Und dennoch ein Unterschied: Heteros müssen sich nicht outen, weil die Mehrheitsgesellschaft jedem primär Heterosexualität unterstellt.
Der homosexuelle Mensch muß also mit einer ständigen Fehlannahme leben - oder sich outen. Und zwar immer wieder: Bei Freunden, Eltern, Kollegen.

Und wenn man sieht, wie emsig Baden-Württemberger gerade Petitionen unterschreiben, die verhindern sollen, dass an Schulen Homosexualität als gleichwertig gelehrt wird (was nach Rechtslage eine Selbstverständlichkeit ist), dann sieht man, dass es Heteros nämlich absolut nicht egal ist: Sie haben das Gefühl, sie bekommen etwas weggenommen, wenn die Homos auf einmal gleich sein sollen.

Man sollte sich da selbst durchaus mal kritisch dahingehend hinterfragen, warum es einen eigentlich so stören kann, wenn jemand, der anders ist, ebenso behandelt werden möchte, wie man selbst.
 
@666: Absolut richtig, was du in deinem letzten Satz schreibst: das hat der alte Fritz auch so ähnlich gesagt: jeder solle auf seine Facon hin selig werden. Und das ist gute 300 Jahre her...
...hej, in einer globalen Gesellschaft sollte doch Herkunft, Rasse, Hautfarbe, Weltanschauung doch keine Rolle mehr spielen. Nur im prüden Deutschland wird da noch so ein tamtam drum rum gemacht...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben