Antenne Lübeck: Stell dir vor, du hast eine Lizenz, aber es gibt keine Frequenz

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Die MA HSH, unsere Medienanstalt, hat heute mitgeteilt, daß der Senderstart von Antenne Lübeck erstmal nicht erfolgen kann, weil sich die ursprünglich vorgesehene Frequenz nicht koordinieren lässt und man auf der übervollen UKW-Skala keinen Ersatz mehr findet.

Nein, ich will hier keine weitere Diskussion um DAB anstoßen. R.SH dürfte das doch nur recht sein :)
 
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weil sich die ursprünglich vorgesehene Frequenz nicht koordinieren lässt und man auf der übervollen UKW-Skala keinen Ersatz mehr findet.

Nun ja, das scheint mir eher vorgeschoben. Soooo voll ist das UKW Band in SH jetzt ja nun auch nicht. Für eine Stadtfunzel in einer doch recht kleinen Stadt wie Lübeck sollte sich noch eine Frequenz finden lassen. Möglicherweise kommt der MA SH das gar nicht so ungelegen. SH entwickelt sich mehr und mehr zu einem zweiten NRW. Medientechnisch gesehen. Bloss nichts machen was den NDR oder die Platzhirsche gefähreden könnte. Das könnte ja möglicherweise in Vielfalt in der Radiolandschaft ausarten und dass muss natürlich um jeden Preis verhindert werden.
 
Aber dennoch voll genug dass die bestehenden Anbieter schön ihre Schutzrechte geltend machen können.
Als Karteileiche liegt in Lübeck seit Jahren eine mögliche 100,6 brach, aber wie will man die brauchbar in Betrieb nehmen wenn dort ffn aus Rosengarten immer noch relativ stark reinknallt?
Durch die Lage Lübecks dürften zudem nicht nur Widersprüche aus SH zu erwarten sein.
 
Schon der Offene Kanal hat '92 eine schlechte Frequenz abbekommen, die das Stadtgebiet unzureichend abdeckt. Dann kamen noch Nora und Klassik Radio nach. Und jetzt kommt Antenne Lübeck. Das wird natürlich nix mehr.
 
Wer stört sich denn an der Frequenz 88,5 MHz? Und warum kommt erst jetzt heraus, dass es eigentlich gar keine Frequenz gibt, die in Frage kommt? Diese Lokalsendergeschichte in SH verkommt immer mehr zu einem Witz.
 
Und warum kommt erst jetzt heraus, dass es eigentlich gar keine Frequenz gibt
Weil nur noch Verbreitungsgebiete lizensiert werden, vollkommen unabhängig davon, ob es überhaupt Frequenzen gibt.
Das ist in Oldenburg (i.O.) ja nicht anders... ;) Da hat man auch eine Frequenz, kann sie aber nicht nutzen. (Seitenhieb: falls man überhaupt noch will...)
 
Und wie ist das finanziell darstellbar? Versuche das mal gegenüber den lokalen Werbekunden zu verkaufen. DAB+ in Lübeck ist so bekannt wie die Bäckerei Junge in Freiburg.
 
Für RZ1 wird nix geplant. Die sind doch leer (zum Glück) ausgegangen!
Davon hatte ich gar nichts mitbekommen, danke für die Info!
Die Frage die sich jetzt stellt und die noch unbeantwortet wäre sind die Hintergründe zur Frequenzknappheit. War die Frequenz schon in Koordinierung, hatte sie bereits einen Status wie A oder KA?
Gab es Einsprüche bestehender Sender die ihre Schutzabstände geltend machen wollten? Bei der 100,6 wäre es klar, da macht ffn sicherlich Stunk auch wenn die Störungen aus Lübeck kaum im eigentlichen Versorgungsgebiet auswirken würden, wie geschrieben wäre eher Antenne Lübeck mit dieser QRG sprichwörtlich arm dran.
Bei einer 88,4 oder 88,5 wüßte ich so spontan jedoch nicht woran es scheitern sollte, die 88,4 aus Kiel-Holtenau: GESCHENKT!
Gleiches sollte für die 88,5 aus Röbel von NDR 1 MV gelten, das sind gut 130KM bei 10kW; wobei man ja auch weiß, daß selbst der geneigte Däne einer 0,5kW Funzel in Bremen erfolgreich Widerspruch leistete!
Also für mich ist das alles recht undurchsichtig und ein weiteres Indiz wie gut die Verhinderungstaktik in unserem Land zu wirken scheint.
 
Verstehe ich das richtig, Antenne Lübeck bekam eine Lizenz und kann nun nicht starten weil die zuständige MA nun rausgefunden hat das kein Platz auf UKW ist?

Wie schaut es eigentlich rechtlich aus? Könnte Antenne Lübeck jetzt dagegen klagen?
 
Ich denke schon da ja eine Lizenz verfügbar ist. Wenn ich so nach MV sehe werden Frequenzen doppelt verteilt. So hat Antenne MV und Ostseewelle 105,8 als Frequenz. Sollte doch auch in SH klappen.
 
Verstehe ich das richtig, Antenne Lübeck bekam eine Lizenz und kann nun nicht starten weil die zuständige MA nun rausgefunden hat das kein Platz auf UKW ist?

Wie schaut es eigentlich rechtlich aus? Könnte Antenne Lübeck jetzt dagegen klagen?
Gegen was will man klagen? Die Lizenz hat man zu senden, was jedoch keine Garantie für eine Frequenz ist bzw. das Eine schließt das Andere ja nicht zwangsläufig aus. Da ja nichts kommuniziert wurde was nun eigentlich der Stand ist und worauf sich meine Fragen die ich oben erwähnt stellte nicht beantwortet sind kann man dies eben auch nicht pauschal beantworten.

Sollte es Möglichkeiten zur juristischen Prüfung geben hat Antenne Lübeck diese sicherlich schon konsultiert.
 
In einer Lizenz werden nach neuer Rechtslage nur noch Versorgungsgebiete festgelegt. Der Veranstalter muss sich um eine freie Frequenz selbst bemühen.
(aus einem Radioszene-Artikel, der sich vor allem auf Sylt bezog)

eine UKW-Übertragungskapazität für die Verbreitung eines lokalen kommerziellen Hörfunkvollprogramms in der Region Lübeck, Bad Schwartau, Krummesse, Ratzeburg zugewiesen. Die Zuweisung gilt für die Dauer von zehn Jahren und erfolgt vorbehaltlich der te-lekommunikationsrechtlichen Zuteilung durch die Bundesnetzagentur.
(ebenfalls aus einem Radioszene-Artikel, da die Ausschreibungen leider nicht mehr im Netz zu finden sind.)

"Vorbehaltlich" - Klagen ist also nicht möglich. Jedenfalls nicht gegen die MA HSH.
 
Werte Runde.
Gibt es überhaupt irgend etwas neues zu diesem Thema.
Oder wird der Sender gar nicht mehr kommen...?
Viele Grüße
Dieter
 
DAB-Diskussion hin oder her. Wenn es auf UKW keine Frequenz mehr gibt (was ich für Blödsinn halte...wenn eine gefunden werden will, wird eine gefunden. Ist dann eher die Frage, ob die wirtschaftlich zu betreiben ist), dann muss eben an einem lokalen DAB-Mux gedacht werden. Wer auf Sendung gehen will, soll auf Sendung gehen können.
 
Meine Frage war mehr so zu verstehen : Wird Lübeck nun einen Lokalsender bekommen ?
Oder wird das alles nichts....?
Ich hatte eine gewisse Vorfreude - die aber natürlich nicht ewig hält.

Beste Grüße
Dieter
 
Lübeck ist weit weg und ich bin auch kein UKW-Freak. Mich interessiert das nur rein technisch.

Darum habe ich gerade mal bei FMSCAN nach den besten freien Frequenzen in Lübeck suchen lassen. Die 107,6 "gefällt" mir beispielsweise, denn die Ostseewelle aus Garz ist 180 km weit weg und auch die Nachbarfrequenzen (100kHz-Abstand) sind schwach. Die Antennenhöhe des Empfängers habe ich auf 50m gesetzt, was natürlich völlig utopisch ist. Ich gehe also mal davon aus, daß man in der Stadt Lübeck (im Auto meinetwegen) kaum einen Sender zwischen 107,5 bis 107,7 brauchbar emfpangen kann. Eine 5kW-Funzel auf 107,6 sollte doch eigentlich niemanden stören. Oder sehe ich da was falsch?
 

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Die 107.6 der Ostseewelle ist zwar ca. 180 KM entfernt. Aber bei leichten Tropo dürfte sie doch nicht unerheblich stören. Das sind immerhin doch 50 KW, die größtenteils übers Wasser gehen.
Denn auch die 50 KW Sender vom Bungsberg gehen bei normalen Bedingungen teilweise in HGW noch und bei angehobenen Bedingungen hab ich sie dort schon mit RDS gehabt. Da verhält sich das mit der 107.6 aus Garz nicht viel anders.

Eine freie Frequenz für Lübeck wäre ganz einfach. Denn die ist im Prinzip schon vorhanden. Dazu bräuchte man nur die 107.9 von delta Radio nehmen. Denn die ist aufgrund des 50 KW Brummers auf der 104.1 vom Bungsberg für Lübeck eigentlich völlig überflüssig. Aber da wird sich die Regiocast Mafia mit allen nur erdenklichen Mitteln gegen wehren. Genauso verhält es sich mit der 101.5 von RSH. Auch die ist in Lübeck aufgrund der 100.2 Bungsberg mit ebenfalls 50 KW überflüssig.
 
Vielleicht tut sich ja bald was. Christian Panck wechselt als Programmdirektor von Klassik Radio
Richtung Radio Lübeck. ( Siehe Artikel auf der Radioszene Homepage )
 
...und dort heißt es, Radio Lübeck werde noch dieses Jahr auf Sendung gehen. Spannend.
 
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