Antenne MV - aktuelle Entwicklungen

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Zumindest stellt es die OZ ja nicht als Gerücht sondern als Tatsachenbehauptung hin:

(" ist bald Geschichte. Am Pfingstwochenende benennt er sich in 80s80s Radio um. ")

Laut Seitenquelltext wurde der Artikel auch nicht mehr modifiziert oder bearbeitet:

"@context":"http://schema.org","@type":"NewsArticle","genre":"News","datePublished":"2021-04-09T17:53:28+00:00","dateModified":"2021-04-09T17:53:28+00:00","keywords":"80s80s Radio,Antenne MV,Medien,prio2,Radio,tcf:Nachricht,tct:Wirtschaft","thumbnailUrl":"https://mar.prod.image.rndtech.de/v...-MV-bald-nicht-mehr-gibt_master_reference.jpg"

Als erstes hatte es aber die Radiowoche mit einem Einzeiler. Der gab nicht wirklich viel her.

In dem inzwischen dort ausführlicheren Beitrag bezieht man sich auf den OZ-Artikel:

("Wie die Ostsee Zeitung schreibt, soll ")


Wenn das alles ein Fake ist, dann hat sich aber irgendjemand ziemlich viel Mühe gemacht.
Und woher stammen dann die angeblichen Aussagen des Senderchefs in dem OZ-Artikel?

Den Seitenquelltext kann man ganz leicht mit "STRG" + "U" anzeigen
 
Welche regionalen Inhalte sind denn da gemeint? Etwa die Rubrik "Wetter Werner wills wissen" oder der Witz des Tages? Oder dieser kurze Aufsager mit den Spielplätzen (incl. Nennung der "Volks - und Raiffeisenbanken") der gestern mindestens 4 mal lief und für mich nach Schleichwerbung klingt?
Das ist doch ein Witz.

Der Wetterbericht, von dem um voll und um halb über den Tag verteilt gefühlt 6 verschiedene Versionen immer im Wechsel abgespielt werden kann damit ja wohl kaum gemeint sein...

Wie regional ist eigentlich die Mittagssendung (incl. 2 Stunden non-stop Musik) mit dieser Marie?
Kommt das aus Rostock oder aus Kiel???
 
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Die ganze Misere einiger Privatradios muss man m.E. vor dem wirtschaftlichen Hintergrund sehen. Wer steckt denn hinter diesen Sendern meistens? Zeitungsverlage! Womit haben die Zeitungsverlage seit Beginn der 2000er zu kämpfen? Mit Auflagenrückgang, damit verbunden auch weniger Werbeerlöse und fehlendem Erfolg im Online-Geschäft. Wenn man natürlich lieber Geld ausschüttet, als Geld zurückzulegen oder zu investieren, muss man sich langfristig damit abfinden, dass man sich in einem schrumpfenden Markt befindet. Manche Zeitungen haben darauf mit dem Abdrucken von DPA-Meldungen, dem Zurückfahren der regionalen Berichterstattung, der Übernahme von Inhalten aus anderen Verbreitungsgebieten, mehr Unterhaltung, mehr Krawall reagiert (Stichwort: Kosteneinsparung). Der Leser merkt das aber und hat auch die Möglichkeit, DPA-Inhalte online zu lesen, ohne dafür eine Zeitung kaufen zu müssen.

In ihrer größten Not haben einige Zeitungsverlage dann gehofft, das Geld aus ihren Beteiligungen an Radio- und TV-Sendern zu ziehen, die ja zeitweise auch gute Gelddruckmaschinen waren. Wenn man aber immer mehr Geld sehen will (alles wird teurer), müssen die Sender immer mehr Geld sparen. Dann ist die Stunde der Excel-Tabellen und der SAP-Reportings gekommen, die Kostenrechner drehen jeden Stein um. Erst hat man (Reihenfolge beliebig) Funkhäuser gegründet (was ja auch Sinn ergibt, das Programm wird ja nicht besser, nur weil jeder Sender eigene Technik und Verwaltung hat), dann hat man Redaktionen zusammengelegt (auch standortübergreifend), dann Dienstleister (Werbung, Nachrichten, Content, Musikplanung) gegründet, dann Regionalstudios geschlossen, dann Voicetracking eingeführt (einschließlich Praktikanten, die Wetter und Verkehr gelesen haben, Automations- und Fahrfehler inbegriffen)... etc. alles bekannt. Excel-Tabellen und SAP-Reportings machen nun aber kein gutes Programm. Wenn man nur noch Schmalspurrotationen abdudelt, claimt und inhaltsloses Programm sowie zentrale Nachrichten ohne regionale Berichterstattung ausspielt (weil billiger), sehe ich nicht, wo der USP zu Spotify, Youtube, Wetter/Verkehrs-Apps und DPA-Meldungen (zumal teilweise ohne Werbung, dem größten Nervfaktor im Radio) sein soll. Natürlich würde man mit dem Programm aus den 1990ern heute kaum mehr Hörer begeistern können, aber man hat sich durch diverse Moves natürlich selbst in eine Situation gebracht, in die man sich nicht hätte bringen müssen. Häufige und hektische Relaunches sind auch nicht unbedingt das beste Mittel, um eine Marke langfristig aufzubauen.

Mich wundert im Falle der Regiocast, dass es Antenne MV und nicht die Landeswelle (die weniger Reichtweite hat) ist, die als erstes umformatiert werden soll. Dass es als erstes einen Sender aus den neuen Bundesländern "trifft" wundert mich hingegen nicht: Seit wie vielen Jahren reden wir über Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur in den neuen Bundesländern. Zudem sind viele Sender dort (zumindest nach meinem Empfinden) oftmals "Billigbuden" von westdeutschen Zeitungsverlagen, mit denen sich anfangs prächtig Geld verdienen ließ, die man dann aber vergessen hat.
 
@muted
Einen Faktor hast du vergessen. Der massive Einbruch im Lokalmarkt. Der ist temporär durch Corona bedingt. Allerdings auch durch die Konzentration im Einzelhandel und das Wachstum der Online Handels.

Antenne MV war einmal unangefochtener Marktführer, lang ist es her. Der nationale Werbemarkt ist relativ stabil, aber TKP-getrieben. Sinkende Reichweite heißt sofort sinkende Einnahmen, denn höhere TKPs kann die RMS in ihren Kombis kaum realisieren. Umgekehrt, auch im Radio öffnet sich die Brutto/Netto-Schere. Landesweite Sender haben relativ hohe Distributionskosten, die kommen viel schneller unter Kostendruck. Dazu ein Bundesland wie Meckpom: Viel Natur, schwache Wirtschaftskraft und wenig Menschen. Wer soll denn da lokale Werbung schalten? Die paar Auto- und Möbelhäuser?

Jetzt rächt sich das Formateinerlei im Privatradio. Hot AC mal ein bisschen jünger oder etwas älter das ist es doch... Klar da machen wir ein Oldieformat, ist noch billiger, wir müssen weniger testen, neue Titel gibt es ja kaum. Aber statt eine Sendermarke zu gründen, in jedem Bundesland was anderes. Kann man alles machen, aber marktstrategisch ist es Schlussverkauf - Alles muss raus und die letzten Werbe-Euronen noch schnell einsacken. Wir schrumpfen uns gesund... Für die Landesmedienanstalt werden ein paar Wortblöcke gemacht, damit die Lizenz nicht bedroht ist, das wars dann.
 
Aber statt eine Sendermarke zu gründen, in jedem Bundesland was anderes. Kann man alles machen, aber marktstrategisch ist es Schlussverkauf - Alles muss raus und die letzten Werbe-Euronen noch schnell einsacken. Wir schrumpfen uns gesund... Für die Landesmedienanstalt werden ein paar Wortblöcke gemacht, damit die Lizenz nicht bedroht ist, das wars dann.

Interessant ist daran auch, dass man in S-H von Seiten Regiocast das Oldie-Format aufgibt und stattdessen Rock aufschaltet und in M-V von AC auf Oldies wechseln will. Der Overspill von BOB nach M-V ist laut FMSCAN nicht so groß, hier hätte man ggf. auch erweitern können (sofern es mehr Rockfans als Oldie-Fans in einer Zielgruppe gibt, für die Werbeeuros locker gemacht werden).

Ich habe vielfach den Eindruck, das Management der Privatsender hat in den letzten Jahren einem fallenden Messer noch Benzin hinterhergegossen. Wenn man sich selber überflüssig macht, darf man sich nicht wundern, dass man nicht mehr gebraucht wird und die Leute einen nicht vermissen.

Das Thema Landesmedienanstalten ist ein anderes: Wieso durften die Sender denn Korrespondentenbüros oder regionale Reporterteams einfach so abziehen (reicht dafür das Argument "weil wir mehr Geld verdienen wollen"?). Man braucht heute freilich keine Büros und große Ü-Wagen mehr, das passt heute mit UMTS/LTE alles mit Laptop/Tablet zusammen in eine Aktentasche. Die Werbung aus den Regionen einsacken hat man gewollt, aber Inhalte für die Regionen war dann doch zu viel verlangt (weil teurer).
 
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@muted
Es fällt mir schwer da eine Strategie zu sehen. Aber ganz allgemein, die Zeit der Macher, der Schöpfer, ist im Privatradio lange vorbei. Fast die gesamte Managementebene ist grauhaarig, versucht intensiv das Golfhandicap zu verbessern und irgendwie bis zur Rente den Job zu behalten. Die Eigentümerstruktur ist zersplittern und Radiobeteiligungen kommen über den Cash Cow-Status kaum heraus. Das hat jahrelang bestens funktioniert und die Sender haben regelmäßig dicke Schecks an die Eigentümer überwiesen. Nur, investiert hat man stets nur das nötigste und viel schlimmer, es gibt keinen Konsolidierungsplan. Die Pandemie ist jetzt ein Jahr alt und es gibt keinen Plan.

So, oder so die Radiolandschaft muss neu geordnet werden und die große Zeit des UKW Radios endet. Es kommen immer mehr DAB Sender hinzu. Schlecht gemacht Lokalradios oder landesweite Billigprogramme müssen sich warm anziehen. Warum? Nicht weil die DAB-Stationen so viel besser, sie sind noch billiger in der Produktion und werden so schneller wirtschaftlicher.

Gerade die Regiocast verzettelt sich. Schon vor 10 Jahren hätte sich sie besser aufstellen können können. Aber lieber wurden uralte ausgelutsche Programme/Sendungen immer weiter durchgenudelt. Innovation + Investition? Fehlanzeige! Nicht einmal eine einheitliche Vermarktungsgesellschaft hat man hinbekommen...! Für mich klassisches Missmanagement. Wir reden auch nicht von all den Tochterfirmen die reihenweise geschlossen wurden, weil sie Millionengräber waren. Lieber schreibt man blödsinnige Briefe an Politiker, wie in der Causa Radio Lübeck, die angeblich den Bestand der Regiocastsender bedrohten... Sorry, so viel Grünen Tee kann ich gar nicht trinken um auf solche hirnrissigen Ideen zu kommen.
 
Soll sich dieser Herr Panck (?) doch bitte bei der Ostsee-Zeitung, Radiowoche.de, Radioszene.de usw. beschweren.
Wenn diese Meldung aktuell so eine Welle schlägt, wäre es seitens Regiocast angesagt es klarzustellen, falls es falsch ist.
Wenn es zutrifft, dann kann man es auch gerne bestätigen.

Herr Panck ist der Antenne MV-Programmdirektor.
 
Hat der seinen Namen buchstabiert oder woher weiß der Angerufene exakt wie sich der Anrufer schreibt?

🤨
 
Ja. Irritierend ist der Anruf nämlich schon
vor ein paar Jahren war das vermutlich auch noch eher Realität, bevor sie dann so einen Überraschungs-Hype hingelegt hat.

Naja, ein bisschen länger als ein paar Jahre ist es schon her. Aber das ist jetzt Haarspalterei von mir, konnte es mir allerdings nicht verkneifen :D

Außerdem kann man so auch klar machen, wie lange die Antenne schon unten ist. Waren die nicht sogar kurz vor der Insolvenz und war das nicht der Grund, dass sie zur Regiocast gegangen sind?
 
Ich verstehe die ganze Idee nicht. Warum ausgerechnet die 80ger? Jetzt können müssen sie sich ja musikalisch auf ein einziges Jahrzehnt beschränken was schon ewig vergangen ist! Mag schon sein, dass die 80ger Potential haben. Aber wenn die 80gerFans irgendwann weniger werden müssen sie sich wieder neu benennen. Und warum versprechen sie noch mehr regionale Berichte? Regionales erwartet man nur von einem Sender für das Bundesland mit dem Anspruch, für das Land da zu sein. Von 80s80s erwartet man doch höchstens die Tagesschau von vor 40 Jahren!
 
Ich glaube, die Sache ist relativ einfach und schnell erklärt (man möge mich berichtigen): Man hat eine Marktlücke ausgetüftelt, die man meint kurzfristig profitabler füllen zu können. Wenn sich die ganze Sache irgendwann durch Zeitablauf erledigt hat, haben die ursprünglich Verantwortlichen das Boot längst verlassen und ihren Nachfolgern die nächsten Probleme und das nächste Kostensenkungsprogramm hinterlassen (sofern überhaupt noch irgendetwas zu sparen ist).

Heutzutage sind die Fluktuation und der Wettbewerbsdruck in manchen Bereichen so groß, dass mancher nur schnell Profite/Boni sichert und sich dann aus dem Staub macht. Was danach passiert oder was aus der Marke wird => Ander Leute Problem.
 
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Wenn sie clever wären würden sie kurzerhand ihr Schlagerprogramm auf UKW aufschalten.
Damit bliebe der bekannte Name Antenne MV erhalten, trotzdem wäre es ganz was Neues und ein völliger Cut. Man wäre dann nicht auf ein Jahrzehnt gebunden und könnte mehr neue Titel spielen.
Anderswo in der Republik sprießen die Schlagersender aus dem Boden, hat also wohl Potenzial.


Schlager spielt auf UKW keiner der großen Flächensender, nur B2 in den paar Städten.
Es gibt aber kein wirklich zusammenhängendes Sendegebiet und auf DAB ist B2 nur in HH/HL mit der bundesweiten Version.

Ich weiß nicht wie Hörerzahlen von B2 in MV sind, aber viel Regionales kommt da auch nicht (eig. nur Wetter).
Mit Antenne MV Schlager über UKW könnte man alle Autofahrer von B2 wegbekommen.
Und man hätte eine bessere Abdeckung als die nationalen Schlagerprogramme (Paradies, Bella) über DAB im Nordosten.

Zudem besteht ja angeblich ein Bedarf an Schlagern, Es gibt ja sogar eine Bürgerinitiative dafür.

 
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Heutzutage sind die Fluktuation und der Wettbewerbsdruck in manchen Bereichen so groß, dass mancher nur schnell Profite/Boni sichert und sich dann aus dem Staub macht. Was danach passiert oder was aus der Marke wird => Ander Leute Problem.
Yes. Auf den Punkt! Und das ist die verdammte Krankheit der ganzen Branche, die in MV so richtig sichtbar wird. Keiner will ne Therapie anbieten sondern alle versuchen es kurzfristig mit Tabletten.
 
Etwas Besseres als den Marktaustritt (und so ist es nun einmal mit den Zielgruppen) eines unterlegenen Konkurrenten kann man sich als erfolgreicher Angreifer eigentlich gar nicht wünschen.

Würde mich nicht wundern, wenn sie bei der Ostseewelle schon einmal die Excel-Tabellen heißlaufen lassen und gucken, welche Zielgruppenpotenziale sich wo erschließen lassen und wie momentan die Raten für Außenwerbung sind (Profitip: Gar nicht so schlecht, da Krise. Premiere/Sky hat die Werbekrise 2009 auch ganz clever genutzt). Rundfunk ist sehr öffentlich, da kann man viele Daten (z.B. Werbeauslastung, Kundenzusammensetzung, Playlists, Wort/Musik-Verhältnis, Info-Zusammensetzung) super einfach gewinnen und entsprechende Rückschlüsse ziehen.
 
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Wenn sie clever wären würden sie kurzerhand ihr Schlagerprogramm auf UKW aufschalten.[/URL]
Regiocast hat schon Schlagerplanet Radio. Das ist moderiert (VT), obwohl man nur in Leipzig und Freiberg über DAB+ sendet. Nur, welches Programm ist attraktiver für die Werbewitschaft. Ein 80er oder ein Schlagerprogramm? Eindeutig derzeit das 80er Radio.
 
Das 80s-Radio sendet aber in MV schon seit 5. Oktober in Rostock / Nordvorpommern über DAB und ab Mai auch in Schwerin und ganz Westmecklenburg (Kanal 5D). Genau wie sonst auch überall in Deutschland.

Wenn man Schlagerplanet oder 1DEUTSCH auf UKW gepackt hätte, könnte man zwei Märkte abdecken.
Da das mit der geänderten Musik ja offenbar kein Problem ist.

So hat man eben künftig das selbe Problem wie bei Bob in SH oder meinetwegen auch Antenne Bayern mit seiner Rockantenne in Hamburg: Eine bundesweite Version im DAB und eine regionale vor Ort über UKW.

Die 80er werden schon sehr gut von Radio MV abgedeckt, und im Gegensatz zu 80s80s wo fast ausschließlich New Wave-Titel zu hören sind, spielt NDR 1 auch mal den ein oder anderen Ostrock-Titel.
Mit Schlagern oder Deutschpop hätte man ein Alleinstellungsmerkmal als landesweiter Anbieter.

Bei der Ostseewelle sind übrigens in den vergangenen Tagen viel mehr 90er / frühe 2000er zu hören als sonst.
 
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