ARD braucht gesetzgeberischen Zwang

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Ach ja, immer diese Sachlichkeit in Diskussionen...

Man erreicht intellektuell nur sehr, sehr schwer, wenn überhaupt die Hörer, dazu muss man schon das Herz auf der Zunge tragen. Aber das ist auch der Lebensart geschuldet, in Deutschland haben wir ein bisschen zu viel schweres Gemüt und zu wenig Dolce Vita. Vielleicht wäre es ein erster Anfang wenn der Deutschlandfunk sich von seiner Räuspertaste trennt.
 
Du möchtest also im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Diskussionen hören, in denen Politiker munter und faktenfern herumpöbeln können? Oder habe ich Dich falsch verstanden?
 
Ich glaube das ist auch ein Unterschied zu Frankreich, wenn es in Deutschland lebhaft wird, dann wird es peinlich. Man kann eben nicht aus seiner Haut. Aber ich würde es trotzdem gerne versuchen, Dany Cohn Bendit ist ein großartiger Plauderer mit sehr viel Wissen.
 
Ja, das mit den "wohlklingenden Sprachen"...das ist vermutlich ein Stück weit Gewohnheitssache. Es wurde ja auch schon seitenweise diskutiert, ob deutsch wohlklingend genug für Musik ist. Es gibt manche, die Opern nur in italienisch goutieren...
@Anne1034 Du noch viel lernen musst. Zum Beispiel, dass Podcasts bis jetzt immer noch, und es gibt jene schon bald 15 Jahre, ein Randphänomen sind. Gerade beginnt sich durch die massenhafte Verbreitung der Streamingdienste und "T-Entertainment"-Boxen oder wie die Dinger heißen (ich besitze sowas gar nicht) das lineare Fernsehen aufzulösen, beim Radio erkenne ich diese Tendenz noch weniger. Allerdings werden reine, beliebige Musikdudelprogramme immer mehr obsolet, da hier tatsächlich Spotify etc. enorme Konkurrenz machen. Sprich: Ein profiliertes Programmschema ist die Zukunft, keine ankerlose Beliebigkeit ohne jegliche Einschaltimpulse.
Ach ja, und ToWa alias Newsroom Blitz lässt man am besten ohnehin links liegen...der ist sowas von durch und irrelevant.
 
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@ black2white: Solche Diskussionen können auch auf sachlicher Ebene stattfinden. Oder traust Du der AfD keine sachliche Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner zu?

@ Radiocat: Die Begriffe "Durchhörbarkeit" und "Einschaltimpuls" stehen nicht zwangsläufig in Widerspruch zueinander.

Ach ja, ich habe diesen ganzen modernen Technikkram auch nicht. Ich besitze nicht einmal ein Smartphone. Aber ich habe ein Internet. Und die meisten anderen Hörer auch.

Durch Angebote wie die ARD-Audiothek werden Podcasts also auch für die breite Masse immer interessanter. Das heißt selbstverständlich nicht, dass übermorgen alle nur noch Podcasts hören:)...

Und noch ein Wörtchen zu ToWa/Newsroom Blitz: Da gibt es hier im Forum aber Zeitgenossen, die ich nervtötender finde - z. B. die, die kein Interesse an einem echten Meinungsaustausch haben, sondern lieber ihre eigenen Vorurteile pflegen.
 
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In der Praxis schon. Sag mir mal einen Einschaltimpuls, den die Musikwellen heute noch bieten? Und sie sind selbst schuld, dass ihre Relevanz mittlerweile gegen Null tendiert. Der Hörer erwartet nichts mehr, da ihm nichts geboten wird. Er hat sich fatalistisch damit abgefunden, dass Radio nur noch inhaltsleeres Nebenbeigedudel ist. Ausnahme: Die Kultur-und Wortprogramme, die es aber nicht schaffen, mehr als eine Minderheit zu erreichen. Allerdings sind die Hörerzahlen von Nachrichten- und Wortprogrammen schon steigend, denn für eine zunehmende Zahl von Menschen sind sie die einzige Oase im Äther. Mich eingeschlossen...wobei mir ein vielschichtiges Programm mit Popmusik im weitesten Sinne, präsentiert von echten Persönlichkeiten, nach wie vor lieber wäre.
 
Meine Äußerungen bezogen sich auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Allgemeinen. Da ich Musiksender wie Bayern 1, Bayern 3, SWR 3, rbb 88,8 usw. nicht höre, kann ich mich zu deren Programmen und möglichen Einschaltimpulsen nicht äußern.

Mit meinem ersten Beitrag zu diesem Thema wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, dass "Durchhörbarkeit" nicht grundsätzlich negativ ist.

Ob vielschichtige Programme heute noch funktionieren würden? Ich habe da so meine Zweifel.
 
Der absolute Gemischtwarenladen hätte es schwer, aber innerhalb eines Formates sollte schon viel mehr Variation möglich sein. Letztendlich ist es oft nur der Sparzwang: Da gibt es dann fünf- oder sechsstündige Moderationsschichten. Die kann keiner Vollgas fahren und dann noch sechs Stunden Showprep davorhängen.
 
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Mir fällt auf das in der aktuellen Berichterstattung in den Öffentlich Rechtlichen Medien die AFD weitgehend ausgeblendet wird oder wenn berichtet wird, doch sehr negativ, spöttisch oder verachtend.
Das ist in Frankreich anders, der Front National bekommt viel Aufmerksamkeit und Mme le Pen sitzt ganz selbstverständlich bei France Inter oder Europe 1 und nimmt an lebhaften Debatten teil. Genau diese Debatten fehlen im deutschen Radio. Eine Sternstunde wäre, wenn Daniel Cohn Bendit mit Guido Reil über Europa spricht, aber vermutlich würde diese Diskussion durch den Redakteur am Mikrofon ausgebremst werden und zur Sachlichkeit gebeten. Zurück zum Tagesordnungspunkt 9.
Ich empfinde die Berichterstattung über die AfD als ausreichend.
 
Ein Tête-à-tête mit Dany Cohn Bendit und Guido Reil, zwei Experten für Europapolitik liefert bestimmt Informationen und hat einen hohen Unterhaltungswert. Das sind Charakter Typen, die sich nicht politisch Korrekt anpassen. Diese politische Korrektheit empfinde ich als einen granz großen Langweiler, nicht nur im Äther. Aber jedem das Seine, wenn sich jemand dem Fortschritt verweigert und ein Smartphone ablehnt, der mag vielleicht auch lieber Radio Maria hören als den Unterhaltungsfunk. Gott sei Dank findet heuer jeder seine Nische.
 
Dany Cohn Bendit ist ein großartiger Plauderer mit sehr viel Wissen
Ich kann die ganze Diskussion großmütig ertragen, ohne dass ich meinem Impuls nachgeben muss, mich einzumischen. Nur bei dieser obigen Behauptung kann ich nicht mehr still sitzen. Das ist ein substanzloser, selbstgefälliger, Dampfplauderer, der seine nebligen Weisheiten pseudophilosophisch überhöht und sich doch immer verpisst, wenn es mal ernst wird. Dann lieber keine Diskussionsrunde im Radio.
 
Ich kann die ganze Diskussion großmütig ertragen, ohne dass ich meinem Impuls nachgeben muss, mich einzumischen. Nur bei dieser obigen Behauptung kann ich nicht mehr still sitzen. Das ist ein substanzloser, selbstgefälliger, Dampfplauderer, der seine nebligen Weisheiten pseudophilosophisch überhöht und sich doch immer verpisst, wenn es mal ernst wird. Dann lieber keine Diskussionsrunde im Radio.

Das empfinde ich nicht so, aber er ist natürlich ein Politiker der zu jedem Tagespunkt etwas sagen möchte, das macht er aber auf sehr unterhaltsame Art, ob im Deutschlandfunk, Europe 1 oder bei France Inter. Es wäre auch mal etwas Abwechselung als ständig Harald Welzer, auf allen Sendern, zu jedem Thema quer durch die Republik.

Guido Reil und Experte, ich brech' ab! Das hat was mit Expertise zu tun und dafür muss man was wissen!

Immerhin ist er Abgeordneter im EU Parlament.
 
Es muss ein eigenständiges Programm geben, daß Folk Rock, Blues (Rock), europäische und lateinamerikanische Musik sowie Reggae insich vereint. Allerdings hielte ich es für wichtig, den Gesang auf die wohlklingenden Sprachen (englisch, spanisch, italienisch und französisch) zu begrenzen.

Hallo. Ich arbeite bei der Kommission für wohlklingende Sprachen. Ich nehme Ihre Bewerbung gern entgegen.
Die Abteilung "Selbstherrlichkeit bei stark reduzierter Selbstreflexion" braucht noch Musterbeispiele für unfreiwillig-tragische Selbstentblößung. Wie kann man nur einen solchen beinahe (ich will das Wort faschistoid vermeiden, daher bitte was passendes einfügen) justiziablen Mist absondern.
Und sind Sie überhaupt in der Lage, Albanisch, Rumänisch und Portugiesisch auseinanderzuhalten? Und wer sagt, dass viele Menschen aus Deutschland (sie pilgern zu Millionen in den Urlaub gen Skandinavien) Schwedisch nicht auch ganz schön fänden? Schwedisch ist - wie Englisch, Norwegisch, Isländisch, Dänisch, Niederländisch, Färörisch übrigens eine altnordisch-/germanische Sprache. Pfui, welche grausige Klänge...Kling klang bumms. Kartoffel.
Und wenn der Franzose jetzt sagt, er findet Deutsch nicht besonders wohlkingend... dann Krieg?

Aussagen wie Ihre beweisen mir immer wieder: Die Macht gehört bei entscheidenden Fragen ganz sicher nicht in die Hände des Volkes.
Bitte mal nach Griechenland und Belarus reisen. Danke.
 
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Hat jetzt jeder sein Bottschamberle (Nichtschwaben bitte googeln) zum Shitstorm über den mittlerweile gesperrten Ersteller des Fadens ausgekippt? Dann weiter im Text zur Sache...
 
"Rundfunk ist Ländersache!"
Bei Kritik am Rundfunk schlage ich vor die föderale Länderstruktur zu reformieren:
"Vier Länder, vier Sender!"
Im etwas schrägen Threadstart wird 'gesetzgeberischer Zwang' gefordert. - Zu plump gedacht: In den Bundesländern formulieren die Landesfürsten ihre 'eigenen' Rundfunkstaatsverträge. Da sind einige dicke Bretter zu bohren, ehe eine 'neue vernünftige' ÖR-Struktur gefunden wird. Zielführender finde ich eine Diskussion über den Flickenteppich der 16 Bundesländer: Föderale Struktur ist okay. Aber braucht es 16 Länder???
 
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Was soll ich erst sagen, chinesische Musik, immerhin 1,3 Mrd. Mensch*Innen, kommt bei der ARD überhaupt nicht vor. Stattdessen wird hier Musik aus Finnland, 5,5 Mio. Finn*Innen, gefordert. Wenn das der Große Vorsitzende wüsste...

Ansonsten, richtig - wir brauchen mehr wohlklingende Klänge, also Melodie & Rhythmus sowie gepflegte Tanzmusik und keine Geräuschplatten. Fast alle Redaktionen lieben diese Dampfplauderer vom Dienst, immer gut für ein Statement und vor allem schwimmen sie wie ein Fettauge auf der Suppe.

Warum werden hier nicht zwei Bundesländer gefordert? Besser-Deutschland und Dunkel-Deutschland? Ich glaube Radiohören hat doch unbekannte Risiken und Nebenwirkungen.

Aber, keine Angst, nichts wird sich ändern. Deutschland bekommt ja nicht mal nen mittelgroßen Flughafen gebacken. In Peking hat man das locker in vier Jahren geschafft.

So nun hört und seht mal den Radiopreis und wundert euch...
 
Ein Tête-à-tête mit Dany Cohn Bendit und Guido Reil, zwei Experten für Europapolitik liefert bestimmt Informationen und hat einen hohen Unterhaltungswert.
Ohje, bitte nicht. Das wäre ja pure Realsatire.

er ist natürlich ein Politiker der zu jedem Tagespunkt etwas sagen möchte, das macht er aber auf sehr unterhaltsame Art, ob im Deutschlandfunk, Europe 1 oder bei France Inter.
Cohn-Bendit ist Mitte 70 und seit ungefähr 5 Jahren raus aus der aktiven Politik. Ähnlich wie einst Heiner Geißler oder so wie es Norbert Blüm noch immer tut, läßt er hier und da mal den einen oder anderen Satz ab, der mal mehr mal weniger klug und unterhaltend ist, mehr aber auch nicht. Wenn schon Streitgespräch, dann eventuell mit Jürgen Trittin. Der ist zwar auch nicht mehr in der ersten Reihe der Grünen aktiv, aber der ist immerhin noch Bundestagsabgeordneter und könnte daher auch eher substantielles zu tagespolitischen Themen sagen als Cohn-Bendit.

Guido Reil... jedem das Seine ... wenn sich jemand dem Fortschritt verweigert
Merkste selbst, oder? :D

Zielführender finde ich eine Diskussion über den Flickenteppich der 16 Bundesländer: Föderale Struktur ist okay. Aber braucht es 16 Länder???
Ich sags mal so: Da es ja bereits mehrere länderübergreifende Anstalten gibt, ist deren Ausweitung evtl. einfacher als die Verkleinerung der Anzahl der Länder. Letzteres wird schon deshalb nichts werden, weil keiner der Länderfürsten freiwillig seine Ämter abgeben wird. Davon abgesehen sind diese Länderstrukturen inzwischen selbst im Osten mit den nunmehr bald 30 Jahren historisch gewachsen. Die bekommst du so einfach nicht aufgebrochen. Wie verfahren sowas werden kann, sieht man ja an Berlin-Brandenburg. Erst wollten die Berliner nicht, weil sie die "verschnarchten" Brandenburger nicht haben wollten. Und nachdem die Berliner mitbekommen haben dass es in Brandenburg doch ganz schön ist, wollten eben jene Brandenburger nicht mehr, weil sie (und vermutlich auch der Rest der Republik) das hoch verschuldete Berlin nicht mehr haben wollten.
 
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