ARD braucht gesetzgeberischen Zwang

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Bis auf Lücken kann man die "Roten Rosen" oder die "Stürme der Liebe" umgehen. Sport ist mir da allemal lieber, sofern im Zweiten nicht gekocht oder Cops oder andere Sokos ermitteln.
 
Und was genau ist jetzt am normalen Tagesprogramm des Ersten so wertvoll, das es nicht ausfallen könnte? "Rote Rosen", "Sturm der Liebe" oder gar "Brisant"? Wenn man da wenigstens anständiges Programm machen würde, welches sich wenigstens ein bisschen von der artverwandten Grütze des Programms der Privaten unterscheiden würde... So ist es völlig schnuppe, ob der Sport im Ersten selbst oder auf einem der Zusatzkanäle läuft.

Vorsicht, man sollte nicht seine eigene Meinung als Maßstab nehmen! Die Sender wissen ganz genau, was die Leute da draußen sehen möchten. Die Einschaltquoten werden täglich ermittelt und eine Sendung mit schlechten Quoten ist sofort weg vom Fenster.
Die Bevölkerung altert und dementsprechend ist auch das Angebot und zwar, weil es angenommen wird. Man glaubt gar nicht, welche Sendungen erfolgreich sind, und zwar, weil man eben seine eigenen Maßstäbe ansetzt.
Ich finde die ÖR immer noch um Welten sehenswerter als die Privaten und finde den Beitrag lächerlich gering, wenn man mal schaut, was einem da geboten wird. Allein für arte würde ich die 17,50 € bezahlen...
 
Das Schlimme an der ARD (und auch am ZDF) ist diese furchtbare bigotterie. Da wird vorher über diese achwieschlimme klimaschädliche Leichtathletik-WM in Doha berichtet, um dan täglich gefühlte 12 Stunden live im Hauptprogramm zu übertragen - und wenn es 50km Gehen ist -egal! Vollprogramm für Alle - nicht wenn Sport kommt, statt dem Mist in die Spartenprogramme zu schieben und Im Hauptprogramm das "normale Programm" zu zeigen. Da wird immer drauf hingewiesen, wenn Leute mangelnde Qualität beklagen, dass es dafür doch die Spezialkanäle gäbe, ich denke mal dass man den 3-4 Mio. Dopinginteressierten auch Leichtathletik auf ZDF Info oder Tagesschau24 (dann Sportschau24) zumuten könnte! Ich mag noch gar nicht an die nächsten Monate denken, wenn von morgens bis abends wieder Wintersport läuft - zwischendrin darf Hajo Seppelt dann wieder über Doping berichten - dann aber wieder live rauf auf sabbernde, verrotzte Biatlethen.... zum kotzen.
Zwei Dinge. Erstens: Dass ein Teil der ARD den Doping-Sport-Zirkus intensiv unter die Lupe nimmt, unbeeindruckt vom anderen Teil der ARD, die sich ihm unterwirft, sehe ich nicht als Bigotterie, sondern als Stärke und Binnenpluralität.
Zum Zweiten, dass der Sport in den Hauptprogrammen soviel Platz einnimmt, und dort keineswegs nur "Sturm der Liebe" und Konsorten, sondern auch politische Magazine und Nachrichten verdrängt, sehe ich sehr problematisch. Vor fünf Jahren schrieb ich hierzu im Forum:

Durch Fatalismus im Publikum wird das Programm auch nicht wieder besser.

Die Unsitte, bei Sportübertragungen die Nachrichten zu kürzen, gibt es ja nicht erst seit gestern, aber in den letzten Jahren hat die Vernachlässigung der Nachrichten sowohl im Ersten wie im ZDF wirklich überhand genommen: Wegen diverser Sonderprogrammierungen, die offensichtlich nur dem Blick auf die kurzfristige Quote auf Antenne gehen, werden Tagesthemen und heute-journal herumgeschubs, gekürzt, oder man lässt sie gleich ganz ausfallen. Bei den Tagethemen hat man vor einigen Jahren einen Riesenterz gemacht, als man ihre Regelstartzeit von 22:30 auf 22:15 Uhr verschob; vorgeblich, um diesen Termin dann verlässlicher einhalten zu können - tatsächlich war die Startzeit in der Folge so unklar wie noch nie. Zwischenzeitlich hatten die Tagesthemen (nach der 22:15-Verlegung) sogar nach Regelschema vier verschiedene Startzeiten an den sieben Wochentagen, Sonderprogrammierungen wie gesagt nicht berücksichtlicht.

Dazu kommt noch, dass man sich auf die Alternativausstrahlungen auf 3sat und Phoenix nicht mehr verlassen kann. Seit über zwanzig Jahren galt beim ZDF die Regel, dass, wenn die 19-Uhr-Heute-Sendung im ZDF-Hauptprogramm ausfällt, man trotzdem eine vollwertige heute-Sendung auf 3sat (und später auch ZDFinfokanal) sehen konnte. Der ZDFinfokanal hat die Durchschaltung der heute-Sendung bei der Programmreform zu ZDFinfo gekappt, und pünktlich zur WM hat auch 3sat die Durchschaltung der 19-Uhr-heute-Sendung beendet.

Was den Umgang mit Sport und Nachrichten, so finde ich den Umgang etwa bei öffentlich-rechtlichen Fernsehen Tschechiens (ČT) vorbildlich. Dieses produziert sechs Programme: zwei Hauptprogramme (ČT1 und ČT2) und je ein Spartenprogramm für Sport (ČT Sport), Nachrichten (ČT24), Kinder (ČT :D) und Kultur (ČT art), die letzten beiden davon im gegenseitigen Timesharing. Der gesamte Sport, also nicht nur Spartensport, sondern auch der Spitzensport läuft nur auf ČT Sport, so dass die Nachrichtenmagazine auf ČT1 dadurch nicht durcheinandergebracht werden können - und daneben macht ČT24 einen verlässlichen Job rund um die Uhr. Die deutschen öffentlich-rechtlichen leisten sich zehn Spartenprogramme, aber wenn um Quote und insbesondere um Sport geht, spielt man das gegen den Kernauftrag Information aus.

Mein Vorschlag wäre, dass Tagesthemen auf tagesschau24 und heute und heute-journal auf ZDFinfo wieder live durchgestellt werden (eventuell zusätzlich auch auf Phoenix), und dort auch dann laufen, wenn im Hauptprogramm etwas anderes läuft, damit man einen verlässlichen Anker hat. Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, auf desser Nachrichten man sich nicht verlassen kann, hat ausgespielt.
 
Vorsicht, man sollte nicht seine eigene Meinung als Maßstab nehmen!
Mache ich nicht.
Die Sender wissen ganz genau, was die Leute da draußen sehen möchten. Die Einschaltquoten werden täglich ermittelt und eine Sendung mit schlechten Quoten ist sofort weg vom Fenster.
Das ist eines der Probleme. Die ÖR sind aufgrund ihrer Finanzierung nicht darauf angewiesen jeder Quote hinterzurennen. Und genau deshalb sollten sie das auch nicht tun. Ein gesunder Mittelweg wäre wünschenswert.
Ich finde die ÖR immer noch um Welten sehenswerter als die Privaten
Das gebe ich dir allerdings vollumfänglich Recht.
 
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Die hohe Quote heisst ja nichts anderes als dass eine Sendung von relativ vielen Menschen gesehen wird. Würde nicht mehr auf die Quote geachtet bekämen diejenigen Aufwind, die meinen, der Rundfunkbeitrag sollte abgeschafft werden, da das Programm nur wenige Menschen erreicht und deshalb nur wenige Menschen etwas für ihr Geld zurückbekämen.
 
Die hohe Quote heisst ja nichts anderes als dass eine Sendung von relativ vielen Menschen gesehen wird. Würde nicht mehr auf die Quote geachtet bekämen diejenigen Aufwind, die meinen, der Rundfunkbeitrag sollte abgeschafft werden, da das Programm nur wenige Menschen erreicht und deshalb nur wenige Menschen etwas für ihr Geld zurückbekämen.
Ja, genau so ist es und man kann sich sicher sein, dass die Entscheidungsträger bei den ÖR es sich mit genau dieser Frage nicht leicht machen. Was sendet man, das was die Masse sehen will (Sport, shows, seichte Unterhaltung) oder Kultur bis zum Abwinken, die aber letztlich nur 2% der Bevölkerung wirklich interessiert?
Das beste Beispiel sind ja die Kulturwellen, bei uns z. B. SWR 2. Umgerechnet pro Hörer dürfte dieses Programm mit Abstand die höchsten Kosten haben, denn die Quote ist recht bescheiden (um es mal vornehm auszudrücken). Trifft man mal einen SWR 2-Hörer, kommt bei mir immer das Staunen nach dem Motto "was, du hörst das?". Aber dies ist halt Teil des Auftrags...
 
Das ist ja alles richtig. Ich habe diesen Spagat hier ja auch schon selbst mehrfach thematisiert. Das Problem in Sachen TV ist aber, dass auf den Zusatzkanälen in der Regel ebenso nur seichtes Trallala zu sehen ist. Das einzig sinnvolle diesbezüglich war einst ZDF kultur, weil die neben der Kultur auch etliche Ausflüge in das reichhaltige ZDF-Archiv unternahmen. One macht das zwar auch, aber nur sehr halbherzig. Als einziger vernünftig macht das Alpha, dort aber verständlicherweise zu 95% auf das Archiv des BR beschränkt. Gerade jetzt um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall herum, wäre es für so manchen erhellend, wenn man mal alte Sendungen aus dem November/Dezember 89 ausgräbt, sowohl aus dem einstigen DDR-TV als auch aus dem "Westfernsehen" und diese ungeschnitten und unkommentiert gegenüber stellt. Das dürfte für so manchen Aha-Effekt sorgen, wie historisch verklärt wir mittlerweile mit diesem Jubiläum umgehen.
Ansonsten sind sowohl ZDF-info bzw. Neo als auch One im Grunde nur Aufguss- und zeitversetzte Versender des Hauptprogramms. Und das braucht in Zeiten von Mediatheken eigentlich niemand. Schlichte Gebührenverschwendung. ZDF info, Phoenix und tagesschau24 könnten problemlos zu einem Kanal zusammengeschaltet werden. ZDF neo und One könnten ebenfalls zu einem Kanal verschmelzen. Dann aber wirklich zu einer Art Experimentierkanal für neue Formate und spezielle Interessen. Der einst als Bildungskanal gestartete BR-Alpha, welcher mittlerweile ARD Alpha heißt, sollte den Hauptfokus wieder auf diesen Bildungskanal legen und ausserdem die Archive aller Anstalten incl. ZDF nach interessanten Sendungen aus früherer Zeit durchforsten. Da dürfte sich manch interessantes finden.
Was das Radio angeht, gebe ich dir im großen und ganzen Recht. Dennoch sollte man insbesondere die regionale Berichterstattung, die von manchem Hörer übrigens ausdrücklich gewollt wird, nicht unterschätzen. In Zeiten wo eine Regionalzeitung nach der anderen ihre Informationskompetenz zusammenstreicht, wird das wichtiger denn je, insbesondere für die ÖRs, weil diese nicht von irgendwelchen Sponsoren und sonstigen finanzkräftigen Unternehmen abhängig sind.
 
Bei aller ö/r Kritik, was wir nicht brauchen ist noch mehr sogenannter "Hauptstadt-Journalismus". ARD/ZDF sind auch so schon mehr als ein wenig staatsnah. Im Pressebereich werden mehr und mehr Titel zentral aus. Berlin versorgt.

Richtig @Radiokult das Denken in Programmen ist eigentlich überholt. Wichtig wäre eine gescheite Mediathek. Dazu auch moderierte Programmteaser, die nach verschiedenen Kritiken aufgebaut sind. Das würde nicht viel Geld kosten und das riesige Archiv nutzbar machen. Stattdessen verballert man lieber das Geld in Satellitenkanälen oder versucht das Rad neu zu erfinden.

Doch, das sind alles müssige Gedankenspiele. Die Öffis wollen, das alles so bleibt wie es ist, die Politik ebenso. Derweil stimmt das Volk mit den Füßen ab. Statische Systeme wirken zwar wie ein Monolith, aber können innerhalb kürzester Zeit, siehe DDR, kollabieren. Ist alles nur eine Frage der Zeit und der veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen bzw. technischen Entwicklungen. Im Gegensatz zum Sozialismus halten weder Ochs noch Esel diese auf.
 
Gerade jetzt um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall herum, wäre es für so manchen erhellend, wenn man mal alte Sendungen aus dem November/Dezember 89 ausgräbt, sowohl aus dem einstigen DDR-TV als auch aus dem "Westfernsehen" und diese ungeschnitten und unkommentiert gegenüber stellt. Das dürfte für so manchen Aha-Effekt sorgen, wie historisch verklärt wir mittlerweile mit diesem Jubiläum umgehen.

Gestern gab es zwar in der Tat nicht wirklich viel über den Mauerfall. Aber immerhin hat das ZDF zwischen 19:15 Uhr und 20:15 Uhr 2 Dokus über den Mauerfall gesendet, sowie am Nachmittag Tagesschau24 eine Doku gesendet hatte.
Da ich gerade diese Spartensender der ÖRs am meisten und am häufigsten gucke, fällt mir immer wieder auf, das es immer wieder Dokus zu den verschiedensten Themen in Ost und West gesendet wird / wurde, auch zum Mauerfall (ich meine jetzt nicht sowas wie "Die Honeckers Privat" oder so ne Scheiße).

Was mich aber am meisten bei den Spartensender nervt (mit Ausnahme von 3sat und arte), das die fast schon penetranter sämtliches immer und immer wiederholen, z.T. dann auf verschiedenen Spartensender der ÖRs.
DAS geht mir total auf Sack !!!

Nehmen wir doch nur mal Phoenix, da wird dann nach 0 Uhr das ganze vom Abend nochmal gezeigt. Das war besonders schlimm, als Phoenix im Sommer Abends nur Dokus im Programm hatte, was dann die ganze Nacht nach 0 Uhr unbedingt nochmal gezeigt werden mußte und am nächsten Tag gleich nochmal (Vormittags und z.T. Nachmittags). Da ist es doch viel Konsequenter lieber gleich nach 0 Uhr ein Testbild zu senden, bis man morgens ab 9 Uhr z.b. dann normal und ohne Wiederholungen startet.
Nebeneffekt : Die Sender sparen dadurch ne menge Gelder ein, wenn sie nur ein Testbild senden würden...
 
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Nur ein kleiner Nebenschauplatzklugschiss - mit der Ausstrahlung von Testbild statt Wiederholung sparen die Sender (leider) nichts. Bei Eigenprogramm logischerweise sowieso nicht, und bei Kaufproduktionen ist üblicherweise eine Wiederholung (in Tagesrandzeiten/nachts) mit im Preis enthalten.

In der Sache nervt's mich auch, als eher späten Zuschauer.
 
Zum Nebenkriegschauplatz Wiederholungen. Ich finde die praktisch. Ich bin schon wiederholt beim Zappen auf interessante Dokus gestoßen, bei denen ich den Anfang, oder mehr verpasst habe. Flugs habe ich eine Aufnahme programmiert, da diese Sendungen ja recht zuverlässig nachts wiederholt werden.

Noch praktischer finde ich allerdings einen - mir nur von arte bekannten - Knopf "springe an den Anfang der Sendung".
 
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Weniger Politikeinmischung im laufenden Betrieb, dafür klare Richtlinien, was den Programmauftrag angeht. Wenn ein Programm, wie es der HR mittlerweile auf vier Wellen fährt, durch den Rundfunkstaatsvertrag gedeckt ist, dann kann einfach etwas nicht stimmen.
 
Zum Nebenkriegschauplatz Wiederholungen. Ich finde die praktisch. Ich bin schon wiederholt beim Zappen auf interessante Dokus gestoßen, bei denen ich den Anfang, oder mehr verpasst habe.

Das ist ja schön und gut, wenn es dann am nächsten Tag eine Wiederholung einer Sendung gibt. Aber hast du schon mal gesehen wie viele Wiederholungen da z.T., je nach Sender, da laufen von ein und der selben Sendung, z.T. sogar Senderübergreifend.
Z.b. läuft an einen Tag z.b. "Nuhr im Ersten" oder "Extra3"in der ARD, was dann am nächsten Abend und in der Nacht dann nochmal auf One gezeigt. Dagegen ist ja so erst mal nix zu sagen, aber warum muß das dann auch nochmal auf 3sat oder Phoenix laufen, und das ist jetzt nur 1 Beispiel ?!

Und es gibt so Dokus, die z.b. auf zdf info Abends laufen, dann Nachts nochmal, am nächsten und Übernächsten Tag nochmals (ggf. auch nochmal Nachts). Spätestens 6 Monate später wird der gleiche Scheiß dann nochmals wiederholt. Man könnte denken, die haben nicht genug Dokus um die Sendeplätze zu füllen. Ja man, wenn man schon Wiederholungen zeigt, warum nicht mal was aus dem Archiv nehmen, was schon einige Jahre nirgends mehr gelaufen ist. Das wäre ok, aber doch nicht so wie es vor allem Phoenix, One und zdf info bei den Spartensender der ÖRs seit einiger Zeit machen, ist doch einfach nur ätzend und zeigt doch ganz klar das man sich nun auch im TV dem nicht vorhandenen Nivea der Privaten unbedingt anpassen will (reicht es nicht dass das im Radio so ist, muß nun auch noch das TV-Programm dran glauben, und dann wundern sich die Sender warum so viele Leute Netflix und sowas abonnieren), anstatt ein gutes Programm zu zeigen, und nur sehr wenige Wiederholungen anbietet, wie es noch vor einiger Zeit der Fall war.

Was zdf neo betrifft, so kann ich zu dem Sender nix sagen, da ich den Sender nie gucke, ich bin da wohl auch nicht die Zielgruppe. Mich würde es aber nicht wundern, wenn es da auch zig Wiederholungen gibt.
 
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Da sind Wiederholungen ganzer Sendungen eher selten. Es gibt ja kaum noch ganze Sendungen.
tuer.gif
 
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