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Bis auf Lücken kann man die "Roten Rosen" oder die "Stürme der Liebe" umgehen. Sport ist mir da allemal lieber, sofern im Zweiten nicht gekocht oder Cops oder andere Sokos ermitteln.
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Und was genau ist jetzt am normalen Tagesprogramm des Ersten so wertvoll, das es nicht ausfallen könnte? "Rote Rosen", "Sturm der Liebe" oder gar "Brisant"? Wenn man da wenigstens anständiges Programm machen würde, welches sich wenigstens ein bisschen von der artverwandten Grütze des Programms der Privaten unterscheiden würde... So ist es völlig schnuppe, ob der Sport im Ersten selbst oder auf einem der Zusatzkanäle läuft.
Zwei Dinge. Erstens: Dass ein Teil der ARD den Doping-Sport-Zirkus intensiv unter die Lupe nimmt, unbeeindruckt vom anderen Teil der ARD, die sich ihm unterwirft, sehe ich nicht als Bigotterie, sondern als Stärke und Binnenpluralität.Das Schlimme an der ARD (und auch am ZDF) ist diese furchtbare bigotterie. Da wird vorher über diese achwieschlimme klimaschädliche Leichtathletik-WM in Doha berichtet, um dan täglich gefühlte 12 Stunden live im Hauptprogramm zu übertragen - und wenn es 50km Gehen ist -egal! Vollprogramm für Alle - nicht wenn Sport kommt, statt dem Mist in die Spartenprogramme zu schieben und Im Hauptprogramm das "normale Programm" zu zeigen. Da wird immer drauf hingewiesen, wenn Leute mangelnde Qualität beklagen, dass es dafür doch die Spezialkanäle gäbe, ich denke mal dass man den 3-4 Mio. Dopinginteressierten auch Leichtathletik auf ZDF Info oder Tagesschau24 (dann Sportschau24) zumuten könnte! Ich mag noch gar nicht an die nächsten Monate denken, wenn von morgens bis abends wieder Wintersport läuft - zwischendrin darf Hajo Seppelt dann wieder über Doping berichten - dann aber wieder live rauf auf sabbernde, verrotzte Biatlethen.... zum kotzen.
Durch Fatalismus im Publikum wird das Programm auch nicht wieder besser.
Die Unsitte, bei Sportübertragungen die Nachrichten zu kürzen, gibt es ja nicht erst seit gestern, aber in den letzten Jahren hat die Vernachlässigung der Nachrichten sowohl im Ersten wie im ZDF wirklich überhand genommen: Wegen diverser Sonderprogrammierungen, die offensichtlich nur dem Blick auf die kurzfristige Quote auf Antenne gehen, werden Tagesthemen und heute-journal herumgeschubs, gekürzt, oder man lässt sie gleich ganz ausfallen. Bei den Tagethemen hat man vor einigen Jahren einen Riesenterz gemacht, als man ihre Regelstartzeit von 22:30 auf 22:15 Uhr verschob; vorgeblich, um diesen Termin dann verlässlicher einhalten zu können - tatsächlich war die Startzeit in der Folge so unklar wie noch nie. Zwischenzeitlich hatten die Tagesthemen (nach der 22:15-Verlegung) sogar nach Regelschema vier verschiedene Startzeiten an den sieben Wochentagen, Sonderprogrammierungen wie gesagt nicht berücksichtlicht.
Dazu kommt noch, dass man sich auf die Alternativausstrahlungen auf 3sat und Phoenix nicht mehr verlassen kann. Seit über zwanzig Jahren galt beim ZDF die Regel, dass, wenn die 19-Uhr-Heute-Sendung im ZDF-Hauptprogramm ausfällt, man trotzdem eine vollwertige heute-Sendung auf 3sat (und später auch ZDFinfokanal) sehen konnte. Der ZDFinfokanal hat die Durchschaltung der heute-Sendung bei der Programmreform zu ZDFinfo gekappt, und pünktlich zur WM hat auch 3sat die Durchschaltung der 19-Uhr-heute-Sendung beendet.
Was den Umgang mit Sport und Nachrichten, so finde ich den Umgang etwa bei öffentlich-rechtlichen Fernsehen Tschechiens (ČT) vorbildlich. Dieses produziert sechs Programme: zwei Hauptprogramme (ČT1 und ČT2) und je ein Spartenprogramm für Sport (ČT Sport), Nachrichten (ČT24), Kinder (ČT ) und Kultur (ČT art), die letzten beiden davon im gegenseitigen Timesharing. Der gesamte Sport, also nicht nur Spartensport, sondern auch der Spitzensport läuft nur auf ČT Sport, so dass die Nachrichtenmagazine auf ČT1 dadurch nicht durcheinandergebracht werden können - und daneben macht ČT24 einen verlässlichen Job rund um die Uhr. Die deutschen öffentlich-rechtlichen leisten sich zehn Spartenprogramme, aber wenn um Quote und insbesondere um Sport geht, spielt man das gegen den Kernauftrag Information aus.
Mein Vorschlag wäre, dass Tagesthemen auf tagesschau24 und heute und heute-journal auf ZDFinfo wieder live durchgestellt werden (eventuell zusätzlich auch auf Phoenix), und dort auch dann laufen, wenn im Hauptprogramm etwas anderes läuft, damit man einen verlässlichen Anker hat. Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, auf desser Nachrichten man sich nicht verlassen kann, hat ausgespielt.
Mache ich nicht.Vorsicht, man sollte nicht seine eigene Meinung als Maßstab nehmen!
Das ist eines der Probleme. Die ÖR sind aufgrund ihrer Finanzierung nicht darauf angewiesen jeder Quote hinterzurennen. Und genau deshalb sollten sie das auch nicht tun. Ein gesunder Mittelweg wäre wünschenswert.Die Sender wissen ganz genau, was die Leute da draußen sehen möchten. Die Einschaltquoten werden täglich ermittelt und eine Sendung mit schlechten Quoten ist sofort weg vom Fenster.
Das gebe ich dir allerdings vollumfänglich Recht.Ich finde die ÖR immer noch um Welten sehenswerter als die Privaten
Ja, genau so ist es und man kann sich sicher sein, dass die Entscheidungsträger bei den ÖR es sich mit genau dieser Frage nicht leicht machen. Was sendet man, das was die Masse sehen will (Sport, shows, seichte Unterhaltung) oder Kultur bis zum Abwinken, die aber letztlich nur 2% der Bevölkerung wirklich interessiert?Die hohe Quote heisst ja nichts anderes als dass eine Sendung von relativ vielen Menschen gesehen wird. Würde nicht mehr auf die Quote geachtet bekämen diejenigen Aufwind, die meinen, der Rundfunkbeitrag sollte abgeschafft werden, da das Programm nur wenige Menschen erreicht und deshalb nur wenige Menschen etwas für ihr Geld zurückbekämen.
Gerade jetzt um das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall herum, wäre es für so manchen erhellend, wenn man mal alte Sendungen aus dem November/Dezember 89 ausgräbt, sowohl aus dem einstigen DDR-TV als auch aus dem "Westfernsehen" und diese ungeschnitten und unkommentiert gegenüber stellt. Das dürfte für so manchen Aha-Effekt sorgen, wie historisch verklärt wir mittlerweile mit diesem Jubiläum umgehen.
Gestern war der 29. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung. So richtig rund wird es erst am 09.11.2019 und 03.10.2020 gehen.Gestern gab es zwar in der Tat nicht wirklich viel über den Mauerfall.
Zum Nebenkriegschauplatz Wiederholungen. Ich finde die praktisch. Ich bin schon wiederholt beim Zappen auf interessante Dokus gestoßen, bei denen ich den Anfang, oder mehr verpasst habe.