Ich wünsche mir in diesem Zusammenhang, dass zukünftig bei Journalisten im ÖR grundsätzlich die politische Orientierung bzw. Parteizugehörigkeit oder auch zB aktuelle oder ehemalige Aktivitäten des Journalisten für Stiftungen oder Organisationen genannt werden.
Da geht das Politisieren schon wieder los.
Was ich damit meine: ich habe z.B. Menschen kennengelernt, die treten konsequent für eine Bewahrung der Natur und der Ressourcen in ihrer Heimatregion ein. Sie kämpfen dafür teils seit Jahrzehnten. Nimmt man nur die Fakten ihres Tuns und ihre Haltung und steckt sie in eine der bekannten (deutschen) Schubladen, dann kommt oft "linksgrün" dabei raus. Das blöde daran: diese Menschen leben z.B. in Nordamerika und gehören zu denen, die als Teil der indigenen Bevölkerung die Tradition ihrer Stämme / ihres Volkes zu bewahren versuchen. Von "links" wissen sie genausowenig wie von "grün", für sie ist das, was sie tun, ein Teil ihrer Verpflichtung als Bewahrer des Planeten und der Lebensgrundlagen ihres Volkes, wie es seit Jahrhunderten immer schon getan wurde.
Oder: welche "politische Orientierung" hat jemand, der aufgrund seines tiefen christlichen Glaubens keinen Unterschied macht zwischen Deutschen und nicht-Deutschen? Der z.B. Flüchtlingen Kirchenasyl gewährt? Ist der jetzt "links" oder "linksradikal"?
Vieles von dem, was heute vor allem in Ostdeutschland den Volkszorn erweckt und als "links" und "grün" gilt, ist, nüchtern betrachtet, entweder zwingende Folgerung aus Naturgesetzen oder z.B. völlig nicht-"linksgrün" und international anerkannt in der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert. Wer dagegen ankämpft, verstößt letztlich gegen international für notwendig erachtete Verhaltensregeln.
Ich könnte für mich keinerlei Partei-Zugehörigkeit angeben, auch kein Nahestehen zu irgendeiner Partei. Ich gehöre mir und unterliege den Naturgesetzen. Ich habe zu bestimmten Themen natürlich eine eigene Einstellung und eine eigene Aussage. Mag sein, daß die mit einer Aussage einer Partei weitgehend übereinstimmt - beim nächsten Thema kann ich komplett im Widerspruch zur Aussage dieser Partei sein. In welche Schublade gehöre ich denn nun? Ich kann erzkonservativ sein in bestimmten Themen und gelte gleichzeitig denen, die mich kennen, als jemand, der sich um die Ansichten der "Konservativen" meist nen Dreck schert.
Mich widert es zunehmend an, daß sämtliches Empfinden / Aussagen und Handeln politisiert wird. Damit verstellt man sich die Sicht auf notwendige Dinge, denn "Politik" ist doch das Spiel, wo man sich gegenseitig niederdebattiert und so gut es geht plattmacht (und, wenn mans zu nem Posten gebracht hat, möglichst noch Vorteile mitnimmt). Bei den dringend anstehenden Entscheidungen geht es jedoch nicht um irgendein dämliches Gesellschaftsspiel, sondern um das Überleben der Menschheit, um die Bewahrung der Schöpfung, um die Frage nach Krieg oder Frieden usw. Mit sowas spielt man nicht. Auch nicht das Spiel namens "Politik".
Ich habe es selbst als seinerzeitiges Mitglied der Jungen Union erlebt. Die Partei versammelte sich auf einem örtlichen Parteitag, und wer tauchte plötzlich auf: die ganze örtliche Prominenz aus Wirtschaft und darüber hinaus. Ziel: Ihre eigenen Interessen zu vertreten. Da habe ich gelernt, dass die Union nicht für die Bevölkerung arbeitet, sondern eine Organisation mit mafiösen Strukturen ist.
Das kannst Du doch auf das gesamte politische Spektrum erweitern. Wer etwas erreichen will zum eigenen Vorteil (oder zum Vorteil seines Unternehmens), wäre doch bescheuert, sich mit denen schlechtzustellen, die zumindest offiziell das Sagen haben. Problematisch wird es, wenn das ganze jenseits von öffentlich einsehbaren Aussagen geführt wird, eventuell noch verknüpft mit Zuwendungen.
Wie war das doch gleich mit den Lobbyisten und den Bundestagsabgeordneten und dem angeblichen (habs nicht nachgezählt, kanns nur zitieren) Zahlenverhältnis? 8 (acht) Lobbyisten auf einen Bundestagsabgeordneten,
so vermeldete zumindest 2013 das linksradikale Kampfblatt "Welt".
Nee, da ist die CDU ganz gewiss nicht alleine betroffen. Regieren woanders andere, kommen die Interessenvertreter ganz genauso.