ARD-Radiotransponder bald Geschichte?

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Gibt's denn eigentlich mal offizielle Quellen ob der Radiotransponder wirklich abgeschaltet wird und an welchem Datum? Bisher wurden hier ja nur Gerüchte veröffentlicht.
 
Das Thema ist vorerst vom Tisch, melden mehrere Portale, auch bedingt durch die "Corona-Krise". Denn viele Haushalte haben noch gar keine HD-fähigen Endgeräte.
 
Gibt's denn eigentlich mal offizielle Quellen ob der Radiotransponder wirklich abgeschaltet wird und an welchem Datum?

Es gilt bis auf weiteres immer noch


Bestätigt wurde mir diese Aussage inzwischen von einem weiteren Großnetzbetreiber sowie 3 Industrieunternehmen. Auch liegt mir der Wortlaut einer solchen Information an Netzbetreiber vor. In meinem Hobby-Bekanntenkreis hat jemand sogar direkt von einer ARD-Anstalt auf Anfrage eine entsprechende Bestätigung bekommen.

Es ist erstaunlich ruhig seitdem - seitens der ARD. Unruhig sind Netzbetreiber und Industrie. Stichpunkt: AAC-Untauglichkeit vieler Empfangsgeräte, auch heute verkaufter. Ich hoffe, dass diese Unruhe auch zur ARD zurückgemeldet wird, man dort noch einen Realitätsbezug bekommt, die Aktion schnellstens abbläst und das Thema neu aufrollt. Es gibt - zumindest nach meinem laienhaften Verstand als Externer - mehrere Möglichkeiten, den Hörfunk kompatibel und hochwertig weiter zu betreiben, und zwar ohne Zusatzkosten.

Das Thema ist vorerst vom Tisch, melden mehrere Portale, auch bedingt durch die "Corona-Krise". Denn viele Haushalte haben noch gar keine HD-fähigen Endgeräte.
Das betrifft SDTV, aber nicht den Hörfunk. Soweit mir bekannt wurde TP 93 eben nicht verlängert. Die Info, die Ende April an die Netzbetreiber gegangen ist, trifft auch Aussagen zu ARD alpha SD und SR Fernsehen SD, da auch für diese der TP 93 nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
 
Denn viele Haushalte haben noch gar keine HD-fähigen Endgeräte.
Was hat jetzt die Marktdurchdringung mit HD-fähigen Fernsehern oder DVBS2-Receivern (TV) mit der Umstellung der Radioprogramme von Mpeg2 Layer 3 auf den AAC (Audiocodec) zu tun? 🤔

Es sind nicht nur die SDTV-Receiver, die erhebliche Probleme mit der Wiedergabe der AAC-Audiostreams auf Astra (Inselradio, Regenbogen) machen, sondern vor allem auch neue HDTV-Receiver.

AAC ist laut DVBS-Spezifikation auch nicht in dieser Form für die Radioübertragung auf Satellit vorgesehen.

Sollte die ARD alle ihre Hörfunkprgramme auf Astra nach AAC umstellen, können sie sie auch gleich abschalten.
97 Prozent der Endverbraucher werden das nicht wiedergeben können.
Von der Klangqualität, die dann noch unter derer des 128kbps-Streams liegt, mal ganz zu schweigen.
 
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Was hat jetzt die Marktdurchdringung mit HD-fähigen Fernsehern oder DVBS2-Receivern (TV) mit der Umstellung der Radioprogramme von Mpeg2 Layer 3 auf den AAC (Audiocodec) zu tun?
Erstens: MPEG 1 Layer II. Nur der Korrektheit halber.

Zweitens: es hat schon etwas damit zu tun, wenn auch weniger mit den Fernsehern (die meist AAC können, und das schon seit gefühlt "ewig"), aber mehr mit separaten Receivern. Die können oft kein AAC.

Ich kann nur vermuten, wie es dazu kam. TVs werden für ganz Europa gebaut und in Norwegen startete 2007 ein DVB-T-Netz, das im Unterschied zum 2003 gestarteten deutschen DVB-T mit AAC als Ton und H-264 als Bild lief. Das erste, was man in Flachbildfernsehern als digitalen Empfangsweg fand, war üblicherweise DVB-T. Damit das dort lauffähig war, mussten diese Codecs also an Bord sein. Kurz danach kamen die TV-Geräte mit DVB-C-Unterstützung, auch wenn die bei Wahl von "Deutschland" bei der Ersteinrichtung gerne "versteckt" wurde (was wohl heute noch dazu führt, dass Kabelkunden sagen, sie hätten kein HDTV, weils der unsinnigerweise vorgeschaltete olle SD-Kabelreceiver nicht kann und der interne HD-taugliche Tuner nie "gefunden" wurde). Man konnte das dann über Ländereingabe "Schweden" oder "-----" (LG) oder direkt im DVB-Setup-Menü (Panasonic) freischalten. Und dann ging auch AAC (aber nicht bei Regenbogen...). 2009 gab es dann schon die ersten Triple-Tuner-Geräte. AAC lief dann auch da.

Ganz anders bei Receivern, vor allem bei denen deutscher "Premium-Marken": AAC gab es in D/A/CH nicht auf DVB-S/C, also ließ man den Decoder weg - spart auch Lizenzkosten. So haben nichtmal die legendären Digicorder HD-S2+ und HD-K2 AAC an Bord, ebenso die Digit HD-8S und HD-8C. Die zeigen aber bei der ARD Radiotext an, werten also RDS aus - ideale Geräte für den Hörfunk der ARD. Die blieben dann halt künftig stumm, genau wie viele weitere Geräte und auch sämtliche UKW-Kopfstellenumsetzer.

Es sind nicht nur die SDTV-Receiver, die erhebliche Probleme mit der Wiedergabe der AAC-Audiostreams auf Astra (Inselradio, Regenbogen) machen, sondern vor allem auch neue HDTV-Receiver.
Absolut korrekt. Wie schon geschrieben, sind auch hochwertigste HDTV-Receiver oft ohne AAC. Das legt sich erst seit wenigen Jahren, wenn die Geräte entweder auch T2 können (da ist AAC Pflicht) oder UHD (dito) oder wenn sie erweiterte Multimedia-Abspielfunktionen haben. Das Audio zu den Videos in der ARD-Mediathek ist ja z.B. AAC.

Ganz übel ist, dass die DVB-Kabelradios, die vor allem als UKW-Ersatz in den großen Kabelnetzen beworben wurden und werden, in den in D/A/CH verkauften Versionen kein AAC können. Die Geräte werden heute noch verkauft und offenbar hats die Hersteller auch eisekalt erwischt mit dieser Entscheidung der ARD.

AAC ist laut DVBS-Spezifikation auch nicht in dieser Form für die Radioübertragung auf Satellit vorgesehen.
Es wird aber gemacht: Norwegen (64 kbps HE-AAC, grauenvoller Sound), Tschechien (diverse AAC-Modi, die 128er LC-AAC sind passabel), Polen (nie selbst empfangen, massenhaft Lokalradio in AAC). Zu dem derzeitigen in D/A/CH/IT/FR üblichen HDTV (H.264 Bild, Layer II oder AC3 Ton) gehört aber eben tatsächlich auch Layer-II-Radio und kein AAC. Und sowohl die Schweiz als auch Italien und Frankreich blieben bei Layer II, als sie in den vergangenen Monaten ihre Angebote jeweils neu aufsetzten auf Satellit. Das hat schon Gründe.

Man muss auch immer schauen, für welche Zielgruppe die Angebote sind. Gibt es z.B. in einem Kabelnetz AAC-Radio und es ist dort sowieso üblich, "Betreiberboxen" zu nutzen (evtl. wegen embedded Entschlüsselung für TV), kann der Provider freilich machen was er will - solange es seine Receiver unterstützen. Das ist vor allem bei IPTV-Diensten möglich. Sat und Kabel in Deutschland sollen aber bei den Öffis geräteneutral offen sein - und dazu gehört Hörfunk definitiv als Layer II und nicht als AAC angeboten. Ich hoffe, die ARD bemerkt das auch noch.

Sollte die ARD alle ihre Hörfunkprgramme auf Astra nach AAC umstellen, können sie sie auch gleich abschalten.
97 Prozent der Endverbraucher werden das nicht wiedergeben können.
Wo kommt die Zahl her?

Die Fernseher dürften es meist können, aber die sind auch bei automatischem Panel-Off im Radiomodus eher suboptimal für Radiobetrieb. Bei Receivern wird es wesentlich heikler. Und ein Skandal wäre, wenn man den Menschen (Rundfunkbeitragszahler!) die frisch gekauften DVB-Kabelradios faktisch entwerten würde. Selbst der Rückgriff auf Kabel-UKW wäre, so noch vorhanden, nicht mehr möglich: die UKW-Umsetzer können alle kein AAC. Es gingen dann nur noch die ortsüblichen Programme.

Von der Klangqualität, die dann noch unter derer des 128kbps-Streams liegt, mal ganz zu schweigen.
Wir kennen die Bitraten nicht, mit denen man plant. Ein 128er LC-AAC hat eine Qualität, die durchaus knapp über dem Niveau von 192 Layer II liegt. Ein 192er LC-AAC würde es etwa auf das Niveau eines 256er Layer II bringen - jeweils ordentliche Encoder vorausgesetzt. Das ist nicht das Problem, das Problem ist die Kompatibilität.

Und die Surround-Angebote der Kulturwellen wären in AAC wohl wirklich weitgehend vergebens - kaum ein Receiver scheint AAC-Bitstream ausgeben zu können (ist auch egal, es kann kaum ein AVR mit AAC-Surround was anfangen), das eigentlich vorgesehene Transcoding (!) im DVB-Receiver nach AC3 und Ausgabe dieses Bitstreams ist schon wenns funktioniert ziemlich irre, aber welche nicht-T2-Receiver können das?

Wir können nur warten und hoffen.
 
Naja, ein Codec ist letztlich nur ein Software-Tool. Hier kann man jetzt nur spekulieren, aber ich würde es für möglich halten, nachträglich per Firmware-Update die AAC-Streams zum laufen zu bekommen. Inwieweit sowas evtl. angedacht und abhängig von der jeweils verbauten Hardware auch tatsächlich möglich ist, müßte man freilich die Hersteller der Receiver bzw. TV-Geräte fragen.
 
Naja, ein Codec ist letztlich nur ein Software-Tool. Hier kann man jetzt nur spekulieren, aber ich würde es für möglich halten, nachträglich per Firmware-Update die AAC-Streams zum laufen zu bekommen.
Da stehen teils schon Lizenzgründe davor. Der Hersteller müsste nachträglich je Gerät nen knappen EUR abführen - bei Stückzahlen im 100.000er-Bereich kommt sowas, wenns nicht vorab einbilanziert wurde, eigentlich nicht in die Tüte. Bei den UKW-Kopfstellenumsetzern geht das noch weiter: da sind manche Hersteller gar nicht mehr existent. Solche Technik wird wesentlich länger genutzt als ein Smartphone. Und ein Neukauf eventueller UKW-Umsetzer dürfte ebenfalls indiskutabel sein - dafür ist die Zeit zu weit fortgeschritten.

Sollte es die Hardware zulassen, erwarte ich wenn überhaupt nur bei Restek ein Update für AAC. Da müssten die Geräte sowieso zum Service, insofern hätte man auch gleich die Kontrolle über die Zahl der ertüchtigten Geräte (und damit über die Lizenzen).
 
Was mich hier wundert da wir auch über Standards sprechen: Gibt es denn kein Release-Management? Sicherlich kann man Audio in x-AAC übertragen. Wenn es bisher nicht standardisiert ist möge bitte derjenige dafür auch bezahlen der das im Nachhinein durchdrückt.
In diesem Fall wäre dann durch die ARD entsprechende mindestens die Hardware entgeltfrei zu ersetzen.
 
Da stehen teils schon Lizenzgründe davor. Der Hersteller müsste nachträglich je Gerät nen knappen EUR abführen - bei Stückzahlen im 100.000er-Bereich kommt sowas, wenns nicht vorab einbilanziert wurde, eigentlich nicht in die Tüte.
Ich sags mal so: Während man bei TV-Geräten immer mehr auf den Android-Trip abfährt, basiert eine Großzahl von Receivern mittlerweile auf Linux. Es gibt eine ganze Reihe von Billigst-Receivern aus Fernost (und teilweise auch aus Deutschland), die man mit einer entsprechenden Fremdsoftware zu guten bis sehr guten Receivern machen kann. Zugegeben, das ist zum einen sogenannte Grauzone und zum anderen nichts für den durchschnittlichen Otto-Normalverbraucher. Aber solange dort keine, ich sag mal "Hellmach-Tools" mit installiert werden, ist das völlig legitim. Da hilft auch der Fachmann aus dem nächsten Elektrogeschäft für ein minimales Endgeld weiter.
 
Das hilft bloß nichts, wenn für Radio bestens geeignete Geräte wie TechniSat Digicorder oder Technotrend S845HD+ (Firma in diesem Sinne gar nicht mehr existent) oder UKW-Kopfstellenmodulatoren von Blankom (Firma 2016 erloschen) oder Kathrein (Firma umstrukturiert) betroffen sind. Und irgend einen Billigreceiver würde ich mir höchtens versteckt hinter den TV stellen, wenn ich DVB-T2 nutzen möchte und das der TV nicht selbst kann - nicht aber für Radio, wo ich Programmnamenanzeige etc. brauche.

Die Billigreceiver, die für teils unter 30 EUR online zu haben sind, habe ich auch schonmal genauer angeschaut. Für den Fall, dass ich ein ganzes Rudel davon künftig als UKW-Zuführung im Kabelnetz verwenden müsste (wovon die Frage nach den Modulatoren noch nicht geklärt ist und Platz- sowie Energiebedarf auch nicht, von RDS wollen wir ja gleich gar nicht reden). Es ist auch da nicht einfach (genauer: es ist unmöglich), anhand der bereitgestellten Daten des HerstellersInverkehrbringers auf korrekten AAC-Support oder nicht zu schließen. Von AAC-Surround und den diversen prinzipiell möglichen Ausgabemodi (Bitstream, den dann der AVR nicht decodieren kann oder halt Transcoding im Receiver auf AC3) ganz zu schweigen. Man bekommt keine Daten mehr. Auf explizite Nachfrage eines deutschen Vertriebs (der einen einstigen Herstellernamen als Marke benutzt) kam für ein Gerät ein "unterstützt kein AAC". Aber mp4-Files soll er spielen lauf BDA. Sind die dann stumm? Gewiss nicht...

Nee, sowas macht keine Freude.
 
Gerade gefunden: TechniSat hat einen Hinweis zu ihren digitalen Kabelradios in den Produktpräsentationen platziert:

Dieses Gerät unterstützt die Audiokomprimierungen MPEG-1 & MPEG-2 Layer I, II.

Bitte überprüfen Sie bei Ihrem Kabelnetzbetreiber, ob er DVB-C-Radio mit diesen Audiocodecs anbietet.​




Das ist neu. Damit ist die Aussage der nicht-AAC-Unterstützung durch die TechniSat-"Kabelradios" offiziell.

Jetzt wird das Thema an die Kabelnetzbetreiber weitergereicht...
 
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Mit "neu" meinte ich, dass sich TechniSat damit an den Öffentlichkeit wagt. Eine Prüfung, ob es ein Update der Cablestar-Geräte geben kann, ist demnach wohl endgültig negativ verlaufen. Ein Update wäre ohnehin fraglich gewesen, TechniSat hätte nachträglich für jedes verkaufte Gerät nen knappen EUR Lizenzgebühren abführen müssen. Ohne die je einbilanziert zu haben.

Ganz offiziell sind die älteren HDTV-Geräte - auch die Premiumgeräte - wie Digicorder HD-S2+ oder HD-K2 und die kleineren Digit HD-8S / HD-8C ohne AAC. Das bestätigt einem TechniSat problemlos auf Anfrage. Diese Geräte sind voll HDTV-tauglich für die Öffis und die HD+-Programme laufen mit "Legacy-Modul" möglicherweise auch noch. Nur AAC ist nicht drin. Sind aber formal "Altgeräte".

Neuere Geräte mit Mediathekenunterstützung und/oder USB-Player mit MP4-Support sollten AAC können. UHD-Geräte können es definitiv, sie müssen.

Der Hammer sind aber die Kabelradios. Just as expected...

Es wird Zeit, dass die ARD munter wird, die Realität akzeptiert und das Vorhaben stoppt, bevor es angerollt ist.
 
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In der aktuellen DigitalFernsehen gibt es einen Bericht zur Thematik, welcher eine Seite umfasst. Dort heißt es bishr aber auch nur "Wie an uns herangetragen wurde...". Demnach sollen die Radioprogramme ab Sommer auf Transponder 39 und 61 in LC-AAC aufgeteilt und Transponder 93 spätestens zum Jahresende aufgegeben werden. Auch Transponder 101 soll wohl zurückgegeben werden. Darauf befinden sich diverse Versionen des WDR Fernsehens und Radio Bremen TV.

Mich machen diese Radiopläne sauer. Man nutzt derzeit insgesamt 11 Transponder auf 19,2 Grad Ost, 10 davon für Fernsehen. Man muss aber dazu sagen, dass Transponder 111 nicht komplett gemietet wurde und sich auf dem Radiotransponder auch 2 TV-Kanäle in SD befinden. Die Radioprogramme belegen also einen eher geringen Teil der gemieteten Kapazitäten. Dennoch wird hier der Rotstift angesetzt und man behält die teure Parallelverbreitung der Fernsehprogramme in HD und SD bei. Meiner Meinung nach ein Unding.
 
Ich kann die Aussagen zum Hörfunk komplett bestätigen aus Industrie-Kreisen und Kabelnetzbetreiber-Kreisen. DigitalFernsehen dürfte wohl die gleiche Quelle haben. Demnach Parallelbetrieb ab Juli, Abschaltung TP 93 wohl Ende November bis irgendwann Dezember.

Die Aussage zu TP 111 ist mir neu.

ARD alpha SD wird wohl ersatzlos entfallen, SR Fernsehen SD soll offenbar erhalten werden auf TP 71 (der Frankfurter SD-Transponder mit Das Erste SD etc.). Man konfiguriert also sogar noch an diesem SD-Transponder herum. Da könnte man auch mit einer Neuaufteilung der SD-Programme weitgehend auf TP 85 (der Potsdamer SD-Transponder mit derzeit MDR, NDR, RBB SD) unter deutlicher Bitratenreduktion auf ca. 2 - 2,4 MBit/s so viel Platz auf TP 71 freischaufeln, dass der Hörfunk 1:1 wie derzeit auf TP 93 aufgeschaltet werden könnte. Wäre zu allen Geräten kompatibel und hätte die Qualität, die er jetzt hat.

Ich habe das hier schonmal beschrieben und würde das mit kleinen Änderungen hinsichtlich der Aufteilung der Programme auch jetzt noch so vorschlagen:


Nur als Beispiel. Möglicherweise hat TP 71 aber kein Backup mehr seitens Astra. Es hieß ja, man habe ein günstiges Angebot seitens SES erhalten und sich deshalb zum Weiterbetrieb entschlossen. Wer weiß, was bei diesem Angebot alles nicht mehr dabei ist. Ohne Backup wäre bei SD völlig ok (wenn irgendwann weg, dann weg), beim Hörfunk aber nicht. Der braucht die gleiche Betriebssicherheit wie HDTV, er ist ja letztlich das "HD-Radio" (blöd, dass dieser Begriff in den USA für ein Low-Quality-Radiosystem okkupiert ist).

Es gäbe weitere Ideen, auch unter Verwendung mehrerer HD-Transponder in Layer II und AC3. Das würde die Kompatibilität zu DVB-S1-only-Empfängern brechen, aber es liefe mit allen S2-tauglichen Direktempfängern und mit allen Kabelempfängern sowieso. Einige UKW-Kopfstellenumsetzer bräuchten eine Vorschalt-Umwandlung auf DVB-S1, aber das ist vermutlich mit marktüblicher Technik machbar und wäre weit billiger als ein Transcoding von AAC in Layer II (mindestens Faktor 10 billiger).

Man könnte z.B. den Fehlerschutz auf 3/4 senken, damit gewinnt man je HD-Transponder 5 MBit/s. Das würde auch die Kabelnetzbetreiber freuen, die derzeit bei ARD HD ca. 8 MBit/s Nullbytes herumschleppen in den Kabelkanälen. Aber dann kommen wohl die Fehlermeldungen massiv rein von Campingschüsselbesitzern... Man könnte auch eventuell brachliegende Kapazität beim ZDF mitnutzen. Einiges wäre zumindest auf Chancen prüfbar.

Das kann doch nicht so schwer sein, da mal kreativ zu sein? Da muss es doch Leute bei der ARD geben, die für die Lösung technischer Probleme bezahlt werden statt für die Schaffung von Problemen bei den "Auftraggebern", also bei der Bevölkerung. Ich hoffe, dass die ARD noch selbst drauf kommt, dass sie hier massiv aktuell gekaufte Kundengeräte abschießt (z.B. die TechniSat Cablestar), UKW in Kabelnetzen plattmacht (die UKW-Umsetzer können alle nur Layer II) und viel Ärger im Bermudadreieck Geräteindustrie - Kabelnetzbetreiber - Kunden verursacht.

Verlängerter SD-Betrieb einerseits und Radio-Abschaltung (nichts anderes ist das für viele Nutzer) andererseits ist einfach nur noch befremdlich, um es vorsichtig zu formulieren.
 
Viele Set-Top-Boxen oder Fernseher ermöglichen den direkten Zugriff auf Hörfunkprogramme mit einer Taste der Fernbedienung.

Und die allermeisten können es gleich gar nicht gescheit wiedergeben.

Damit sperrt man mehr als 95 Prozent aller bisherigen Nutzer aus. Bravo.

Die Nutzungszahlen werden so gering sein, dass man die Radiowellen in 5 bis 10 Jahren dann komplett abschalten kann, weil es niemand sauber empfangen kann.

Ein Grund mehr, die Rundfunkgebühr und die gesamte ARD auf den Prüfstand zu stellen.
Die Infosat sollte sich schämen, nicht mal eine kritische Anmerkung zur Imkompatibiltät des AAC-Codierungsverfahren mit fast allen aktuellen Geräten und dem DVBS-Standard. Pfui!

Verlängerter SD-Betrieb einerseits und Radio-Abschaltung (nichts anderes ist das für viele Nutzer) andererseits ist einfach nur noch befremdlich, um es vorsichtig zu formulieren.

Beschämend, dass man das nicht rechtzeitig kommuniziert. Für die meisten schon wieder ein Neukauf.
Erschütternd, dass man die Livestreams weiterhin auf Niveau des Jahres 1999 laufen lässt - in 128kbps.
Schockierend, dass man weiterhin auf Jahre HDTV (DVBS2) und SDTV (DVBS) parallel laufen lässt.

Liebe ARD, euer Aktionismus ist zum Kotzen!:thumbsdown:

Bitte nennen Sie mir fünf aktuelle Fernsehgeräte mit integriertem DVBS2-Tuner, die AAC wiedergeben können!
 
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Was ist denn aus diesen Sätzen abzulesen:
Auf Transponder 39 starten laut InfoDigital-Informationen die ARD-Hörfunksender von BR, NDR, RB, SR, SWR und dem WDR. Auf Transponder 61 werden die Programme von HR, MDR und RBB im Simulcast-Betrieb starten.
?
Bedeutet dass, dass man die hr, MDR und rbb Programme dann in MP2 und AAC hat?
 
Ja, aber nur für wenige MOnate:

Demnach Parallelbetrieb ab Juli, Abschaltung TP 93 wohl Ende November bis irgendwann Dezember.

Die ARD manoeuvriert sich immer mehr ins gesellschaftliche Abseits.
Total irrelevant der Laden. Inhaltlich wie technisch nur noch gemacht für die Eliten.

Gleichzeitig schafftt man es seit 20 Jahren nicht, einen zeitgemäßen Webstream für seine wichtigsten Radiowellen anzubieten mit mindestens 192 kbps, besser 256kbps.

Ein Armutszeugnis!

Und ich vermute: Nur eine Rechtfertigung / vorgeschobene Begründung, damit man die Verbreitung der Radiowellen auf Satellit demnächst ganz einstellen kann. Spätestens mit der SDTV-Abschaltung ist dann Schluss damit.
 
Wenn dies passiert erwarte ich wenigstens eine Art "ARD Radioplayer" als App und fürs Smart TV wo alle über 60 Programme drin gesammelt sind und der ähnlich funktioniert wie Radio.de oder der Radioplayer der Privatsender. Aber eben rein öffentlich-rechtlich. Dann wäre zumindest im Internet die Übersichtlichkeit gesichert.

s.matze schrieb:
Bitte nennen Sie mir fünf aktuelle Fernsehgeräte mit integriertem DVBS2-Tuner, die AAC wiedergeben können
Ist soetwas überhaupt in den Artikelbeschreibungen angegeben?
 
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Wenn dies passiert erwarte ich wenigstens eine Art "ARD Radioplayer" als App und fürs Smart TV wo alle über 60 Programme drin gesammelt sind und der ähnlich funktioniert wie Radio.de oder der Radioplayer der Privatsender. Aber eben rein öffentlich-rechtlich. Dann wäre zumindest im Internet die Übersichtlichkeit gesichert.
Die gibt es längst.
 
Ich erwarte als Gebührenzahler von den ARD-Verantwortlichen die sich diesen Schwachfug (eine art Payradio oder Grundverschlüsselung, da man erst ein kompatibles Gerät neu anschaffen muss) einfallen haben lassen, dass sie umgehendst eine Liste mit kompatiblen Empfangsgeräten bereitstellen!!!

😼
 
Bitte nennen Sie mir fünf aktuelle Fernsehgeräte mit integriertem DVBS2-Tuner, die AAC wiedergeben können!
(Fast) alle, @s.matze . Das Problem sind die separaten Receiver (wer höt Radio mit dem TV?) und die Kabelradios, die HEUTE verkauft werden.

Bedeutet dass, dass man die hr, MDR und rbb Programme dann in MP2 und AAC hat?
In der Tat eine bemerkenswerte Formulierung. Kann ich nichts mit anfangen.

Wenn dies passiert erwarte ich wenigstens eine Art "ARD Radioplayer" als App und fürs Smart TV wo alle über 60 Programme drin gesammelt sind und der ähnlich funktioniert wie Radio.de oder der Radioplayer der Privatsender.
Hilft mir auch nicht weiter. Ich brauche es kompatibel und ohne Internetzugang.

Das gibt Ärger.
 
Ich brauche es kompatibel und ohne Internetzugang.
Die Internetstreams der ARD-Radioprogramme sind völlig aus der Zeit gefallen mit ihren lachhaften 128 kbps. In dem Format mit dieser Bitrate wurden damals die ersten MP3-Dateien codiert, nachdem man vorher nur WMA kannte. Solche Webstreams anno 2001 sind kein gleichwertiger Ersatz für die Mpeg2 -Datenströme im DVB-S.

Gegen die Sat-Abschaltung wäre nichts einzuwenden, wenn man zeitgleich endlich (!!!) akzeptable Streams startet. 192 kbps sollte dabei das unterste Minimum sein und nur für Wortwellen Anwendung finden. Für die Klassik- und Kulturprogramme 320 kbps, für alle anderen Musikprogramme 256 kbps.
 
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