Hihi, ein Pira.
Ich weiß sogar, welche Programme da gemessen wurden, aber ich verrats nicht.
Hier ein Beispiel aus Berlin: 91,4 Berliner Rundfunk. Deren Soundprocessing kenne ich nicht.
Präzise an der -0,5 dBr lang bei einem Spitzenhub von nur 53 kHz über eine Stunde. 75 kHz Spitzenhub wären erlaubt, davon gehen ca. 9 kHz dauerhaft aufs Konto von Pilotton und RDS (bei der 91,4 vom Alexanderplatz sogar 9,7 kHz, denn Pilot hatte 7,4 kHz Hub und RDS satte 2,3 kHz). Nimmt man 9 kHz für die dauerhaften Beiträge zum Spitzenhub weg, hat der BRF nur 44 kHz Audio-Spitzenhub und 66 kHz (75 - 9) wären erlaubt. Also wären ohne MPX-Limit 20 log (66/44) = 3,5 dB mehr Audiopegel möglich, wenn ich mich nicht komplett verzettelt habe. 0,5 dBr mehr MPX wäre machbar, also wäre es möglich, 0,5 dB aufzudrehen (bezogen auf den Gesamthub), also 53 kHz * 10(0,5/20) = 56 kHz. Das entspricht einem reinen Audio-Beitrag von 47 kHz zum Hub, den Audio-Pegel kann man also um 20 log (47/44) = 0,57 dB aufdrehen. Also "fast nichts".
-> So eng fummelt man sich da an der Grenze entlang. Und: fast volle MPX-Leistung bei nur 53 kHz Hub deutet auf derbe Verdichtung hin.
Nehmen wir mal die Kollegen von 104.6 RTL:
Die sind MPX-mäßig am Anschlag, könnten, wenn sie lauter wirken wollen, nur noch mehr Kompression anwenden, also platter klingen. Oder die AGC schneller machen, um z.B. das "Loch" bei 22:15 Uhr zu füllen. Offenbar ist man dazu nicht bereit, weils scheiße klänge. Und 104.6 RTL erreicht volle MPX-Leistung bei 74 kHz Spitzenhub, läßt also mehr Dynamik zu als 91,4 BRF.
94,3 rs2 hatte zumindest in der gemessenen Stunde seine Peaks nicht im Griff:
Der UKW-Peak-Limiter limitiert hier möglicherweise nicht richtig, die Peaks sind an der 75-kHz-Grenze und das auch nich zu oft, was bei der Gesamtkompression des Signals dann aber zuviel MPX-Leistung macht. Bitte niemandem weitersagen...
Und hier als Kontrastprogramm mal, was passiert, wenn man ein nicht für UKW aufbereitetes Signal auf UKW gibt:
Das ist das Sat-Signal von D-Radio Wissen, das es formal nirgendwo auf UKW gibt, deshalb ist auch kein UKW-Limiter drin. In Tateinheit mit einem fehlenden Tiefpaß bei 15...16 kHz kommt dann sowas raus, betroffen ist vor allem Sprache (die heutige Popmusik ist so dicht, die tut sowas kaum). Da sist unanhörbar, das spuckt erbärmlich, weils aus den ZF-Filtern des radios läuft. Satte >120 kHz Spitzenhub. Man muß das um weitere 5 dB dimmen und kommt dann auf eine MPX-Leistung, die so niedrig ist, daß es selbst im Kabel (ist ja eine Kabel-Einspeisung) rauscht. Das gleiche kann man z.B. mit dem Sat-Signal von MDR Klassik beobachten.
Fazit: UKW braucht immer eine geeignete Bearbeitung. Sie kann ja so "unhörbar" wie möglich gemacht werden.
Hier für
@Tonband noch Bayern 2 von Satellit, auf UKW umgesetzt:
Nur Jünger d07 nach R128. Klingt noch manierlich trotz schon deutlicher Kompression. Ist hier so, wie es von Satellit kommt. Habe es inzwischen dank sauber kontrollierter Peaks um 2 dB angehoben, komme damit auf knapp 75 kHz Spitzenhub und eine lautheit (MPX), die einer bösen Popwelle kaum nachsteht. Es klingt nur sauber verglichen mit der Popwelle.