Audio-CD mit Titelunterteilung ohne Pause erstellen

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DJ Cytrix

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Hallo in die Runde!

Wie stelle ich es am geschicktesten an: Wenn ich z.B. einen Hitmix herstelle (latürnich mit Technics ;) ) und diesen mit dem Rechner aufnehme (CEP) habe ich zuerst eine große wav-Datei. Diese würde ich dann gerne auf Audio-CD bringen nur sollte sich eine Titelnummerierung ohne Pausenzeiten machen lassen. Z.B. auch bei Liveaufnahmen von Vinyl auf PC mit entrauschen und entknistern (ja ich weiß das Knistern gehört eigentlich dazu;) ) und anschließendem brennen auf CD.

Bisher (sicherlich umständlich aber bewährt) habe ich das immer erst auf MD aufgenommen, Tracks gesetzt und diese dann digital auf einen Audiobrenner übertragen der dann die Titel nummerierung übernommen hat.

Gibt es ein (Brenn-?)Programm welche diese nachträgliche Trackunterteilung an gewünschten Stellen macht und dann eine Unterbrechungsfreie CD brennt?

Oder geht das nur über viele Umwege mit ausschneiden der einzelnen "Trackteile" und abspeichern(*zeitraub*!!!:eek: ) als getrennte .wav-Datei und anschließendes wieder zusammenfügen im Brennprogram?!:(

Danke für Eure Ideen!!!:)

Grüße in die Runde

Cytrix
 
AW: Audio CD erstellen mit Titelunterteilung ohne Pause

zB Nero kann das.
Da fügste das File (zB die Wav) hinzu und kannst dann Trackübergänge definieren!

Aber auch Wavelab kann das (ähnlich wie Nero)

Gruß
Kai
 
AW: Audio-CD mit Titelunterteilung ohne Pause erstellen

Ich kann mich nur anschließen und dir raten, einen professionellen Audioeditor zu verwenden. Mit diesen 0-8-15 Brennprogrammen wird das i.d.R. nur sehr umständlich gehen. Und so kannst du bequem aus der Session brennen und Trackmarken und Pause setzen wie du möchtest.
 
AW: Audio-CD mit Titelunterteilung ohne Pause erstellen

DJ Cytrix schrieb:
Wenn ich z.B. einen Hitmix herstelle (latürnich mit Technics ;) ) und diesen mit dem Rechner aufnehme (CEP) habe ich zuerst eine große wav-Datei. Diese würde ich dann gerne auf Audio-CD bringen nur sollte sich eine Titelnummerierung ohne Pausenzeiten machen lassen.
Absolut kein Problem. Lies weiter... ;)
DJ Cytrix schrieb:
Z.B. auch bei Liveaufnahmen von Vinyl auf PC mit entrauschen und entknistern (ja ich weiß das Knistern gehört eigentlich dazu;) ) und anschließendem brennen auf CD.
Erstes Problem: wenn Du Vinyl digitalisierst, wird immer Hintergrundgeräusch bleiben, es sei denn, Du drehst die "Sterilisatoren" so weit rein, daß es unnatürlich oder wie "Unterwasser-Sound" klingt bzw. zwischen den Titeln ein Gate hörbar wird. Ich verändere am Vinyl deshalb fast gar nichts. Nur bei schlechten Platten lasse ich den Peaksearch drüberlaufen und bügele dann die gröbsten Knackser "von Hand" raus: Wellenform maximal reinzoomen und je nach Software den Knack "überzeichnen" oder die Samples "wegschieben". Freilich kann man das auch einem guten Plugin oder einer externen Software überlassen - das funktioniert automatisch wirklich gut. Ich mache das halt von Hand und solange, bis der Peaksearch nicht mehr einen Knack, sondern eine ganz normale Musikstelle als lautestes findet, so daß mir kein Knack das Normalisieren beeinträchtigt. Nun das Problem: wenn Du ohne Pausen (digital Null) damit eine CD masterst, wird die beim Einstarten eines beliebeigen Tracks fast immer leise knacken, weil das Muting des CD-Players halt öffnet und dann aufgrund der Rillengeräusche eben ein Signalsprung auftreten kann. Beim "Durchlaufenlassen" knackt freilich nichts. Zum Einzeltitelspielen ist in so einem Fall besser, das Vinyl in Einzeltitel zu zerlegen, die sauber zu faden und Beginn und Ende mit entsprechenden digital-Null-Abschnitten zu versehen. Zum "einfach Anhören" baut man freilich eine pausenlose Version. Die kann man bei Bedarf später immer noch als Einzeltitel grabben und dann sendefähig bearbeiten.
DJ Cytrix schrieb:
Bisher (sicherlich umständlich aber bewährt) habe ich das immer erst auf MD aufgenommen, Tracks gesetzt und diese dann digital auf einen Audiobrenner übertragen der dann die Titel nummerierung übernommen hat.
Um Himmelswillen! Nicht nur, daß das ewig dauert, dabei geht Dir durch das MD-Zwischenbunkern freilich auch was verloren, Stichpunkt ATRAC...
DJ Cytrix schrieb:
Gibt es ein (Brenn-?)Programm welche diese nachträgliche Trackunterteilung an gewünschten Stellen macht und dann eine Unterbrechungsfreie CD brennt?
Jedes gängige (Windows)-Brennprogramm kann heute abgesehen von Kaffeekochen so ziemlich alles, auch viel Unnützes und eigentlich auch, eine große Wave-Datei in einem integrierten Editor nachträglich logisch zu unterteilen. Diese Editoren sind schwerfällig, unkomfortabel und sorgen oft für Frust. -> Finger weg!
DJ Cytrix schrieb:
Oder geht das nur über viele Umwege mit ausschneiden der einzelnen "Trackteile" und abspeichern(*zeitraub*!!!:eek: ) als getrennte .wav-Datei und anschließendes wieder zusammenfügen im Brennprogram?!
Das geht schonmal gar nicht. Denn selbst, wenn man diese Fragmente dann mit "0 Sekunden Pregap-Pause" auf CD brennt, knackt das mitunter schon heftig. Warum? Ganz einfach: die kleinste adressierbare Einheit auf der Audio-CD ist das Frame. Davon gibt es 75 pro Sekunde, also 00 bis 74. Jeder anständige Profiplayer zeigt die Frames an und kann auch framegenau cuen. Wenn Du nun willkürlich Dein Wave in Einzeltitel zerhackst, hast Du 44100 Möglichkeiten, dies innerhalb einer Sekunde zu tun. Nur 75 Möglichkeiten davon bringen ein Einzel-File, das mit einem vollen Frame endet. Alle anderen Varianten lassen ein Frame "angebrochen" stehen, weil Du halt nicht framegenau schneidest. Der Job eines jeden CD-Brennprogramm ist es, eine normkonforme CD zu brennen. Der Software bleibt also nichts anderes übrig, als das angebrochene Frame mit digital Null aufzufüllen und erst danach den nächsten Track anzuhängen. Also ein kurzes Muting von maximal 1/75 Sekunde Länge - und das knackt, wenn die Samples gerade ungünstig (nicht nahe bei "analog Null") stehen.

Nach soviel Bedenken hier nun die Lösung, die ich seit Jahren ausschließlich verwende:

1.
Stelle Deinen Audioeditor in der Zeitbasis auf min:sec:frames ein, und zwar mit 75 fps. Zeitangaben gehen dann also von mm:ss:00 bis mm:ss:74, dann kommt der Sekundenwechsel. Genauer kannst Du sowieso nicht schneiden - und gleich brauchst Du diese Zahlen mit den Frames.

2.
Lade Dein großes Wave-File (haste ja sowieso schon) und bearbeite seinen Anfang so, wie es auf CD sein soll: an den Beginn gehört ein kurzes Stück digital Null von vielleicht 5 Frames Länge, um jedem CD-Player zu ermöglichen, die Muting-Sperre aufzuheben, bevor das Signal einsetzt. Danach sauber einblenden (und sei es über eine unhörbar kurze Zeit von 2-3 Frames, es soll ja nur nicht knacken).

3.
Gehe Dein Wave-File von Anfang bis Ende durch und schreibe Dir die Zeiten, zu denen Tracknummern oder Subindizes (kennt die noch jemand?) gesetzt werden sollen, im Format mm:ss:ff auf. Am besten gleich in ein parallel offengehaltenes Notepad und im Format eines sogenannten Cue-Sheets. Alle Zeiten beziehen sich dabei auf den Anfang dieses einen Wave-Files. Ein Beispiel:

TITLE "Live Camden Koko / London 6-June-2005"
PERFORMER "Coldplay"
FILE "E:\PROJEKTE\coldplay\1.WAV" WAVE
TRACK 01 AUDIO
TITLE "Welcome!"
INDEX 01 00:00:00
TRACK 02 AUDIO
TITLE "Square One"
INDEX 01 00:31:14
TRACK 03 AUDIO
TITLE "Politik"
INDEX 01 05:38:42
TRACK 04 AUDIO
TITLE "Yellow"
INDEX 01 11:09:51
TRACK 05 AUDIO
TITLE "Low"
INDEX 00 15:55:10
INDEX 01 16:39:18
TRACK 06 AUDIO
TITLE "Speed Of Sound"
INDEX 01 22:26:03
TRACK 07 AUDIO
TITLE "God Put A Smile Upon Your Face"
INDEX 00 26:56:66
INDEX 01 27:38:36
TRACK 08 AUDIO
TITLE "Warning Sign"
INDEX 00 32:16:37
INDEX 01 32:51:07
TRACK 09 AUDIO
TITLE "Everything's Not Lost"
INDEX 01 38:12:69
TRACK 10 AUDIO
TITLE "White Shadows"
INDEX 01 43:39:37
TRACK 11 AUDIO
TITLE "The Scientist"
INDEX 01 49:02:51
TRACK 12 AUDIO
TITLE "Till Kingdom Come"
INDEX 00 55:06:44
INDEX 01 56:36:02
TRACK 13 AUDIO
TITLE "Don't Panic"
INDEX 00 61:19:62
INDEX 01 62:15:15
TRACK 14 AUDIO
TITLE "Clocks"
INDEX 01 64:51:50
TRACK 15 AUDIO
TITLE "What If"
INDEX 01 71:23:19
TRACK 16 AUDIO
TITLE "In My Place"
INDEX 01 78:43:43
TRACK 17 AUDIO
TITLE "Fix You"
INDEX 00 82:52:66
INDEX 01 84:41:44


Da Du niemals "schneidest", kann es auch nicht knacken - das Brennprogramm setzt die Marken halt framegenau. Ein Index 00 wird beim "Anskippen" oder programmiertem Abspielen eines Titels übersprungen und ist nur beim "Durchlaufenlassen" hörbar - da kann man z.B. Zwischenansagen reinsetzen. Beim Grabben landet der Bereich allerdings dann am Ende des vorherigen Tracks. Man muß ja auch nicht unbedingt mit einem Index außer 01 hantieren...
CD-Text ist auch bei der Gelegenheit schnell mit gebrannt.

Du gehst also das Wave-File durch und schreibst nebenher diesen Cue-Sheet. Ich lade mir dazu immer eine Version, die ich dann nur editiere - nämlich obige. "WAVE" definiert die Datenart, "AUDIO" den Tracktyp. Du kannst auch mehrere Wave-Files in einem Cuesheet unterbringen: einfach wenn das erste fertig ist das zweite mit FILE "" hintendranhängen, alle Zeiten ab dem nächsten Track beziehen sich dann auf das neue File, es geht also wieder mit 00:00:00 los. Die Tracknummern steigen freilich in Einerschritten weiter. Zeiten größer 1 Stunde werden in den Minuten untergebracht, also z.B. 68:23:72 - Marke sitzt bei 1 h 8 min 23 s 72 f.
Am Ende angekommen, hast Du einen kompletten Cuesheet (abspeichern!) und ein Wave-File, dessen Ende Du nun noch bearbeiten mußt (ausblenden etc.). Guter Stil: 2 Sekunden digital Null ans Ende setzen.

4.
Öffne Nero Burning ROM, lade den Cuesheet *.cue (-> Image brennen), drücke auf Start und das Ding geht klar. Nero findet das Audio-File (Pfad steht ja im Cuesheet) und alle Formatierungen und ackert los. Aktuelle Nero-Versionen sollten das fehlerfrei können, meine 5.5.10.irgendwas kann es.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, nimm Dir das Programm, das die Cuesheets eingeführt hat: CDR-Win. Und zwar das Original von Goldenhawk und nicht die deutsche Version. Das Original erkennst Du daran, daß es weniger als 1 MByte groß ist. Das Progrämmchen (ich kenne nur die 3.xer Version) ist klein, effizient, schnörkellos, kostet aber bissl Geld. Nero sollte es aber wie gesagt auch tun.

Viel Erfolg!
 
AW: Audio-CD mit Titelunterteilung ohne Pause erstellen

Hallo!

@all
Erstmal vielen Dank für die Infos!!!

@Radiowaves
Das Verfahren über MD ist zwar durch die Komprimierung nicht das Optimale aber war bis dahin die für mich einfachste Lösung :(
Das Entknistern und entrauschen hab ich schon ziemlich gut im Griff. Das man die Rauschfilter nur sehr dezent einsetzten sollte hab ich nach verschiedenen Experimenten rausbekommen. Die Entknisterung funktioniert bei CoolEdit (CEP) schon recht zufriedenstellend.
Für das Cue-File muss ich mir wohl deine Beschreibung mal ausdrucken;) und mal wieder ne Experimentierstunde einlegen :p
Ein- und Ausblenden bei "ausgeschnittenen" Tracks bzw. digital null am Anfang ist selbstverständlich;)

Mal sehen obs funktioniert:)

Danke an Alle - werde mal verschiedene Varianten ausprobieren.

Viele Grüße

Cytrix
 
AW: Audio CD erstellen mit Titelunterteilung ohne Pause

Hinztriller schrieb:
Oder mit Samplitude da geht das auch hervorragend.

Stimmt, habe ich früher auch so gemacht. Mit Wavelab aufgenommen und mit SEK'D nummeriert und gebrannt. Damals brauchte man aber einen SCSI Brenner. Ist das heute immer noch so?
 
AW: Audio-CD mit Titelunterteilung ohne Pause erstellen

Nee Samplitude kann so ziemlich alle Brenner, sei es SCSI oder ATAPI. Eines der meist unterschätzten Programme im Audioschnittprogrammsektor. Mag aber an der unruhigen History vom Programm liegen (SEK'D > Magix)
 
AW: Audio-CD mit Titelunterteilung ohne Pause erstellen

Nachtrag zum "lochfreien" Mastern:
Löcher zwischen den Tracks passieren selbst Profis immer mal wieder. Ich bereite gerade ein Radio EINS - Sommernachtskonzert von Ben Folds auf: viele Trackgrenzen ziert ein nettes Loch... und ich habe jetzt die Schnittarbeit damit. Eine RBB-Archiv-CD mit einem anderen Konzert, die ich mal im Player hatte, war auch löchrig wie ein Sieb. ;)
 
AW: Audio-CD mit Titelunterteilung ohne Pause erstellen

Hallo in die Runde!

@Radiowaves:
Ich hab endlich mal Zeit gefunden die Sache mit dem Cue-Sheet auszuprobieren. Was soll ich sagen: Hat super geklappt!:) :) :) :) :)
So hab ich mir das vorgestellt!
Die Zeitleiste in CoolEdit auf "mm:ss:frames" umgestellt und die Zeiten im Editor notiert und das Textfile nach *.cue umbenannt.
Zuerst hat zwar Nero einen Fehler gemeldet der dann aber auf die "Track at Once"-Einstellung zurückzuführen war (TAO)
Nach umstellung auf "Disc at Once" hats dann auf Anhieb geklappt.

Das Verfahren hat meine Vinyl-Restauration und Hit-Mixerei sehr vereinfacht!
Danke auch an alle andern :)

Grüße

DJ Cytrix
 
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