Audio-Restauration und Gleichlaufschwankungen?

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Helli

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Gibt es ein Programm oder Plugin, mit dem sich die typischen Gleichlaufschwankungen von Kassetten korrigieren lassen?
Bei den mir bekannten Restaurationstools von Waves und Izotope bin ich nicht fündig geworden, eine erste Internetrecherche hat auch so gut wie nichts ergeben (btw..was heisst "Bandleiern" korrekt auf englisch ? Tapejitter brachte nicht viel ...).

Ich bin auf das Problem gestossen beim Restaurieren alter Mitschnitte von Kassette, die teils nur in 2. oder 3. Generation vorlagen und zusätzlich zu allen anderen Problemen und Storgeräuschen ein periodisches Leieren, also dieses typische Zittervibrato von eiernden Tonwellen/Andruckwellen aufwiesen.

Theoretisch liesse sich ja bestimmt durch eine aufwendige Analyse des Materials eine Kompensation durchführen, die Modulationen dürften ja auch annährend periodisch sein - nur welches Tool macht sowas ? Ist irgendeine derartige Software auf dem Markt ?

Der einzige Hinweis den ich bislang finden konnte bezog sich auf das Cleaning Lab von Magix, bei genauerem Betrachten scheint mit "Korrektur von Gleichlaufschwankungen" dort allerding nur eine einfache statische Pitchkorrektur gemeint zu sein.

Hat jemand schonmal Erfahrungen mit dieser Problematik gesammelt oder stand vor dem selben Problem ?
Wäre für jeden Hinweis dankbar !
Gruss
Hel
 
AW: Audio-Restauration und Gleichlaufschwankungen ?

wow & flutter sind die üblichen Begriffe.

Ich glaube allerdings nicht daß Du fündig werden wirst.
 
AW: Audio-Restauration und Gleichlaufschwankungen ?

Autsch, autsch, autsch - Helli!

Rein theoretisch könnte man bei UKW-Aufnahmen Pilottonreste suchen und dann den ganzen Kram entsprechend zurecht pitchen. Aber bei der 2. oder gar 3. Kopier-Generation - und dann auch noch auf Kassette - sehe ich schwarz. Da ist garantiert nix bei 19kHz zu finden.

Nee. Meine Meinung: Keine Chance.


vg Zwerg#8
 
AW: Audio-Restauration und Gleichlaufschwankungen?

Zwerg, die Einbeziehung des Pilottons ist genial! Ich habe ohne diesen Geistesblitz schwarz gesehen für das Unternehmen - und sehe es jetzt leider wie Du auch immer noch so.
 
AW: Audio-Restauration und Gleichlaufschwankungen?

Das mit dem Pilotton ist eine gute Idee - nur auf den meisten meiner Tapes dürfte sich keiner befinden, allerhöchstens Netzbrummen (alte Live- und Probenraummitschnitte etc...).

Grundsätzlich kann ich mir eine Anwendung vorstellen, welche die Frequenzmodulation solcher Signale als invertiertes Steuersignal für einen im "Classic Mode" arbeitenden Pitchtransposer ableitet.
Im Falle des Fehlens solcher statischen Töne (Pilotton etc..) müsste dann ein dynamischer Analyse-Algorithmus längere Töne im Audiosignal zur Erkennung benutzen, eventuell gewolltes Vibrato ausklammern (aber das geht ja in der Regel nicht über alle Instrumente synchron) und halbwegs periodische FM des gesamten Signal-Spektrums dann als Gleichlaufschwankungen identifizieren, - oder so ähnlich.
Beim Schlagzeugsolo wirds schwieriger, aber da stört das Leiern ja auch nicht so sehr ;)

Hat nicht einer Lust, mal eben schnell so ein Plugin zu programmieren ?
Ich könnts grad gut gebrauchen ;)
 
AW: Audio-Restauration und Gleichlaufschwankungen?

Zwerg, die Einbeziehung des Pilottons ist genial!

Aber alt. ;) Ich nehme gern die Pilottonreste auf alten CrO2-Kassetten, um den Kopf zu taumeln bzw. die Geschwindigkeit einigermaßen anzupassen.

Die Wasserfall-Anzeige in "Spectrum Lab" (http://freenet-homepage.de/dl4yhf/spectra1.html) leistet dazu gute Dienste.


@Helli: Grundsätzlich kann ich mir die Sache auch so wie du vorstellen. Möglich wäre evt. auch eine PLL-Geschichte: Bandpass bei 19kHz -> Verstärkung/Impulsformer-> Eingang PLL. An den anderen Eingang kommt die 19kHz-Referenzfrequenz, das Ausgangssignal steuert die Drehzahl des (Capstan)Motors. Sollte die PLL einrasten, ließen sich zumindest tieffrequente Geschwindigkeitsschwankungen ausbügeln. Das wär doch mal ein Bastelprojekt für angehende Nachrichtentechniker. ;)

Ob man "Netzbrumm" auf dem Band auf diese Weise benutzen kann, daran hab ich meine Zweifel. Bei 50Hz ist IMHO noch zuviel '"Musik" im Signal. Die PAL-Zeilenfrequenz ist da schon besser geeignet. Aber die kommt ja nicht über UKW aufs Band.

vg Zwerg#8
 
AW: Audio-Restauration und Gleichlaufschwankungen?

Die Nummer ist ja echt scharf!

Aber soweit ich das auf die Schnelle rausgelesen habe, funktioniert das Ganze nur mit einem speziellen Tonkopf, damit man auch die auf den Bändern vorhandene HF der Vormagnetisierung aufnehmen kann. Und es funktioniert noch nicht mit Kassetten. Das könnte an der zu geringen Bandgeschwindigkeit liegen.

Interessant, was man heute (das Verfahren ist ja relativ neu - 2004) mit DSP und reichlich Rechenpower so alles anstellen kann. Ich bin beeindruckt und muß mir das nochmal genauer durchlesen. ;)

vg Zwerg#8
 
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