Audioübertragung per Mischpult an Festnetz/Mobilfunk (Konferenz)

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schwansi

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Hallo,

ich hoffe, dass mir jemand helfen kann bei einer technischen Frage, von der ich nicht viel Ahnung habe. es geht um folgendes:

Es geht darum, dass wir als Kirchengemeinde gerne die Möglichkeit realisieren möchten, ein Audiosignal aus einem Mischpult oder Laptop an [mehrere] Anrufer (Festnetz/Handy) weiterzugeben, in einer Art Konferenzschaltung. Sie sollen nur hören, nicht reden.

Unser Setup schaut folgendermaßen aus:

Wir verfügen über ein Mikrofon an einem Sprecherpult. Dieses Signal wird an das Mischpult Allen&Heath ZED-10 weitergeleitet. Mehr ist es nicht.

Jetzt wäre die Frage ob es für so etwas eine Softwarelösung gibt oder eine Hardwarelösung? Es wäre bei uns theoretisch beides möglich, da wir das Audio an einem Laptop aufnehmen, welches vom Mischpult kommt.
 
Zwei Probleme Themen sehe ich: die Bereitstellung der Telefonkonferenz und die Aufbereitung / Einkoppelung von Audio.

Für die Telefonkonferenz gibt es Dienste, bei denen man sich anmeldet und die einem dann die Plattform für den Konfernezbetrieb zur Verfügung stellen. So machen das auch Firmen: zu bestimmten Zeiten müssen sich Mitarbeiter unter einer bestimmten Nummer einwählen und können dann an der Konferenz teilnehmen.

Ein Beispiel: https://www.telefonkonferenz.de/ - die Teilnehmer müssen halt die 0183er Nummer zahlen (9 Cent/min. aus dem Festnetz).

Ob man bei bestimmten Anbietern so konfigurieren kann, dass alle nur zuhören können, statt reinzureden (was wieder alle anderen hören würden), weiß ich nicht.

Die Audio-Aufbereitung sollte eine Dynamikkompression beinhalten, die fachmännisch eingestellt ist, damit die leisen Stellen nicht untergehen. Problem dabei ist aber auch die Geräuschkuliss eim Hintergrund in der Mikrofonabnahme.

Zur Einkoppelung von Audio in eine Telefonleitung kann man was basteln oder was kaufen. Das Stichwort heißt "Telefonhybrid". Viel dazu beim Krankenhausradio Elmshorn: http://technik.krankenhausradio-elm...m_files/0_Technik_Telefonhybrid_neu_V2_32.pdf

Keine Angst, man kann sowas gebraucht bekommen und muss es nicht selbst bauen. Müsste man sich mal umschauen.

Wesentlich einfacher wäre es könnte man über Internet arbeiten. Dann kann man einen Livestream aufsetzen, also letztlich ein Internetradio machen. Da müssten aber alle Zuhörer über Internet und Compute rmit Kopfhörer oder Lautspreche rverfügen und es auch bedienen können. Ob es dann noch lizenzrechtliche Dinge zu beachten gibt, weiß ich nicht.

Noch einfacher für die Hörer wäre es, könnte man Lokalfunk auf UKW machen, zumindest, solange die Hörer im Umkreis von 1-2 km sind. Da sind die technischen und vor allem rechtlichen Hürden die höchsten, die Nutzung aber am leichtesten.
 
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Vielen Dank für die Antwort. Ja, über das Internet wäre es am besten und die einfachste Lösung. Ab un dzu machen wir auch Livestreams, was allerdings aus organisatorischen Gründen nicht immer möglich ist.

UKW kommt nicht in Frage, da größere Distanzen zu überwinden sind.

Über den Begriff "Telefonhybrid" bin ich auch schon gestoßen und wäre wahrscheinlich die für uns beste Lösung. Es gibt ja unterschiedliche Telefonhybriden. Welche Eigenschaften muss er mitbringen, dass es für uns funktionieren kann? Ich nehme an, dass er beispielsweise einen Mikrofoneingang benötigt. Was muss man denn noch beachten?
 
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Telefonhybride sind eigentlich Line-Pegel-Geräte. Sie können ein (mono)-Line-Signal in eine telefonleitung einkoppeln und ein dort ankommendes Signal ("Hörer") per Line ausgeben. Die zweite Richtung brauchst Du ja eigentlich gar nicht. Ein- und Ausgang sollen gut entkoppelt sein. Du müsstest den line-Out des Mischpultes da anschließen.

Der analoge Hybrid 1 von D&R könnte das billigste Neugerät sein: https://www.thomann.de/de/dr_telephone_hybride.htm - ich sehe gerade, dass der einen Line-In hat (da kommt das Mischpult ran), aber einen Ausgang für Mikrofoneingänge (!). Da Du den Ausgang aber nicht brauchst (Du willst ja etwas, was angeschlossene Hörer sagen, nicht aufnehmen und außerdem soll ja sowieso niemand was sagen können (so sich das im Konferenz-Tool einstellen lässt), wäre das egal.

Eigenbau ist viel billiger, zumal nur eine Richtung gebraucht wird. Auch bei eBay wird man manchmal fündig. Warte mal, ob noch jemand bessere Tips hat. Leute mit Hybrid gibt es hier einige, ich besitze selbst keinen.

Ums ganz derbe zu sagen: wenn ich jemandem mal was über Telefon vorspielen wollte, habe ich den Hörer auf meinen Kopfhörer AKG K280 gedrückt. Und das hat funktioniert (mit der Lautstärke muss man halt bissl experimentieren und im Hintergrund muss es leise sein). Kopfhörer, die groß genug für sowas sind, gibt es für Taschengeld. Sowas sollte es vollauf tun: https://www.thomann.de/de/superlux_hd_669.htm?ref=search_rslt_superlux_245989 - einfach mal probieren mit einem analogen schnurgebundenen Telefon (schön großer Hörer) und einem vergleichbaren, idealerweise "geschlossenen" Kopfhörer - einfach am Kopfhörerausgang des Pultes. Vielleicht reicht das schon. Wenn ja, eine Halterung basteln, die den Kopfhörer und den Telefonhörer fixiert, so dass man den Hörer bequem nach Herstellen der Konferenz und vielleicht paar einleitenden Worten da halbwegs akustisch "dicht" drauf drückt und fertig ists. Nicht schämen, wenn so was primitives ausreichend gut ist! Du brauchst ja keine öffentlich-rechtliche "Sendestabilität".

Es gibt auch Telefone mit Anschlussmöglichkeit für ein Headset: https://www.telefon.de/manuals/Headset.html - das wäre auch ein Ausgangspunkt für Basteleien. Die Kopfhörer-Lösung ist freilich die billigste und kann ausreichend gut sein.
 
Vielen lieben Dank. Ja ich hatte auch zuerst an Kopfhörer gedacht, aber da es längere Vorträge sind und man die Handys ganz verbannen will (so wie wir es bisher gemacht haben) muss eine andere Lösung her. Aber ich werde mich tatsächlich mal umschauen mit den Telefonhybriden. Ene Kirchengemeidne sollte so etwas auch finanzieren können und legen sowieso Wert auf Garantie usw. ;)

Ich hatte auch schon bei Thomann geschaut, wusste aber nicht, ob das günstige Gerät für mich ausreichen würde.
 
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Falls es eine sehr günstige bis kostenlose Option sein soll, empfehle ich die Software "Phoner Lite". Ich habe sie als Ersatz für einen Hybriden bei mir im Studio im Einsatz und habe gute Erfahrungen gemacht. Ihr bräuchtet nur noch einen Computer, in den das Signal geleitet werden muss.
 
Ja ich hatte auch zuerst an Kopfhörer gedacht, aber da es längere Vorträge sind und man die Handys ganz verbannen will (so wie wir es bisher gemacht haben) muss eine andere Lösung her.
Möglicherweise habe ich nicht verstanden, was ihr eigentlich machen wollt. Ich bin davon ausgegangen, dass ihr Vorträge mit Mikrofon und Mischpult als Audio "einfangt" und via Festnetz-Telefon aus der Kirche (oder Kirchgemeinde) via "Telefonverteilung" an eine größere Zahl externer Zuhörer weiterleiten wollt. Dafür würde eventuell schon der Kopfhörer genügen - als "Akustikkoppler" in den Telefonhörer des "sendenden" Telefons. Für max. 30 EUR am Ziel.

Was hat es mit den "Handys ganz verbannen" auf sich?
 
@Radiowaves Du hast es schon richtig verstanden. Allerdings wurde dies bisher mit Smartphones gemacht und nicht mit Festnetz und jenes wird nicht mehr erwünscht. Aber das passt schon. Deine Antworten haben mir sehr weitergeholfen ;)
 
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