Aus DRadio Wissen wird "Nova", aus Deutschlandradio Kultur "Deutschlandfunk Kultur"

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Mein Vorschlag:
D-Info (DLF)
D-Kultur (Deutschlandradio Kultur)
D-Nova (Deutschlandradio Wissen)

Das wäre kurz, knackig und gg. den früheren Strukturen neutral...oder?

Ich würde das auch als Chance nutzen für eine weitere Profilierung der Kanäle.
D-Info: 24h live, auch nachts.
Ein paar Schienen verschieben:
Campus und Karriere -> D-Nova (als großflächigeres Campusmagazin)
Corso -> D-Kultur als Nachmittagsschiene
Dafür würde ich in D-Info die klassische Wissenschaftsberichterstattung ausbauen, die auf DRadio Wissen ja jetzt schon kaum mehr stattfindet.
Die abendlichen Kultur- und Musiksendungen würde ich alle nach D-Kultur schieben, stattdessen würde ich dort eine tägliche monothematische Sendung bringen zu einem möglichst aktuellen Thema, das von verschiedenen Seiten und mit verschiedenen radiophonen Formen beleuchtet wird. Anschließend eine Gesprächssendung mit Hörereinbindung.
Auch am Wochenende würde ich alle reinen Musik- oder Unterhaltungssendungen in D-Kultur schieben. Die Gottesdienstübertragung könnte im Dok&Deb-Kanal stattfinden.

So würde D-Info ein ganztägiges Wortprogramm werden mit dem Schwerpunkt Information und Meinung, ergänzend zu den Infowellen der ARD tiefergehend und ausführlicher.

Bei D-Kultur würde ich dagegen den Anteil der politischen Themen reduzieren. Abends dort dann auch längere Musikstrecken unterschiedlicher Ausprägung.

Bei D-Nova könnte der Popkultur-Anteil erhöht werden, falls dies der Staatsvertrag zulässt. Das Alibi-Wissenschaftsmäntelchen bringts ja auch nicht.
 
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Die neuen Domains gibt's schon, neben deutschlandfunknova.de und deutschlandfunkkultur.de auch dlfnova.de und dlfkultur.de. DLF Nova klingt weniger sperrig, mal schauen wie es dann im Endeffekt heißt. Vielleicht auch nur Nova (mit dem Hinweis "eine Produktion des Deutschlandfunks" oder "ist das junge Wissensradio des Deutschlandfunks"). In der Tat denkt man beim Namen Deutschlandfunk an viel Wort, Politik, Unbeweglichkeit und Retro. Passt zu Nova und Kultur überhaupt nicht.

Hast du auch geschaut - wem die Domains deutschlandfunknova.de oder dlfnova oder dlf-nova.de gehören?

Inhaber dafür ist: http://xn--werkstatt-fr-die-kunst-2lc.de/wordpress/
 
Was ja auch noch passieren könnte: das "Modell BR": Tausch zweier Programme.
Bring die in Köln nicht auf noch dümmere Gedanken!

Ansonsten ist -bei dem einhelligen medialen Gegenwind- noch zu hoffen, dass das mit der Umbenennung vielleicht doch nur eine Nebelkerze bleibt und so nicht umgesetzt wird.

Wahrscheinlich wird da noch in den Hinterzimmern der Medienräte gepokert oder jene Werbeagentur, die die Domains reserviert hat, hat da freihe Hand, das Image weiter kaputt zu machen.

Andererseits: beim bundesweiten Hörfunk sind Änderungen nur sehr langwierig und zähe umsetzbar - weil zu viele Köche mitreden und die einigen sich dann auf den schlechtesten gemeinsamen Nenner - siehe DWissen, das kaum wirkliches Wissen vermittelt. Da ist die Umbenennung in irgendwas mit Nova konsequent. Wie wärs mit "Novaradio" - gab es ja schon mal (in München über DAB-alt).
 
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1994 war eigentlich geplant, den Deutschlandfunk in "Deutschlandradio Köln" umzubenennen
Gut, dass es nicht so gekommen ist. Bei einem bundesweiten Programm empfinde ich den Namen des Studiostandortes im Stationsnamen irgendwie unpassend, da das Programm ja nicht nur für die Stadt, sondern für das ganze Land gedacht ist.
Deswegen konnte ich auch nie so richtig mit dem Namen "DeutschlandRadio Berlin" warm werden. Da hätte man das zweite bundesweite Radioprogramm besser unter dem Namen Deutschlandsender Kultur weitergeführt.
 
Da hätte man das zweite bundesweite Radioprogramm besser unter dem Namen Deutschlandsender Kultur weitergeführt.
Konsequent (auch aus historischer Sicht) wäre es sicherlich gewesen, aber gab es da nicht noch den Rundfunk im amerikanischen Sektor, der in dem zweiten bundesweiten Radioprogramm aufgegangen war, und war es überhaupt politisch gewollt, dass ein "Zonensender" ein Programm der "freien Welt" schluckt (oder war es umgekehrt - ich weiß es nicht) und dann auch noch diesen Ostnamen behält?
 
Letztlich sind beide draufgegangen, sowohl DS Kultur als auch RIAS Berlin. Geblieben ist da über die Jahre nicht viel.

Ich hatte mal unabhängig voneinander mit 2 ex-Nalepastraßen-Mitarbeitern zu tun, die waren wie einige andere noch übernommen worden zum RIAS. Und dort lief es nach beider Schilderung nur darauf hinaus, daß die Leute aus dem Osten nicht zeigen durften, was die fachlich drauf hatten. Und so eine miese, hinterhältige Mitarbeiterführung mit so inkompetenten Führungskräften hätte der eine in Jahrzehnten Ostfunk nie erlebt. Sein Bild von der BRD ist bis heute davon geprägt, entsprechend viel hält er von diesem "feinen Land": gar nichts.
 
Ich fühle mich wirklich hervorragend unterhalten. Da wird eine Namensänderung angekündigt und alle vermeintlichen Bildungsbürger bekommen unverzüglich Schnappatmung. Nach entsprechenden Pressemeldungen kann man schon die Uhr danach stellen, wann sich der Erste hier über solche Nichtigkeiten erregt und den Weltuntergang vorhersagt.
 
Achja, wo wir gerade beim Thema DLF sind, wem sind auch schon die regelmäßigen Hinweise auf die Nachrichtenapp im Anschluß an die Nachrichten aufgefallen?

Ja, die laufen wohl vordergründig im Anschluss an die ausführlicheren (also die knapp 10-minütigen) Ausgaben der DLF-Nachrichten. Ansonsten gibt es die Anpreisung der App noch in der Form eines Programmtipps vor der vollen Stunde, mit eigenem prägnantem Fünfton-Klangmotiv.
 

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  • 20160922 0759 DLF Apphinweis.mp3
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Im aktuellen, oder war es das von vorigem Monat, Programmheft wurde im Editorial das "DLF Labor" beschrieben. Der DLF hat wohl eigens ein Labor, wo entwickelt wird, wie Nachrichten zusammengestellt und vorgetragen werden... :-0 Vielleicht ist die App ja ein Ergebnis dieses Labors und man möchte sie jetzt unter's Volk bringen...

Als Ausdruck von Seriösität empfinde ich das nicht. Denn wenn man die App unter's Volk bringen muss heißt das ja, dass es Lücken in den Nachrichten gab, die nicht verlesen, aber in der App kommuniziert werden. Dann lieber keine App und umfassendere Nachrichten. Auf die Verkehrshinweise könnte man m.E. verzichten. Die kann man digital in Textform ausstrahlen. Verlesen bringen sie nichts, zumal bei hohem Verkehrsaufkommen auch nur Staus ab x Kilometer Länge verlesen werden. Dann kann man's auch gleich lassen.
 
Herrlich:

Willi Steul schrieb:
Man lädt Menschen ein, die das heutige DRadio Wissen kennen und Menschen, die DRadio Wissen noch nicht kennen. Das war eindeutig bei denen, die DRadio Wissen noch nicht kennen, dass diese Befragungsgruppe sagt, das ist ja ein tolles Programm, aber das hätte ich nie eingeschaltet mit diesem Namen. Der Name in DRadio Wissen wurde zunehmend zu einem Problem. Das ist verrückt, da sind viele, viele Wissensanteile in diesem Programm drin, aber junge Leute, an die es sich richtet, die wollen den Begriff "Wissen" offenbar nicht.

Da hat der Herr Intendant offenbar die Umgestaltung zum Indie-Dudler gar nicht mitbekommen...

Oder anders: man hat erst unter irreführendem Namen ein nicht-mehr-Bildungsprogramm gestartet, um nun, wenn die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit vorbei ist, den Namen auch noch zu tilgen. Clever. So kommt man zu einem studentischen Indie-Dudler unter dem Dach des nationalen Hörfunks.
 
Interessant finde ich in dem Zusammenhang auch den Weggang Denis Schecks vom DLF (Büchermarkt) zum SWR (Kunscht!). Trotz Steuls Dementi im Interview heute, wird es wohl doch noch Pläne zum Umbau bei der Kultur geben. Einer wie Scheck gibt so eine Stelle nicht ohne Not auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit "Wissen" und "Kultur" kann man keine guten Einschaltquoten erreichen, und mindestens ein Begriff von beiden ist zudem Etikettenschwindel. Von daher finde ich neue Namen allgemein schon sinnvoll, "DLF Kultur" und "DLF Nova" allerdings ungeeignet.
 
Zu befürschten ist ein weiteres SqueezeOut eines weltoffenen, kreativen Kultur- und Bildungsverständnisses, das noch in der Kufsteiner Straße ein Unterkommen gefunden hatte (über das mancher Provinzler die Nase rümpft) und dessen Ersatz durch rheinländisch-beengte Formalisierungen und Verflachungen.
 
Mit "Wissen" und "Kultur" kann man keine guten Einschaltquoten erreichen, und mindestens ein Begriff von beiden ist zudem Etikettenschwindel. Von daher finde ich neue Namen allgemein schon sinnvoll, "DLF Kultur" und "DLF Nova" allerdings ungeeignet.

Das erinnert mich daran das sich MDR Kultur vor vielen Jahren in MDR Figaro um- und vor ein paar Wochen zurück benannte.
Damals kritisierte ich dies schriftlich beim MDR und regte an doch wenigstens an Figaro ein "das Kulturradio" an zu hängen, was dann auch geschah.
Ob ich daran einen kleinen Anteil hatte weiß ich nicht, macht mich aber so oder so ein wenig stolz
 
Der Intendant stand zu einem Interview (hausintern) zur Verfügung. Sehr schön der Disclaimer unter der Abschrift:
Heckmann: Es gibt jedenfalls Neuigkeiten aus dem Hause Deutschlandradio, die Namen unserer drei Programme betreffend. Über den Sinn dieser Maßnahme habe ich gesprochen mit Intendant Willi Steul. Herr Steul, danke Ihnen für das Gespräch!

Steul: Bitte.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
(http://www.deutschlandfunk.de/neue-...r-brauchen.694.de.html?dram:article_id=366600)
 
Erst knapp drei Jahren hat das DRadio die gemeinsame Website dradio.de durch eigene Webseiten für jedes Programm ersetzt. Warum? Doch wohl gerade deshalb, um die einzelnen Programmmarken zu stärken, auf Kosten der Gemeinschaftsmarke Deutschlandradio. Und nun soll wieder die Gemeinschaftsmarke gestärkt werden auf Kosten der einzelnen Programmmarken. Dieses Marken-Wechsel-Dich kennt man auch aus anderen Medienhäusern zu genüge. Dass damit eine nachhaltig durchdachte Strategie verbunden sei, scheint mir weniger der Fall zu sein.

Ich bin mal gespannt wie oft der Begriff "Deutschlandfunk-Hauptprogramm" ab dem nächsten Jahr auftaucht.
 
Außer "Die zusätzlichen Kosten belaufen sich auf rund eine Million Euro." und "beim DLF wird garantiert auch inhaltlich nichts geändert" (sinngemäß zitiert) keinerlei Inhaltliche Argumente und Informationen im Steul-Interview. Wohl nur PR-Sprech der Agentur, die das verbrochen hat und dafür wahrscheinlich den Großteil der Millionen benötigt...
Also keine Verschiebungen von Kultursendungen nach DLF Kultur. Aber nicht ausgeschlossen, das beim Berliner Programm nochmal "optimiert" wird.
 
Da hat der Herr Intendant offenbar die Umgestaltung zum Indie-Dudler gar nicht mitbekommen...

Oder anders: man hat erst unter irreführendem Namen ein nicht-mehr-Bildungsprogramm gestartet, um nun, wenn die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit vorbei ist, den Namen auch noch zu tilgen. Clever. So kommt man zu einem studentischen Indie-Dudler unter dem Dach des nationalen Hörfunks.
Die Aussage Herrn Steuls mag vielleicht nicht mehr ganz zutreffend sein, aber DRadio Wissen als "ein nicht-mehr-Bildungsprogramm" zu bezeichnen, ist auch nicht richtig. Der Sender ist tagsüber ein informatives Begleitprogramm mit ausführlichen Wortbeiträgen, bedient am Wochenende Popkultur und es gibt auch reine Wort-Sendungen. Die Zeiten ändern sich und den anspruchsvollen Teil der Jugend, der aufgeschlossen ist gegenüber Anspruch und Kultur, lässt man mit Popdudlern, wie sie fast jede ARD-Anstalt in ihrem Portfolio hat, zurück.
 
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