Aus für DAB in Deutschland

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AW: Aus für DAB in Deutschland

Davon abgesehen lässt sich das unmöglich aus Werbung und Gebühren finanzieren.

Doch, lässt sich - weil kein journalistischer Mehraufwand nötig ist. Man kann das Vorhandene zeitversetzt oder gar zeitgleich mehrfachverwerten - oder beispielsweise mit anderen Musikbetten unterlegen. Dafür gibts schon jede Menge toller Software; ;)
 
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Ja, das dachte ich mir. Du willst Gebührenzahler und Quotenvieh mit einer Phalanx von 30 Automatendudlern beglücken. Mal abgesehen von der fragwürdigen Akzeptanz: Wozu sollte man sowas in Echtzeit machen??

Ich bastel dir mal ein Szenario:

Morgens um halb 8 gehe ich mit dem Handy zum Auto. Über Bluetooth nehmen Auto und Handy Kontakt miteinander auf. Das Handy holt sich über UMTS so an die 100MB Audiodaten und schickt sie in einen Flash-Speicher im Auto. Da ist - personalisiert (!) meine Lieblingsmucke dabei, sowie Wortbeiträge aus einem Pool auf MEINE Interessen maßgeschneidert. Und das Beste: In diesem Radio kann ich sogar vor- und zurückspulen!

Vorteile:

* Bestehendes Molbilfunknetz wird genutzt, kein neues teueres Netz zu finanzieren
* Absolute Personalisierung möglich
* Verschiedene vorstellbare Gebührenmodelle, werbefreier Dienst gegen Obulus oder billiger/kostenfrei gegen eingebaute Werbespots
* Alle hierfür nötigen Technologien existieren bereits, sind im (Achtung!) Regelbetrieb ;)
* Skalierbare Qualität: Der Klangenthusiast bekommt (sicher gegen Aufpreis, allein wegen des Downloadvolumens) höhere Bitraten, der Popfan, der nur die aktuellen Charts gedudelt haben will, begnügt sich mit weniger und spart

So, nun erzähl mir, was das tolle an diesem DAB-Netz sein soll, das in sinnloser Echtzeit 30 Dudelkanäle anbietet. Das sind Ideen von Leuten, die die Auswirkungen der neuen Technologie noch nicht wirklich verstanden haben (oder verstehen wollen, weil ihr Sessel davon abhängt).
 
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Im Prinzip hast Du schon vorweggenommen, wie das "Radio" der Zukunft in Teilen aussehen könnte. Klar - es wird auch dann noch aufwendige Wortsendungen geben - wie beispielsweise das "Mittagsecho" oder "Der Tag" auf hr2. Es wird moderierte Musiksendungen genauso geben wie kulturell anspruchsvolle Produktionen. Aber: Die Verbreitungswege werden vervielfacht.

Was Du oben skizziert hast, wird so oder so ähnlich in ein paar Jahren über Mobilfunknetze angeboten werden. Hochpersonalisierte Streams mit prozentuell einstellbarem Informationsanteil, Berücksichtigung persönlicher Interessen (Wirtschaft, Politik, Sport, Kultur etc.) und anhand von Schlüsselinterpreten festlegbarer Musikfarbe. Ansatzweise sind derartige Dienstleistungen ja schon übers Internet verfügbar, man denke nur an den Geschmacksbeschallungsdienst Last.FM oder an den amerikanischen Musikempfehlungsservice Pandora.

Über DAB wird es allerdings nicht so heftig kommen - man wird dort vor allem versuchen, individuellen Hörbedürfnissen stärker Rechnung zu tragen. Vorspulen oder ein Verändern des Programmablaufes werden dort nicht möglich sein. Statt dessen gibt es ein Bayern 3 für Rockfans, eins für die Top 100 oder eins für R&B. Bayern 1 kann man ebenso in mehreren Musikfarben anbieten, damit auch garantiert kein Schlagerfan mehr gegen die einseitige Musikauswahl rebellieren kann (auch wenn der/die ModeratorIn dann nicht mehr auf die einzelnen Musiktitel eingehen kann). Ob Volksmusik, Jazz, Blues, Country, Eurohits, oder Instrumentalmusik - künftig können alle bedeutenden Musiksparten berücksichtigt werden, wie es die großen Privatradios im Netz heute bereits vormachen.

Andererseits könnte man vorhandenes Sendematerial thematisch neu zusammenstellen, indem man alle Informationssendungen, Kultursendungen oder Bildungsprogramme in Sonderkanälen bündelt. All das gibt es ja in Ansätzen schon heute.
 
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ellen Hörbedürfnissen stärker Rechnung zu tragen. Vorspulen oder ein Verändern des Programmablaufes werden dort nicht möglich sein. Statt dessen gibt es ein Bayern 3 für Rockfans, eins für die Top 100 oder eins für R&B. Bayern 1 kann man ebenso in mehreren Musikfarben anbieten, damit auch garantiert kein Schlagerfan mehr gegen die einseitige Musikauswahl rebellieren kann (auch wenn der/die ModeratorIn dann nicht mehr auf die einzelnen Musiktitel eingehen kann). Ob Volksmusik, Jazz, Blues, Country, Eurohits, oder Instrumentalmusik - künftig können alle bedeutenden Musiksparten berücksichtigt werden, wie es die großen Privatradios im Netz heute bereits vormachen.

Und mein Punkt ist, dass für genau diese Spartenphalanx keine Nachfrage existieren wird, wenn mein skizziertes Szenario Realität ist. Deine Spartenphalanx ist ein Automationsmonster, das mit moderierten Sendungen - das was wirklich Radio ausmacht - nichts mehr zu tun hat. Sowas kann heute schon jeder 80 Euro MP3-Player, wenn man ihn mit den richtigen Audiodaten füttert.
 
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Klassissches Radio wird es weiterhin geben - mehr denn je. Denn einerseits bleiben die Moderatoren erhalten, nur die Musik wird an die jeweiligen Geschmäcker angepasst. Reine Musik- oder Genresendungen werden ohnehin nicht automatisiert, sondern lediglich die Berieselungskanäle. Andererseits können kleinere aber ambitionierte Sender an den Start gehen, die bisher an der rigiden Lizenzpolitik oder an den fehlenden finanziellen Möglichkeiten scheiterten. Über kurz oder lang sehe ich nur Vorteile.
 
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Wenn ich die "Leitlinien zur künftigen Hörfunklandschaft in Deutschland" der Landesmedienanstalten richtig verstanden habe, will man gerade dieses Szenario verhindern.

http://www.alm.de/fileadmin/Dateien/Leitlinien-Hoerfunk-end.pdf Seite 27 Punkt 4.3

xamsa

Das kann ich nicht nachvollziehen. Aber wie heißt es so schön in Punkt 3.4. auf Seite 15:


Frequenzvielfalt schafft Programmvielfalt

Der Hörfunk war eines der ersten Medien, das seine Produktion vollständig digitalisiert hatte. Die für die meisten Hörer relevante terrestrische Verbreitung erfolgt heute im Regelfall noch immer analog im UKW-Frequenzspektrum. In der Zukunft wird diese analoge Ausstrahlung jedoch schrittweise durch eine digitale Verbreitung ergänzt und bei einer entsprechenden Etablierung der digitalen Verbreitung abgelöst werden. Die Digitalisierung ist dabei kein Selbstzweck. Sie zielt darauf ab, dem Hörfunk zusätzliche Verbreitungsmöglichkeiten zu eröffnen und das Frequenzspektrum optimaler auszunutzen.

Die digitalen Übertragungskapazitäten ermöglichen die terrestrische Verbreitung von noch mehr Radioprogrammen. Diese müssen in ihrer Verbreitung nicht mehr nur lokal, regional oder landesweit beschränkt bleiben. Aufgrund der Vielzahl der verfügbaren Übertragungsmöglichkeiten können jetzt auch neue Radiospartenangebote wie Talk- und Nachrichtenformate, aber ggf. auch Formate für bestimmte Zielpublika wie ausländische Mitbürger bundesweit verbreitet werden, die bisher zumindest außerhalb von Ballungsräumen nicht finanzierbar waren.

Die digitalen Frequenzkapazitäten ermöglichen bestehenden Radioveranstaltern ihr Angebot mit neuen Programmen zu ergänzen. Die neuen Kapazitäten bieten aber auch neuen Anbietern Chancen, im terrestrischen Hörfunk aktiv zu werden. Dies wird die Programmvielfalt erhöhen und den Wettbewerb im Radio anregen.

Eine neue Marke wie ein digitaler terrestrischer Hörfunk in Deutschland findet nur dann ausreichend Akzeptanz, wenn sie einen für den Verbraucher und Kunden erkennbaren Mehrwert bietet. Dies gilt um so mehr, wenn der Nutzung der Marke ein zusätzliches finanzielles Engagement in Form eines Hörfunk-Empfangsgeräte-Neukaufs vorgeschaltet werden muss. Jedwede Einführungsstrategie für digitalen Hörfunk muss aus Sicht der ALM vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der Erfahrungen in dritten Staaten daran ansetzen, dass der primäre Mehrwert der Digitalisierung für den Hörer in einem deutlich erkennbaren Mehr an programmlicher Vielfalt liegen muss. Erst von sekundärer und tertiärer Bedeutung sind neue technische Features sowie eine bessere technische Qualität des Signals.

Die bestehenden Radiostationen werden sich der Digitalisierung der Übertragung nicht dauerhaft entziehen können.

Es wäre ein Irrglaube, die Digitalisierung aufhalten oder auch nur verzögern zu können, ebenso die derzeitigen Strukturen des Hörfunks in der digitalen Welt „abbilden" zu wollen. Es werden sich gravierende Änderungen einstellen.

Bislang haben bei DAB nur wenige Radioveranstalter neue Programme angeboten. Sie haben dies u.a. damit gerechtfertigt, dass es keine ausreichend starken Frequenzen und kaum geeignete Empfangsgeräte gibt.

Diese Situation hat sich nach der Funkverwaltungskonferenz RRC 06 geändert. Es stehen mehr Frequenzen zur Verfügung, die z.B. entweder für die Übertragung von wesentlich mehr Radioprogrammen oder aber auch für Handy-TV genutzt werden können. Bereits jetzt haben Rundfunk-Unternehmen ihr Interesse an der Nutzung dieser Übertragungskapazitäten angemeldet. Zudem besteht ein Interesse Dritter, die betreffenden Frequenzen auch für Nicht-Rundfunkdienste zu nutzen.

Auch vor diesem Hintergrund bedarf es eines Relaunchs des Digitalen Radios. Die bislang nicht hinreichend erfolgreiche Einführung von DAB in den deutschen Markt hat dazu geführt, dass das Vertrauen in Digitalradio gelitten hat. Unabhängig von der Frage, ob sich DAB als Trägertechnologie für digitalen Hörfunk bewährt hat und trotz nicht gänzlich unerheblicher Verkaufszahlen für DAB-Geräte beginnt die Vermarktung wirklichen Kundennutzens eines digitalen terrestrischen Hörfunks letztlich bei Null. Dies gebietet es, einen Relaunch des Digitalen Radios vorzunehmen und ihn auch offensiv zu kommunizieren.



Originalzitat aus Leitlinien für eine zukünftige Gestaltung des terrestrischen Hörfunks in Deutschland. Beschluss der Gesamtkonferenz der ALM vom 21. November 2007
 
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Vor 20 Jahren hies es auch, dass mit der Einführung des sog. Privatfunks eine große Programmvielfalt entstehen würde. Und ?
Wenn diese Digitaldudler Geld verdienen wollen (und das wollen sie), dann werden sie ihre neuen schönen und bunten Programme, die es anfangs geben wird, nach wenigen Jahren zu bewährten Mini-Dudlern reduzieren, zusammen legen und dann lauthals tönen "die werbetreibende Wirtschaft will das so, da können wir nichts machen."
 
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Naja, bis dahin gibt's ja wohl genug Alternativen, um dem Einheitsbrei auszuweichen. Außerdem ist es bei der vorhandenen Bandbreite sogar möglich, Nischensender zu etablieren, die heute noch nicht mal eine wirtschaftliche Existenzgrundlage haben. Auch Privatsender finden den Gedanken nicht unattraktiv, bisher vernachlässigte Hörersegmente zu bedienen oder treffsicher Werbung zu platzieren, die sich an überschaubare Zielgruppen wendet. Das Problem der Werbetreibenden sind doch vor allem die immensen Streuverluste.
 
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ricochet,

irgendwie hast du meine Argumente anscheinend nicht ansatzweise begriffen. Und wenn aus Positionspapieren und ähnlicher Propaganda zitiert werden muss, schaltet das Hirn doch gleich ganz auf Standby, oder?!
 
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Natürlich habe ich Dich verstanden, Grenzwelle. Ich kann aber auch nix dafür dass Du mit den Neuerungen im DAB-Zeitalter auf Kriegsfuß stehst. Ein Radiomensch alter Schule kann sich mit computergesteuerten Musikbetten wohl nie so richtig anfreunden. Aber über kurz oder lang werden sie kommen, soweit sie nicht sogar schon da sind. Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten, egal ob Dir das gefällt oder nicht. Das bedeutet doch keineswegs, dass klassisches Radio mit Moderator+Tonmeister nicht mehr stattfindet!
 
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DAB ist keine Neuerung, sondern der klägliche Versuch, mit Digitaltechnik die Welt von gestern abzubilden.

Automation gab es übrigens schon vor über zwanzig Jahren. Ich erinnere nur an die hier schon zitierte Szene aus Kamfstern Galactica 3, in der Wolfman Jacks Show per Voicetracking läuft, während er selber mit den bösen Zylonen zu tun hat.

Im Grunde alles ganz alter Wein in neuen Schläuchen, der direkt und indirekt öffentliches Geld verschwendet, kostbare Frequenzen blockiert und die wahren digitalen Innovationen - Personalisierung und Interaktivität - ignoriert und teilweise verhindert.

Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten, egal ob Dir das gefällt oder nicht.

Mir gefällt die Digitalisierung sogar ausgesprochen gut. Die erlaubt mir schon heute am heimischen PC tausende von Radiostationen, unzählige Musikstile und Millionen von Musiktiteln abzurufen. Das wird bald auch einfach und kostengünstig mobil möglich sein, aber dazu braucht es keine Automations-Planspiele von DAB-Funktionären.
 
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DAB ist keine Neuerung, sondern der klägliche Versuch, mit Digitaltechnik die Welt von gestern abzubilden.

DAB ist eine Technologie zur terrestrischen Übertragung von Rundfunkprogrammen und als solche nicht Schuld daran, was in der Bundesrepublik daraus gemacht wird.
Der klägliche Versuch mit Digitaltechnik die Welt von gestern abzubilden resultiert aus der förderalen Struktur des Rundfunks in der BR Deutschland, die nach dem Krieg von den Alliierten so gewollt wurde. Bis heute hat sich daran nichts geändert. In Ländern wie Großbritannien gibt es so eine Struktur nicht, deswegen hat DAB dort völlig andere Vorraussetzungen.

Mir gefällt die Digitalisierung sogar ausgesprochen gut. Die erlaubt mir schon heute am heimischen PC tausende von Radiostationen, unzählige Musikstile und Millionen von Musiktiteln abzurufen. Das wird bald auch einfach und kostengünstig mobil möglich sein, aber dazu braucht es keine Automations-Planspiele von DAB-Funktionären.

Sorry aber die Welt, wie du sie zeichnest mag ich persönlich überhaupt nicht.
Aber erklär doch mal, wie du das genau meinst
Das wird bald auch einfach und kostengünstig mobil möglich sein

xamsa
 
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Sorry aber die Welt, wie du sie zeichnest mag ich persönlich überhaupt nicht.
Ich mag die Welt, die Grenzi beschreibt und die ihm sehr zusagt, auch nicht. Denn dabei geht der klassische Runfunk zwangsläufig zugrunde. Der klassische Rundfunk hatte eine zutiefst soziale Komponente, nämlich die Aussage "Du bist nicht allein." Dieses Gefühl ist den anonymen, personalisierten Datenverteildiensten fremd. Aber dieses Gefühl kommt zumindest bei mir auch schon bei den meisten heutigen Programmen (auch auf UKW!) nicht auf. Da reagiere ich eher mit "Ich will da nicht dazugehören!"

Aber erklär doch mal, wie du das genau meinst
Hat er doch schon.
Für mich ist das kein Radio - es wird trotzdem so und nicht anders kommen.
 
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Ich habe früher auch mit heißen Ohren am Radio gesessen und die Worte mancher Moderatoren aufgesogen, als wären sie die Offenbarung. Das war eine tolle Zeit. Aber die Entwicklung geht weiter und sie geht leider auch über das gute alte Radio hinweg. Ich bin lediglich pragmatisch und mache das beste daraus. Und SO übel ist der digitale Fortschritt nun wirklich nicht. Ich habe die Freiheiten, zu hören, was ich will, wann ich es will und bald auch wo ich will. Aber auch die Last, es mir selber auszusuchen.

Wer diese Last scheut, wird als Otto-Normalhörer noch lange beim klassschen Formatradio bleiben. Aber der braucht keine ricochet'schen Automationsmonster. Dem reichen die aktuellen Hits und/oder seine Lieblingssongs aus den letzten x Jahren.
 
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Ja, das dachte ich mir. Du willst Gebührenzahler und Quotenvieh mit einer Phalanx von 30 Automatendudlern beglücken. Mal abgesehen von der fragwürdigen Akzeptanz: Wozu sollte man sowas in Echtzeit machen??

Ich bastel dir mal ein Szenario:

Morgens um halb 8 gehe ich mit dem Handy zum Auto. Über Bluetooth nehmen Auto und Handy Kontakt miteinander auf. Das Handy holt sich über UMTS so an die 100MB Audiodaten und schickt sie in einen Flash-Speicher im Auto. Da ist - personalisiert (!) meine Lieblingsmucke dabei, sowie Wortbeiträge aus einem Pool auf MEINE Interessen maßgeschneidert. Und das Beste: In diesem Radio kann ich sogar vor- und zurückspulen!

Vorteile:

* Bestehendes Molbilfunknetz wird genutzt, kein neues teueres Netz zu finanzieren
* Absolute Personalisierung möglich
* Verschiedene vorstellbare Gebührenmodelle, werbefreier Dienst gegen Obulus oder billiger/kostenfrei gegen eingebaute Werbespots
* Alle hierfür nötigen Technologien existieren bereits, sind im (Achtung!) Regelbetrieb ;)
* Skalierbare Qualität: Der Klangenthusiast bekommt (sicher gegen Aufpreis, allein wegen des Downloadvolumens) höhere Bitraten, der Popfan, der nur die aktuellen Charts gedudelt haben will, begnügt sich mit weniger und spart

Wenn das die Zukunft des Radios sein soll, dann sehe ich für dieses Medium schwarz. Ich glaube, es wird nur in wenige Köpfe reingehen dafür extra Geld auszugeben. Es gibt ja bereits Payradio aber mit welchem Erfolg wird es genutzt ? Über Mobilfunk ? Noch mehr Gebühren ? Schon jetzt sind Mobilfunknetze in Stoßzeiten teilweise überlastet, wie soll das erst sein, wenn dann noch breitbandige Inhalte massenweise übertragen werden müssen. Ich lass mich gern belehren aber wenn ich von derzeitigen Ausbaustand von UMTS oder GSM edge ausgehe, dann gibt es noch riesige Löcher, besonders im ländlichen Raum. Dürfen die Leute dort dann kein Radio mehr hören ? Ist Radiohören dann an einen Mobilfunkvertrag gebunden ?

Ich habe früher auch mit heißen Ohren am Radio gesessen und die Worte mancher Moderatoren aufgesogen, als wären sie die Offenbarung. Das war eine tolle Zeit. Aber die Entwicklung geht weiter und sie geht leider auch über das gute alte Radio hinweg.

Ja, das habe ich auch so gemacht. Früher hat Radiohören Spaß gemacht und was soll ich dir sagen, das macht es mir noch heute. Ich bin aber soweit, dass ich das Hören von Formatradio hinter mir gelassen habe. Es gibt z.B. Programme wie DLF oder B2, die sind ganz interessant und lohnenswert zu hören. Ob ich mir aber die Mühe machen würde, einzelne Beiträge so umständlich wie du es beschreibst, runter- und rüberladen würde, wage ich zu bezweifeln.
Warum muß eigentlich alles immer komplizierter werden. Warum kann man es nicht einfach dabei belassen, das Radio einzuschalten, den Sender auszuwählen und zuzuhören ?
Ja und wenn man doch mal ausgewählte Beiträge im Auto nachhören möchte, dann lädt man sie aus dem Netz, speichert sie einfach auf seiner Speicherkarte, schiebt die ins Autoradio, bum fertig aus.
Das mach ich schon lange so....

Uwe
 
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Ich kann einer webbasierten Lösung sehr viel abgewinnen, ich benutze sie bereits heute daheim und unterwegs.
Früher habe ich auch am Radio gehangen und France Inter, Europe 1 oder BBC R4 auf LW gehort. Ein Vergnügen war das nicht, aber allemal interessant. Und heute kann ich auf meinem Handy diese Stationen und vam einwandfrei und in Stereo hören und es ist ein Vergnügen. Gerade bei Stationen, denen man auch zuhören kann, bringt eine webbasierte Lösung viel. So kann man die Kultursendung, die Wirtschaftssendung oder die Archers on demand bekommen.
Ob sich nun 'personalisierter' Dudelfunk a la Radioland.de durchsetzen wird, muss man abwarten. Der WDR macht so etwas übrigens auch ansatzweise mit WDR2Klassik bereits über DAB und DVB. Mag sein, dass sich so etwas lohnt, nur werden Mainstream Programme auch in so einer Landschaft überleben.
Apropos WDR2: Gerade diese Welle war es, die die Magazinitis eingeführt hat und Wort und Musik als Häppchensoße serviert hat. Ich persönlich halte mehr von einer klaren Trennung.. Ein Wort- oder Musikprogramm zum Zuhören und Dudelprogramme zur Berieselung. Beides zu gleicher Zeit ist so ein von den ÖRR in D erfundener Kompromiss, um dem vermeintlichen Auftrag nachzukommen.
 
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Es ist doch kein Nachteil, wenn man bei einem informations- oder serviceorientierten Begleitprogramm wie NDR1 oder WDR2 die bevorzugte Musikfarbe auswählen kann. Oder wenn man anspruchsvolle Sendungen zeitversetzt nachhören kann, ohne im Internet datenreduzierte Podcasts runterladen zu müssen. Wer sagt denn, dass moderierte Musiksendungen nicht auch in Zukunft weiterexistieren können? Die Automatisierung ist doch nur ein Weg bestehende Formate mit verschiedenen musikalischen Mänteln anzubieten. Man kann das ja am Beispiel von Bayern 1 illustrieren. Dort ist auch niemand mit dem Wortprogramm unzufrieden, an der Musik scheiden sich jedoch die Geister.
 
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Die Datenreduktion stört mich recht wenig beim Podcasting (Ich hab einen ISP, der sich mit mir freut, wenn ich wenig Traffic habe). Das, was ich zeitversetzt hören will (B2 +4) nehme ich via DAB oder UKW ab, je nachdem, was sinnvoll und geboten ist.
Und DAB is ein genuss, wenns ned blubbert :)

-esta
 
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Naja, ich höre z.B. hier in München ganz gerne Nova Radio und Digital Classix, beides sind solch seelenlose Festplattendudler. Warum ich sie relativ oft meiner eigenen CD/MP3-Sammlung bevorzuge? In der eigenen CD/MP3-Sammlung - sofern man sie sich nicht illegal zusammengehortet hat - kennt man vermutlich nahezu jedes Musikstück. Es wird hier ja immer so getan, als hätte jeder Bundesbürger mittlerweile ein Musikarchiv von 20000 Titeln zuhause, so ist das doch nicht...

Programme wie Nova Radio und Digital Classix treffen im Gegensatz zur eigenen Musiksammlung vielleicht nicht immer den individuellen Geschmack, können dafür u.U. aber mit Überraschungen aufwarten, Musiktitel, die mir gefallen *könnten*, die ich aber *noch nicht kenne*. Da sehe ich die Chance von solchen Musikspartensendern und auch die Bereicherung durch diese. Umso besser, wenn die Rotation dieser Programme dann auch noch durch jemanden gewartet wird, dessen Geschmack sich weitgehend mit meinem deckt.
 
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Andreas: Deine Nutzung kann von Spartendudlern wie Nova ich durchaus nachvollziehen, aber wir sind da in einem Nischenmarkt. Noch dazu in einem, der angesichts der Entwicklung des mobilen Internet keine rosigen Wachstumsaussichten hat. Und bei DAB 2.0 reden wir ja über Szenarien, die, optimistisch gedacht, erst in 3+x Jahren ihre Wirkung entfalten können. Da braucht es keinen Propheten um zu ahnen, wer dann noch auf breiter Front gierig auf solche Dudelkanäle wartet.
 
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Mal kurz was anderes: Es heißt zwar immer, Deutschlandradio deutschlandweit auf DAB, aber kann es sein, dass in Bayern nicht - oder mach ich was falsch?
 
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Nach meinem Wissensstand sind DLR und DRK nur in den Lokalensembles der Ballungsräumme. Sehr zu meinem Leidwesen.
Im Kanal 12D befinden sich die Programmme:
Bayern2 plus
Bayern 4
Bayern 5 plus
BR Mobil
BR Verkehr
Das Modul
Galaxy
Rockantenne

bg
-esta
 
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dlf und deutchlandradio Kultur sin in bayern nur in München, Augsburg, Ingolstadt, Nürnberg, Regensburg und Würzburg zu empfangen
 
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