Aussprache "Journalist"

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Richtiges Unterforum? Wenn nicht, bitte verschieben.

Bereits seit einiger Zeit fällt mir auf, dass die Radiosender, die ich höre (DLF, SWR2), "Journalist" und alle damit begrifflich zusammenhängenden Worte englisch "Dschörnalist" aussprechen. Nach meinem Kenntnisstand ist "Journalist" aber ein frz. Lehnwort und sollte demnach doch wohl eher "Schurnalist" gesprochen werden. Und ich meine, bis vor einiger Zeit hätte ich das noch regelmäßig so gehört.

(in den Thread "Sprachlotterei" wollte ich es nicht einfügen - obwohl es nach meiner Meinung eine Sprachlotterei ist)
 
Mit dem Lesen der Überschrift und vor dem Öffnen des Textes las ich laut für mich "Schur-nal" mit stimmhaftem sch wie in Bon Jour. Hat ja nichts mit Schurwolle zu tun. Ich sah nach und es stimmt so. Die englische Fassung mag vielleicht bei Berichten aus anglo-amerikanschen Zeitungen eine Option sein, halte ich aber für überflüssig.
 
Journalist wird mit stimmhaftem sch gesprochen. Damit haben deutsche Sprecher häufig ein Problem, da es im Deutschen kein stimmhaftes sch gibt. Ein D gehört da allerdings wirklich nirgendwo und niemals rein. Das wäre die englische Aussprache. Es gibt keinen Grund, jene zu übernehmen. Eher ließe sich eine eigene deutsche Variante kreieren, die dann eben mit einem stimmlosen sch auskommt.
 
Journalist wird mit stimmhaftem sch gesprochen. Damit haben deutsche Sprecher häufig ein Problem, da es im Deutschen kein stimmhaftes sch gibt. Ein D gehört da allerdings wirklich nirgendwo und niemals rein. Das wäre die englische Aussprache. Es gibt keinen Grund, jene zu übernehmen. Eher ließe sich eine eigene deutsche Variante kreieren, die dann eben mit einem stimmlosen sch auskommt.
Eine gute Portion falscher Imitation wird noch dazu kommen. Denn ich glaube nicht, dass in den letzten 5 Jahren alle Sprecher ausgetauscht wurden. Und - ja - eine stimmlose Variante wäre mir persönlich lieber als die mit dem "D" vorne dran.
 
Zuletzt bearbeitet:
Journalist wird mit stimmhaftem sch gesprochen. Damit haben deutsche Sprecher häufig ein Problem, da es im Deutschen kein stimmhaftes sch gibt.

Das mag für Wörter gelten, die nicht aus anderen Sprachen übernommen wurden. Aber die schon oft zitierte Garage macht ja wohl keinem ernsthaft ein Sprechproblem beim zweiten g. Genauso Jalousie, Jury oder eben Journal. Und wer letzteres korrekt sprechen kann, warum sollte ihm Journalist schwerer fallen?
 
Elisabeth Noelle-Neumann umgschiffte während der Vorlesungen in den 70er Jahren an der Uni Mainz das Problem der Aussprache für Journalist oder Journalismus durch einen Trick: sie nuschelte und sprach sehr, sehr schnell.
Bei mir kamen trotz intensiven Zuhörens nur folgende Fragmente an: Schualist und Schualismus.

2Stain
 
Musste ich doch gestern (?) im SWR2 morgens eine Pointe hören - Schwerpunkt auf dem "o" und dann ein "i" statt dem nasalen offenen e. Ich hoffe, das war ein Verleser und nicht Stufe 2 nach dem Dschörnalist und der Dschürie. Zugegeben, die französischen Nasale sind (im Gegensatz zum stimmhaften sch) echt ne Herausforderung.
 
Vielleicht war es jemand aus dem südbayerischen Raum. Dort gibt es tatsächlich den Begriff Point, so ausgesprochen, wie Du es zitierst. Das taucht mitunter in Flur- und Familiennamen auf (...pointner) und deutet auf eine Wiese hin. Oder es war jemand, der früher in SDR3 das Magazin Point moderiert hat, wird dann jedenfalls englisch ausgesprochen...
 
Jetzt komme ich ins Schleudern. Muss es nicht: "Gibt es auch noch anderen als "völligen" Quatsch?" heißen? Oder wird beim Zitieren nicht dekliniert?
 
Ihr Säcke! ;) Jetzt habt Ihr meinen schönen Wutausbruch verwässert.....

Ich bin schon der Meinung, dass man zwischen "Quatsch" und "völligem Quatsch" differenzieren muss. Konnotation ist das Zauberwort. "Quatsch" und "völliger Quatsch" haben unterschiedliche Wertigkeiten. Und "Tschorrnalist" ist quatschiger als quatschig. Also "völliger Quatsch"!
 
Zuletzt bearbeitet:
@count down
Ich glaube, du hast Recht. Da habe ich offenbar völligen Quatsch formuliert.
Weiterführende Frage: Leitet sich dieses "völliger" von der Völlerei ab, oder eher von der Vollkommenheit?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben