Bad Düben: Empfang auf 88,8 MHz

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astranase

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Ein Frage in die Runde, ich war dieser Tage in Bad Düben und hatte wie immer irgendwie ein Radio bei um den Empfang zu testen.
Ich war erstaunt als auf UKW 88.8 MHz wo ich eigentlich den RBB 88.8 zu hören dachte Tschechisch hörte, die Wetterlage aber keine "Tropo" sein konnte und ich den Empfang auch an zwei Tagen, einer verregnet hatte.
Beim durchsuchen der Frequenzlisten stieß ich auf Usti na Labem (Außig) mit einer Sendeleistung von 100 kw.
Soweit so gut wenn ich richtig liege, aber müsste da der Empfang hier in Leipzig nicht ebenfalls oder gar noch stärker sein?aber hier klopft maximal MDR Info (Weißenfels?) an, in Leipzig Lindenau wie ich aus aus SFB Zeiten noch weiß eben dieser heute RBB.

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Lieber radiosüchtig als radioaktiv
*astranase*
 
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Vielleicht ist dieser Ort besonders prädestiniert für den Empfang jenes Senders oder Berlin ist irgendwie abgeschattet durch irgendwelche Hügel oder Gebäude. Einen 100 kw starken Sender aus Tschechien in Sachsen zu empfangen scheint mir daher nicht so ungewöhnlich.
In meinem Autoradio habe ich so etwas schon häufig erlebt. Östlich von Hannover, kann ich an bestimmten Stellen häufig Bayern 1 aus der Rhön auf 98,30 MHz hören auch ohne Tropo. Ich vermute mal, daß das Signal an den dortigen Kalihalden reflektiert wird, gibt es so etwas auch in Bad Düben ? Braunkohlehalden o.ä. ?
Auf einer Landstraße in der nördlichen Region Hannover geht oft You FM vom Rimberg auf 97.70 MHz, woanders ist kein Empfang möglich.
 
Einen 100 kw starken Sender aus Tschechien in Sachsen zu empfangen scheint mir daher nicht so ungewöhnlich.
Ganz und gar nicht. Mich würde eher wundern, wenn es einen Ort in Sachsen gibt, wo keine tschechischen Sender empfangbar sind. :D Wenn ich mir überlege, dass selbst in Görlitz der Sender Votice (aus 175km!) noch den Sender Calau (97km) auf 103,2 problemlos wegdrückt... :eek:
 
Der Sender Usti nad Labem ist selbst im Raum Cottbus/Lübben noch sehr gut empfangbar. Leipzig liegt viel weiter westlich, dort kommt der nicht so gut rein, da fast das komplette Erzgebirge dazwischen ist.
 
Irgendwie ist das ganze schon recht merkwürdig. In Deutschland müssen selbst Funzeln, wie die 97.2 in Bremen, stark gerichtet senden damit sie in Dänemark nicht stören. Und mit der für Wahnbek einst vorgesehene 90.4 ist das ja auch nicht anders. Die würde ja angeblich in den Niederlanden stören.
Dass aber tschechische Sender in Deutschland stören scheint dagegen völlig in Ordnung zu sein.
 
Funzeln, wie die 97.2 in Bremen,
Wahnbek einst vorgesehene 90.4
Diese beide stören aber Sender, die noch die alten Schutzrechte für Sender unterhalb 100MHz genießen: +/- 300 kHz und Wiederverwendung erst in 240/480km Abstand. Daher kann der Inhaber der Schutzrechte dieses eben auch einfordern.

Anzunehmen ist, das Berlin 88.8 ein solches Schutzrecht genießt, daher dann auch die Ausblendung bei Usti na Labem für 240-10°, welches nur 210 km von Berlin entfernt ist.
 
Sicherlich für alle in dieser Liste zum Regional agreement for the European broadcasting area (Stockholm, 1961)
http://search.itu.int/history/HistoryDigitalCollectionDocLibrary/4.87.43.en.100.pdf
eingetragenen Sender (ab Seite 45).
Ansonsten, ganz allgemein: für alle Grundnetzsender unter 100 MHz, die es damals schon gab.
Später gab es solche WEITreichenden Schutzrechte nicht mehr, aber die alten Sender haben einen Bestandsschutz (auf den man aber verzichten KANN, was auch bei diversen Sendern geschehen ist).
 
:) Naja ....die Tschechen wollen uns halt beglücken.

Am späten Nachmittag. ich glaub so ab 17.00 Uhr läuft auf CRO Plzen immer böhmische Blasmusik und Polka :).....Na wo gibts denn sonst sowas noch im Radio...Oder auf CRO Dvoika, enlische Oldies gemischt mit Karel Gott usw. in seiner Heimatsprache.Das ist doch eine echte Bereicherung...Da lob ich mir die Senderstandorte des CRO fast an der deutschen Grenze. ///// "Ironiemodus wieder aus"
 
:) Naja ....die Tschechen wollen uns halt beglücken.
Das "größte (mediale) Glück" war die Inbetriebnahme von Kanal 33 (Fernsehen) etwa Mitte der 1970er-Jahre. Sie hat in den gleichen Regionen, über die wir gerade mit 88,8 MHz diskutieren, insbesondere in der Lausitz, den - davor der Überlieferung nach ziemlich anständigen - ZDF-Empfang für etliche DDR-Bürger zu einem Glücksspiel gemacht.

Die Errungenschaft CCIR (Anfang der 1990er (ich meine um 1993)) hat dann zu einem ähnlichen Erwachen geführt, obgleich die Berliner 88,8 MHz zu dem Zeitpunkt schon deutlich weniger interessant war als vor dem Mauerfall, dennoch noch Eingang in GAA und Kabelnetze fand.

Interessant sind auch die übrigen UKW-(CCIR)-Belegungen in Bukova Hora (Usti nad Labem (Aussig)), denen man unterstellen muss, dass bei ihrer Planung die Existenz des Senders Calau beharrlich geleugnet wurde.
90,9 / 93,5 / 104,5 MHz (mit je 100 kW) "erfreuen" jedem, der um "100 kHz tiefer gepolt" unterwegs sein möchte.

Bukova Hora (88,8 MHz) kann man übrigens von Berlin kommend das erste Mal so richtig und vor allem abrupt kurz vorm AD Lübbenau wahrnehmen, zumal der Signalinhalt auch um einiges lauter zu sein scheint als die eher biedere RBB-Kopie des Berliner Rundfunks.

Hier noch Infos zum corpus delicti: https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehturm_Buková_hora
 
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Irgendwie ist das ganze schon recht merkwürdig. In Deutschland müssen selbst Funzeln, wie die 97.2 in Bremen, stark gerichtet senden damit sie in Dänemark nicht stören. Und mit der für Wahnbek einst vorgesehene 90.4 ist das ja auch nicht anders. Die würde ja angeblich in den Niederlanden stören.
Dass aber tschechische Sender in Deutschland stören scheint dagegen völlig in Ordnung zu sein.
Relevant ist hier, was zuerst da war, bzw. wann was koordiniert wurde. Basis ist der Genfer Wellenplan, der 1984 ausgehandelt wurde und seither immer wieder erweitert wurde.

97,2 Bremen wurde erst viel später nachkoordiniert, da war Dänemark schon lange vorher da und genießt deshalb auch den entsprechenden Schutz.

88,8 Berlin und Bukova Hora wurden aber beide zeitgleich zur Genfer Wellenkonferenz 1984 ausgehandelt, man hat sich also 1984 schon darauf geeinigt, dass diese Konstellation so in Ordnung geht. Auf Wellenkonferenzen müssen üblicherweise sehr viele Kompromisse ausgehandelt werden (gib du mir, dann geb ich dir). Es wissen vermutlich nur noch die Beteiligten, was Deutschland damals im Gegenzug evtl. gegenüber Tschechien durchsetzen konnte.

Hätte man 88,8 Usti aber erst nachträglich, also viel später als Berlin koordiniert, hätten die Tschechen das so sicherlich nicht mehr durch gebracht.
 
88,8 Berlin und Bukova Hora wurden aber beide zeitgleich zur Genfer Wellenkonferenz 1984 ausgehandelt, ...
Nein. Berlin 88,8 MHz ist seit Anfang der 1960er (1962) in Betrieb, nachdem die UKW-Frequenzen im Stockholmer Abkommen (1960) komplett neu geordnet wurden (vgl. hierzu bspw. die Belegungen in Berlin-Ost und Berlin-West vor und nach dieser fundamentalen Umstellung). Zu diesem Zeitpunkt war der Turm Bukova Hora gerade im Bau, geschweige denn war an eine CCIR-Ausstrahlung in der damaligen CSSR zu denken.

Hätte man 88,8 Usti aber erst nachträglich, also viel später als Berlin koordiniert, hätten die Tschechen das so sicherlich nicht mehr durch gebracht.
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Man hat also die 88,8 MHz in Bukova Hora nachträglich und in Kenntnis Berlin koordiniert, durchaus mit signifikanten Einzügen, die sich aber in der Praxis erheblich relativieren. Einzig formell stichhaltiges Argument: im originären Zielgebiet von RBB Radio Berlin (88,8 MHz), und das ist ausschließlich Berlin, gibt es keine Störungen durch die tschechische Gleichkanalaussendung.
 
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@astereix
Gültig ist heute aber der Genfer Wellenplan von 1984, er ersetzte im Band II den Vorgänger, das Stockholmer Abkommen von 1961.
Auf der Wellenkonferenz 1984 hat man entsprechend den kompletten Frequenzbereich von 87,5-108MHz *neu* ausgehandelt, also nicht nur alles oberhalb von 100MHz. Damit waren das auch für alle gleichberechtigte Startbedingungen, egal was da vorher schon auf Sendung war. Dass man natürlich nicht alles über den Haufen geworfen hat, was vorher unterhalb von 100MHz auf Sendung war, ist auch klar.
Trotzdem: 88.8 Berlin und 88.8 Usti gingen 1984 gleichberechtigt in die Verhandlungen ein!

So eine Konferenz gab es für diesen Frequenzbereich (Band II, 87.5-108 MHz) und unsere Region aber seither nicht mehr. Entsprechend sind alles danach nur Ergänzungen zum ursprünglichen Plan, auch die Bremer 97,2.
 
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Berlin 88,75 MHz / 10 kW ND / 100m maximum effective height of transmitting antenna ist bereits im Anhang zu Stockholm 1961 aufgelistet.
Die wird aufgrund der heute komplett anderen Werte (88,8 / 80 kW / 213 bzw 247m) kaum noch den Bestandsschutz haben.
 
@iro
Nur als Ergänzung: die erste Koordinierung (Stockholm 1961) bezog sich auf den Standort Berlin-Witzleben (Funkturm), der 1963 durch Berlin-Scholzplatz ersetzt wurde. Die Frequenz 88,75 MHz hatte noch bis weit in die 1980er-Jahre Bestand, vermutlich wurde sie in der Tat erst durch "Genf 1984" auf 88,8 MHz korrigiert. Die Sendeleistung vom Scholzplatz für 88,75 MHz (bzw. 88,80 MHz) war wohl schon von Beginn an 80 kW ERP (wie auch für 92,4 MHz und 96,3 MHz am Standort), was in offiziellen Dokumentationen durchaus widersprüchlich angegeben wird. Hier wird dann argumentiert, mit den 10 kW (so dieser Wert vermerkt ist) sei die Leistung des Senders gemeint (dazu gab es mal, wenn ich mich recht erinnere, eine interessante Ausführung von Kai Ludwig, die ich gerade nicht finde, aber die vermutlich in den Weiten des Internets vorhanden ist).
Danke aber für die Liste von 1961!

@Andreas W
Dein Hinweis, dass "Genf 1984" das komplette Band zwischen 87,5 MHz und 108 MHz betrachtet hat, ist richtig. Da korrigiere ich mich gern.
 
@astereix: Aber du hast natürlich auch recht, dass man trotzdem nicht alles unterhalb 100MHz über den Haufen geworfen hat, ganz im Gegenteil. Das scheint man zu nahezu 100% so übernommen zu haben. Und für Frequenzen unterhalb 100MHz galten/gelten auch strengere Richtlinien bez. der Abstände als für alles oberhalb 100MHz.

Mein Punkt war eigentlich nur, dass im Rahmen von so einer Wellenkonferenz halt einfach sehr viel mehr Verhandlungsmasse auf dem Tisch liegt, die für gewöhnlich dann für den einen oder anderen Kompromiss sorgt (nach dem Motto, gib du mir, dann geb ich dir). Vielleicht hat Deutschland gegenüber Tschechien irgendwas anderes durch bekommen, im Gegenzug dazu, die 88,8 Usti so wie sie heute sendet zu akzeptieren. Wenn man da nur seine Rechte wahrnimmt und immer auf Blockadehaltung geht, hat man halt umgekehrt auch nicht viel Entgegenkommen zu erwarten. Auch Deutschland musste 6-8 Frequenzketten koordiniert bekommen, das ging sicher nicht ohne Kompromisse. Vielleicht hat man manches auch schlicht und ergreifend übersehen, oder als nicht so gravierend eingeschätzt.

Im Nachhinein ist es dagegen schwieriger: da muss einer, der Bremen 97,2 gegenüber Dänemark neu koordiniert, schon etwas in der Hinterhand haben, damit die Dänen bereit wären, einen Kompromiss einzugehen. Ansonsten geht das halt seinen formalen Gang mit Benachrichtung der betroffenen Alteinträge samt theroetisch einzuhaltender Maximalwerte in diese Richtung.
 
@astereix:
Im Nachhinein ist es dagegen schwieriger: da muss einer, der Bremen 97,2 gegenüber Dänemark neu koordiniert, schon etwas in der Hinterhand haben, damit die Dänen bereit wären, einen Kompromiss einzugehen.

Zwischen Bremen-Walle und der Südgrenze Dänemarks liegen immerhin 200 Kilometer.
Was soll da aus Bremen in Dänemark stören ? Selbst ein 100 kW - Sender aus Bremen würde in Dänemark mit Sicherheit keinen Sender auf der selben Frequenz mehr beeinträchtigen, auch nicht im äussersten Süden des Landes.
Wozu müsste man das bei der Entfernung mit denen denn überhaupt noch abstimmen ?
 
Zwischen Bremen-Walle und der Südgrenze Dänemarks liegen immerhin 200 Kilometer.
Dänemark hat aber auf die 97.2 ein (altes, Stockholm 1961) Schutzrecht, welches eine Wiederbelegung im Umkreis von über 200 km verbietet. Ob das jetzt in DNK stört oder nicht. Umgekehrt stört es übrigens ziemlich stark, bei den an der Küste herrschenden Bedingungen ist die Bremer 97.2 knapp außerhalb Bremens an jedem 2. Tag gestört bis weggedrückt.
Die nächsten Belegungen waren dann auch Helpterberg 97.15 in 340 km und der Inselsberg, auch 97.15 in 490 km Entfernung.
Drum ist der Bereich 97.0-97.4 in den Niederlanden ja auch so schön frei für die Piraatjes, da die NL noch fast komplett im Schutzradius liegen....
 
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Dänemark hat aber auf die 97.2 ein (altes, Stockholm 1961) Schutzrecht, welches eine Wiederbelegung im Umkreis von über 200 km verbietet. Ob das jetzt in DNK stört oder nicht. Umgekehrt stört es übrigens ziemlich stark, bei den an der Küste herrschenden Bedingungen ist die Bremer 97.2 knapp außerhalb Bremens an jedem 2. Tag gestört bis weggedrückt.

Nur komisch, dass man im Inland nicht mal annähernd so viel Rücksicht nehmen muss und dass man, z.B. wenn ein Sender aus dem Nachbarbundesland einstrahlt, diesen schon kurz hinter der Landesgrenze mit einer Nachbar-Frequenzbelegung stören darf. wie z.B. die 99.4 vom DLF aus Bad Düben gegen die 99.3 von Radio Eins aus Bad Belzig (30 kW), bei nur 60 Kilometer Entfernung.

Mit Polen gibt es solche 200-Kilometer-Schutzabstand-Vereinbarungen offenbar auch nicht, im polnischen Stettin, das nur 125 km von Berlin entfernt ist, gibt es bereits Nachbar- und Gleichkanalbelegungen gegen starke Berliner Sender vom Scholzplatz und vom Alexanderplatz, und polnische Sender vom Standort Jemiolow, die aus ungefähr 115-145 km Entfernung nach Berlin einstrahlen, wurden bis vor wenigen Jahren zwar noch nicht gestört, aber auch da gibt es bereits zwei Nachbarkanalbelegungen in und bei Berlin, allerdings nur Low Power. Und die 106.4 von RMF FM ist sogar durch eine Gleichkanalbelegung bedroht. Da lief 2017 bereits ein Testbetrieb von Pure FM.
 
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Der Genfer Wellenplan definiert halt ein Schutzrecht eingetragener Frequenzen. Das ist für Frequenzen unter 100MHz noch etwas stärker als für die Frequenzen oberhalb 100MHz.
Dieses Schutzrecht ist erst mal theoretischer Natur, d.h. es kann auch dann gültig sein, wenn es in der Praxis zu gar keinen Störungen kommen kann. Und dann kommt es halt sehr darauf an, welche Parteien da verhandeln, wer auf seinem Einspruchsrecht beharrt und wer nicht, was man sich gegenseitig für einen Kompromiss bieten kann, usw...

Bei der 97,2 ist es halt so eine Sache. Ob man da in Bremen wirklich wegen Dänemark Einzüge fahren muss, wenn sogar noch oben am Bungsberg auf gleicher Frequenz Klassik Radio senden kann, weiß ich nicht. Vielleicht ist ja eher die 97,1 in Hamburg der Grund? Fände ich jetzt naheliegender.
 
Nur komisch, dass man im Inland nicht mal annähernd so viel Rücksicht nehmen muss und dass man, z.B. wenn ein Sender aus dem Nachbarbundesland einstrahlt, diesen schon kurz hinter der Landesgrenze mit einer Nachbar-Frequenzbelegung stören darf.
Das Schutzrecht gilt auch im Inland (sofern nicht darauf verzichtet wurde), aber, wie Andreas W bereits bemerkt, nur für die eingetragenen Frequenzen. Nicht für neu hinzugekommene.

Bei der 97,2 ist es halt so eine Sache. Ob man da in Bremen wirklich wegen Dänemark Einzüge fahren muss, wenn sogar noch oben am Bungsberg auf gleicher Frequenz Klassik Radio senden kann, weiß ich nicht. Vielleicht ist ja eher die 97,1 in Hamburg der Grund? Fände ich jetzt naheliegender.
Eigentlich sollte die HB 97.2 mit höherer Leistung betrieben werden, das ist am dänischen Einspruch gescheitert, so ist es jetzt nur 0,5 kW geworden und Einzüge, die Dänemark und Hamburg aussparen. Klassik Radio Bungsberg fährt ebenfalls Einzüge, die Hamburg/Bremen und Dänemark aussparen. Auch der 97.2 Bungsberg mussten die Dänen zustimmen, ebenso der 97.1 aus Hamburg.
 
Das Schutzrecht gilt auch im Inland (sofern nicht darauf verzichtet wurde), aber, wie Andreas W bereits bemerkt, nur für die eingetragenen Frequenzen. Nicht für neu hinzugekommene.

Und warum darf man aus Stettin mit 15 kW auf 88.9 gegen die 88.8 aus Berlin senden ?
Bei der 88.8 wurde offenbar auf das Schutzrecht verzichtet.

Die 96.3 ist in Stettin sogar direkt wieder belegt. Von PR 2 mit immerhin 1 kW.

In Prenzlau und um Schwedt herum wird Cosmo bereits teilweise von PR 2 weg gedrückt.
Die 88.8 geht in dem Bereich natürlich auch nicht ohne Störungen.
 
Bei der 88.8 wurde offenbar auf das Schutzrecht verzichtet.
Die 88.8 ist nicht in Stockholm 1961 aufgelistet. Dafür aber die 88.75 aus Berlin - mit weniger Antennenhöhe (max. 100m) und weniger Sendeleistung (max. 10 kW ERP) als aktuell verwendet. Es ist davon auszugehen, daß die 88.8 im aktuellen Ausbau kein solches Schutzrecht mehr hat.

Ähnliches gilt für die 96.3: sie ist in Stockholm 1961 aufgelistet mit max. 10kW ERP und max. 100m Antennenhöhe, hat heute aber 80kW auf 213m... Auch hier dürfte heute kein Schutzrecht mehr gelten.
 
Die 88.8 ist nicht in Stockholm 1961 aufgelistet. Dafür aber die 88.75 aus Berlin - mit weniger Antennenhöhe (max. 100m) und weniger Sendeleistung (max. 10 kW ERP) als aktuell verwendet. Es ist davon auszugehen, daß die 88.8 im aktuellen Ausbau kein solches Schutzrecht mehr hat.

Ähnliches gilt für die 96.3: sie ist in Stockholm 1961 aufgelistet mit max. 10kW ERP und max. 100m Antennenhöhe, hat heute aber 80kW auf 213m... Auch hier dürfte heute kein Schutzrecht mehr gelten.
Das würde dann ja heißen, dass von Rangstrup seit je her mit 60 kW gesendet wurde.
Wie verhält es sich denn eigentlich mit Steinkimmen 99.8 vs. Rangstrup 99.9? Das müsste doch auf beiden Seiten mächtig stören, zumal die 99.9 rund sendet. ;)
 
Um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen, müsste in Bad Düben nicht eigentlich noch die 88.9 von MDR Sachsen aus Torgau mit 500W in die 88.8 reinstören?
 
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