Danke,
@yps77!
Hinzuzufügen wäre, daß aufgrund des Alters dieser Konstruktion DMAXGPIO eigentlich unter DOS läuft. Deshalb bitte unter 32 Bit Windows versuchen, sonst könnte es frickelig werden, die Settings der seriellen Schnittstelle so hinzubekommen, daß die gewünschten Daten auch aufs Kabel kommen.
Es hätte noch schlimmer kommen können: soweit ich mal aufgeschnappt habe, waren die Lawo-Pulte, die hr 1, 2, 3 bis vor einiger Zeit laufen hatten, nur unter OS/2 zu konfigurieren.
Hmm, mein Neumann-Pult und das Studer zuvor incl. der Telefunken Tonregie davor laufen alle ohne Treiber, updates, Konfiguration und ähnlichem Mist und lassen sich im Betrieb Module tauschen - völlig ohne Programmabsturz.
Jaaa.... da konnte man auch selbst noch Service machen und brauchte für den vollständigen Messdurchgang weder Logic-Analyzer noch Messtechnik im MHz- oder GHz-Bereich. Bauteile ließen sich wechseln (mach das heute mal mit BGA-Chipgehäusen...) und Schaltungen waren ohne Quellcode verständlich. Die gute alte analoge Zeit eben.
Meine Begegnung mit 3 SFB-blauen D.MAX-Pulten (Redaktionsausführung, nur 4 Fader) liegt 10 Jahre zurück. Alle 3 waren maustetot. Die RTW pulsten wild herum (später erfuhr ich, das war nur das Gasplasmadisplay ohne die RTW-eigene Ansteuerung, es wurde aus dem Core des Pultes heraus angesteuert und anfangs hatte man die Anzeige angeblich so selten refresht, daß sie bei Sinus wohl gepulst hatte), nix funktionierte. Die Pulte wussten nichtmal mehr, dass sie Audiomischpulte waren. Ursache: die Config ist beim D.MAX in einem SRAM (!) gespeichert, der in einem IC-Zwischensockel sitzt (!!), in den man eine Pufferbatterie reingelötet hat (!!!). Wenn die leer ist -> Ende Gelände. Die Pulte waren nie für die "freie Wildbahn" bestimmt, sondern liefen mit Serviceverträgen in den jeweiligen Anstalten. Außer beim hr hat sichs aber glaube ich kein Öffi im Sendebetrieb angetan.
Ähnlich ist es ja nun mit vielen Digitalpulten der späteren Generationen, die es nun in Privathand schaffen und hier und da in Internetradios bereits laufen. DHD RM3200 beispielsweise - DHD hat den Service auch abgekündigt und wird keinen Support leisten für Privatleute. Die ersten 4200er sind auch schon "draußen" gesichtet worden. Solange alles läuft und man mit der Config klar kommt und keine eventuell nicht freigeschalteten Optionen braucht, sind solche Schätzchen freilich mega-cool. Arbeiten wie die Profis halt. Aber wehe, es geht was kaputt. Wenn man dann niemanden kennt, der jemanden kennt, der die Geräte intern kennt und ggf. Ersatzmodule vermitteln kann, steht man vor dem Aus. Oder man hat eine MADI-Karte und sie passt nicht ins vorhandene Frame oder solche Späße, die in professionell und von Anfang an geplanten Installationen nicht vorkommen.
Unter diesem Gesichtspunkt ist eine große Kiste Neumann-Module nebst passenden Anschlussleisten und die "Lizenz zum Löten" tatsächlich die bessere Alternative für den ambitionierten Heim-Funker.
Weiß überhaupt noch jemand, wer Zwangsdigitalisierung & Privatisierung angeordnet hat???
Was hat die Privatisierung damit zu tun?
Die Digitalisierung bringt halt viele andere Vorteile, vor allem hinsichtlich Automatisierung, Vernetzung ganzer Funkhäuser und auch im Service. Zumindest innerhalb eines Funkhauses, in dem der Service geregelt ist.