Barth D.MAX konfigurieren - Hilfe!

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hannover_86

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Moin! Ich habe vor kurzem ein D.MAX 1 von Barth gekauft und die "Hardware" funktioniert soweit auch halbwegs gut (die Netzteile der DSP piepen). Jetzt habe ich nur leider Probleme mit der Software - mir erschließt sich nicht wie ich die Ein- und Ausgänge, sowie die Programmbusse routen kann.

Ich habe:
- Das Pult und die DSP verkabelt und über ein RS422 to USB -Interface am Studiocomputer hängen
- Windows 7
- Die Software "DMAXGPIO" (die mir - ob legal oder nicht - mitverkauft wurde) im Kompatibilitätsmodus auf Win95 laufen

Wie gehe ich jetzt am besten vor?
 
Zunächst wäre zu prüfen, ob die Verbindung zwischen Pult und DMAXPIO funktioniert. Zum Beispiel indem man den Dialog "Lower Audio Modules" aufruft und schaut, ob die Modulinformationen dort auftauchen (Typ der Inputs/Outputs und zugewiesener Name der Inputs, jeweils für die 8 Module). Oder halt im Rx/Tx-Info-Fenster.

Zuweisen der Busse zu den Fadern geht unter Tools -> Sum Bus Matrix.

Alternativ den Kanal auf der Oberfläche auswählen (SEL-Taste), und dann in der Control-Sektion den Taster des gewünschen Busses drücken und drei Sekunden halten. Die LED am Kanal sollte dann umspringen. Geht normalerweise nur, wenn der Fader geschlossen ist.
 
Hmm, mein Neumann-Pult und das Studer zuvor incl. der Telefunken Tonregie davor laufen alle ohne Treiber, updates, Konfiguration und ähnlichem Mist und lassen sich im Betrieb Module tauschen - völlig ohne Programmabsturz.

Weiß überhaupt noch jemand, wer Zwangsdigitalisierung & Privatisierung angeordnet hat???
 
Danke, @yps77!

Hinzuzufügen wäre, daß aufgrund des Alters dieser Konstruktion DMAXGPIO eigentlich unter DOS läuft. Deshalb bitte unter 32 Bit Windows versuchen, sonst könnte es frickelig werden, die Settings der seriellen Schnittstelle so hinzubekommen, daß die gewünschten Daten auch aufs Kabel kommen.

Es hätte noch schlimmer kommen können: soweit ich mal aufgeschnappt habe, waren die Lawo-Pulte, die hr 1, 2, 3 bis vor einiger Zeit laufen hatten, nur unter OS/2 zu konfigurieren.

Hmm, mein Neumann-Pult und das Studer zuvor incl. der Telefunken Tonregie davor laufen alle ohne Treiber, updates, Konfiguration und ähnlichem Mist und lassen sich im Betrieb Module tauschen - völlig ohne Programmabsturz.
Jaaa.... da konnte man auch selbst noch Service machen und brauchte für den vollständigen Messdurchgang weder Logic-Analyzer noch Messtechnik im MHz- oder GHz-Bereich. Bauteile ließen sich wechseln (mach das heute mal mit BGA-Chipgehäusen...) und Schaltungen waren ohne Quellcode verständlich. Die gute alte analoge Zeit eben.

Meine Begegnung mit 3 SFB-blauen D.MAX-Pulten (Redaktionsausführung, nur 4 Fader) liegt 10 Jahre zurück. Alle 3 waren maustetot. Die RTW pulsten wild herum (später erfuhr ich, das war nur das Gasplasmadisplay ohne die RTW-eigene Ansteuerung, es wurde aus dem Core des Pultes heraus angesteuert und anfangs hatte man die Anzeige angeblich so selten refresht, daß sie bei Sinus wohl gepulst hatte), nix funktionierte. Die Pulte wussten nichtmal mehr, dass sie Audiomischpulte waren. Ursache: die Config ist beim D.MAX in einem SRAM (!) gespeichert, der in einem IC-Zwischensockel sitzt (!!), in den man eine Pufferbatterie reingelötet hat (!!!). Wenn die leer ist -> Ende Gelände. Die Pulte waren nie für die "freie Wildbahn" bestimmt, sondern liefen mit Serviceverträgen in den jeweiligen Anstalten. Außer beim hr hat sichs aber glaube ich kein Öffi im Sendebetrieb angetan.

Ähnlich ist es ja nun mit vielen Digitalpulten der späteren Generationen, die es nun in Privathand schaffen und hier und da in Internetradios bereits laufen. DHD RM3200 beispielsweise - DHD hat den Service auch abgekündigt und wird keinen Support leisten für Privatleute. Die ersten 4200er sind auch schon "draußen" gesichtet worden. Solange alles läuft und man mit der Config klar kommt und keine eventuell nicht freigeschalteten Optionen braucht, sind solche Schätzchen freilich mega-cool. Arbeiten wie die Profis halt. Aber wehe, es geht was kaputt. Wenn man dann niemanden kennt, der jemanden kennt, der die Geräte intern kennt und ggf. Ersatzmodule vermitteln kann, steht man vor dem Aus. Oder man hat eine MADI-Karte und sie passt nicht ins vorhandene Frame oder solche Späße, die in professionell und von Anfang an geplanten Installationen nicht vorkommen.

Unter diesem Gesichtspunkt ist eine große Kiste Neumann-Module nebst passenden Anschlussleisten und die "Lizenz zum Löten" tatsächlich die bessere Alternative für den ambitionierten Heim-Funker.

Weiß überhaupt noch jemand, wer Zwangsdigitalisierung & Privatisierung angeordnet hat???
Was hat die Privatisierung damit zu tun?

Die Digitalisierung bringt halt viele andere Vorteile, vor allem hinsichtlich Automatisierung, Vernetzung ganzer Funkhäuser und auch im Service. Zumindest innerhalb eines Funkhauses, in dem der Service geregelt ist.
 
Ganz einfach; seit der Privatisierung wurde alles billiger & kurzlebiger, selbst die Löhne der Reporter und Menschen am Set fielen ins Bodenlose und die Zuverlässigkeit der Studiotechnik nahm ab.

Soviele Sendeausfälle seit Digital gab es damals analog nicht!
 
Dass digitale Mischpulte höhere Ausfallraten haben als analoge, kann ich zwar statistisch nicht widerlegen, aber mein Gefühl sagt ganz klar: Nein. Die Gründe für Ausfälle sind halt meist ganz andere.
Dürfte aber auch auf den Hersteller ankommen. Damals wie heute gab es solche und solche zu solchen und solchen Preisen und entsprechender Qualität.
 
... und viele werden in eBay entsorgt, bevor sie schadhaft werden!

Meine ursprüngliche Telefunken V800 Tonregie von 1980 läuft noch heute, auch mein Studer 904 und mein gegenwärtiges Neumann. Wird ein Kanal schafhaft, schalte ich auf Mono und tausche den betreffenden Einschub aus, fertig.
Mach das mal bei Digital - Du hast Spaß ohne €nde!!

Lawo's fliegen jetzt in Stückzahlen raus und erschreckend sehe ich nun semiprofessionelle Pultchen von Mandozzi herumstehen.

Kaufmännisch nachvollziehbar, ein Techniker sagte mir, dass innerhalb der Garantie der Hersteller haftet und danach die Teile in den Schredder kommen (oder ab ins iiBäh).

R.
 
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... und viele werden in eBay entsorgt, bevor sie schadhaft werden!
Was eher für lange Lebensdauer spricht. Wenn sie buchhalterisch abgeschrieben sind, fliegen sie raus - meist Welle für Welle komplett das ganze Funkhaus. Dabei wird dann gleich auf die aktuelle Technologie in Sachen Netzwerk, Speicher, Arbeitsplätze umgestellt.

Wird ein Kanal schafhaft, schalte ich auf Mono und tausche den betreffenden Einschub aus, fertig.
Mach das mal bei Digital - Du hast Spaß ohne €nde!!
Solange die Bedienfelder schadhaft werden, ist das doch völlig easy. Man kloppt im laufenden Betrieb das 4-Fader-Bedienfeld von unten aus dem Tisch, zieht das Ethernetkabel- und das Erdungskabel ab, schließt das neue Modul an und drückt es in den Tisch - fertig. Fieser wird es bei einem Schaden im Core. Wie oft oder wie selten das vorkommt, weiß ich nicht. Wer will, kann aber Redundanz ordern, zumindest bei wirklich professionellen Anbietern: https://dhd.audio/products/cores/52xd2/

Lawo's fliegen jetzt in Stückzahlen raus und erschreckend sehe ich nun semiprofessionelle Pultchen von Mandozzi herumstehen.
Da meinst Du wohl den hr. Sorry, die fetten Lawo MC50 waren immer oversized für den Selbstfahrbetrieb. Nach Aussagen eines hr-Technikers, mit dem ich mal Kontakt hatte, waren die Oberflächen irritierend überfrachtet. Für den Service mussten diese Pulte soweit ich mich erinnere an einen OS/2-Rechner - viel Vergnügen. Im Selbstfahrbetrieb genügen wesentlich einfachere Bedienoberflächen. Dass es nun Mandozzi SERIX wurden und nicht Lawo oder DHD, dafür hats halt irgendwelche Gründe gegeben.

und danach die Teile in den Schredder kommen (oder ab ins iiBäh).
iiBäh weiß ich nicht, aber reparieren kann man als Anwender nicht viel an modernen Pulten. Klar, die nutzungsbedingten Verschleißteile (Fader, Tasten) wechselt man selbst, aber CPUs oder Speicher oder auch nur Kondensatoren auf 4- oder 6-Layer-Platinen sind nichts mehr für "normale" Servicetechniker. Da liegt der Unterschied zu den alten Analogpulten.
 
Wie jetzt, es gab eine Anleitung? Ich dachte der alte Barth hat das seiner Handvoll Kunden alles persönlich erklärt? :)
 
Digital hat nun mal eine wesentlich geringere "Halbwertszeit" als der alte analoge Kram.

Sicher hat Digital Vorteile, man muß nicht mehr aufstehen, Bänder und Platten wechseln, kann alles Automatisieren, Monate im voraus planen und Sendeplätze belegen, ja inzwischen wurde auch mächtig am Klangbild gefeilt - im positiven Sinne!

An dieser Stelle ein dickes Plus an hr1 und hr4, Ihr seit besser geworden!

Leider hat sich in der Technik eine Wegwerf-Mentalität durchgesetzt und DHD macht es vor; keine Treiber & Programme an private User!

Weiter so, der Kunde und Privatstudios merken sich das.

R.
 
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Leider hat sich in der Technik eine Wegwerf-Mentalität durchgesetzt und DHD macht es vor; keine Treiber & Programme an private User!

DHD möchte vermutlich eher verhindern, dass ein jeder "Webradiobastler", der meistens keine Ahnung von professioneller Studiotechnik hat, an deren Hotline klebt und für das aus zweiter oder dritter Hand erworbene 3200er oder 4200er Pult Support haben möchte (unentgeltlich versteht sich). Kann ich voll und ganz nachvollziehen. Mit Wegwerf-Mentalität hat das aus meiner Sicht nichts zu tun.
 
Leider hat sich in der Technik eine Wegwerf-Mentalität durchgesetzt und DHD macht es vor; keine Treiber & Programme an private User!

Kann ich auch nicht bestätigen.
Außerdem was hat das mit Wegwerf-Mentalität zu tun wenn man ein Programm nicht bekommt?
Darüber hinaus ist das Sache eines Händlers und nicht des Produzenten - einfach einen guten DHD Partner suchen und nicht hier offenbar grundlos über DHD schimpfen...
 
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Da bin ich völlig anderer Meinung!

Das wäre so, als würde Dir ein Gebrauchtwagenhändler ein Fahrzeug ohne Schlüssel verkaufen und begründet das damit, dass bei Auslieferung ein Schlüssel dabei gewesen sei und es weitere nicht gäbe.

Wenn eine Software gegen Entgelt geliefert werden kann, ist das völlig in Ordnung.

Weigert sich der Hersteller total seine Software herauszugeben zum Betrieb eines gebrauchten Mixers, sollte man diese Erfahrung ruhig kundtun und solche Hersteller künftig meiden, sowie potentielle Kunden warnen.

Diese Mentalität entspricht aktuell der VW Diesel-Debatte und sind eine Missachtung und mangelndem Respekt gegenüber uns Kunden!

R.
 
Das wäre so, als würde Dir ein Gebrauchtwagenhändler ein Fahrzeug ohne Schlüssel verkaufen und begründet das damit, dass bei Auslieferung ein Schlüssel dabei gewesen sei und es weitere nicht gäbe.

Falsch: Der Gebrauchtwarenhändler ist der Verkäufer, nicht der Hersteller. Audi und co. geben auch keinen Support mehr auf 20 Jahre alte Modelle. Ebenfalls support Studer seine A77 nicht mehr. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.

Wenn Du also irgendwo ein Pult vorm Schrott rettest (oder halt ein Auto vor der Presse) kannst Du nicht davon ausgehen, dass der Hersteller trunken vor Freude Dir Support gibt.
 
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Dem stimme ich zu. Aber in diesem Preis-Segment sollte Service in Form von Treibern & Software möglich sein und nicht auf der Meinung wie VW beharren, die Karre (Hardware) wegzuwerfen und neu kaufen!

Mich wundert es überhaupt nicht, dass die ARD inzwischen Pulte von Mandozzi kauft und nach Garantieablauf einfach schreddern.

Das ist der Tot von "Premium-Herstellern", oder auch einfach so gewollt.

By the Way; für meine Sänfte mit den 4 Zwiebelringen vorne drauf von Anno 1998 bekomme ich noch alle Ersatzteile!
 
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